• Online: 2.666

Opel Mokka B ELECTRIC Test

22.06.2022 13:25    |   Bericht erstellt von Marodeur

Testfahrzeug Opel Mokka B ELECTRIC
Leistung 136 PS / 100 Kw
HSN 1889
TSN ADD
Aufbauart SUV/Geländewagen/Pickup
Kilometerstand 4000 km
Getriebeart Automatikschaltung
Erstzulassung 1/2022
Nutzungssituation Privatwagen
Testdauer einige Monate
Gesamtnote von Marodeur 3.0 von 5
weitere Tests zu Opel Mokka B anzeigen Gesamtwertung Opel Mokka B (seit 2020) 2.5 von 5
Hat Dir dieser Testbericht geholfen?
Sag uns Deine Meinung!
Hilfreich Nicht hilfreich

Einleitung

Mein aktuelles Fahrzeug für fast alle Gelegenheiten

 

Größte Schwächen sind Verbrauch und Elektronik/Einstellungsmöglichkeiten.

Galerie

Karosserie

2.0 von 5

Was soll man sagen. Ein Riese ist das Auto ja generell nicht, ich fühle mich mit 1,85 aber gut aufgehoben. Für Kinder ist hinten auch ausreichend Platz. Für Erwachsene wird es etwas eng. Der Kofferraum fasst immerhin 3 Getränkekästen ohne stapeln.

 

Menschen die so groß sind wie ich haben aber 1 großes Problem mit diesem Auto. Die Übersicht. Ja, ringsum ist es ok. Aber dieser Spiegel. Ich sehe schräg nach rechts vorne einfach NICHTS. Gar NICHTS. Testen den bei Opel nur Zwerge? Man ist an Kreuzungen die ganze Zeit damit beschäftigt sich daneben oder drunter zu ducken damit man was erkennen kann. Ich weis das diese tiefen Spiegel heutzutage oft ein Problem sind aber so ausgeprägt hatte ich es bisher noch nie.

 

Dann noch zum Hartplastik. Wenn man sowas schon verbaut sollte man als Hersteller wenigstens im Zubehör passende Unterlagen anbieten. Was bringen einem Ablagen wenn man nix reinlegen kann bzw. will weil es dauernd am klappern ist? Das Fach unter der Armlehne auch. Nice to have aber kannst ja nix rein tun.

Testkriterien
Platzangebot vorn: eng geräumig
Platzangebot hinten: eng geräumig
Kofferraum: klein groß
Übersichtlichkeit: schlecht gut
Qualitätseindruck: minderwertig hochwertig
Fazit - Karosserie
  • + Für ein doch eher kleines Auto gutes Platzangebot für 1,85 Menschen. Ginge auch noch etwas größer.
  • - Viel Hartplastik ohne Dämpfung, Rückspiegel viel zu tief

Antrieb

3.5 von 5

Ist halt ein Elektro. 100 kW die früh anliegen und über fast das ganze Drehzahlband auch vorhanden sind ist halt was anderes als 100 kW die man nur bei der Drehzahlspitze vorm schalten erreicht und dann wieder von unten anfängt und Turbodruck erst aufbaut, etc. Haben immer noch viele nicht kapiert. Macht einfach Spaß und versprüht Fahrfreude auch ganz ohne Geröhre wenns einfach ums fahren geht.

 

Leider der Verbrauch nicht ganz zeitgemäß im Vergleich zu Hyundai und Co. Da hat Stellantis noch Verbesserungspotential. Dadurch leidet auch die Reichweite mehr als es sein müsste. Generell beim 50 kWh Akku aber jetzt kein Reichweitenmonster. Reicht aber für 99% der Fahrten da ich selten Autobahn fahre.

Testkriterien
Motorleistung: schwach stark
Durchzug: unelastisch elastisch
Drehfreude: zäh agil
Getriebe/Schaltverhalten: schlecht gut
Verbrauch: durstig effizient
Reichweite: gering hoch
Fazit - Antrieb
  • + Elektromotor macht einfach Spaß
  • - Effizienz nicht auf Höhe der Konkurrenz

Fahrdynamik

3.0 von 5

Wendekreis ok.

 

Beschleunigung E typisch gut und im Gegensatz zum Benziner oder Diesel erreicht man diese Werte auch ohne Probleme. Einfach drauf aufs Pedal.

 

Lenkung. Ich sag mal so: es ist ein Opel geworden weil ich wusste da mach ich z.B. bei der Lenkung nichts falsch. Das Fahrzeug lässt sich schön präzise fahren und bietet einen guten Widerstand. Vor allem im Sportmodus.

 

Die Bremsen ankern sehr gut. Dadurch das erst rekuperiert wird muss man sich an den wandernden Druckpunkt ab den die richtige Bremse wirkt etwas gewöhnen.

 

Über Landstraßen könnte das Fahrwerk eine Spur härter sein. Ist schon eher auf Komfort ausgelegt. Schade da der Motor hier mehr verspricht als das Fahrwerk dann liefern kann. Schnell gefahrene enge Kurven sind jetzt nicht das Revier des Mokka. Klar ist es auch ein SUV aber z.B. sowas wie ein Ford Fusion war hier deutlich härter ausgelegt und ging durch Kurven ohne viel Neigung. Aber dafür halt nicht so komfortabel. Wer was zum Kurvenräubern will sollte sich woanders umschauen oder muss nachhelfen. Siehe JP.

Testkriterien
Wendekreis: groß klein
Beschleunigung: langsam schnell
Lenkung: schwammig direkt
Bremsen: schwach standfest
Fahrverhalten: unausgeglichen ausgeglichen
Kurvenverhalten: unsicher sicher
Wendigkeit: träge agil
Fazit - Fahrdynamik
  • + Lenkt sich gut, bremst gut
  • - Nichts zum Kurven räubern

Komfort

3.5 von 5

Wie bei Fahrdynamik erwähnt, die Federung ist eher komfortabel. Das macht sie aber auch ganz gut. Sitze sind bequem mit gutem Seitenhalt. Sitze hinten werden nur mit Erhöhung benutzt, dazu kann ich nichts sagen.

 

Innengeräusche, so lange man nichts in die Ablagen legt, sind für die Klasse sehr gut. Windgeräusche dominieren irgendwann aber selbst bei 150 könnte man sich noch locker unterhalten ohne anfangen zu schreien. Eindeutig mit der größte Vorteil bei E Fahrzeugen und einfach ein Traum.

 

Bedienung an sich ganz gut. Einerseits noch viele haptische Knöpfe und daher gut zu bedienen. Speziell beim Menü erschließt sich manches vielleicht erst nach und nach und hier ist das Bedienkonzept meiner Meinung nach auch nicht ganz ausgereift. Manches lässt sich dauerhaft deaktivieren, anderes nicht. Benutzen 2 Fahrer das Fahrzeug wirds komplizierter. Einfaches anlegen und umschalten von Profilen über den jeweils genutzten Schlüssel wäre schön. Weil noch vieles per Schalter oder Knopf geht gibts ein Plus, eine 0 wäre mir hier am liebsten.

 

Heizung läuft sehr schnell an (E Auto halt) und die Möglichkeit der Vorklimatisierung (wenn es funktioniert) ist natürlich sehr angenehm. Die Klimaanlage hat bei aufgeheiztem Innenraum seine Mühe, schafft es aber irgendwann.

Testkriterien
Federung (komfortabel): schlecht abgestimmt gut abgestimmt
Sitze vorn: unbequem bequem
Sitze hinten: unbequem bequem
Innengeräusche: laut leise
Bedienung: kompliziert intuitiv
Heizung/Klimatisierung: schwach wirkungsvoll
Fazit - Komfort
  • + Fahrwerk Komfortabel...
  • - ...dürfte für den Antrieb eine Spur sportlicher sein

Emotion

3.5 von 5

Das Design war einer der Punkte weshalb es der Mokka wurde. Er gefällt mir einfach sehr gut, kompakter und dynamischer Auftritt. Aus Fahrersicht vermittelt auch diese Falte in der Motorhaube eine sehr sportliche Note.

 

Leider kann er das Versprechen nicht ganz halten.

 

Der E Motor ist hier klar das Highlight. Man hat das Bedürfnis auf Landstraßen diesen auch nutzen zu wollen und schön aufs Pedal zu drücken. Leider wird man durch die eher komfortable Abstimmung wieder runter geholt. Auch die eingeschränkte Sicht nach vorn Rechts kann beim Kurvenräubern etwas nerven. Ist auch grad so diese Radfahrerrichtung, da sollte man schon aufpassen als größerer Fahrer.

 

Bei Bekannten kommt das Auto ebenfalls sehr gut an, gefällt. Hier hat Opel endlich mal wieder einen rausgehauen und sich von ihren sonst eher biederem Auftritt etwas verabschiedet ohne dann im Innenraum völlig futuristisch zu werden. Sehr schön.

Testkriterien
Design: langweilig attraktiv
Temperament (sportlich): ausbaufähig realisiert
Image: negativ positiv
Fazit - Emotion
  • + Design
  • - Sieht sportlicher aus als er ist

Gesamtfazit zum Test

  • - Keine Einstellung für maximale Ladung (SoC)
  • - Spurhalteassistent nicht ausgereift
  • - App taugt nur begrenzt was
Aus diesen Gründen kann ich den empfehlen:

Optik und Innenraum (bis aufs ungepolsterte Hartplastik) gefällt, ausreichend Platz, E Antrieb für die Größe des Autos ganz angenehm. Lenkung gut, komfortabel. Noch viele Knöpfe was für mich ein Pluspunkt ist wenn nicht alles über das Menü gesteuert werden muss. Ich würde es ein typisches Zweitauto für die Familie nennen, außer Familienurlaub und längere Strecken am Stück kann es an sich alles ganz gut.

Aus diesen Gründen kann ich den nicht empfehlen:

Für große Fahrer kann der Rückspiegel schon sehr ätzend sein. Vor allem wenn man viel in der Stadt fahren muss dürfte der einem regelmäßig tierisch auf den Sender gehen.

 

Was in diesen altmodischen Testberichten auf Motortalk auch noch gar nicht getestet/bewertet werden kann sind die ganzen elektronischen Gimmicks. Hier wäre Nachholbedarf seitens Motor-Talk. Denn am Ende ist das auch einer der Punkte warum ich dieses Auto nicht jedem empfehlen kann.

 

Seit 2022 ist ja der Spurhalteassistent Pflicht. Beim Mokka ist er so integriert dass er nicht auf Vibration umgeschaltet werden kann sondern immer aktiv gegen lenkt. Noch dazu schaltet er sich bei unklarer Straßenlage nicht ab. Diese Kombination führt dazu das er hier auf den engen Landstraßen des Oberpfälzer Waldes ohne Markierungen teils alle paar Sekunden Richtung Mitte lenkt. Ist die Straße verschmutzt rastet er völlig aus. Zum Glück lässt er sich noch per Knopf deaktivieren indem man diesen etwa 5 Sekunden drückt. Was ich, und auch meine Frau, inzwischen sofort bei der Fahrt aus der Garage machen. Diesen so zu integrieren ist eine absolute Frechheit. Das er noch nicht ausgereift ist zeigte sich auch als er an der gleichen Stelle schon 2x nach rechts zur Leitplanke lenken wollte. Fahrer als Betatester für Sicherheitssoftware missbrauchen, sowas hörte ich bisher eigentlich nur über Tesla.

 

Was man hier ebenfalls noch nicht testen/angeben kann sind elektrospezifische Angaben. So hat der Opel, bzw. alle Stellantis-Fahrzeuge, keine Möglichkeit die maximale Ladung (SoC) zu begrenzen um den Akku zu schonen. Auch die Anzeigemöglichkeiten sind sehr begrenzt, man findet keine besonderen Details zum Akku wie Temperatur oder wie viele Ladungen man schon hat.

 

Ebenfalls ein modernes Feature das hier nicht getestet werden kann sind Apps. Auch hier besteht großes Verbesserungspotential um es schmeichelhaft auszudrücken. Das Fahrtenbuch ist in der aktuellen Ausführung Müll. Z.B. werden Fahrten nicht im Auto zwischengespeichert. Hat man das Handy nicht damit verbunden bzw. benutzen mehrere Personen das Fahrzeug besteht es vor allem aus Lücken. Und die Details zu den Fahrten sind auch mangelhaft, es fehlt z.B. der Durchschnittsverbrauch. Eine Verbindung um z.B. die Vorklimatisierung zu starten haut auch nicht immer hin.

 

Negativ ist auch dass er kein Nasenlader ist. Wenn an einer Schnellladesäule der rechte Stellplatz schon belegt ist und man dann nicht quer parken kann reicht das Kabel oftmals nicht. Dann hilft nur Laden über Typ 2 mit eigenem langen Kabel. Falls möglich. Da es kein Langstreckenauto ist fällt das aber nicht ganz so ins Gewicht.

Gesamtwertung: 3.0 von 5
Das Testfahrzeug erhielt im Test durchschnittlich 3.0 von 5 möglichen Sternen
Hat Dir dieser Testbericht geholfen?
Sag uns Deine Meinung!
Hilfreich Nicht hilfreich

Kommentare: 0

Fri Jul 22 09:07:19 CEST 2022    |    Joshiurbani

So unterschiedlich sind die Eindrücke.

Mit dem Rückspiegel hab ich gar kein Problem, bin 1.90m.

Mein Verbrauch ist geringer als angegeben und bei gleicher Strecke im Vergleich zum ID 3 deutlich geringer (Durchschnitt 14,8).

Kurvenverhalten find ich Bombe, Landfahrten machen mir sehr viel Spaß. (Liegt oft auch an den Reifen).

Beim einstellen der Ladeleistung geb ich dir recht, könnte ruhig einstellbar sein....

Mein Spurhalteassistent ist klasse, habe allerdings auch den mit ACC und selbstlenkend. Auf der Autobahn kann ich mein Lenkrad ohne Angst loslassen, sollte man natürlich aber nicht tun.

Meine App funktioniert, wohl als einer der wenigen, tadellos.

Ich bin ehrlich gesagt froh, dass der Mokka kein Nasenlader ist, find ich nämlich meistens hässlich.

 

Mein Mokka ist ein langstrecken Fahrzeug. Jährlich wird er circa 40.000km gefahren, auch längere Strecken (Frankfurt-Kiel) sind gut möglich und machbar.

 

Das einzige was mich sehr stört ist die Verarbeitung, die ist nämlich furchtbar und billig und das es keinen größeren Akku zur Auswahl gibt.