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Mercedes SLK R172 200 BlueEffiency Test

23.08.2011 17:49    |   Bericht erstellt von ph1

Testfahrzeug Mercedes SLK R172 200
Leistung 184 PS / 135 Kw
Hubraum 1796
HSN 1313
TSN BSV
Aufbauart Cabrio/Roadster
Kilometerstand 15000 km
Getriebeart Automatikschaltung
Erstzulassung 2011
Nutzungssituation Mietwagen/Leihfahrzeug
Testdauer ein Wochenende
Gesamtnote von ph1 3.0 von 5
weitere Tests zu Mercedes SLK R172 anzeigen Gesamtwertung Mercedes SLK R172 (2011 - 2016) 4.0 von 5
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Einleitung

Wir wollten uns für ein Wochenende ein Cabrio gönnen, eigentlich war der BMW 1er geplant, aufgrund von Dispositionsproblemen bei Europcar wurde es der SLK. Bei meiner Bewertung hatte ich als vergleichbares Fahrzeug den Porsche Boxster noch im Hinterkopf, in dem ich leider nur als Beifahrer mitgefahren bin.

Karosserie

3.0 von 5

Mit 1,85m Körpergröße hatte ich etwas Platzprobleme. Das lag nicht an der fehlenden Verstellbarkeit der Sitze sondern viel mehr an der Enge des Cockpits. Der linke Ellenbogen stößt beim Lenken an der Tür an. Die Knie stoßen bei Kurvenfahrt rechts und links im Fußraum an.

 

Bei geöffnetem Dach ist der Kofferraum kaum zugänglich, dünne Aktenkoffer oder Laptops kann man jedoch ohne Probleme ein und ausladen. Für alle größeren Gepäckstücke muss das Dach geschlossen werden. Der Kofferraum fasst zwei kleine Reisetaschen, meine Kleidersäcke für die Anzüge musste ich auf dem Beifahrersitz transportieren, wenn ich offen fahren wollte.

 

Die Übersichtlichkeit vorallem nach hinten hält sich in Grenzen ist aber für einen Roadster tolerabel. Nach vorne stören die A-Säulen den Blick auf den Querverkehr.

 

Karosserie und Innenraum wirken hochwertig und sehr gut verarbeitet. Schön sind das Lederlenkrad mit abgeflachter Unterseite und die Aluminium-Applikationen an Lenkrad, Schaltern und Lüftungsauslässen. das Holzimitat im Cockpit wirkt auf den ersten Blick wie staubiger oder schlecht geputzter Klavierlack, das wäre der einige verbesserungswürdige Punkt.

Testkriterien
Platzangebot vorn: eng geräumig
Platzangebot hinten: eng geräumig
Kofferraum: klein groß
Übersichtlichkeit: schlecht gut
Qualitätseindruck: minderwertig hochwertig
Fazit - Karosserie
  • + nette Innenausstattung
  • - Für groß gewachsene Fahrer sehr eng
  • - Zugänglichkeit des Kofferraums bei offenem Dach
  • - Kopffreiheit bei geschlossenem Dach

Antrieb

3.5 von 5

Der 1,8-Liter Turbomotor treibt den SLK entspannt voran. 184PS reichen, um auf der Landstraße flott unterwegs zu sein und auf der Autobahn gut mit zu schwimmen. Um zu schneller beschleunigen muss man die Schaltaufforderungen ignorieren und den Motor auch entsprechend drehen, damit der Turbo einsetzt. Der Durchzug ist über 3000 U/min gut.

Durch die Turboaufladung und das Drehmoment von 270Nm ist der Motor in weiten Bereichen elastisch und lässt sich recht schaltfaul fahren.

 

Der Motor bzw. das ganze Fahrzeug animiert nicht dazu, den Motor hochzudrehen und die Leistung abzurufen. Tut man dies, greift der Drehzahlbegrenzer für mein Empfinden deutlich zu früh bzw. die Gangabstufungen stimmen nicht. Um auf 100 km/h zu beschleunigen muss in den dritten Gang geschaltet werden.

Das manuelle Getriebe wirkt präzise benötigt aber kleine Momente zur Syncronisation, so dass zum Schalten entweder etwas Geduld oder einen recht hoher Kraftaufwand nötig ist.

 

Sehr erfreulich war das Tanken, ein ganzes Wochenende unterwegs und nur 30 Liter verbraucht. Dazu hilft die Blueefficiency Technik, die mit Schaltanweisungen hilft, den sparsamsten Drehzahlbereich zu wählen und mit Start-Stopp-Funktion den Motor abstellt.

Testkriterien
Motorleistung: schwach stark
Durchzug: unelastisch elastisch
Drehfreude: zäh agil
Getriebe/Schaltverhalten: schlecht gut
Verbrauch: durstig effizient
Reichweite: gering hoch
Fazit - Antrieb
  • + Effizenz und Verbrauch
  • + Durchzug aus niedriger Drehzahl
  • - hakeliges Getriebe
  • - Gangabstufungen

Fahrdynamik

2.5 von 5

Der SLK lässt sich in engen Wohngebieten und Parklätzen ohne zu rangieren gut bewegen.

 

Die Beschleunigung entspricht nicht unbedingt dem, was die Optik erwarten lässt, ist aber durchaus akzeptabel. Die Umsetzung des E-Gaspedals ist etwas zeitverzögert und reagiert träge auf schnelle Änderungen der Gaspedalstellung

 

Die servounterstützte Lenkung ist sehr indirekt ausgelegt. Beim Anfahren von Kurven gibt es keine Rückmeldung über den korrekten Lenkwinkel. Insgesamt wirkt die Lenkung deutlich zu schwammig und zu leichtgängig.

 

Die Bremsen haben mit dem Gewicht des SLK zu tun. Ein spätes Anbremsen vor Kurven sorgt nach einigen Bremsungen für deutliches Fading.

 

Das Fahrverhalten des SLK entspricht eher dem einer Limousine als dem eines Roadsters. Mein persönlicher Geschmack ist das nicht. Das Fahrwerk ist deutlich auf Komfort abgestimmt. Das Fahrwerk gibt in Kurven kaum Rückmeldung über die mögliche Kurvengeschwindigkeit und fordert eher niedrige Kurvengeschwindigkeiten.

 

Der SLK ist für das gemütliche Cruisen über Landstaße und Autobahn prima geeignet. Wer schnell über kurvige Landstraßen fahren will, sollte wenige Euro mehr beim Porschehändler lassen.

Testkriterien
Wendekreis: groß klein
Beschleunigung: langsam schnell
Lenkung: schwammig direkt
Bremsen: schwach standfest
Fahrverhalten: unausgeglichen ausgeglichen
Kurvenverhalten: unsicher sicher
Wendigkeit: träge agil
Fazit - Fahrdynamik
  • + Wendig in der Stadt
  • + Komfortables Fahrwerk
  • - Schwammige Lenkung
  • - Kurvenverhalten
  • - geringe Agilität

Komfort

4.0 von 5

Das Fahrwerk ist auf Komfort ausgelegt, nimmt man das als Maß ist es sehr gut. In einem Roadster hätte ich allerdings eher ein sportlich abgestimmtes Fahrwerk erwartet.

 

Die Sitze vorne sind sehr schön in Leder ausgeführt. Sie waren auch auf längeren Strecken sehr bequem. Sitzheizung und Air-Scarf (oder wie das bei Mercedes heißt) sind dabei und sehr zu empfehlen.

Für mich boten sie am Oberkörper leider wenig Seitenhalt, dazu hätte ich wahrscheinlich 20kg zulegen müssen. An den Oberschenkeln bieten die Sitze kaum Seitenhalt, da die Sitzwangen hier sehr flach sind.

 

Sehr angenehm war das geringe Innengeräusch, wenig Windgeräusche selbst bei geöffnetem Dach.

 

Die Bedienung des Navigationssystems gelang mir erst nach Blick ins Handbuch. Ansonsten hat der SLK die Mercedes-übliche Bedienung mit einem "Hebel für Alles" links am Lenkrad.

 

Die Klimatisierung funktionierte selbst bei geöffnetem Dach und Außentemperaturen über 30°C sehr gut.

Testkriterien
Federung (komfortabel): schlecht abgestimmt gut abgestimmt
Sitze vorn: unbequem bequem
Sitze hinten: unbequem bequem
Innengeräusche: laut leise
Bedienung: kompliziert intuitiv
Heizung/Klimatisierung: schwach wirkungsvoll
Fazit - Komfort
  • + Komfortable Federung
  • + leise Innengeräusche
  • - Sitze mit zu wenig Seitenhalt
  • - Bedienung wenig intuitiv

Emotion

2.5 von 5

Das Design des SLK ist durchaus gelungen. Er ist ein sportlich aussehender Hingucker, der die Blicke auf sich zieht.

 

Was der SLK durch sein Aussehen verspricht, kann er leider mit seinem Fahrverhalten nicht halten.

Testkriterien
Design: langweilig attraktiv
Temperament (sportlich): ausbaufähig realisiert
Image: negativ positiv
Fazit - Emotion
  • + Sportliches Aussehen
  • - Fahrverhalten entspricht nicht dem Aussehen

Gesamtfazit zum Test

Aus diesen Gründen kann ich den empfehlen:

Der SLK eignet sich um gemütliche Cabriotouren zu unternehmen und ist schön anzuschauen.

Aus diesen Gründen kann ich den nicht empfehlen:

Wer den sportlichen Fahrspaß sucht, sollte nicht den SLK wählen.

Gesamtwertung: 3.0 von 5
Das Testfahrzeug erhielt im Test durchschnittlich 3.0 von 5 möglichen Sternen
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