Mercedes SLK R172 55 AMG Test
21.08.2015 16:09 | Bericht erstellt von Schwabenland
Testfahrzeug | Mercedes SLK R172 55 AMG |
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Leistung | 422 PS / 310 Kw |
Hubraum | 5461 |
HSN | 1313 |
TSN | CFS |
Aufbauart | Cabrio/Roadster |
Kilometerstand | 30000 km |
Getriebeart | Automatikschaltung |
Erstzulassung | 2/2013 |
Nutzungssituation | Privatwagen |
Testdauer | mehr als ein Jahr |
Karosserie
Das Fahrzeug bietet auch großen Personen bis 1,90 m eine komfortable Sitzposition. Auf der Beifahrerseite hat man deutlich mehr Beinfreiheit als im Vorgänger R171. Der Kofferraum ist erstaunlich groß und in einem Single- bzw. Zweipersonenhaushalt kann man das Fahrzeug ohne Probleme als Erstwagen nutzen. Ich fahre mit dem Auto regelmäßig zum Wocheneinkauf. Das Fahrzeug ist übersichtlich und damit gut zu parken. Die Verarbeitung ist sehr gut und das Lenkrad liegt super in der Hand. Zu Beginn hatte ich beim Bremsen ein lautes Quietschen. Das ist beim Cayenne mit neuen Scheiben und Belägen aber auch nicht anders. |
Platzangebot vorn: | eng | geräumig | |
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Platzangebot hinten: | eng | geräumig | |
Kofferraum: | klein | groß | |
Übersichtlichkeit: | schlecht | gut | |
Qualitätseindruck: | minderwertig | hochwertig |
- + Genug Beinfreiheit und Sitzhöhe auch für größere Personen
- + Großer Kofferraum für einen Roadster
- + Übersichtliches Fahrzeug
- + Gute Verarbeitung des Leders und gutes Lenkrad
- - Nach einem Jahr höhere Geräuschkulisse über 100 km/h (Gummidichtung Fensterrahmen rechts)
Antrieb
Die Motorleistung passt zum Fahrzeug und hat mit dem relativ geringen Gewicht leichtes Spiel. Beispiel: Ein CLS 63 AMG mit PP und Leistungssteigerung (cooler junger Mann Ende 20) konnte ab 250 km/h wegziehen und ein Standard CLS 63 AMG (kleiner, dicker, frustrierter älterer Herr) musste mich auf der A8 vorbeilassen. Die Drehfreude des Saugmotors ist genial und macht Spaß ohne Ende. Mit dem Cayenne Turbo bin ich außerhalb der Autobahn selten über 3000 U/Min unterwegs, mit dem SLK ständig. Das 7-Gang AMG Speedtronic im SLK ist das beste Getriebe das ich kenne. Das Fahrzeug reagiert auf den Punkt immer wie ich will und die Schaltzeitpunkte lassen sich perfekt über das Gaspedal steuern. Hier kann Porsche viel von AMG lernen. Zumindest die 8-Gang Automatik im Cayenne ist im Vergleich bescheiden. Die Zylinderabschaltung und das Drehmoment lassen ein sparsames Fahren mit ca. 8,5 Litern locker zu. Wenn man in Österreich oder der Schweiz unterwegs ist, sind solche Werte kein Problem. Im Langzeitschnitt habe ich 12.5 Liter/100 km. Auf langen Strecken wäre trotzdem ein größerer Tank wünschenswert. |
Motorleistung: | schwach | stark | |
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Durchzug: | unelastisch | elastisch | |
Drehfreude: | zäh | agil | |
Getriebe/Schaltverhalten: | schlecht | gut | |
Verbrauch: | durstig | effizient | |
Reichweite: | gering | hoch |
- + Elastischer Durchzug dank Sauger
- + Dreht sauber hoch
- + Geniales Getriebe das genau macht was man möchte
- + Relativ niedriger Verbrauch und diskrete Zylinderabschaltung
- - Limitiert auf 250 km/h
- - 10 Liter mehr Tankvolumen wären besser
Fahrdynamik
Die Lenkung passt zum Fahrzeug, könnte aber in seltenen Fällen etwas direkter sein und schneller reagieren. Das Fahrverhalten ist so gut, dass man sich auf der Autobahn zusammenreißen muss, um die anderen Verkehrsteilnehmer nicht einfach links und rechts zu umfahren. Mit der guten Beschleunigung ist man verdammt schnell an den anderen Autos vorbei. |
Wendekreis: | groß | klein | |
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Beschleunigung: | langsam | schnell | |
Lenkung: | schwammig | direkt | |
Bremsen: | schwach | standfest | |
Fahrverhalten: | unausgeglichen | ausgeglichen | |
Kurvenverhalten: | unsicher | sicher | |
Wendigkeit: | träge | agil |
- + Gute Beschleunigung
- + Lenkung passt zum Fahrzeug
- + Gute Bremsen
- - Könnte bei schnellen Spurwechseln in langen Kurven etwas stabiler liegen
Komfort
Auf langen Strecken >500 km werden die Sitze irgendwann unbequem und auf schlechten Straßen merkt man die Unebenheiten. Grundsätzlich ist das Auto aber nicht unkomfortabel. Innengeräusche habe ich keine. Die Bedienung des Comand mit dem Dreh-Drück-Schalter ist sehr komfortabel und die Software und Darstellung sind dem Porsche PCM um Welten überlegen. Heizung und Klima funktionieren tadellos. |
Federung (sportlich): | schlecht abgestimmt | gut abgestimmt | |
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Sitze vorn: | unbequem | bequem | |
Innengeräusche: | laut | leise | |
Bedienung: | kompliziert | intuitiv | |
Heizung/Klimatisierung: | schwach | wirkungsvoll |
- - Federung etwas zu weich
- - Auf langen Strecken >500 km werden die Sitze unbequem
- - Hohe Geräuschkulisse von der Beifahrerseite aufgrund schlechter Gummidichtung
Emotion
Das Heck ist die Schokoladenseite des SLK. Schade, dass man ab Werk keine Sonnenschutzverglasung bestellen kann. So Fahre ich immer mit Windschott, auch im geschlossenen Zustand. Verkehrsteilnehmer hinter einem blenden dann auch weniger. Dunkle Scheiben würden das Fahrzeug nochmal richtig aufwerten. Der Sound ist richtig gut. Im Vergleich ist mein Cayenne Turbo richtig zahm. Am besten natürlich mit offenem Dach beim Starten, nach einer kalten Nacht. |
Design: | langweilig | attraktiv | |
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Temperament (sportlich): | ausbaufähig | realisiert | |
Image: | negativ | positiv |
- + Tolles Design, schönes maskulines Heck
- + Schönes Interior Design
- - Keine abgedunkelten Scheiben ab Werk
- - Front zu feminin
- - Nicht jeder hat Verständnis für AMG
Unterhaltskosten
KFZ-Steuer pro Jahr | 300-400 Euro |
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Verbrauch auf 100 km | über 10 Liter |
Inspektionskosten pro Jahr | 500-700 Euro |
Gebrauchtwagengarantie | keine vorhanden |
Versicherungsregion (PLZ) | 7 |
Vollkasko | 800-1.000 Euro 40% |
Gesamtfazit zum Test
Ich kann den SLK als Erstfahrzeug empfehlen, da er viel Fahrspaß vermittelt und man erstaunlich viel in den Kofferraum bekommt und dabei relativ komfortabel ist.
Wenn man ein reines Spaßfahrzeug für das Wochenende sucht, ist der SLK 55 nicht kompromisslos genug.