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Nissan Qashqai J 12 1.5 VC-T e-Power Test

22.11.2023 19:55    |   Bericht erstellt von cycleman

Testfahrzeug Nissan Qashqai J 12 1.5 VC-T e-Power
Leistung 190 PS / 140 Kw
Hubraum 1497
HSN 2228
TSN ABN
Aufbauart SUV/Geländewagen/Pickup
Kilometerstand 1000 km
Getriebeart Automatikschaltung
Erstzulassung 10/2023
Nutzungssituation Privatwagen
Testdauer wenige Wochen
Gesamtnote von cycleman 4.0 von 5
weitere Tests zu Nissan Qashqai J 12 anzeigen Gesamtwertung Nissan Qashqai J 12 (seit 2021) 4.0 von 5
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Einleitung

Der QQ ist als E-Power inzwischen endlich in meinem Besitz. Vorher hatte ich mich ausgiebig mit dem Vorgänger (2018er 1,6l J11b mit 215 PS Dank anderem Steuergerät) beschäftigt. Davor gab´s lange Zeit nur BMW und Mercedes in meinem Leben, die sind aber inzwischen -Leasing ausgenommen- für den Privatanwender als Neuwagen überzahlt.

Galerie

Karosserie

3.5 von 5

Der QQ J12 ist zurzeit (Ende 2023) noch nicht so oft auf unseren Straßen zu sehen. Wenn doch, gefällt neben dem sehr gelungenen Design (was auch schon seinen Vorgänger auszeichnete) das neu dazugekommene Selbstbewusstsein und das etwas kernigere (manche sagen männlichere) Auftreten. Vor allem von schräg hinten überzeugen Dachlinie und Übergänge, während er in der Frontansicht gegenüber dem J11(b) v.a. durch die neuen Scheinwerfer und die "Lufteinlässe" hinzugewonnen hat

Die reinen Maße haben in der Höhe nur 1-2 cm, in Länge und Breite 2-3 cm zugewonnen. Die Höhe von knapp über 1,60 m reicht für alle Parkhäuser und die meisten Duplexparker noch aus.

Dem Kofferraum des e-Power wurden einige wenige Zentimeter in der Tiefe genommen, und das sind für die klassischen Mittelklasse-Rollkoffer von Samsonite u.a. leider die entscheidenden cm. Vermutlich ist es die Batterie, für mich ist das schlecht gelöst. Denn auch nach unten (Bose-Tieftöner) wurde in der Tekna-Plus-Variante Platz genommen.

Die Übersichtlichkeit nach schräg hinten ist noch etwas schlechter geworden, dafür sind Kameras und -darstellung auf dem Monitor besser und die Querverkehrswarner machen nunmehr auch bei sich nähernden Fußgängern einen guten Job. Bescheiden ist die Rückfahrkamera weiterhin bei Regen, da scheint Nissan gegenüber dem J11b nichts besseres eingefallen zu sein. Regen plus Rückwärtsfahren bedeutet umdrehen und sich auch auf die Abstandwarner verlassen. Ansonsten lieber aussteigen und die Kamera abwischen. Das kann die Konkurrenz besser.

Die verwandten Materialien bedeuten einen großen Sprung nach vorne, das ungeliebte Hartplastik wurde nahezu vollständig verbannt.

Etwas problematischer sind die Ablagemöglichkeiten im Armaturenbereich. Wer die induktive Ladeschale hat (vorher war da einfach eine weitere Ablage) und nutzt, wird dann auch die alte Ablage unmittelbar an der klappbaren Armauflage vermissen. So bleibt denn -neben den beiden Becher-Löchern, nur die weiterhin clevere, zweiteilige Armauflage selbst, in deren Innenraum sich nicht mehr nur ein USB-A, sondern nunmehr auch ein USB-C Anschluss befindet. Hier lassen sich z.B. wunderbar entsprechende Sticks mit eigener Musik unterbringen, die man mit Hilfe des Media-Systems auch gut anwählen/bedienen kann. Ein kleiner Minuspunkt für mich ist, dass die Sortierung nach Verzeichnissen erst nach einem "Wischen" anwählbar ist. Wer Musik anders sortiert, wird ggf. besser damit klarkommen als ich.

Insgesamt ergibt sich ein dem (in der tekna-plus-Variante hohen) Preis angemessener Qualitätseindruck, der sich auch hinter gleich teuren Konkurrenten nicht verstecken muss.

Die Zeiten, in denen sich hier im Preis-Leistungsverhältnis deutliche Vorteile für den Nissan ergaben, sind aber vorbei, denn auch die (nicht-deutsche) Konkurrenz hat hier klasse nachgelegt. Nur bei den deutschen Fahrzeugen muss man für diese Anmutung schon in die 60.000 €-Klasse gehen, bzgl. der Ausstattung dürfte das noch nicht mal in allen Fällen reichen.

Testkriterien
Platzangebot vorn: eng geräumig
Platzangebot hinten: eng geräumig
Kofferraum: klein groß
Übersichtlichkeit: schlecht gut
Qualitätseindruck: minderwertig hochwertig
Fazit - Karosserie
  • + Gutes Design, ausreichend Platz, gute Qualitätsanmutung
  • - Kofferraum in der Tiefe verkürzt

Antrieb

4.0 von 5

Der e-Power wurde schon öfters beschrieben, aber für bisherige Benzin- oder Dieselliebhaber sind Worte hier eher unzureichend, um das Feeling beim Fahren zu beschreiben. Er geht auf Wunsch sehr sanft, auch zentimeterweise und völlig ruckelfrei nach vorne, beim kräftigen Gastritt eben auch, nur viel zügiger. Der QQ ist in rd. 8 Sekunden auf 100 km/h, was bedeutet, dass er zügig anzieht, nicht mehr. Die klassische E-Disziplin beherrscht er: Wer zwischen 40 und 80 km/h drauftritt, bekommt sofortigen Vortrieb.

Beim Anfahren aus dem Stand geht er eher sanft zu Werke, sodass er sich nennenswerte Vorsprünge beim "Ampelrennen" kaum erarbeiten kann.

Soweit, so gut, aber die Gretchenfrage lautet: Wie laut ist der Benziner?

Hier haben sich schon viele dran abgearbeitet. Da der QQ ansonsten (noch) besser gedämmt ist als sein Vorgänger, der E-Motor sowie das Fahrwerk kaum zum Lärm beitragen, ist der Benziner für den Fahrer natürlich hör- und spürbar, v.a. nach längerer Eingewöhnung an das neue Fahrzeug.

Aber die Absolutwerte des Dreizylinders sind niedrig, das Geräusch manchmal etwas staubsaugerartig, aber höchstens in der Aufwärmphase leicht nervig. Weil man sich fragt, wieso der Benziner überhaupt angeht, schließlich ist noch genug "Saft" in der Batterie.

Gewöhnungsbedürftig ist, dass der Benziner nur in wenigen konstanten Drehzahlniveaus arbeitet, aber daran gewöhnt man sich schnell und das stört eher den Liebhaber von Benzinern.

Insgesamt ein sehr gelungenes Motordebüt von Nissan im QQ (und X-Trail). Der Vortrieb bringt den Qashqai auf ein neues Komfortniveau und ist v.a. in Kombination mit den sonstigen Eigenschaften (Ausstattung und Qualitätsanmutung) stimmig.

Testkriterien
Motorleistung: schwach stark
Durchzug: unelastisch elastisch
Drehfreude: zäh agil
Getriebe/Schaltverhalten: schlecht gut
Verbrauch: durstig effizient
Reichweite: gering hoch
Fazit - Antrieb
  • + Hohe Reichweite trotz Elektrofeeling

Fahrdynamik

4.0 von 5

Hier gibt es eigentlich wenig zu schreiben. E-Automatik, ein Gang, das war´s. Einfach Gas geben und los.

I.V. mit den umfangreichen Einstellungsmöglichkeiten (E-Pedal, "B-Stellung") kann man sich in vielen Situationen auch das Bremsen sparen und nutzt es zudem für das Rekuperieren des kleinen Akkus. Dabei ist das Bremsen durch das schlichte Lupfen des Gaspedals niemals ruckelig. Passt also zu dem Rest.

Die Lenkung ist ein echter Fortschritt zum Vorgänger, endlich zielgenau, ausreichend direkt und leichtgängig, dennoch mit leichtem Bezug auf die Fahrsituation.

Wie immer bremst der QQ hervorragend in rd. 34 m von 100 km/h.

Alle Funktionen wurden grundlegend überarbeitet, so ist z.B. die "Hold"-Funktion deutlich leichter & besser im Bremspedal spürbar und eindeutig zuzuordnen.

Der Qashqai ist auch in der dritten Variante als J12 ein sehr fahrsicheres Auto, der zu sportlich genommene Kurven stark durch Untersteuern einbremst, wobei das Untersteuern mit dem Bremspedal eingefangen werden kann. Das ist der schnellen Kurvenhatz natürlich nicht dienlich, so bleibt der typische Qashqai-Fahrer -wie bei den Vorgängern- gerne unterhalb des Grenzbereiches und neigt -unterstützt vom Fahrzeug- zum entspannten cruisen.

Dennoch deutlich verbessert sind die Anti-Schlupf-Systeme beim Beschleunigen, mein wohnortbedingter Standardtest (bei Regen auf Straßenbahnschienen bergauf mit 40 km/h fahren und dann voll auf´s Pedal) wird deutlich souveräner und mit eindrucksvollem Vortrieb bestanden. Das vom J11b (der die Kraft oft nicht auf die Straße bekam) bekannte Durchdrehen ohne Vortrieb ist Geschichte. Da mögen auch die 235er Reifen einen kleinen Anteil haben, diese tragen (ab tekna) auch zur erwachsenen Optik besser bei als die maximal (mit ABE möglichen) 225er im Vorgänger. Schön sind die LM-Felgen weiterhin, zwar hat die Konkurrenz tlw. inzwischen gleichgezogen, nicht jedoch die Premiumhersteller, die sich sowas mit >2.000 € extra entgelten lassen und sich weiterhin nicht entblöden, hochpreisige Autos im sehr schlichten Standard-Felgendesign auf 17 Zöllern ins Schaufenster zu stellen.

Das sind so die Punkte, die Nissan (und einige andere Hersteller v.a. aus Japan und Korea) inzwischen gefressen haben. Gut so.

Testkriterien
Wendekreis: groß klein
Beschleunigung: langsam schnell
Lenkung: schwammig direkt
Bremsen: schwach standfest
Fahrverhalten: unausgeglichen ausgeglichen
Kurvenverhalten: unsicher sicher
Wendigkeit: träge agil
Fazit - Fahrdynamik
  • + Entspanntes und bei Bedarf zügiges Fahren mit deutlichem Gewicht auf Komfort
  • - Stark einregelndes ESP

Komfort

4.0 von 5

Die hier getestete Tekna-plus-Variante (zzgl. 20-Zoll-Rädern) schlägt mit Ledersitzen mit Massagefunktion zu Buche.

Die Sitze sind bequem und neuerdings auch bzgl. der Neigung der Sitzfläche verstellbar, könnten aber für meinen Geschmack 2 cm breiter sein. Der Langstreckentest steht hier noch aus. Die elektrischen Verstellungen sowie Massage sollten aber ausreichen, halbwegs entspannt am Ziel anzukommen.

Die Innengeräusche sind gering, selbst mit den 20-Zoll-Rädern federt der QQ besser als sein Vorgänger. Bei insgesamt unverändertem Fahrwerk ist dies v.a. dem rd. 400 kg höheren Gewicht, bedingt durch den E-Motor mit Akku, zuzuschreiben. Das Einfedern ist deutlich komfortabler, nur auf schlechten Strecken mit geringer Geschwindigkeit reagieren die großen Räder bauartbedingt etwas unelastisch. In dem Zusammenhang darf allerdings die Frage erlaubt sein, wie Nissan es geschafft hat, gegenüber dem J11b ein Mehrgewicht von 400 kg zu erzeugen, wenn der Akku nur 1,95 KWh leistet und nicht 60 wie reine E-Autos. Klar, der Benziner ist weiterhin da, dennoch vermute ich, dass das später auch leichter gehen wird.

Die Bedienung ist nissantypisch grundsätzlich einfach, die Logik ist gleichgeblieben, jedoch stecken die Tücken der neuen Technik im Detail der nunmehr deutlich zahlreicheren Untermenüs, hier v.a. was das Infotainment angeht.

Die Umstellung auf TomTom gab es schon in den letzten J11b, der größere Monitor ist dem QQ gut bekommen, pixelige Mini-Karten ohne Details sind nunmehr Geschichte. Das Navigieren selbst funktioniert nissantypisch reibungslos, selbst wenn man sich alleine auf diese (ohne google) verlässt. Nach Registrierung und Kopplung mit der Nissan Connect-Software sind auch erweiterte Verkehrsmeldungen für 3 Jahre freigeschaltet. Dafür ist es gegenüber den alten Systemen nicht mehr möglich, eigene Points of Interests (POIs) einzuladen, was speziell für die Freunde von "Gefahrenwarnern" (SCDB) betrüblich sein könnte. Allerdings gibt es da Alternativen, die auf google aufsetzen (Ooo... Kenner wissen Bescheid).

Der neue Pro-Pilot ermöglicht adaptives Fahren bzgl. Tempomat, Abstand zum Vorderfahrzeug, Bremsen und Lenken. Das Lenkrad kann -oberhalb 70 km/h und wenn Spuren erkannt werden- auch kurzfristig losgelassen werden. Dies ist v.a. auf Autobahnen nahezu durchgängig möglich, Baustellen ausgenommen.

Auch ohne Lenkfunktion (kann man abwählen) ist der Propilot im Stadtverkehr praktisch, da Abstand und bremsen zuverlässig erledigt werden. Man kann den Tempomaten auch höherstellen als erlaubt, aber wenn die Lenkfunktion zusätzlich eingeschaltet wird, geht er auf die erlaubte Geschwindigkeit zurück.

Nervige Warnungen bzgl. der Geschwindigkeit kann man abschalten, darüber hinaus auch eine Toleranz von bis zu 10 km/h definieren. Des Weiteren kann man den "alten" Tempomaten (ohne Lenken, ohne Abstandshalter) durch längeres Drücken auf den Pro-Pilot-Knopf ebenfalls noch aktivieren. Da bleiben keine Wünsche offen.

Die Verkehrsschilderkennung ist -wie immer bei Nissan- hervorragend.

Android-Auto kann hier in der seit neuestem (Oktober 2023) auch drahtlosen Variante die Schwierigkeiten verursachen, die es auch woanders gibt.

In meinem Fall war es ein Werbeblocker (Adblocker pro), der hartnäckig die Ausführung verhinderte. Aber das kann man dem Nissan nicht anrechnen. Hier ist die Software des Drittherstellers am Smartphone so einzustellen, dass Android Auto stets Vorrang hat.

Heizung und Sitzwärmer sprechen schnell an und sorgen für angemessenes Wohlfühlklima, die Klimaautomatik konnte bzgl. Kühlung noch nicht getestet werden, hier hatte der alte J11b ab 30 Grad Außentemperatur nur noch mäßig zur Kühlung beitragen können, was andere Hersteller besser hinbekamen.

Die Rückbank ist wie vormals im J11b, gut, ohne allzu strukturiert zu sein. 4 Erwachsene bis 1,90 m finden bequem Platz, kurzzeitig auch 5 Personen.

Testkriterien
Federung (komfortabel): schlecht abgestimmt gut abgestimmt
Sitze vorn: unbequem bequem
Sitze hinten: unbequem bequem
Innengeräusche: laut leise
Bedienung: kompliziert intuitiv
Heizung/Klimatisierung: schwach wirkungsvoll
Fazit - Komfort
  • + Komfortabel bei nissantypisch einfacher Bedienung

Emotion

4.5 von 5

Der Qashqai ist weiterhin ein Schönling, nunmehr jedoch als J12 spürbar erwachsen geworden. Wer dem Crossover-Konzept grundsätzlich positiv gegenübersteht, wird nicht umhinkommen, den Qashqai als einen der Attraktivsten seiner Art zu sehen.

Die "Emotion" des Fahrzeugs vermittelt sich jedoch v.a. durch seine inneren Qualitäten und den einzigartigen Antrieb. Also vielleicht eher Vernunft als Emotion? Das liegt sicher im Auge des Betrachters. Er bedient m.E. beides.

Dennoch macht er beim Fahren enormen Spaß, das ist in diesem Test bisher vielleicht etwas kurzgekommen. Man hat ausreichend Möglichkeiten zum Spielen (mal mit e-Pedal, mal ohne, mal mit "B" probieren, den Verbrauch beobachten, das Ganze gemischt mit den Stellungen Eco, Standard, Sport etc.), kann ihn dennoch auch blind ohne Bedienungsanleitung zumindest aus der Tiefgarage herausfahren, so man denn mit dem Startknopf umgehen kann (das klappt ja bei anderen Herstellern zuweilen nicht mehr).

Der e-Power spielt innerhalb auch der QQ-Reihe in einer anderen Liga und trägt mit seinem einzigartigen Konzept auch herstellerübergreifend zur Bedeutung des E-Motors bei, da er das E-Feeling auch an Menschen vermittelt, die wie ich keinen Lader im Haus haben und mit 10 Minuten-Tankstopp gerne auch bis nach Italien fahren möchten.

Damit hat er sich zurzeit einen Sonderplatz in der Autocommunity hochverdient.

Schade nur, dass er bei Preisen ab 45.000 € die "Massen" nicht mehr bewegen kann. Die hier getestete Variante mit Tekna-plus, 20-Zoll-Rädern, abnehmbarer Anhängerkupplung und (als Witz dazugebucht) beleuchtetem "E-Power"-Einstieg kostet gem. Liste vor Rabatt rd. 52.500,- €. Da gab es vor ein paar Jahren auch eine MB C-Klasse (und zwar nicht den 180er) für.

Und damit dürfte das Thema "Emotion" für viele mal hart auf die Realität getroffen sein.

Wer es sich allerdings leistet -und das ist die Quintessenz zum Thema Emotion- für den ist es jeden der rd. 2.500 €, den man im E-Power zusätzlich zahlt, wert. Vom Gefühl her würde ich sagen: Hätte ich nochmal 2.500,- mehr bezahlt, würde ich ihn trotzdem haben und fahren wollen.

Spaß beiseite: Wie schon woanders geschrieben, lassen sich diese Euros nicht wieder über den Benzinverbrauch hereinfahren. Aber wer den QQ E-Power eine kleine Weile fährt (da reicht eigentlich schon die Probefahrt), wird da nicht mehr ´rauswollen. Und dafür stehe ich mit meinen 40 Jahren Autoerfahrung (zuletzt v.a. mehrere 350er C-Klassen, 530d BMW ) gerade.

Denn er ist ja nicht nur schön, leise, bequem, flott und hochwertig: Er ist ja weiterhin auch unheimlich praktisch.

Testkriterien
Design: langweilig attraktiv
Temperament (komfortabel): ausbaufähig realisiert
Image: negativ positiv
Fazit - Emotion
  • + Aufregend unaufgeregt gut

Gesamtfazit zum Test

Aus diesen Gründen kann ich den empfehlen:

Der Qashqai ist wie gewohnt ein sehr gelungenes Fahrzeug mit einem guten Styling, das im Straßenverkehr positiv auffällt. Das sympathische Auftreten hat er beibehalten, den etwas unselbstbewussten Auftritt der Vorgänger jedoch völlig abgelegt und kommt fast schon bullig daher, dabei aber ohne jede negative Assoziation.

Der e-Power spielt auch innerhalb der Qashqai J12-Reihe in einer anderen Liga und trägt mit seinem einzigartigen Konzept über Nissan hinaus zur Bedeutung des E-Motors bei, da er das E-Feeling auch an Menschen vermittelt, die keinen Lader im Haus haben und mit gesamt 10 Minuten-Tankstopp gerne auch bis nach Italien fahren möchten. Zumindest theoretisch.

Mit dem E-Vortrieb wandelt sich der QQ vom Komfort- zum fast-schon-Luxus-Auto. Wer kann, sollte einfach mal eine Probefahrt machen, das ist inzwischen überall möglich. Bei mir war es so, dass diese (noch nicht mal 1h) Fahrt zum zügigen Abverkauf des J11b* und zum Kauf des e-Power führten.

Grundsätzlich gilt für den J12, aber besonders für den e-Power: Man muss ihn sich nicht nur leisten wollen, sondern auch können.

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*auch wenn der J11b hier teilweise etwas schlechter wegkommt, sei eins klargestellt: Es ist ein wunderbares, problemloses Auto, dessen Kauf und v.a. Preis-Leistungsverhältnis ich niemals bereuen werde. Und ob die nahezu Verdopplung des Preises seit 2018 gerechtfertigt ist, müssen andere entscheiden.

Aus diesen Gründen kann ich den nicht empfehlen:

Die e-Power-Variante ist klasse, kostet aber.

Wer glaubt, die Zusatzkosten über den Verbrauch hereinfahren zu können, wird sicher enttäuscht werden. Nach meinen (noch kurzen) Erfahrungen liegt der Verbrauch allenfalls geringfügig unter dem des schon sparsamen Vorgänger-Benziners (meiner war ein 1,6l mit ursprünglich 163, dann 215 PS und kam über 75 Tkm auf 6,7 l/100 km), was allerdings stark vom Mix und der Fahrweise abhängig ist.

Hier liegen die Vorteile des e-Power im Stadtverkehr und auf der Landstraße, während er sich auf der Bahn oberhalb 130 km/h etwas mehr nimmt, ohne zum Säufer zu mutieren.

Wer´s sportlich laut und hart mag, ist bei dem QQ schlecht aufgehoben und sollte woanders schauen.

Gesamtwertung: 4.0 von 5
Das Testfahrzeug erhielt im Test durchschnittlich 4.0 von 5 möglichen Sternen
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