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Opel Adam S-D 1.4 S Test

15.06.2021 15:39    |   Bericht erstellt von chrissi_luczo

Testfahrzeug Opel Adam S-D 1.4 S
Leistung 150 PS / 110 Kw
Hubraum 1364
HSN 0035
TSN BEE
Aufbauart Schrägheck
Kilometerstand 74500 km
Getriebeart Handschaltung
Erstzulassung 10/2017
Nutzungssituation Privatwagen
Testdauer mehr als ein Jahr
Gesamtnote von chrissi_luczo 4.0 von 5
weitere Tests zu Opel Adam S-D anzeigen Gesamtwertung Opel Adam S-D (seit 2013) 4.0 von 5
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Einleitung

Ich bin nun seit fast drei Jahren Adam S-Fahrerin und dachte, es wird mal Zeit für einen "Langzeittest".

Gefahren wird mein Auto hauptsächlich außerorts, auf der Autobahn, recht wenig auch mal innerorts. Ansonsten geht es des Öfteren auf den Hockenheimring oder die Nordschleife.

Galerie

Karosserie

3.0 von 5

Vorne fühlt man sich wie in einem Mittelklassewagen, hinten dagegen ist das Sitzen fast schon eine Zumutung - wenig Kopf- und Beinfreiheit sowie ein komplizierter Einstieg in den Fond zeichnen den Adam, vor allem mit den werksseitig montierten Recaros.

Der Kofferraum ist eher ein zweites Handschuhfach, reicht aber, um für eine Person einzukaufen. Notfalls werden eben die Rücksitze umgeklappt oder die Rücksitzbank ganz entfernt ;)

Die Scheiben sind riesig, einzig die massive A-Säule stört bei Kurvenfahrten.

Testkriterien
Platzangebot vorn: eng geräumig
Platzangebot hinten: eng geräumig
Kofferraum: klein groß
Übersichtlichkeit: schlecht gut
Qualitätseindruck: minderwertig hochwertig
Fazit - Karosserie
  • + Geräumiger Innnenraum (vorne)
  • + Übersichtlich
  • + Hochwertig
  • - Enger Fond
  • - Kleiner Kofferraum

Antrieb

3.5 von 5

Da ich eher zu den sportlichen Fahrerinnen gehöre, musste es auf jeden Fall diese Modell sein.

Der Motor wirkt quirlig und agil, bei 3000u/min liegt durch den kleinen Turbolader bedingt das volle Drehmoment an. Leider ist bei 5500u/min schon wieder Schluss, da hier die Leistung abfällt.

Durch die sehr kurze Getriebeübersetzung vor allem im 2. und 3. Gang macht er wirklich Spaß, dort wirkt es, als hätte das Maschinchen mehr Kraft als auf dem Papier steht. Das Getriebe ist im übrigen ein zweischneidiges Schwert: es handelt sich um die verstärkte Generation des M32 6-Gang-Getriebes; einerseits ist es sportlich übersetzt, andererseits eine kleine Diva, die sich ab und an sehr hakelig gibt. Bei den Schaltvorgängen sind die viel zu weichen Motorlager leider deutlcih zu spüren, weshalb es vor allem von 2. in 3. recht stark ruckt.

Der Motor im Adam S ist ein 1.4 Turbo und damit aus dem Corsa und Astra bekannt. Wer hier ein Sparwunder erwartet, wird enttäuscht: der kleine gönnt sich kombiniert (jedenfalls bei mir) zwischen 6,5 und 7l Super (Plus), weshalb der kleine 35l-Tank für etwa 450km reicht, bis der kurze an die Tankstelle möchte.

Der Motor hat ein paar potentielle Kinderkrankheiten, die nicht allzu kostspielig sein sollten: korrodierende Zündspulen und schneller Verschleiß der Wasserpumpe sind hier die nennenswerten Probleme, von denen mein Adam jedoch noch nichts hatte.

Testkriterien
Motorleistung: schwach stark
Durchzug: unelastisch elastisch
Drehfreude: zäh agil
Getriebe/Schaltverhalten: schlecht gut
Verbrauch: durstig effizient
Reichweite: gering hoch
Fazit - Antrieb
  • + Agil & Flink
  • + Ausreichend motorisiert
  • - Kleiner Tank
  • - Verhältnismäßig hoher Verbrauch
  • - Gewöhnungsbedürftiges Getriebe

Fahrdynamik

4.5 von 5

Hier sehe ich die größten Stärken beim Adam S, durch die Fahrten auf den Rennstrecken konnte ich hier bereits alles testen.

Der Wendekreis ist bedingt durch Lenkwinkelbegrenzer ab 17" Felgen für einen Kleinstwagen sehr groß.

Wie bereits im Antriebsbereich erwähnt, ist er sehr flink, nicht bahnbrechend schnell, aber spaßig. Die Lenkung ist sehr direkt abgestimmt, gibt in der Kurvenmitte jedoch wenig Rückmeldung und wirkt dort etwas unpräzise.

Ein riesen Pluspunkt sind die Bremsen: sie stammen aus dem Corsa D OPC und sind mit 308mm vorne und 264mm hinten mehr als ausreichned dimensioniert für den 1150kg leichten Kraftwürfel. Selbst auf der Rennstrecke hat sie mich nie verlassen, sind gut dosierbar und geben einem ein sicheres Gefühl.

Bei starken Lastwechseln neigt der Adam S zum leichten Übersteuern, was für mich persönlich spaßiger ist, als dauerhaftes, freudloses Untersteuern. Alles in allem ist er aber sehr gutmütig, wenn man es nicht übertreibt.

Seine Agilität macht aus ihm auf Landstraßen und kurvigen Rennstrecken einen kleinen Giftzwerg, der gern stärkere Fahrzeuge ärgert.

Testkriterien
Wendekreis: groß klein
Beschleunigung: langsam schnell
Lenkung: schwammig direkt
Bremsen: schwach standfest
Fahrverhalten: unausgeglichen ausgeglichen
Kurvenverhalten: unsicher sicher
Wendigkeit: träge agil
Fazit - Fahrdynamik
  • + Direkte Lenkung
  • + Straffes Fahrwerk
  • + Sehr gute Bremsanlage
  • - Sehr großer Wendekreis

Komfort

4.5 von 5

Das Fahrwerk ist ab Werk sehr straff, aber recht gut abgestimmt. Hier und da könnte man vor allem an der zu weichen Zugstufe noch etwas drehen - hier gibt es ja genug Möglichkeiten auf dem Aftermarket. Mit den optionalen 18" ist leider nicht mehr viel Fahrkomfort übrig.

In meinem Adam S sind die Recaro-Halbschalensitze aus Nappaleder mit Sitzheizung verbaut und zählen für mich mit zu den besten Sitzen, die man in solch einem Auto haben kann. Für breitere Personen bieten sie guten Seitenhalt (ich bin an der Schulter leider etwas zu schmal) und insgesamt ausreichend Komfort auch auf längeren Fahrten. Die Sitze hinten sind ebenfalls ausreichend gepolstert und aus Leder.

Die Geräuschdämmung lässt sich natürlich nicht mit einem Oberklassefahrzeug vergleichen, durch die nicht ganz so gute Aerodynamik entstehen bei höheren Geschwindigkeiten Windgeräusche. Innen könnte er etwas besser gedämmt sein, da einige Plastikpaneele durch mein Infinitysoundsystem unschön scheppern.

Die Bedienung ist intuitiv und hat gerade genug Knöpfe. Das große IntelliLink 4.0 ist schön zu bedienen und besticht mit Apple CarPlay - man hätte es lediglich etwas besser positionieren können.

die Klimaautomatik kann von Gefrierfach bis Grillen auch alles - ich habe sie das ganze Jahr über auf 22 Grad stehen, was perfekt ist.

Die Verarbeitung ist für die Fahrzeugklasse überdurchschnittlich, Probleme mit Softlack hat jeder Autohersteller und Klavierlack ist generell sehr anfällig. Einziges Manko meinerseits: das "Lederlenkrad" sieht trotz regelmäßiger Pflege mit Sonax Profiline Produkten und ohne Einsatz von Handcreme und Ringen an den Fingern doch schon extrem abgenutzt aus. Gleiches gilt für den Schaltknauf.

Testkriterien
Federung (sportlich): schlecht abgestimmt gut abgestimmt
Sitze vorn: unbequem bequem
Sitze hinten: unbequem bequem
Innengeräusche: laut leise
Bedienung: kompliziert intuitiv
Heizung/Klimatisierung: schwach wirkungsvoll
Fazit - Komfort
  • + Überdurchschnittlich ausgestattet
  • + Super Sitze!
  • + Klasse Infotainmentsystem
  • - Starke Abnutzung von Lenkrad und Schalthebel
  • - Sehr straffes Fahrwerk

Emotion

4.5 von 5

Das Außendesign war eine Punktlandung seitens Opel. Gegen den Adam, vor allem als S mit dem protzigen Heckspoiler und den Schwellern vorne und seitlich plus Heckdiffusor, sieht ein VW UP! GTI unfassber langweilg aus. Er hat ein super Image für einen Opel - sehr oft kommt der Spruch "Das ist der letzte/einzige schöne Opel".

Emotionen fühlt jeder anders, für mich hat das Auto alles, was ich brauche: klein, handlich, sportlich agil, ohne dabei zu übertreiben (ein 595 Abarth wäre für mich zu prollig). Klar, es gibt schnellere Autos, aber spaßiger sind vermutlich nur wenige.

Testkriterien
Design: langweilig attraktiv
Temperament (sportlich): ausbaufähig realisiert
Image: negativ positiv
Fazit - Emotion
  • + Chicer Kleinstwagen
  • + Hat ein sehr gutes Image
  • - nichts

Unterhaltskosten

KFZ-Steuer pro Jahr 100-200 Euro
Verbrauch auf 100 km 6,5-7,0 Liter
Inspektionskosten pro Jahr 100-300 Euro
Gebrauchtwagengarantie keine vorhanden
Werkstattkosten pro Jahr bis 200 Euro
Versicherungsregion (PLZ) 68307
Außerplanmäßige Reparaturkosten Sonstiges - ABS Ring - Rost, daher ESP & ABS Fehler (0 €)

Gesamtfazit zum Test

Aus diesen Gründen kann ich den empfehlen:

Ein spaßiger Kleinwagen für alle, die nicht viel Platz brauchen und sich des Fahrens erfreuen. Von Stadt bis Rennstrecke kann er fast alles und ist daher universell einsetzbar.

Gesamtwertung: 4.0 von 5
Das Testfahrzeug erhielt im Test durchschnittlich 4.0 von 5 möglichen Sternen
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