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Opel Meriva B 1.4 Turbo ecoFLEX Test

14.12.2019 16:40    |   Bericht erstellt von gofab

Testfahrzeug Opel Meriva B 1.4 Turbo ecoFLEX
Leistung 120 PS / 88 Kw
Hubraum 1364
HSN 0035
TSN ALW
Aufbauart Van
Kilometerstand 35020 km
Getriebeart Handschaltung
Erstzulassung 7/2015
Nutzungssituation Privatwagen
Testdauer mehr als 3 Jahre
Gesamtnote von gofab 4.0 von 5
weitere Tests zu Opel Meriva B anzeigen Gesamtwertung Opel Meriva B (2010 - 2017) 4.0 von 5
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Einleitung

Das ist mein zweiter Bericht. Inzwischen geht der Opel in sein 5. Nutzungsjahr.

Was gibt es Neues zu berichten. Ich erwähne mal ein paar persönliche Erfahrungen und technische Einzelheiten.

 

1. Meine Nutzung hat sich verändert - ich fahre vorwiegend Stadtverkehr und nur noch kleinere Strecken über Land. Die Gegend hier ist sehr hügelig und kurvenreich; es gibt viele kurze Anstiege über 12 Prozent, auch in der Stadt.

 

2. Dem zufolge ist der Benzinverbrauch stark gestiegen.( Lt. Bordcomputer 8,4 Liter , nach Tankzettelabrechnung 8,7 L/100 km. Im reinem Stadtverkehr sind es gern auch 11 Liter Sprit- sehr happig!

 

3. Zuverlässigkeit und Mängel: Bisher noch keine Teile ausgefallen, außer den Teilen, die für die Unfallinstandsetzung notwendig waren (Kotflügel, Scheinwerfer, Frontschürze und diverse Kleinteile plus Teillackierung = mehrere Tausend Euro Schadenssumme)

Die Türen schlagen mittlerweile lauter zu , die Abdichtung ist aber Ok.

Manchmal melden sich die kleinen Luftleitbleche an den Bremsen

vorn, was man beim langsamen Einlenken merkt. Das Ausrichten

wird beim 1/2-jährigen Radwechsel mit erledigt. Mitunter meldet

sich auch der Schwingungsdämpfer der Fahrkupplung beim Ein-und Ausparken und starkem Lenkeinschlag. Alles noch im Rahmen meint dazu die Werkstatt.

Der Lack zeigt erste Gebrauchsspuren. Im Innenraum knarzt es noch

nicht, die vielen Plastiketeile(zu viel Hartplastik dabei!) sind alle noch fest verklippt.

Im Bereich des Unterbodens und Fahrweks sieht alls noch Top aus,

keine Anrostungen oder Beschädigungen. Auch die Sitze sind noch

wie neu, fahre allerdings mit Sitzauflagen wegen meiner vielen Trans-

porte.

 

4. Ein Wort zum Licht. Bin zufrieden mit den verbauten Halogenschein-

werfern. Ich fahre ganzjährig bei jedem Wetter, auch oft mit Nebellicht,

was den Straßenrand vor allem im Wald (Wildgefahr) gut ausleuchtet.

Blende dabei mit Sicherheit weniger, als die Autos mit den Xenon-

oder LED-Scheinwerfern. Mein Kurvenlicht unterstützt sehr gut beim

Abbiegen in engen Straßen oder Ausparken aus dunklen Plätzen.

 

5. Zu den Vordersitzen: Ausreichend bequem, auch wenn die AGR-Sitze

von Opel, die ich auch kenne, zwei Nummern besser sind. Die Einstellmöglichkeiten meiner Seriensitze sind zu gering für meine Austattungslinie "Innovation".

Der Beifahrersitz lässt sich höhenmäßig nicht verändern. Die Neigung

beider Sitze überhaupt nicht, für eine bequeme Schenkelauflage wäre das wichtig.

 

6. Die Rücksitzbank ist Klasse, beim Umlegen bildet sich keine Stufe.

Außerdem ist sie verschiebbar, was ich bei Transporten auch nutze.

 

7. Die elektrische Handbremse schafft Raum für eine Zusatzablage

und verschiebbare Armkonsole und diese ist für 2 Personen nutzbar.

Die Bedienung dauert etwas länger als die mit dem Handhebel,

den "Anweisungen" des Bordcomputers ist aber Folge zu leisten, sonst wird es nervig. Dem zum Teil offenen Bremsbowdenzug an der Hinterachse traue ich nicht. Damit er nicht vergammelt und vorzeitig festgeht, krieche ich ab und zu unter die Karre und spendiere etwas

WD 40 (Anti-Rostöl). Anschließend geht diese Bremse leichtgängiger,

auch zügiger und leiser.

 

8. Nervig kann der Startvorgang werden, wenn man nicht vorher die

Kupplung tritt. Auch hier meckert der Bordcomputer. Macht man das falsch, muss man mitunter mehrmals die Sache wiederholen.

 

9. Elektronik: Im Sommer "spinnt" sie manchmal, auch die Außentemperaturanzeige reagiert dann nicht . Zum Glück hat dieser

Opel kein Start- Stop-System = eine Störqulle weniger an Bord.

 

 

10. Gurtbefestigung oben: Ist tatsächlich höhenverstellbar, notwendig für kleinere Leute. Fuhren unlängst einen neuen "Astra", da hatte man diese großzügig weggespart und der Gurt scheuerte am Hals.

 

11.. Ölwechsel: Lasse das Mot.-Öl jährlich wechseln, auch wenn ich z.Zt. nur 9000 km im Jahr fahre. Bei Kurzstreckenbetrieb ist das notwendig.

Brauche aber übers Jahr kein Öl nachfüllen. In ein paar Jahren wird sich das mit zunehmenden Motorverschleiß ändern. Verwendet wird das teure Leichtlauföl mit knapp 30 Euro der Liter.

 

12.. Reifen: Im Winter fahre ich die hochpreisigen Dunlop Winter Sport,

im Sommer die preisgünstigen harten Semperit Live 2 - Schlappen. Leider ist der eigene Rädertausch nicht mehr möglich. Die verbauten Reifendrucksensoren müssen immer wieder neu in der Fachwerkstatt "angelernt" werden.

Stimmt das wirklich, liebe MotorTalker?

 

13. Die leicht "poltrige" Hinterachse (Verbundlenkerachse) habe ich schon erwähnt. Natürlich weiß ich, dass bei dieser Preisklasse keine aufwendige Mehrlenkerachse verbaut wird. Bei etwas Zuladung hinten

oder mit einem gewichtigen Mitfahrer federt das Auto etwas besser, aber Querrinnen oder tiefliegende Gullideckel schagen immer durch.

Federt die Standardbereifung besser , sie ist etwas schmaler und höher (195/65 R15) ? Gibt es da Erfahrungen ? Dieses selbst auszuprobieren habe ich aus Kostengründen ad Akta gelegt.

 

14. Gedanken zum Motor: Gut , dass er noch ein Vierzylinder ist. Die heutigen Dreizylinder in dieser Leistungsklasse sind bei weitem nicht so laufruhig. Dass er aufgrund seiner Saugrohreinspritzung eine reichlich Schluck mehr nimmt (ca. 1 Liter) ist zu verzeihen, außerdem

ist eine Niederdruckeinspritzanlge wenig störanfällig und der Motor

nicht zu teuer. (Verbrauchsvergleich und Kostenvergleich mit dem VW Sportsvan im Portal Spritmonitor). Ein Turboloch stellte ich bisher nicht fest.

Bei noch weniger Hubraum und Turboaufladung gibt es das (siehe meine Erfahrungen mit dem Skoda Fabia3 und dem 1,2 Liter TSI - Motor)

 

15. Wind und Fahrgeräusche: Diese sind , finde ich , gering. Ab 120 Km/h wird es lauter. Aber das machen andere Autos auch nicht besser. Die Türgummis dichten gut ab, vorausgesetzt man hält sie mit ordentlicher Pflege geschmeidig. Das kann man mit Gummipflegemittel noch selbst machen. Ich gönne dass meiner Meri zweimal im Jahr. Unten verscmutzen die Türen wenig dank des umlaufenden Gummis,das ist in dieser Preisklase nicht selbstverstädlich.

 

16. Über Regensensor, Fernlichtautomatik, Festnavi kann ich nichts sagen, hat meine M. nicht. Den Tempomat nutze ich nicht , da ich wenig

BAB fahre. Als Navi nutze ich ein älteres Mobilgerät, welches noch zu

Updaten geht, insofern ist es aktuell. Sprachsteuerung vermisse ich nicht oder andere Assistenzsysteme.

 

17. Besonders die Sitz- und weniger die Lenkradheizung finde ich

Klasse. Jacke auszeihen und unbeengt losfahren . Nach einer Minute

wirkt die Wärme schon, da braucht die Kühlwasserheizung länger.

 

18. Die Telefonanbindung gefällt mir nicht. Besitze kein"smartes" Teil, vielleicht liegt es daran. Bei meinem einfachen Handy wird die Telefonliste nicht übernommen, somit muss ich im Auto die Nummern einzeln eintippen. Also lasse ichs bleiben, gehöre sowieso nicht zur Generation "Smartphon vorm Kopf".

 

19. AHK: Habe ich nachrüsten lassen, brauche ich gelegentlich noch zum Fahrradtransport.

Als Zugfahrzeug könnte ich mir theoretisch den Meriva B auch gut vorstellen. Langer Radstand, kurzer Hecküberhang und hohes Eigengwicht müssten für ein sicheres Nachführen eines Caravans bis 1150 kg sorgen. Dann aber mit Dieselmotor, so wie ich es früher mit größeren Autos gehalten habe.

 

20. Die Rückrollsperre hätte ich fast vergessen. Ist einfach Klasse.

Beim Anfahren am Berg- besonders im dichten Stadtverkehr, der auch in der Provinz angekommen ist- wird das Rückrollen verhindert. Kuppeln und gleichzeitig die Bremse losslassen entfällt dann. Das hatten meine vorherigen teureren Fahrzeuge nicht zu bieten.

 

21. An die nervenden Einparkpiepser kann man sich nicht gewöhnen. Sie sind aber notwendig , denn die Autoumgebung ist vom Fahrersitz aus nicht besonders gut einsehbar.

Habe bei anderen Opelmodellen und bei VW die Rückfahrkamera kennengelernt, lieferten ein gutes Bild ab und damit mehr Sicherheit. Ob ich das nachrüsten lasse, ist noch in der Überlegung. Vorn bleibt ja die Piepserei oder man greift noch tiefer in die Tasche.

 

22. Alle meine ersten Einschätzungen von 2016/17 bleiben bestehen.

Ich bin weiterhin sehr zufrieden, obwohl es ein Jahreswagen war, wo man ein Risiko mit kauft

Karosserie

3.5 von 5

 

Testkriterien
Platzangebot vorn: eng geräumig
Platzangebot hinten: eng geräumig
Kofferraum: klein groß
Übersichtlichkeit: schlecht gut
Qualitätseindruck: minderwertig hochwertig
Fazit - Karosserie
  • + Solide Karosse
  • - A-Säule schränkt das Blickfeld besonders in Linkskurven ein
  • - Zu viel schmucklose Hartplastik verbaut

Antrieb

4.0 von 5

 

Testkriterien
Motorleistung: schwach stark
Durchzug: unelastisch elastisch
Drehfreude: zäh agil
Getriebe/Schaltverhalten: schlecht gut
Verbrauch: durstig effizient
Reichweite: gering hoch
Fazit - Antrieb
  • + Auf Langstrecken relativ genügsam (7 bis 7,5 L/100 km)
  • - Reiner Stadtvekehr bis 11 Liter pro 100 km !
  • - Hohe 1400 kg Eigengewicht müssen bewältigt werden

Fahrdynamik

4.0 von 5

 

Testkriterien
Wendekreis: groß klein
Beschleunigung: langsam schnell
Lenkung: schwammig direkt
Bremsen: schwach standfest
Fahrverhalten: unausgeglichen ausgeglichen
Kurvenverhalten: unsicher sicher
Wendigkeit: träge agil
Fazit - Fahrdynamik
  • + Liegt sicher auf der Straßeund ist auch spurtreu bei Seitenwind.
  • + Da wirkt das hohe Gewicht positiv.
  • - Kein Kontra.

Komfort

4.0 von 5

 

Testkriterien
Federung (komfortabel): schlecht abgestimmt gut abgestimmt
Sitze vorn: unbequem bequem
Sitze hinten: unbequem bequem
Innengeräusche: laut leise
Bedienung: kompliziert intuitiv
Heizung/Klimatisierung: schwach wirkungsvoll
Fazit - Komfort
  • + Gemütliches Auto, auch langstreckentauglich ohne AGR-Sitze.
  • + Für jede Funktion ein Knopf, ich habe mich sofort daran gewöhnt.
  • - Vor allem die Autozeitungsredakteure kritisierten die Bedienung mit den vielen Tasten

Emotion

4.5 von 5

 

Testkriterien
Design: langweilig attraktiv
Temperament (komfortabel): ausbaufähig realisiert
Image: negativ positiv
Fazit - Emotion
  • + Praktischer Kompaktvan, nicht nur für Senioren sondern auch für die Jungen.
  • - Leider 2017 eiingestellt, der Nachfolger Crossland X ist kein Fortschritt.

Unterhaltskosten

KFZ-Steuer pro Jahr 100-200 Euro
Verbrauch auf 100 km 7,5-8,0 Liter
Inspektionskosten pro Jahr 100-300 Euro
Gebrauchtwagengarantie 12 Monate
Werkstattkosten pro Jahr bis 200 Euro
Versicherungsregion (PLZ) 4680
Haftpflicht bis 200 Euro (30%)
Vollkasko 200-400 Euro 30%
Außerplanmäßige Reparaturkosten Karosserie/Rost - Kotflügel (4000 €)

Gesamtfazit zum Test

Aus diesen Gründen kann ich den empfehlen:

Praktisch, zuverlässig bei guter Pflege, gemütlich, langstreckentauglich, günstiges Ein-und Austeigen, nicht zu teuer, gut für Senioren aber auch für die Jungen mit kleinen Kindern. Gibt es nur noch als Gebrauchtauto. Ich empfehle ab Bj. 2015 und nicht mehr als 30 bis 40 Tausend

Kilometer Laufleistung zu wählen.

Gesamtwertung: 4.0 von 5
Das Testfahrzeug erhielt im Test durchschnittlich 4.0 von 5 möglichen Sternen
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