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Mercedes GLC X253 350d VorMopf Test

12.02.2018 11:02    |   Bericht erstellt von 8er & Steuermann

Testfahrzeug Mercedes GLC X253 350 d 4MATIC
Leistung 258 PS / 190 Kw
Hubraum 2987
HSN 1313
TSN GHH
Aufbauart SUV/Geländewagen/Pickup
Kilometerstand 35555 km
Getriebeart Automatikschaltung
Erstzulassung 2/2017
Nutzungssituation Privatwagen
Testdauer wenige Wochen
Gesamtnote von 8er & Steuermann 4.5 von 5
weitere Tests zu Mercedes GLC X253 anzeigen Gesamtwertung Mercedes GLC X253 (2015 - 2022) 4.5 von 5
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Einleitung

Habe den Wagen als jungen Stern im Januar 2018 erworben und im Sommer 2020 gegen GLC 400d getauscht. Er hat u.A. AMG Paket innen und außen, kein Comand und kein AirBodyControl. Die Rückfahrkamera ist nachgerüstet, da der Erstbesitzer dies wichtige Feature leider nicht mitbestellt hat.

Mein Erfahrungsbericht ersetzt keine Beratung durch euren freundlichen Mercedes-Verkäufer er stellt nur ein Meinungsbild dar.

Da mein Vorgängerfahrzeug ein GLK war, liegt es in der Natur der Sache dass hier ein Paar Vergleiche angestellt werden.

Im Sommer 2019 hat Daimler wider Erwarten trotz Dieselkrise und Mobilitätswende hin zum E-Mobil den GLC400d gebracht, das Bessere ist bekanntlich des Guten Feind, siehe seperater Testbericht ...

Galerie

Karosserie

4.5 von 5

im Vergleich zum Vorgänger GLK ca. 12 cm länger. Diesen Längenzuwachs spürt man als Fahrer nicht, eher profitieren davon die Rücksitzpassagiere jedoch kaum der Laderaum. Die massive Mittelkonsole schränkt das Raumgefühl vorne zusätzlich ein. Ablagen sind im Vergleich zum GLK im direkten Fahrerbereich noch weniger vorhanden. Dafür in den Türen umso mehr. Es ist weiterhin so, dass der verfügbare Laderaum für 2 Erwachsene mit Gepäck ausreichen sollte. Für mehr als 2 Insassen plus Urlaubsgepäck wird es eng, da der Kofferraum wie beim GLK eher klein bemessen ist und die Chance einer optional verschiebbaren Rücksitzbank (wie bspsw. Q5 Audi) leider von den Konstrukteuren vertan wurde.

Aufgrund der im Vergleich zum GLK verringerten Fensterfläche seitlich und hinten ist er beim Parken und Abbiegen (Radfahrerblick) unübersichtlicher. Die optionale Rückfahrkamera ist Pflicht.

Testkriterien
Platzangebot vorn: eng geräumig
Platzangebot hinten: eng geräumig
Kofferraum: klein groß
Übersichtlichkeit: schlecht gut
Qualitätseindruck: minderwertig hochwertig
Fazit - Karosserie
  • + geräumig
  • - unübersichtlich im Vergleich zum GLK

Antrieb

5.0 von 5

Der 6-Zylinder Dieselmotor OM642 ist sehr leistungsstark und nahezu vibrationsfrei, ein echtes "Sahnestück" und die optimale Motorisierung für dieses Auto. Der Innenraum ist quasi akustisch vom Antrieb entkoppelt, die Passagiere werden "in Watte" gepackt. Die Dämmung des Antriebs ist im Vergleich zum GLK nochmals verbessert worden und man hört und fühlt vom Dieselmotor so gut wie nichts. Der Verbrauch ist für einen Wagen von 1,9 Tonnen mit Allradantrieb und sportwagenmäßigen Fahrleistungen absolut niedrig . Durchschnittlich pendelt sich der Verbrauch bei moderater Fahrweise zwischen 6 und 8 l ein. Zügige Autobahnfahrt liegt bei 8-10l. Stop & Go Stadtverkehr und Bleifuß auf der Autobahn verlangen 10-15l Diesel. Die 9-Gang-Automatik arbeitet unauffällig und präzise und sorgt bei 160 km/h Reisegeschwindigkeit bei 2000 U/min für ein geringes Drehzahlniveau und damit auch geringen Verschleiss . Auf den Verbrauch hat sich das im Vergleich zum Vorgänger GLK mit gleicher Motorisierung nicht ausgewirkt. Dieser ist bisher trotz besserer Aerodynamik und der 9-Gang-Automatik nicht geringer als beim GLK. Liegt wahrscheinlich an der aufwändigeren Abgasreinigung SCR-Kat wegen EURO 6.

Testkriterien
Motorleistung: schwach stark
Durchzug: unelastisch elastisch
Drehfreude: zäh agil
Getriebe/Schaltverhalten: schlecht gut
Verbrauch: durstig effizient
Reichweite: gering hoch
Fazit - Antrieb
  • + souverän motorisiert
  • - nichts

Fahrdynamik

4.5 von 5

Der Wagen schafft tatsächlich den scheinbar unmöglichen Spagat: Handlich und wendig in der Stadt, agil und kurvenstabil auf der Landstrasse, langstreckentauglich für die Autobahn und dann macht er dank Allradantrieb und höherer Bodenfreiheit auch im Gelände eine gute Figur. Im Winter gibts keine Traktionsprobleme mehr auf verschneiten Wegen und Parkplätzen. Der Diesel ist nur bei geöffneter Motorhaube zu hören, ansonsten ist der Motor perfekt gedämmt.

Stichwort "Dynamic-Select": Von den Fahrprogrammen ist für mich vor Allem das "Individual" interessant: Hier kann ich mir die Lenkung auf "Sport" einstellen OHNE das damit auch die Automatik sportlich schaltet. Somit wird eine Lenkpräzision erreicht, die dem sportlichen Auftritt und den Fahrleistungen entspricht. Leider muß ich nach Fahrtbeginn immer 3 mal hochklicken, da es sich immer auf "Comfort" zurückstellt.

Testkriterien
Wendekreis: groß klein
Beschleunigung: langsam schnell
Lenkung: schwammig direkt
Bremsen: schwach standfest
Fahrverhalten: unausgeglichen ausgeglichen
Kurvenverhalten: unsicher sicher
Wendigkeit: träge agil
Fazit - Fahrdynamik
  • + agil
  • - keins

Komfort

4.5 von 5

Das serienmäßige Audio20 Entertainmentsystem verfügt über Bluetooth und 2 USB-Anschlüsse. Smartphones können zum Freisprechen via Bluetooth gekoppelt werden. Die Bedienung vom serienmäßigen Audio20 Entertainmentsystem ist einfach, das Anzeigedisplay übersichtlich und informativ, die serienmäßigen Lautsprecher klingen auch bei anspruchsvoller Lautstärke hervorragend. Das Frontbasssystem nutzt einige Längs-bzw.Querträger unter der Motoraufhängung als Resonanzkörper und verzichtet daher auf die vom GLK bekannten Basslautsprecher in den Türen. Beim GLC ist nur eine kleine Bassöffnung im Fahrerfußraum vorhanden. Das funktioniert klanglich sehr gut, eine geniale Erfindung vom Daimler

 

Sehr schnell ansprechende Heizung, perfekter Winterwagen.

 

Sehr empfehlenswert sind die dezent abgetönten Scheiben ab B-Säule

(Option). Im Heckabteil befindliches Ladegut wird von außen quasi unsichtbar und das Fahrzeug heizt sich im Sommer weniger im Innenraum auf.

 

20 cm höhere Sitzposition (gegenüber C & E-Klasse) erzeugt bessere Übersicht und ein subjektives Gefühl der Sicherheit für alle Insassen.

 

Die Sitze sind straff gepolstert und langstreckentauglich.

 

 

Navigationssystem Garmin Map Pilot erscheint ausreichend. Die Datenbasis ist hier eine SD-Karte, die für updates entnommen werden kann. Allerdings war beim GLK noch die Firma Becker der Zulieferer, nun wird von Firma Garmin zugeliefert und der optionale "Gefahrenwarner" ist nicht mehr implementiert. Mein erster Eindruck hinsichtlich Bedienung und Optik/Grafik ist gut. Allerdings gibt es hier im Forum zahlreiche Negativberichte, insbesondere über die bis Mitte 2017 verbauten Geräte.

Wer beruflich oder persönlich auf ein stets optimal funktionierendes Navi angewiesen ist, sollte EZ ab 08/17 bevorzugen oder gleich den horrenden Aufpreis fürs COMAND zahlen. Alternativ das Smartfon-Integrations-Paket ab 08/17 ordern oder nachrüsten und sich auf Google-Maps-Navigation verlassen. Ich jedenfalls musste leider beim Garmin Map Pilot im Einzelfall Ladezeiten von bis zu 5min zur Standortbestimmung feststellen, eindeutig zu lange! Nebenstraßen waren bei laufendem Betrieb in seltenen Fällen nicht existent, erst nach erneutem Einschalten wurde die Strasse dann angezeigt. Ist mir so noch bei keinem Navi passiert. Auch bei USB-bzw.CD-Betrieb hängt sich das System manchmal auf und nix geht mehr. Aus und wieder einschalten hilft. Auch das bei dem Vorgänger GLK so nie erlebt.

 

Zur Parktronic (PDC) wird ein aktiver Parkassitent geliefert, was konkret heißt, das der Wagen auf Wunsch automatisch einparken kann. Wer´s braucht und nutzt sollte bei diesem Vorgang in ständiger Bremsbereitschaft sein.).

 

Serienmäßig an Bord ist ein START-STOP-System, das bei Stau und Stop-and-Go Fahrten ein wenig Dieseltreibstoff spart, wers nicht braucht oder mag, kann es abschalten.

 

Wer bei Still- und Staustand den Fuß von der Bremse nehmen will, nutzt die HOLD-Funktion, einfach das Bremspedal vehement & schnell durchtreten. Nachdem dann das Gaspedal wieder betätigt wird, löst sich die Bremse und der Motor schaltet sich ein.

Testkriterien
Federung (sportlich): schlecht abgestimmt gut abgestimmt
Sitze vorn: unbequem bequem
Sitze hinten: unbequem bequem
Innengeräusche: laut leise
Bedienung: kompliziert intuitiv
Heizung/Klimatisierung: schwach wirkungsvoll
Fazit - Komfort
  • + komfortabel
  • - nix

Emotion

5.0 von 5

Im manuellen Schaltprogramm (M-taste) Fixierung des 9.Gangs auf der Autobahn ab ca. 100 Km/H. Es wird dann selbst bei voll durchgetretenem Gaspedal NICHT heruntergeschaltet, so kann man quasi in 620 NM Drehmoment "baden" ohne die sonst übliche Hochjubelei beim Beschleunigen durch hektische Automatik, der Gang wird wie beim Schaltgetriebe gehalten, der Wandler überbrückt. Heruntergeschaltet wird bei Bedarf mittels der LenkradPaddles.

Faszinierend ist immer wieder die unmittelbare Umsetzung der Motorleistung in Antriebskraft, hatte vorher öfters Autos, wo mit vollem Leistungseinsatz zumindest im Stadtverkehr nur durchdrehende Räder und/oder ein Zerren in der Lenkung einher gingen, hier nicht!

Testkriterien
Design: langweilig attraktiv
Temperament (sportlich): ausbaufähig realisiert
Image: negativ positiv
Fazit - Emotion
  • + gefällt mir
  • + Eine Diva, im Vergleich zum GLK, hübscher & zickiger
  • - siehe letztes Kapitel

Gesamtfazit zum Test

Aus diesen Gründen kann ich den empfehlen:

siehe Kapitel 1-7

 

Thema AHK: Endlich elektrisch klappbar und nicht mehr das Gefrickel beim GLK zum An-und Abbau einmal im Jahr für den Fahrradträger.

 

Keyless-Go ist hier NICHT Pflicht wie beim GLC Coupe (X253) ich stehe auf den guten alten Zündschlüssel und möchte kein Keyless-Go und habe hier die Möglichkeit. Leider entfällt damit die Komfortschließung.

 

USB-Anschlüsse jetzt 2-fach und viel besser zugänglich als im GLK

 

Das Auto weckt aufgrund seiner gelungenen Formgestaltung Emotionen,

und ich spreche hier über MID-Size-Suv`s (nicht über Coupe,Cabrio,etc.) Wenn ein SUV sportlich aussieht, dann der GLC! Einzig der Porsche Macan kommt m.E. vom Design dem GLC gleichwertig. Ich genieße bisher trotz einiger vom Daimler so nicht erwarteten Unzulänglichkeiten jede Fahrt, da die unmittelbar erfahrbaren und erfühlbaren Faktoren wie Lenkrad, Sitze und das souveräne Fahrgefühl jedesmal ein breites Grinsen ins Gesicht zaubern!

 

Update 6.1.19 : Nach einem Jahr funktioniert alles, keinerlei Defekte, alles perfekt & zuverlässig wie beim Vorgänger GLK!

Aus diesen Gründen kann ich den nicht empfehlen:

Thema Gepäckrollo / Laderaumabdeckung: Wer nur sich und die Aktentasche von A nach B befördert, -> bitte überlesen....

Wer jedoch den vorhandenen Laderaum öfters nutzt, merkt das hier gespart wurde: Fummeliges manuelles Ein-und Ausrollen ist in dieser Preisklasse eigentlich deplaziert, C und E-Klasse Kombi können das besser, nämlich optional elektrisch. Daher notfalls Rollo ganz rausnehmen, sofern vorhanden. Siehe auch Thema "Komfort": abgetönte Heckscheiben

 

Thema Zierelemente Linde glänzend, und das sieht auch wirklich "glänzend" aus bis zur ersten Putzaktion: Mit einem Brillenputztuch gearbeitet und trotzdem kleinste Riefen in der Oberfläche hinterlassen, eine noch nie zuvor erlebte Dimension der Kratzempfindlichkeit -> sehr unschön und nur sehr aufwendig wieder zu "restaurieren"... Hatte in allen bisherigen Benzen Wurzelholz glänzend, sowas ist mir noch nicht passiert, dickes Minus an die Entwickler bzw. Zulieferer!

Daher Empfehlung: wenn optional Holz in der Hütte gewünscht, braun oder schwarz OFFENPORIG !

 

Thema Reifendrucküberwachung: Der GLK hatte RDW (Code 477) und das war gut so. (Reifendruckverlustwarnung über Drehzahlsensoren.

GLC hat nun leider serienmäßig RDR (Code 475) und in jeder Felge einen extra Sensor und noch mehr Elektronikgedöns. Die 4 Sensoren sorgen beim obligatorischen 2. Winterradsatz für mindestens zusätzliche 200,- EURO.

 

Thema Komfortschließung bzw. -öffnung der Seitenscheiben, zur Erklärung: Auto steht in der Sonne, um die Hitze im Auto rauszulüften, drückt man länger auf den Türöffner im Schlüssel und die Scheiben gehen zwecks Lüftung runter (analog beim Abschließen hoch). Hatte bisher jeder Benz m.E. serienmäßig. NICHT jedoch der GLC, wenn man das KeylessGO Gedöns nicht haben will. Komfortschließung bzw. Öffnung nur wenn mindestens Code 893 angekreuzt, dies bei der Bestellung berücksichtigen. (Und die Kostenoptimierer haben mal wieder 50 Cent für den Infrarotsensor in der Fahrertür eingespart und dafür mich und vielleicht viele andere Kunden fassungslos gemacht!)

 

Beim Vorgänger GLK war der eingeschaltete Blinker normal hörbar, so wie bei allen bisher von mir gefahrenen Autos. Aus unerfindlichen Gründen ist er beim GLC so leise, das man auf das optische Signal im KI angewiesen ist. Aber das ist, genau wie die Anzeige des vorderen PDC, vom Lenkrad verdeckt, wenn man eine fahraktive Sitz-und Lenkradposition einstellt. Beim GLK war die Anzeige fürs vordere PDC auf dem oberen Armaturenbrett, da gehört sie auch hin!

 

Zum Abschluß etwas grundsätzliches: In der Bedienungslogik aller Premium Fahrzeuge gab es in den vergangenen Jahren gewaltige Änderungen. Mal kurz die Bässe am Radio verstellen, intuitiv im Notfall die Handbremse ziehen, die Belüftungsstufe oder Temperatur ändern...es funktioniert nicht mehr ohne vorher die Betriebsanleitung verinnerlicht zu haben. Vorbei die Zeiten wo man seiner Partnerin oder seinem Sohn oder Tochter den Wagen unbedarft ausleihen konnte unter dem Motto "Gute Fahrt du packst das schon". Bedienung und Zusammenspiel aller Parameter sind hochanspruchsvoll, Umsetzung erfolgt nicht mehr unmittelbar sondern erst zeitverzögert. Ein Beispiel: Du steigst winters bei betriebswarmen Motor ein, startest den Motor und erst nach einer Minute kommt (warme) Luft aus den Ausströmern.

Gesamtwertung: 4.5 von 5
Das Testfahrzeug erhielt im Test durchschnittlich 4.5 von 5 möglichen Sternen
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Kommentare: 0

Tue May 07 14:03:30 CEST 2024    |    Polo I

Da gibt es wenig hinzu zu fügen, zumal ist seit kurzem dieses Fahrzeug besitze. Einzig die kritisierten Positionen sind nicht vorhanden, da diese mitbestellt wurden. Dazu sind nicht alle Funktionen intuitiv erlernbar, sondern in der Bedienungsanleitung zu suchen. Die Laderaumabdeckung ist kurz :mad: eines Mercedes nicht wert und wirkt billig in der Ausführung und Haptik...

 

Zum Glück ist der Umgang mit Gas und Bremse, dazu Lenkung noch nicht geändert worden, sonst müsste man auch noch das neu erlernen.:D