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Mercedes E-Klasse W213 300 de Test

05.04.2023 09:22    |   Bericht erstellt von KarlLKM

Testfahrzeug Mercedes E-Klasse W213 300 de
Leistung 306 PS / 225 Kw
Hubraum 1950
HSN 1313
TSN HSL
Aufbauart Limousine
Kilometerstand 30000 km
Getriebeart Automatikschaltung
Erstzulassung 3/2021
Nutzungssituation Privatwagen
Testdauer mehr als ein Jahr
Gesamtnote von KarlLKM 4.5 von 5
weitere Tests zu Mercedes E-Klasse W213 anzeigen Gesamtwertung Mercedes E-Klasse W213 (2016 - 2023) 4.0 von 5
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Einleitung

Über zwei Jahre und 30.000 km habe ich unterschiedlichste Fahrstile mit dem Dieselhybrid 300de und seinen 700 Nm Drehmoment ausgetestet. Extrem sparsam (ja, man kommt auf minimale Verbräuche, Bild unten) aber auch mit Bleifuß (man kann es ausreizen). Über den Verlauf sowohl regelmäßig Kurz- wie Langstrecken.

Galerie

Karosserie

4.0 von 5

Das Äußere ist eher konventionell, kein schneidiger Coupé, aber natürlich auch kein behäbiger SUV. Wie bei Mercedes nicht anders zu erwarten, ist alles höchst solide.

Vorn ist das Platzangebot hervorragend, die Sitze gemütlich.

Hinten ist zwar Platz, aber die Gemütlichkeit fehlt: die Sitze sind im Winkel der Rückenlehne arg aufrecht gestellt und nicht sonderlich bequem. Ich habe Taxen früher gemütlicher auf der Rückbank wahrgenommen. Diese sind es nicht. Mit dem Panoramadach, bleibt auch für Menschen über 183 beim Kopf kein Platz (da niemand bei uns größer ist, habe ich das allerdings nicht weiter bewertet).

Der Kofferraum ist an anderer Stelle wegen der Batteriekante schon häufig kritisiert worden. Er ist nicht groß, aber für uns reicht es. Mit etwas Drücken passen vier Wasserkästen nebeneinander hinein (siehe Bild, 3 cm mehr Platz wären wegen des 4. Kastens schön gewesen). Ein massiver Mangel ist allerdings wie schmal die Durchreiche beim kostenpflichtigen (!) Klappsitz ist. Wenn ich dafür schon extra zahle, hätte ich zu den Seiten hin und oben/unten mehr Durchreichplatz erwartet (diese Kritik habe ich tatsächlich noch nirgends gelesen) und ärgert mich konkret.

Die Übersichtlichkeit auf dem Fahrersitz ist ausgesprochen gut, könnte nach hinten rechts (C-Säule) noch eine kleine Idee besser sein.

Der Qualitätseindruck ist bei unserer Variante Innen phänomenal. Sonderbarerweise hatte uns ein Händler für die Probefahrt ein Modell ohne alle Extras fahren lassen, dort war der Eindruck miserabel für den Preis des Ganzen. Es lohnt sich mit etwas ästhetischem Empfinden nicht die allerunterste Stufe im Ausstattungsangebot zu wählen.

Galerie
Testkriterien
Platzangebot vorn: eng geräumig
Platzangebot hinten: eng geräumig
Kofferraum: klein groß
Übersichtlichkeit: schlecht gut
Qualitätseindruck: minderwertig hochwertig
Fazit - Karosserie
  • + Glänzender Qualitätseindruck (außer bei der niedrigsten Grundausstattung)
  • + Hervorragendes Ambiente und Platzangebot vorn.
  • - Durchreiche-Platz zum Kofferraum nach dem Umklappen der Rückbänke
  • - Allzu aufrechte Rücksitzlehnen im Fond. Dort insgesamt zwar Platz aber nicht sehr bequem

Antrieb

5.0 von 5

Wie von Mercedes nicht anders zu erwarten, ist die Motorleistung, Getriebe, Durchzug etc. glänzend -- 700 Nm lassen für einen Familienwagen nichts zu wünschen übrig. Gegenüber anderen Rezensionen auf dieser Seite zum reinen Diesel bringt die Hybridversion aus dem Stand einiges an Agilität und Durchzug mit sich.

Ausführlicher sei auf den Verbrauch eingegangen. Tatsächlich lassen sich bei extrem vorsichtiger Fahrweise sehr niedrige Verbrauchswerte erreichen. Im Übrigen hängt natürlich alles vom persönlichen Fahrstil, Außentemperatur und Streckencharakter ab. Bei mir waren es über inzwischen 30.000 km (drittes Foto unten bei rund 21.000km) 3,3 l bei 8,3- 8,5 kWh als Angabe auf dem Display, was beim Diesel auch passt, der Stromverbrauch dürfte aufs Ganze (Standverluste etc.) deutlich höher liegen.

Bei dem genannten extremem Fahrstil lässt sich der Verbrauch auf 1.5 l und 8,1 kWh über 112 km drücken (siehe Foto). Bei 430 km sind aber auch noch 3,7 l und 2.1 kWh in eher defensivem Fahrstil möglich (siehe Foto). Beim Batteriestand von null und nur durch Rekuperation gewonnenem Strom sollte man bei defensivem Fahrstil von 5,1 l Diesel ausgehen (vgl. die Angabe zur Reichweite bei 60l Tank auf Foto 3). Steigern lässt sich mit Bleifuß natürlich alles.

Galerie
Testkriterien
Motorleistung: schwach stark
Durchzug: unelastisch elastisch
Drehfreude: zäh agil
Getriebe/Schaltverhalten: schlecht gut
Verbrauch: durstig effizient
Reichweite: gering hoch
Fazit - Antrieb
  • + Hervorragend in jeder Hinsicht
  • + glänzende Verbrauchswerte
  • - keine

Fahrdynamik

4.5 von 5

Das Fahrverhalten ist durch und durch ruhig und solide. In 6 Sek auf 100km ist noch kein Sportwagen, aber wer braucht das?

Testkriterien
Wendekreis: groß klein
Beschleunigung: langsam schnell
Lenkung: schwammig direkt
Bremsen: schwach standfest
Fahrverhalten: unausgeglichen ausgeglichen
Kurvenverhalten: unsicher sicher
Wendigkeit: träge agil
Fazit - Fahrdynamik
  • + Sehr, sehr solide

Komfort

3.5 von 5

Sehr zu empfehlen ist die Klima-Vor-Steuerung der App, die bei der hybrid Variante zur Grundausstattung gehört. Bei heißem Wetter kann man nach dem Supermarkteinkauf an der Schlange auf Kühlung schalten und wenn man 10 min später durch ist, hat man bei heißestem Sonnenschein einen kühlen Wagen.

Da der Hybrid also auf Befehl auch kurzfristig vorkühlt (oder vorheizt), habe ich bewusst auf Sitzkühlung verzichtet. Das braucht man nicht noch gesondert (Heizung ist eh inklusive). Unpraktisch: damit muss man auch auf die Massage verzichten, da beide nur im Paket kommen, aber sei's drum.

Die Lenkradbedienung ist mit Streichen und Switchen auch nach zwei Jahren immer noch eine Herausforderung, die Vorgängerversion war hier definitiv bedienungsfreundlicher

Testkriterien
Federung (komfortabel): schlecht abgestimmt gut abgestimmt
Sitze vorn: unbequem bequem
Sitze hinten: unbequem bequem
Innengeräusche: laut leise
Bedienung: kompliziert intuitiv
Heizung/Klimatisierung: schwach wirkungsvoll
Fazit - Komfort
  • + Vorn: hervorragende Sitze
  • + Ambientebeleuchtung, Ziernähte und Display ein Gesamtgenuss
  • - Sitze hinten dürftig für so einen großen Wagen (da sitze ich im Golf hinten besser)
  • - Lenkradbedienung unausgegoren, ich rutsche z.B. nach 2 Jahren immer noch zu oft auf das falsche Bedienfeld

Emotion

4.5 von 5

Für ein äußerlich "normales" Auto, für mich selbst überraschend emotional.

Testkriterien
Design: langweilig attraktiv
Temperament (komfortabel): ausbaufähig realisiert
Image: negativ positiv
Fazit - Emotion
  • + Glänzendes Innendesign, das begeistert
  • - Außen nicht sonderlich emotional

Unterhaltskosten

KFZ-Steuer pro Jahr 100-200 Euro
Verbrauch auf 100 km 3,0-3,5 Liter
Inspektionskosten pro Jahr 500-700 Euro
Gebrauchtwagengarantie 24 Monate
Werkstattkosten pro Jahr bis 200 Euro
Versicherungsregion (PLZ) 66123
Haftpflicht 400-500 Euro (30%)
Vollkasko 400-600 Euro 30%

Gesamtfazit zum Test

Aus diesen Gründen kann ich den empfehlen:

Ein Auto, das Spaß macht, auf das man auch von Fremden auf der Straße angesprochen wird, dessen Innendesign (ja mit etwas Aufpreis) beeindruckt und das für über zwei Tonnen Gewicht einen erstaunlich niedrigen Verbrauch hat.

Aus diesen Gründen kann ich den nicht empfehlen:

Allen, die Urlaube mit sehr großen Gepäckmengen machen, eher nicht zu empfehlen.

Gesamtwertung: 4.5 von 5
Das Testfahrzeug erhielt im Test durchschnittlich 4.5 von 5 möglichen Sternen
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