Mercedes ML W163 270 CDI Test
16.05.2015 20:51 | Bericht erstellt von Moczko
Testfahrzeug | Mercedes ML W163 270 CDI |
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Leistung | 163 PS / 120 Kw |
Hubraum | 2685 |
HSN | 0710 |
TSN | 448 |
Aufbauart | SUV/Geländewagen/Pickup |
Kilometerstand | 246846 km |
Getriebeart | Automatikschaltung |
Erstzulassung | 8/2001 |
Nutzungssituation | Privatwagen |
Testdauer | einige Monate |
Einleitung
Wir haben den Mercedes- Benz ML 270 CDi W163 nun seit 18.12.2014 und mehr als genug Gelegenheit den Wagen zu testen. Begeistert sind wir vom extremen Platzangebot im Kofferraum. Da passt alles rein, ohne dass man auch nur darüber nachdenken müsste, dass man die Rückbank umlegt. Die Ausstattung umfasst alles was man braucht und eigentlich noch mehr. Hier eine kurze Aufzählung, was in unserem Fahrzeug schon verbaut war: - Tempomat So, jetzt zum Kauf des Fahrzeugs: Preise für den Vormopf (das ist die Baureihe mit den Blinkern im Kotflügel und nicht in den Seitenspiegeln, so erkennt man es als Laie am besten) liegen zwischen 2500.-€ und 8000.-€. Beim 270 CDi immer drauf achten, dass er bereits mit einem Partikelfilter nachgerüstet wurde, wegen der grünen Plakette, ausser man lebt auf dem Land, hat nie vor in die nächste Großstadt zu fahren und wird auch sonst von dem EU-Regulierungswahn nicht weiter tangiert. Steuerlich wirkt sich die Nachrüstung sowieso kaum aus, jährlich muss man gerade mal 6.-€ weniger zahlen, als ohne Filter. Am besten immer mehrere Fahrzeuge ansehen, die ML haben oft sehr verschiedene Austattungsvarianten, von spartanisch bis luxuriös ist alles dabei. Mängel, beim ML, die gerne und oft auftreten, aber nicht immer gleich zu erkennen sind: an der Karosserie versteckt sich gerne Rost (Radläufe vorne und hinten, Schloßaufnahme Motorhaube, Batteriefach im Motorraum, alle Türfalze, besonders unter den Gummis, Heckklappe im Bereich der Nummernschildbeleuchtung unter dem Griff. Ein sichtbarer Mangel sind die meist blinden Frontscheinwerfer. Elektronische Probleme sind gerne SRS-Leuchte, das heißt oft Sitzbelegungsmatte am Beifahrersitz wechseln, und das liegt gleich mal bei 300- 500,-€, defekte Beleuchtung an den Bedienknöpfen und der Tachobeleuchtung, defekte Fensterheber und Aussenspiegelstellmotoren, defekte Klimaanlagenregelung, defekte Viscokühler ( meist Sicherung oder Viscokupplung im Eimer), Faustformel hier: Je mehr Austattung, desto mehr kann kaputt sein. Motor kommt oft mit defektem Turbolader, einfach mal den Luftansaugschlauch abziehen , wenn da ÖL drin ist, dann hakt es schon. Kopfdichtungen sind auch oft defekt. Wenn es am Fahrzeug nach Diesel stinkt, aber man keine Abtropfungen hat, sind es meist die Injektoren. Auch der Ölkühler kann gerne mal undicht sein. Am Antriebsstrang ist es meist die vordere Gelenkwelle, die den Geist aufgibt, das verbaute Kreuzgelnek "frisst" sich gerne. Außerdem vergammelte Gummis an den Achsen, und zwar überall. Die meisten Besitzer eines ML scheuen den Aufwand, so ein Fahrzeug auch regelmässig zu warten und zu reparieren, daher kommen viele ML mit einem extremen Reparaturstau auf den Gebrauchtwagenmarkt. Wer all diese Macken kennt, und sich trotzdem für einen ML entscheidet, bekommt im Idealfall einen treuen , robusten Begleiter, der eben auch so seine Macken hat, aber seinen Besitzer nie wirklich im Stich lässt. |
Karosserie
Platzangebot vorn: | eng | geräumig | |
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Platzangebot hinten: | eng | geräumig | |
Kofferraum: | klein | groß | |
Übersichtlichkeit: | schlecht | gut | |
Qualitätseindruck: | minderwertig | hochwertig |
- + supergrosser Kofferraum
- - hinten kann es für grosse Personen, ab 1,85m echt eng werden
Antrieb
Motorleistung: | schwach | stark | |
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Durchzug: | unelastisch | elastisch | |
Drehfreude: | zäh | agil | |
Getriebe/Schaltverhalten: | schlecht | gut | |
Verbrauch: | durstig | effizient | |
Reichweite: | gering | hoch |
- + genügend Leistung jederzeit abrufbar
- - kann recht durstig werden, auch mal im Bereich von 14,6 Litern
Fahrdynamik
Wendekreis: | groß | klein | |
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Beschleunigung: | langsam | schnell | |
Lenkung: | schwammig | direkt | |
Bremsen: | schwach | standfest | |
Fahrverhalten: | unausgeglichen | ausgeglichen | |
Kurvenverhalten: | unsicher | sicher | |
Wendigkeit: | träge | agil |
- + stabiles Fahrverhalten auch bei hohen Geschwindigkeiten oder schlechten Strassen
- - Instabil bei starkem Seitenwind aufgrund der hohen Karosserie, schlechtes Bremsverhalten bei höheren Geschwindigkeiten
Komfort
Federung (komfortabel): | schlecht abgestimmt | gut abgestimmt | |
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Sitze vorn: | unbequem | bequem | |
Sitze hinten: | unbequem | bequem | |
Innengeräusche: | laut | leise | |
Bedienung: | kompliziert | intuitiv | |
Heizung/Klimatisierung: | schwach | wirkungsvoll |
- + sehr übersichtliches Cockpit, trotz der vielen Extras
- + sehr bequemes und entspanntes Fahren auch auf langen Strecken
- - Low range, nettes Gimmick, nur den Hinweis zur Bedienung in der Klappe des mittleren Handschufachs anzubringen, eher saublöd
Emotion
Design: | langweilig | attraktiv | |
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Temperament (komfortabel): | ausbaufähig | realisiert | |
Image: | negativ | positiv |
- + schöner Familienkombi, der überall glänzen kann
Gesamtfazit zum Test
Wir würden das Auto empfehlen weil:
- supergenialer Kofferraum
- niedrige Ersatzteilkosten und geringe Beschaffungszeiten
- Technik, die auch im Ostblock schnell und gut repariert werden kann
- niedrige Versicherungsprämie
- hohe Bodenfreiheit (tauglich fürs Gelände)
- hohe Zugkraft (-3500 kg)
- Fahrspaß, auch bei der kleinen 163 PS- Maschine
- hohe Verkehrsübersicht, vorausschauendes Fahren möglich
- sehr viel Sonderausstattung
- bestes Sicherheitspaket (ABS, ESP, pyrotechnische Gurtstraffer, Airbags überall)
- gutes Image
- überall einsetzbar (Familienkombi, Wald-und Wiesenstreuner, Zugfahrzeug, Geländewagen)
Wir würden das Auto nicht empfehlen weil:
- hohe Steuer trotz grüner Plakette, wenn nachgerüstet
- manche Ersatzteile recht teuer werden können
- diverse Verarbeitungsmängel, die sensible Menschen auch in den Wahnsinn treiben könnten
- etwas hoher Verbrauch ( je nach Fahrweise 9 Liter - 16 Liter auf 100 km)