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Mercedes 190er W201 E 2.3 Test

11.10.2011 21:57    |   Bericht erstellt von Hutchison123

Testfahrzeug Mercedes W201 190er 2.3 E
Leistung 132 PS / 97 Kw
Hubraum 2298
HSN 0708
TSN 327
Aufbauart Limousine
Kilometerstand 172000 km
Getriebeart Automatikschaltung
Erstzulassung 11/1988
Nutzungssituation Privatwagen
Testdauer einige Monate
Gesamtnote von Hutchison123 4.5 von 5
weitere Tests zu Mercedes W201 190er anzeigen Gesamtwertung Mercedes W201 190er (1982 - 1993) 4.0 von 5
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Einleitung

Besitze das Fahrzeug nunmehr seit 4 1/2 Monaten und bin durchweg begeistert.

Der einzige Defekt bisher war der Thermoschalter für den Motorlüfter.

Galerie

Karosserie

4.0 von 5

 

Testkriterien
Platzangebot vorn: eng geräumig
Platzangebot hinten: eng geräumig
Kofferraum: klein groß
Übersichtlichkeit: schlecht gut
Qualitätseindruck: minderwertig hochwertig
Fazit - Karosserie
  • + Super Verarbeitungsqualität und durchweg hochwertige Materialien
  • + Übersicht nach vorne super, da man die komplette Haube überblicken kann
  • + Großzügiges Platzangebot vorne
  • - Relativ eng im Fond

Antrieb

4.0 von 5

 

Testkriterien
Motorleistung: schwach stark
Durchzug: unelastisch elastisch
Drehfreude: zäh agil
Getriebe/Schaltverhalten: schlecht gut
Verbrauch: durstig effizient
Reichweite: gering hoch
Fazit - Antrieb
  • + Kräftiger Motor mit 198 Nm Drehmoment
  • + Sehr komfortables Automatikgetriebe mit angenehmen Schaltvorgängen
  • + Motor sehr ruhig und trotz 4 Zyl. sehr sonorer Klang durch den verhältnismäßig großen Hubraum
  • + In der Stadt durch den Drehmomentwandler auch bei niedrigen Drehzahlen sehr flott im Antritt
  • - Verbrauch auf der Autobahn etwas hoch, für das Fahrzeugalter jedoch gut

Fahrdynamik

4.0 von 5

 

Testkriterien
Wendekreis: groß klein
Beschleunigung: langsam schnell
Lenkung: schwammig direkt
Bremsen: schwach standfest
Fahrverhalten: unausgeglichen ausgeglichen
Kurvenverhalten: unsicher sicher
Wendigkeit: träge agil
Fazit - Fahrdynamik
  • + Geringerer Wendekreis als bei den meisten Kleinwagen
  • + Lenkung komfortabel und trotzdem zielsicher und straff
  • + Hoher Komfort und trotzdem flott in Kurven
  • - Bremsen könnten etwas bissiger sein

Komfort

5.0 von 5

 

Testkriterien
Federung (komfortabel): schlecht abgestimmt gut abgestimmt
Sitze vorn: unbequem bequem
Sitze hinten: unbequem bequem
Innengeräusche: laut leise
Bedienung: kompliziert intuitiv
Heizung/Klimatisierung: schwach wirkungsvoll
Fazit - Komfort
  • + Gediegener Federungskomfort
  • + Bequeme Sitze mit Armlehne und orthopädischer Rückenlehne
  • + Alle Bedienelemente selbsterklärend und sehr übersichtlich angeordnet
  • + Heizung ist sehr leistungsstark und Heizleistung früh verfügbar
  • - Vorderachse bei stärkeren Straßenunebenheiten teilweise stuckerig

Emotion

5.0 von 5

 

Testkriterien
Design: langweilig attraktiv
Temperament (komfortabel): ausbaufähig realisiert
Image: negativ positiv
Fazit - Emotion
  • + Zeitlos elegantes Design ohne Schnick Schnack. Klarglas und ähnliche Spirenzchen haben hier nichts zu suchen.
  • + Man hat stets das Gefühl in einem viel größeren Auto unterwegs zu sein. Allein die lange Haube und das große Lenkrad vermitteln ein erhabenes Fahrgefühl.
  • + Kenner wissen, dass diese Fahrzeuge zu den letzten echten Mercedes Benz gehören. Unerreichte Langzeitqualität.
  • + Völlig klassenlos da die Baureihe längt Liebhaberstatus hat und von allen Alters- und Einkommensklassen gefahren wird.

Gesamtfazit zum Test

Aus diesen Gründen kann ich den empfehlen:

Wer ein solides Auto mit dem gewissen etwas sucht, der findet hier das perfekte Fahrzeug.

Unterhalt und Ersatzteilpreise ungeschlagen günstig.

 

Hohe Zuverlässigkeit und simple Technik.

Allein die Duplexsteuerkette (seit etwas 1987) spricht Bände.

 

Selbst bezüglich der Sicherheit muss man sich hier kaum Gedanken machen, da bereits in den 80ern bei MB eine Crashsicherheit Standard war die viele Fahrzeuge in den 90ern nicht erreichten.

ABS ist meistens an Bord, teilweise sogar ein Fahrerairbag.

Pyrotechnische Gurtstraffer waren seit 1984 Serie.

Desweiteren ist die Fahrgastzelle sehr stabil.

 

Wer etwas sucht muss auch bei der Ausstattung in solch einem alten Auto keine Abstriche machen.

Mein Wagen hat z.B. folgende Ausstattung:

Automatikgetriebe, Tempomat, Klimaanlage, EFH vorne, Alarmanlage, Mittelarmlehne, Niveauregulierung, elektrisch verstellbarer rechter Aussenspiegel, ABS, Automatisches Sperrdifferenzial....

 

Servolenkung und ZV haben eigentlich sogut wie alle 190er ausser vllt. die Erstserienmodelle

 

Hochgradiger wirkungsvoller Rostschutz dank vorbildlicher Konservierung. Wer braucht schon Verzinkung?

Eine Aufbesserung des Rostschutzes ist bei den mittlerweile mindestens 18 Jahre alten Fahrzeugen gut angelegtes Geld.

Ich empfehle hier Fluid Film oder Mike Sanders.

 

Schlagt so schnell wie möglich zu.

Die Chance, eine automobile Legende mit hoher Alltagstauglichkeit zu einem günstigen Preis zu ergattern, sollte man jetzt nutzen.

Die Fahrzeuge werden definitiv nicht günstiger.

Wer etwas sucht mus

Aus diesen Gründen kann ich den nicht empfehlen:

Wer ein Auto sucht, welches mit 5 Litern Durchschnittsverbrauch mit 160 km/h über die Bahn geprügelt werden kann, der sollte sich nach etwas anderem umschauen.

Aber gelassen kommt man eh besser an.

 

Ein älteres Fahrzeug bedarf immer etwas Liebe und sollte nicht einfach runtergeritten werden.

Für solche Zwecke gibt es heutzutage genug "Coladosen" für unter 10.000 EUR in den Showrooms.

Gesamtwertung: 4.5 von 5
Das Testfahrzeug erhielt im Test durchschnittlich 4.5 von 5 möglichen Sternen
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Kommentare: 9

Tue Nov 15 16:15:25 CET 2011    |    Achsmanschette137042

Vielleicht sieht der Besitzer des Autos alles etwas "rosarot" (zb. die Optik, spritziger Motor, direkte Lenkung etc.) aber ich muss zugeben das ich in vielen Punkten identisch bewertet hätte- der 190E war seiner Zeit voraus und ist heute noch ein treuer Begleiter mit niedrigen Unterhaltskosten!

Thu Nov 17 22:19:08 CET 2011    |    Hutchison123

Recht haste! Die "rosarote" Brille war vllt. schon etwas dabei.

 

Ich mag mein Auto halt sehr gerne.

Natürlich ist es keineswegs fehlerfrei aber die Vorteile überwiegen eindeutig.

 

Und ja, spritzig ist er schon...

Kein Racer aber gerade im Stadtverkehr sehr ordentlicher und dazu unaufgeregter Antritt dank Automatik!

Sat Dec 03 19:40:11 CET 2011    |    menthos4

... leider durch die Automatik bedingt, sehr hohe Drehzahlen auf der Autobahn,

da ist ein 5-Gang Getriebe für die Langstrecke auf der Autobahn eindeutig angenehmer, sowohl für die Ohren, als auch für den Geldbeutel.

Ansonsten kann ich der "rosaroten" Beurteilung zustimmen.

Wed Dec 14 20:11:47 CET 2011    |    Schattenparker36830

Mensch ihr seit auch überall angemeldet lol ;)

Hutch auf der Autobahn auf E dann dreht er nicht so hoch.

Probier es mal aus.:D

Tue Dec 20 21:32:22 CET 2011    |    Hutchison123

Heyho :-)

 

Schrecklich, wie klein die Welt doch ist...

 

Und ja, ich bin tatsächlich in allen 3 Foren angemeldet ;-)

 

Bez. E und S auf der Autobahn muss ich dir leider widersprechen.

Die Übersetzung des 4. Ganges ist ja immer gleich, daran ändert auch E oder S nichts.

S bewirkt lediglich, dass die Gänge voll ausgefahren werden (bei Vollgas) und das bei ca. Halbgas oder mehr in folgenden Bereichen zurückgeschaltet wird:

 

Bis ca. 15 km/h wird in den 1. Gang zurückggeschaltet

 

Bis ca. 40 km/h in den 2. Gang

 

Über 40 km/h bis knapp unter 100 km/h wird bei entsprechender Gaspedalbetätigung in den 3. Gang zurückgeschaltet.

 

Im E-Modus wird ab 40 km/h selbst bei Vollgas nicht zurückgeschaltet, hier würde nur der Kickdown helfen.

Desweiteren schaltet das Getriebe im E-Modus selbst bei Vollgas bei ca. 50 in den 3. Gang und etwa 80 km/h in den 4. Gang. Das ergibt leider unschöne Rucke, die bis ins Mark der Karosserie gehen...

 

Wie gesagt, die Endübersetzung bleibt immer gleich.

 

Ich denke, dass für den höheren Verbrauch bei gleichmäßiger Fahrt weniger die relativ kurze Übersetzung sondern eher der ständig vorhandenen Wandlerschlupf verantwortlich ist.

Meist muss man zum Halten der Reisegeschwindigkeit immer etwas mit dem Gaspedal nachjustieren, auch zu sehen an der Economy-Anzeige.

 

Ich empfinde denn Motorsound des 2.3 bei Autobahngeschwindigkeit (meist zwischen 90-120 km/h) eigtl. alles andere als störend. Der Motor klingt recht kernig und leicht bassig, gerade wenn er richtig warm ist.

 

Eine längere Übersetzung wäre trotzdem schon angenehm....aber man kann ja nicht alles haben!

 

 

Aber was schreib ich eigtl. wieder solche Romane hier....:eek:

Fri Dec 30 23:25:51 CET 2011    |    tdianzug

Ich habe ja beide gefahren, der Automatik ist in der Stadt un bis 80 kmh besser, da 4 kurze feinabgestuft Gänge, die immer den optimalen Gang bieten. Der Drehmomentwandler stellt beim Anfahren reichlich Kraft zur Verfügung

Die 4 kurzen Gänge der Automatik passen nicht zu dem durchzugsstarken Motor, der ab 1500 Umdrehungen 180 Nm bereitstellt.

 

Der Schalter im 2.3er hat 5 Gänge und bis 1988, ist der 5. Solang übersetzt, dass man bei 140 erst 3000 Umdrehungen hat, die der Automat schon bei 100 hat. Auch der Spritverbrauch bei 90 ist mit 6,5l und bei 120 mit 8,2 für ein 23 Jahre altes Auto mehr als moderat. Lediglich in der Stadt sind die Sprünge zu groß

Sat Dec 31 13:37:48 CET 2011    |    Hutchison123

Ich stimme Dir voll und ganz zu!

 

Um dem Drehzahlproblem etwas Einhalt zu gebieten, könnte ich mir vorstellen, später mal ein längeres Diff einzubauen.

 

Ist dann eben die Frage wie es in der Stadt ist....

Wollte nicht unbedingt bis 70 km/h im Wandlerschlupf rumfahren...

Sat Dec 31 14:12:29 CET 2011    |    tdianzug

hat der 4. keinen wandlerschlupf mehr?

Sat Dec 31 17:05:28 CET 2011    |    Hutchison123

Doch klar, der Wandlerschlupf ist stets "präsent, gerade im 4.

 

Wenn ich z.B. 40 km/h im 4. fahre und Gas gebe, dann geht die Drehzahl auf knapp 2000 U/Min hoch und der Wagen beschleunigt mit dieser Drehzahl bis ca. 60-65 km/h oder vllt. doch 70?

Naja, auf jeden Fall steigt dann irgendwann auch die Drehzahl (klar) und der Wagen beschleunigt quasi ähnlich wie mit einem Schaltgetriebe.

Natürlich bleibt immer ein gewisser Schlupf, das merkt man auch wenn man z.B. auf der Autobahn dahingleitet und dann bei 100 km/h oder so Gas gibt.

Es steigt zuerst die Drehzahl um ca. 200 U/min, danach erst die Geschwindigkeit.

Sat Dec 31 18:17:25 CET 2011    |    tdianzug

ja also bleibt doch der Schlupf bei längerem Differential. Ich bezweifle aber, dass sich der Umbauaufwand finanziell lohnt. Höchstens angenehmer wird es.

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