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Mercedes E-Klasse W213 350e Test

30.12.2018 17:33    |   Bericht erstellt von Dfalkow

Testfahrzeug Mercedes E-Klasse W213 350e
Leistung 286 PS / 210 Kw
Hubraum 1991
HSN 1313
TSN GAA
Aufbauart Limousine
Kilometerstand 29326 km
Getriebeart Automatikschaltung
Erstzulassung 1/2018
Nutzungssituation Privatwagen
Testdauer einige Monate
Gesamtnote von Dfalkow 4.0 von 5
weitere Tests zu Mercedes E-Klasse W213 anzeigen Gesamtwertung Mercedes E-Klasse W213 (2016 - 2023) 4.0 von 5
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Einleitung

Vorab:

Ich möchte darauf hinweisen, dass alles folgende auf meinen persönlichen Erfahrungen basiert und natürlich völlig subjektiv ist. Ich gebe hier auch nur meine Meinung wieder und mir ist bewusst, dass andere Fahrer vom E 350 e das ganz anders sehen können. Meine Intention ist euch meine Erfahrungen über dieses neue Hybridfahrzeug zu schildern. Ich hoffe es hilft dem einen oder anderen ein wenig.

 

Am 19. Januar 2018 war es soweit mein erstes Hybrid Fahrzeug wurde mir im Werk Bremen übergeben mit km Stand 7. Dies ist meine 3. E-Klasse der letzen Generation (2 x E220 CDI mit 194PS) und im Mitarbeiter Leasing Modell insgesamt der 14 Mercedes.

Einen Hybrid hätte ich mir nicht selbst gekauft, konnte aber durchs Mitarbeiter Leasing somit dieses Fahrzeug ausprobieren.

Im Gegensatz zu den anderen Jahreswagen Leasings wurde beim Hybrid die Leasingdauer von 12 auf 24 Monate erhöht.

 

Das Fahrzeug ist ein E350e Limo in folgender Ausführung:

 

selenitgrau Metallic

AMG Interieur und Exterieur

Night Paket

Fahrerassistenz-Paket

Winterkomplettrad 18“

Business Paket Plus

Keyless-Go Paket

Schiebedach

Multibeam LED

Anhängervorrichtung

Burmester Surround-Soundsystem

Widescreen Cockpit

Spiegel Paket

Remote Park Paket (inkl. 360 Grad Kamera)

Mittelkonsole Holz Esche Schwarz

Logo-Projektion über Türbeleuchtung

Fernlicht Assistent Plus

Ambientebeleuchtung Premium

Command online (Serie beim E350 damals)

Gesamt Preis: 82.500 EUR

 

Auslieferung im Werk Bremen

Beim Hybrid konnte ich nicht das Typenkennzeichen am Kofferraumdeckel abbestellen und somit sollte eigentlich E350e dort stehen. Bei der Auslieferung in Bremen stand aber E300e auf dem Deckel (siehe Bild). Einen E300e gab es zu der Zeit (Januar 2018) noch nicht und in Bremen hatten sie bei der Auslieferung das auch noch nicht erlebt. Die falsche Beschilderung wurde dann später beim Händler gewechselt. Es lag wohl daran, dass damals der E350e auf dem asiatischen Markt als E300e ausgeliefert wurde. Ab 2019 heisst er ja dann E300e auch hier in Europa, aber noch nicht im Januar 2018.

 

Übrigens mein Fahrzeug hat nicht die blauen Bremssättel wie noch beim 2017 Modell. Mein Auto ist in der ersten Dezember Woche 2017 produziert und das alte Design mit blauen Sätteln wurde Ende November 2017 geändert.

 

Das Fahrzeug wird von mir mit Sommerreifen auf AMG Alufelgen 19“ mit 245er vorn und 275 hinten und im Winter auf 18“ Alufelgen ebenfalls mit 245er vorn und 275er hinten bewegt.

 

Bei den Winterreifen ab Werk gab es damals keine Alternative, da nur diese Reifenkombination zugelassen war und auch nur eine spezifische Felge (siehe Bilder von der Auslieferung im Januar 2018 mit Winterreifen).

 

Die Sommerreifen sind in Runflat Ausführung aber nicht die Winterreifen, denn diese gab es nicht als Runflat. Bei einer Reifenpanne im Winter würde ich Probleme bekommen, denn es gab weder für Geld oder gute Worte ein Tirefit Satz dazu. Notrad passt nicht, da die Batterie zu gross ist und die Reserveradmulde zu klein ist.

 

Mein Fahrzeug wurde mir bei Auslieferung in Bremen am 19 Januar 2018 mit Winterreifen übergeben und mit einem Aufkleber an der Scheibe für ein Tempolimit von 210 km/h versehen. Das stimmt aber nicht, da die Winterreifen bis 240 km/h zugelassen sind.(Geschwindigkeitsindex V)

 

Das Fahrzeug wird von mir täglich auf dem Weg zur Arbeit benutzt und ich fahre meistens auf der Landstrasse, kurzzeitig Stadtverkehr und ab und zu auch mal Autobahn.

Auch im Hamburger Stadtverkehr habe ich das Auto einige Male bewegt (Stop and Go meist).

 

Der einfache Weg zu meiner Arbeit beträgt 62 km somit fahre ich am Tag ca. 120 km.

Da ich auch mehrere Male im Jahr Verwandte Besuche sind auch Langstrecken Fahrten von ca. 300 km (eine Tour) mit dabei.

 

Da ich auf dem Land wohne (zwischen Bremen und Hamburg) fahre ich auf gut ausgebauten Landstrassen, aber auch auch sehr schlechten Strassen teilweise mit Kopfsteinpflaster und Schlaglöchern.

Galerie

Karosserie

4.0 von 5

Die Karosserie ist sehr solide und Verwindungssteif trotz hohem Gewicht. Kein Poltern oder rappeln beim Fahrwerk,

egal auf welchem Untergrund.

 

Aufgrund der Übersichtlichkeit ist allerdings die Rückfahrkamera oder besser 360 Grad Kamera sehr zu empfehlen. Das System funktioniert perfekt und ich kann zu Hause ans Garagentor bis auf 2 cm (!) heranfahren und sehe das über Front oder Heckkamera ganz genau im Display.

 

Die Türen beziehungsweise Türbänder sind allerdings ein Ärgerniss. Die Türen fallen bei der kleinsten Schräge sofort zu und meine Frau und ich haben uns mehrfach die Finger geklemmt und die Knie angeschlagen. Das ist für mich unakzeptabel und wurde bereits bemängelt. Erst bei der ersten Inspektion vor einigen Tagen wurde mir gesagt, dass die Türbänder auf Kulanz getauscht werden (Rückrufaktion soweit ich verstanden habe).

Testkriterien
Platzangebot vorn: eng geräumig
Platzangebot hinten: eng geräumig
Kofferraum: klein groß
Übersichtlichkeit: schlecht gut
Qualitätseindruck: minderwertig hochwertig
Fazit - Karosserie
  • - Türen fallen sehr leicht zu

Antrieb

4.5 von 5

Das Fahrzeug besitzt den M 274 Vierzylindermotor mit 211PS und einen 88PS Elektromotor mit einen Gesamtleistung von 286PS mit einem Systemdrehmoment von 600 NM. Das ganze wird auf die Strasse gebracht über eine 9G-Tronic.

 

Der Vierzylinder läuft sehr ruhig und ist bei nicht allzu hohen Drehzahlen kaum zu hören. Beim vollen Beschleunigen klingt er recht kernig und man hört sogar den Auspuff grummeln. Mir gefällt dass, aber es ist natürlich kein 6 oder 8 Zylinder. Der Auspuff ist durchgängig mit 2 Endrohren und endet nicht wie beim Diesel unter der Heckschürze, wo die Auspuff Endrohrblenden nur ein Design Objekt sind. Hier beim Benziner sind in den eckigen Blenden die runden Rohre der Endtöpfe zu sehen.

 

Autobahn:

Ein Genuss für mich ist es in Sport oder Sport + auf die Autobahn aufzufahren und voll zu beschleunigen, denn hier zeigt das Fahrzeug seine volle Leistung. Ist kein AMG oder 6/8 Zylinder völlig klar , aber die Leistung ist doch recht beachtlich. Die E-Klasse beschleunigt bis zur Abriegelung bei 250 km/h voll durch und hat auch keine Durchhänger. Selbst bei Tacho 230 km/h (!) nimmt der Motor in Sport oder Sport + noch spürbar Gas an und beschleunigt deutlich.

Wenn die Batterie allerdings häufig zum Boosten benutzt wird ist diese sehr schnell leer, kann aber durch Rekuperation und Charge Modus während der Fahrt wieder geladen werden. Wichtig zu erwähnen ist ebenfalls dass das Boomten (also beide Motoren) immer nur kurzzeitig beim vollen Beschleunigen benötigt wird und nicht die gesamte Zeit. Das heisst Leistung ist dann da wenn diese wirklich gebraucht wird. Was natürlich nicht geht ist 100km am Stück mit Vollgas. Aber wo und wann geht das noch.

 

 

 

Wie bei allen E-Klassen (W211, W212) die ich vorher gefahren habe ist das Fahrzeug extrem Langstrecken tauglich. Selbst nach 600 km steigt man entspannt aus ohne irgendwelche Rückenprobleme. Allerdings vermisse ich meine Massage Sitze, die ich leider hier nicht bestellen konnte.

 

Benzin/Hybrid Regelung

Das Konzept ist so angelegt, dass je nach Fahrsituation der E-Modus oder Benzin Modus gewählt wird. Heisst die Motorregelung schaltet sehr häufig den Benzin Motor je nach Fahrsituation an oder aus. Bei meiner täglichen Strecke zur Arbeit von 60 km ca. wird der Benzin Motor 40 - 50 mal an und ausgeschaltet. Bei einem normalem Start und Stop System war das auf dieser Strecke nur ca. 5 mal der Fall (meist Ampel). Auf 100.000km würde das beim Hybrid bedeuten, das sich diese Vorgänge ca. 80.000 mal wiederholen. Für meinen Nachfolger hoffe ich, dass alle Komponenten ausreichend dafür dimensioniert sind. Allerdings wird ja nicht der Anlasser betätigt sondern nur wieder Kraftstoff eingespritzt und gezündet.

Wichtig zu erwähnen ist noch, das die An und Abschaltvorgänge des Benzinmotors nicht wahrnehmbar sind ausser man beobachtet den Drehzahlmesser. Das ist hervorragend gelöst.

 

Beachtenswert ist auch, dass ist Batterie eine Kapazität von ca. 25 - 30 km hat und ich aber bei meiner Arbeit nach 62 km ankomme und noch 50 - 60 % Kapazität vorhanden sind. Das macht die Rekuperation, da bei jedem Bremsvorgang die Batterie geladen wird.

Was man beachten sollte ist die verschiedenen Fahrmodi des Hybrids auch zu benutzen, den im reinen Hybridmodus wird als erstes die Batterie leergefahren. Bei E-Save hält das Fahrzeug den Ladezustand der Batterie, benutzt aber sehr häufig den E-Motor.

 

Man sollte auch bei Geschwindigkeiten über 70 kmh nicht den E-Modus oder Hybrid benutzen, denn hier ist die Batterie sehr schnell leer. Ich schalte während der Fahrt in Ortschaften auf Hybrid oder E-Modus und auf der Landstrasse wieder auf E-Save. Das geht nach einiger Zeit ins Blut über ist aber bestimmt nicht jedermanns Sache. Mir macht das aber Spass zu sehen wie weit ich mit der Batterie komme.

 

In Sport oder Sport + läuft das Fahrzeug immer nur im Hybrid Modus um jederzeit die Leistung von beiden Motoren parat zu haben. Hier ist auch zu erwähnen, das beim Beschleunigen sofort volle Leistung da ist und es keine Verzögerung beim Beschleunigen gibt. Liegt am Elektromotor der sofort volle Leistung abgeben kann und nicht erst hochdrehen muss. Das ist ein völlig anderes Ansprechverhalten beim Beschleunigen wie man es von Benziner und selbst von Dieseln kennt.

 

Übrigens das Einstecken des Stromkabels geht nach einigen Tagen ins Fleisch und Blut über und man vergisst es nicht mehr. Ich lade das Fahrzeug in der Garage über einen normalen Stecker, der allerdings mit Adapter an Starkstrom angeschlossen ist. Ladedauer maximal beträgt ca. 2,5 h.

Was man hier beachten sollte ist, dass die Ladung über normale Steckdosen schon geht, aber diese wenn die Stromleitung unterdimensioniert ist sehr heiss werden kann. Das sollte man vorher abchecken. Wallbox habe ich nicht, da ich noch nicht weiss ob ich wieder Hybrid fahre und die Wallbox kostet ca. 800 - 1000 EUR plus Installation.

 

Verbrauch:

Der km Stand beträgt zur Zeit (30 Dezember) 29.430km und somit bin ich im Monat ca. 2.600 km gefahren.

Im Display wird angezeigt 29326 km und ein Durchschnittsverbrauch von 6.8 Litern auf 100km.

Zusätzlich wurden 4,8 kwh pro 100 km verbraucht.

 

Der Benzin Verbrauch stimmt und das kann ich durchs Nachtanken bestätigen. Auf ca. 20.000km habe ich das nachverfolgt.

 

Beim Strom sieht das etwas anders aus.

Man benötigt zum Laden der Batterie mehr kWh als die Batterie Kapazität (ca. 30 - 35 %).

Das liegt daran, dass während des Ladevorganges die Batterie gekühlt werden muss, um nicht zu überhitzen. Die Pumpe dazu sitzt im Motorraum inklusive Kühlflüssigkeits Behälter und man kann sie während des Ladens deutlich hören.

 

Ich lade bis auf die Rekuperation während der Fahrt die Batterie nur zu Hause in der Garage und habe seit dem 19. Januar 2018 bis zum 13.12.2018 dafür 1600 kWh verbraucht.

Das entspricht bei Kosten von 23,19ct /kWh einem Betrag von 371 EUR.

 

Bei einem Durchschnittspreis von ca. 1,30 EUR pro Liter Super macht das Kosten auf 29326 km von 2364 EUR inklusive Strom. Bei einer Fahrstrecke von 29326km heisst das die Kosten betragen 8,06 EUR auf 100 km.

 

Zum Vergleich: Mein E 220 CDI (194PS) gleiches Modell hat auf 25.000 km für 1670 EUR Diesel verbraucht. Das heisst 6,68 EUR pro 100 km.

 

Wie man sehen kann ist ein E 220 Diesel bei den Gesamtkosten billiger, wenn man dazu noch die Hybrid Technologie Kosten bei Neuanschaffung heranzieht. Wie das beim 'alten' E350d mit 258PS 6 Zylinder aussieht weiss ich nicht.

 

Ich habe auch ausprobiert ohne Batterieunterstützung zur Arbeit zu fahren, das heißt ich habe die Batterie auf 100% durch E-Save Vorwahl gehalten und siehe da der Verbrauch auf der gleichen Strecke liegt nur ca. 0,5 Liter höher. Hier dachte ich, dass sich das mehr auswirkt. Hybrid bringt also nicht so viel wie ich zunächst dachte.

 

Insgesamt finde ich den Verbrauch sehr zufriedenstellend allerdings liegt das auch an meiner Fahrweise und meinem Wegprofil (hauptsächlich Landstrasse mit ca. 80 - 100 km/h).

Mit unserem alten CLK 200 Kompressor schaffe ich hier allerdings auch 7,2 - 7,4 ltr/100km.

Galerie
Testkriterien
Motorleistung: schwach stark
Durchzug: unelastisch elastisch
Drehfreude: zäh agil
Getriebe/Schaltverhalten: schlecht gut
Verbrauch: durstig effizient
Reichweite: gering hoch
Fazit - Antrieb
  • + sehr gutes Beschleunigungsverhalten durch beide Motoren

Fahrdynamik

4.5 von 5

Das Fahrzeug wiegt ca. 1900 kg leer und dieses Gewicht ist auch bemerkbar.

Die 6 Zylinder Diesel sind ähnlich schwer, aber dort ist weniger Gewicht auf der Hinterachse. Mein Gedanke war mehr Gewicht hinten bedeutet bessere Traktion, aber dem ist nicht ganz so.

Ich hatte im Vergleich zuvor den E 220CDI Baureihe W 213 mit 194PS und das Fahrzeug war bei schnellen und engen Kurven wesentlich handlicher. Auch meine C-Klasse 200 W204 war hier dynamischer zu bewegen. Die Batterie liegt zwar auf der Hinterachse und sorgt für Gewicht, aber subjektiv ist das Auto etwas träge für kurvenreiche Strecken.

 

Die Beschleunigung allerdings ist sehr beachtlich und subjektiv gesehen viel stärker als die 6,2 sec von 0-100km/h vermuten lassen. Bemerkenswert finde ich das bei trockener Fahrbahn und voller Beschleunigung im Sport + Program das Heck leicht wedelt bevor das ESP eingreift. Mir gefällt das, ist aber nicht jedermanns Sache. Bei nasser Fahrbahn, voller Beschleunigung und schlechtem Belag bricht das Heck auch leicht aus, das ist aber sehr einfach beherrschbar. Fahrten auf Schnee und Glätte sollten trotz Winterbereifung nur in ECO oder Comfort durch geführt werden. Sport und Sport + sind hier nicht so tauglich wenn es glatt wird.

 

Die Bremsen sind allerdings auch ein Highlight und wesentlich grösser als die bei den anderen E-Klassen (siehe Bild). Ich habe noch keine Situation erlebt, wo ich dachte die Bremsleistung reicht nicht aus. Man sollte eher in den Rückspiegel schauen, denn der Bremsweg ist extrem kurz und ich hatte schon Fahrzeuge die meine Bremswege eindeutig unterschätzt haben.

 

Die Lenkung ist ebenfalls sehr direkt und jede kleine Bewegung wird sofort umgesetzt , keinerlei teigiges Gefühl in der Mittellage. Hier hat Mercedes viel getan seit dem W211.

 

Was ich festgestellt habe ist dass aufgrund des Gewichts die Reifen stärker verschleissen. Das konnte ich bei den Winter und Sommerreifen schon nach 15.000km feststellen. Bei den beiden vorherigen E-Klassen war der Verschleiss geringer, die hatten aber auch weniger Gewicht, Leistung und Drehmoment.

Galerie
Testkriterien
Wendekreis: groß klein
Beschleunigung: langsam schnell
Lenkung: schwammig direkt
Bremsen: schwach standfest
Fahrverhalten: unausgeglichen ausgeglichen
Kurvenverhalten: unsicher sicher
Wendigkeit: träge agil
Fazit - Fahrdynamik
  • + Gute und sichere Strassenlage auch bei schlechter Fahrbahn
  • - Etwas schwerfällig in schnell gefahren Kurven

Komfort

5.0 von 5

Der Komfort der E-Klasse ist wie gewohnt auf sehr hohem Niveau. Ich hatte vor 2 Jahren die neue C-Klasse W 205 als Limo und dort war der Gesamtkomfort auch schon sehr sehr gut. Was ich allerdings sagen kann ist das die E-Klasse nochmal ein Schritt nach vorn ist. (Kostet ja auch mehr)

 

Als Komfort Feature gibt es eine Vorklimatisierung die übers Mobiltelefon und Mercdes App aktiviert werden kann. Allerdings braucht das ganze besonders im Winter sehr viel Batterie Leistung so das beim Start schon mal 20% Kapazität fehlen.

 

 

Über den Direct Select Wahlschalter lassen sich verschiedene Fahrprogramme Programme abrufen:

Eco

Comfort

Sport

Sport +

Individual

In Eco Program funktioniert auch das haptische Gaspedal, was bedeutet dass das Fahrzeug mitdenkt und dem Fahrer Rückmeldung gibt nicht zu viel Gas zu gegen wenn ein Fahrzeug vorausfährt. Der Gegendruck ist aber nur sehr leicht und kann jederzeit überdrückt werden.

 

Man bemerkt in allen Programm Einstellungen Veränderungen im Bereich Getriebe, Ansprechverhalten Gaspedal und auch Lenkung.

 

Bei der 9G-Tronic sind sämtliche Schaltvorgänge bis aufs Sport + Program kaum wahrnehmbar und das Getriebeprogramm nutzt auch alle Gänge aus. Das ist sehr zum Verbrauchsvorteil, da selbst bei Tacho 200 km/h seltemnmehr als 3000 UPM anliegen

Bei Sport + schaltet er etwas härter und man hört und spürt die jeweiligen Gangwechsel mit einem deutlichen Ruck. Ich empfinde das als sportlich, allerdings ist das eher nichts für komfortbetonte Fahrer.

 

Das Fahrerassistenz Program war für mich neu und ich musste erst lernen dem ganzem zu Vertrauen. Funktioniert gut, außer die beiden Kameras können nicht die Fahrbahnmarkierungen eindeutig erkennen. Ich benutze das ganze häufig auf der Landstrasse. Beim teilautonomen fahren hält sich das Auto an die Geschwindigkeitsbegrenzung, was einige Zeitgenossen zu interessanten Gesten verleitet. Mann kann ein paar km/h mehr einstellen, aber nicht zu viel (weniger als 10 km/h).

Ein 1000% Sicherheitsgewinn ist das System zum Thema Fussgängersicherheit. Hier wurde mir einmal gezeigt was das System kann, als ein Fussgänger mir direkt vors Auto lief. Das Fahrzeug bremst sofort ab und steht.

 

LED Matrix Licht

Das ist für mich mit das beste am Fahrzeug. Was diese Licht kann ist kaum zu beschrieben und gerade auf der Landstrasse bei Wildwechsel ein signifikanter Sicherheitsgewinn. Mehrere male habe ich im Scheinwerferkegel rechts oder links bereits Tiere erkannt, die ich beim normalen Licht oder selbst bei Xenon nicht hätte sehen können.

 

 

Keyless Go

Das Keyless Go funktioniert einwandfrei bis auf die Heckklappenöffnung per Fussbefehl. Immer wenn man es braucht und die Hände voll hat funktioniert es nicht. Das ganze sehr zum Gefallen einiger Zeitgenossen beim Supermarkt Einkauf. Nachbesserungen waren bisher erfolglos.

 

Remote Parking

Wenn nicht mal wieder gerade die APP sich updated (passiert sehr sehr häufig) funktioniert das ganz einwandfrei und ist sehr hilfreich, wenn man mal zugeparkt ist.

 

Surround Paket

Das optionale ‚kleine’ Burmester Surround Paket ist Spitze und hat einen sehr guten Klang. Satte Bässe inbegriffen. Hier gibt es nichts zu beanstanden.

 

Command

Ein Ärgerniss ist dass das Command System je nach Laune mal mein I-Phone erkennt und dann wieder nicht. Besonders die Playlist der Musik funktioniert hier nicht immer korrekt. Bei der ersten Inspektion gab es ein Software update, hat aber soweit nicht geholfen.

Navi ist ultra schnell und funktioniert Spitze besonders bei der Anzeige von Verkehrsstaus. (Auch auf Landstrassen und vor Ampeln, Life Traffic Control)

 

Multimedia & Widescreen

Tolles System mit sehr vielen Untermenüs, die ich selbst nach 11 Monaten noch nicht alle ausprobiert habe.

Interessant ist, dass man 3 verschiedene Tacho Menüs wählen kann (siehe Bilder).

 

Touchpad

Seit dem heissen Sommer hat das Touchpad einen 4 cm langen Riss in der Mitte ist aber voll funktionsfähig. Mir ist bis heute unklar wie das passiert ist und bisher wurde die Garantie abgelehnt. Ich habe aber hier im Forum gelesen, dass das beim W205 und W213 des öfteren passiert ohne Fremdeinwirkung. Mir ist weder aufs Touchpad etwas draufgefallen noch hat ein scharfkantiger Gegenstand es beschädigt, auch habe ich mich nicht dort abgestützt. Ich werde nochmals versuchen mit Mercedes zu verhandeln, denn es gibt dazu auch bereits interne Anweisungen mit einer Vorgangsnummer die beschreibt wie zu verfahren ist beim Thema Garantie.

 

Fussmatten

Was ich außerdem bemängele sind die AMG Fussmatten, die schon nach 9 Montaten im Bereich Gaspedal verschlissen sind und weder meine Frau noch ich fahren in High Heels. Nur normales Schuhwerk. Unser alter CLK von 2001 hat noch originale Fussmatten, die nicht verschlissen sind. Vielleicht spart man hier am falschen Ende.

Testkriterien
Federung (komfortabel): schlecht abgestimmt gut abgestimmt
Sitze vorn: unbequem bequem
Sitze hinten: unbequem bequem
Innengeräusche: laut leise
Bedienung: kompliziert intuitiv
Heizung/Klimatisierung: schwach wirkungsvoll
Fazit - Komfort
  • - Zu viele Untermenüs beim Command System

Emotion

3.5 von 5

Das Fahrzeug gefällt mir vom äußeren sehr gut und sieht auch gut aus mit dem AMG und Night Paket.

Leider kann man heutzutage eine C oder E Klasse von hinten oder vorn von weitem nicht eindeutig unterscheiden, aber das ist ja Modell Politik.

Das Fahrzeug ist natürlich bis auf die von mir geschilderten Dinge perfekt aber dass er direkt Emotionen erzeugt kann ich persönlich nicht sagen. Ist halt ein schönes neues Auto mit vielen Features.

 

Unser alter CLK 200 Kompressor Avantgarde mit blauen Scheiben und Leder Interieur von 2001 weckt bei mir da mehr Emotionen.

Testkriterien
Design: langweilig attraktiv
Temperament (sportlich): ausbaufähig realisiert
Image: negativ positiv
Fazit - Emotion
  • + Night Paket ist ein Eye Catcher
  • - Kaum zu unterscheiden von weitem zu einer C-Klasse

Gesamtfazit zum Test

Aus diesen Gründen kann ich den empfehlen:

Der Hybrid ist ein tolles Auto und besonders das elektrische Fahren ohne Motorgeräusch ist ein Highlight. Die von mir geschilderten Probleme mit Keyless-Go, Touchpad, Türbändern oder den Software Updates halte ich zwar für ein wenig ärgerlich , aber nicht so gravierend.

 

Ansonsten alles wie gewohnt, eine E-Klasse halt mit viel Komfort und Sicherheit.

Aus diesen Gründen kann ich den nicht empfehlen:

Die Anschaffung des Hybrid Fahrzeuges ist allerdings etwas teuer und ich bezweifle, dass man den Mehrpreis per Verbrauch wieder reinholen kann.

Er ist kein reines Autobahnfahrzeug für die Langstrecke, aber das ist laut Mercedes auch nicht das Konzept.

 

Ich hätte allerdings auch Bedenken, wie teuer es wird, wenn mal die Batterie nach Ablauf der Garantie defekt ist.

Gesamtwertung: 4.0 von 5
Das Testfahrzeug erhielt im Test durchschnittlich 4.0 von 5 möglichen Sternen
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Kommentare: 0

Sat Oct 15 11:09:13 CEST 2022    |    MrKane

Danke für deinen ausführlichen Erfahrungsbericht!

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