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Opel Insignia A 2.0 CDTI Test

28.07.2013 17:31    |   Bericht erstellt von fernQ

Testfahrzeug Opel Insignia A (G09) 2.0 CDTI
Leistung 160 PS / 118 Kw
Hubraum 1956
HSN 0035
TSN AOA
Aufbauart Limousine
Kilometerstand 57000 km
Getriebeart Automatikschaltung
Erstzulassung 4/2009
Nutzungssituation Privatwagen
Testdauer mehr als ein Jahr
Gesamtnote von fernQ 3.5 von 5
weitere Tests zu Opel Insignia A (G09) anzeigen Gesamtwertung Opel Insignia A (G09) (2008 - 2017) 4.0 von 5
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Einleitung

Vor kurzem trennte ich mich von meinem Opel Insignia, um mich aus diversen Gründen in Sachen Auto etwas zu verkleinern. Rückblickend nun dieser kleine Test.

 

Ich habe den Insignia gut eineinhalb Jahre und 25.000 Kilometer gefahren. Die ersten 15 Monate großteils Landstraße, meist Strecken über 30 Kilometer, etwas Stadt- und öfters mal auch Autobahnverkehr. Die letzten Monate war es nur noch reiner Autobahnverkehr.

Galerie

Karosserie

3.0 von 5

Was mir zuerst auffiel, als der Insignia neu auf den Markt kam: Was für ein schönes, rundum gelungenes Design! Nun, das ist ja bekanntlich Geschmackssache, aber mir gefällt vor allem der Fünftürer außerordentlich gut. Das Vorfacelift-Modell sogar etwas besser, als das vor kurzem vorgestelle Facelift.

 

Der Insignia ist groß, sowohl was die Außenmaße angeht, als auch das Platzangebot innen. Zumindest vorne, hinten ist überraschend wenig Platz. Vorne sitzt es sich recht luftig. Der Kofferaum ist angemessen groß, dank der großen Heckklappe habe ich keinen Kombi vermisst. Voll ausreizen musste ich den Kofferaum nur einmal: x Taschen und eine ganze Matratze musste (zusammengefaltet) Platz finden, ohne die Rücksitzbank umzulegen (dort saß eine Person) - ein Kinderspiel! Allerdings war ich sehr froh über die Parksensoren vorne und hinten, denn die Rundumsicht ist eher bescheiden.

 

Qualitativ gab es keine Totalausfälle, aber hier und da Mängel im Detail. Beispielsweise konnte ich auch durch Unterfüttern der Mittelkonsole ein Knarzen ab und zu nicht ganz verhindern.

Testkriterien
Platzangebot vorn: eng geräumig
Platzangebot hinten: eng geräumig
Kofferraum: klein groß
Übersichtlichkeit: schlecht gut
Qualitätseindruck: minderwertig hochwertig
Fazit - Karosserie
  • + Kofferraum
  • + Formschöne Karosserie
  • + Platzangebot vorne
  • - Detailmängel
  • - Schlechte Rundumsicht

Antrieb

3.5 von 5

Der Motor ist insgesamt betrachtet in Ordnung. Seine 160 PS genügen zum zügigen Fahren, allerdings schluckt die Automatikschaltung einiges an "Temperament". Auffällig ist, dass der Motor sich akustisch nicht zurückhält, er gehört zu den raueren Gesellen. Da war ich von meinem vorigen Peugeot 407 etwas verwöhnt. Geschwindigkeiten bis ca. 200 km/h erreicht man relativ flott, danach wird es zäh. Die eingetragene Höchstgeschwindigkeit von 217 km/h erreichte der Insignia laut GPS.

 

Das Getriebe schaltet nicht besonders schnell, aber auch nicht besonders langsam. Die Schaltvorgänge gehen dafür aber sehr komfortabel vonstatten und sind nicht ruppig. Meistens wählt die Automatik die richtigen Gänge, nur ab und zu verhaspelt sie sich.

 

Der Verbrauch belief sich auf knappe 6,9 Liter/100 km (nicht nach Bordcomputer-Angabe, sondern errechnet über den gesamten Zeitraum, in dem ich das Auto hatte). Diesen Wert finde ich nicht erschreckend, aber doch ein bisschen hoch. Klar, die Automatik "schluckt" eine Extraportion, aber dafür war mein Fahrprofil eigentlich verbrauchsgünstig und der Motor hubraumschwächer und eine Generation jünger als mein voriger 407. Die Reichweite geht dank des großen Tanks in Ordnung, gut 1000 km Reichweite waren drin.

Testkriterien
Motorleistung: schwach stark
Durchzug: unelastisch elastisch
Drehfreude: zäh agil
Getriebe/Schaltverhalten: schlecht gut
Verbrauch: durstig effizient
Reichweite: gering hoch
Fazit - Antrieb
  • + Sanfte Schaltvorgänge
  • - Verbrauch nicht optimal

Fahrdynamik

3.5 von 5

Der Insignia bietet auch ohne Flexride-Fahrwerk eine gute Fahrdynamik. Der Spagat zwischen sportlicher und komfortabler Abstimmung ist großteils gelungen, aber mit der eindeutigen Tendenz Richtung Komfort. Beim Fahren merkt man die Größe und das Gewicht der Karosserie, wenn es um den Wendekreis oder die Beschleunigung geht. Aber alles noch im Rahmen. Das Fahrverhalten ist ausgeglichen und sicher.

Testkriterien
Wendekreis: groß klein
Beschleunigung: langsam schnell
Lenkung: schwammig direkt
Bremsen: schwach standfest
Fahrverhalten: unausgeglichen ausgeglichen
Kurvenverhalten: unsicher sicher
Wendigkeit: träge agil
Fazit - Fahrdynamik
  • + Sicheres Fahrverhalten
  • + Guter Kompromiss aus Komfort mit einer Prise Sportlichkeit
  • - Gewicht deutlich spürbar

Komfort

4.0 von 5

Der Federungskomfort ist auch ohne Flexride-Fahrwerk gut, auch mit den Sommerreifen im üppigen Format 245/40 R19. Allerdings dürfte die Dämmung etwas großzügiger ausfallen, Motor-, Abroll- und Windgeräusche sind etwas zu präsent.

 

Vorne sitzt es sich auf den beheiz- und kühlbaren AGR-Komfortsitzen hervorragend, auch nach stundenlanger Fahrt kneift und zwickt nichts. Hinzu kommt, dass der Seitenhalt wirklich gut ist für Nicht-Sportsitze. Hinten hat man weniger Platz, der Sitzkomfort selbst ist aber gut.

 

Die Klimatisierung sommers wie winters funktioniert gut.

 

Die Bedienung hat ihre Vor- und Nachteile: Einerseits ist sie wirklich nicht intuitiv. Andererseits lässt es sich nach einer Eingewöhnungszeit gut damit leben. Man muss sich nicht durch zig Untermenüs klicken, sondern jede Funktion hat ihren Knopf. Auch der zentraler Drehknopf auf der Mittelkonsole ist ein klarer Pluspunkt.

 

Bei Fahrten in der Dunkelheit sorgt das sehr gute AFL-Licht mit Kurvenlicht und Fernlichtassistent für gute Sichtverhältnisse und ermüdungsfreies Fahren. Auch kann ich nicht den vielen negativen Kommentaren zum Fernlichtassistent zustimmen, ich musste nur sehr selten manuell eingreifen.

Testkriterien
Federung (komfortabel): schlecht abgestimmt gut abgestimmt
Sitze vorn: unbequem bequem
Sitze hinten: unbequem bequem
Innengeräusche: laut leise
Bedienung: kompliziert intuitiv
Heizung/Klimatisierung: schwach wirkungsvoll
Fazit - Komfort
  • + AGR-Komfortsitze sind erstklassig
  • + AFL-Licht
  • - Bedienung erfordert Eingewöhnung

Emotion

4.0 von 5

Mir selbst gefällt der Insignia optisch auch heute noch sehr gut, er wirkt auf mich gut designt und durchaus zeitlos. Das Image ist eher mittelmäßig, nicht zu vergleichen mit den sogenannten deutschen Premiummarken. Allerdings hatte ich öfters den Eindruck, das Image des Insignias ist um einiges besser, als das der gesamten Marke Opel.

Testkriterien
Design: langweilig attraktiv
Temperament (komfortabel): ausbaufähig realisiert
Image: negativ positiv
Fazit - Emotion
  • + Gefällige Linien

Unterhaltskosten

KFZ-Steuer pro Jahr 200-300 Euro
Verbrauch auf 100 km 6,5-7,0 Liter
Inspektionskosten pro Jahr 300-500 Euro
Gebrauchtwagengarantie 12 Monate
Werkstattkosten pro Jahr 200-500 Euro
Außerplanmäßige Reparaturkosten Motor/Kraftstoffversorgung/Abgasanlage - Glühklerzen (100 €)

Gesamtfazit zum Test

  • + Komfort
  • + Platzangebot
  • - Detailmängel: Knarzen, knurriger Motor
Aus diesen Gründen kann ich den empfehlen:

Der Insignia ist ein schönes Auto, er bietet vieles an Komfort. Die AGR-Komfortsitze und das AFL-Licht gehören in dieser Klasse mit zu den besten. Außerplanmäßig stand der Insignia nur einmal wegen eines kleineren Defekts in der Werkstatt.

Aus diesen Gründen kann ich den nicht empfehlen:

Vor allem sind es Details, die stören: Ab und zu knarzt es aus dem Amaturenbrett oder der Mittelkonsole, der Dämmung (vor allem des Motors) fehlt es an Feinschliff.

Gesamtwertung: 3.5 von 5
Das Testfahrzeug erhielt im Test durchschnittlich 3.5 von 5 möglichen Sternen
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