Opel Omega A 2.6 R6 Test "die schwarze Witwe"

26.10.2012 22:29 | Bericht erstellt von bronx.1965

Testfahrzeug	Opel Omega A 2.6 R6
Leistung	150 PS / 110 Kw
Hubraum	2594
HSN	0039
TSN	850
Aufbauart	Limousine
Kilometerstand	184000 km
Getriebeart	Automatikschaltung
Erstzulassung	10/1992
Nutzungssituation	Privatwagen
Testdauer	mehr als 5 Jahre

Einleitung
Karosserie 45 von 5
Antrieb 40 von 5
Fahrdynamik 45 von 5
Komfort 45 von 5
Emotion 45 von 5
Unterhaltskosten
Fazit

Gesamtnote von bronx.1965 4.5 von 5

weitere Tests zu Opel Omega A anzeigen Gesamtwertung Opel Omega A (1986 - 1994) 4.5 von 5

Hat Dir dieser Testbericht geholfen?

67% von 6 fanden das hilfreich

Hilfreich Nicht hilfreich

Einleitung

Einer der besten Würfe der Adam Opel AG. Autos durften noch aussehen wie Autos und nicht wie Telefonzellen, welche auf der Seite liegen!

Galerie

Karosserie

4.5 von 5

Klares Design, grazile Säulen erleichtern die Übersicht, das heute so moderne Fensterchen vor der A-Säule-Nonsens! Braucht er nicht!

Er erreicht aussen nicht die Breite heutiger Autos, aber er hat sie INNEN.

2m Spur auf der BAB, er darf sie fahren! Platz satt, die Materialien des Innenraums halten heute jedoch keiner Prüfung mehr statt. Dafür ist er aber 20 Jahre alt.

Kofferraum? Nun ja, mehr als ein Insignia! Der ist aber wesentlich jünger.

Testkriterien

Platzangebot vorn:	eng	geräumig
Platzangebot hinten:	eng	geräumig
Kofferraum:	klein	groß
Übersichtlichkeit:	schlecht	gut
Qualitätseindruck:	minderwertig	hochwertig

Fazit - Karosserie

+ der Rest steht im Text
- siehe oben

Antrieb

4.0 von 5

Kernwert und damaliges Kaufargument des 2,6ers: der famose Reihen-Sechser, aufgewertet durch das ebenso geniale Dual-Ram System bei endlich akzeptablen Verbräuchen! Kein Vergleich mit dem C 30 NE.

Explosive Leistungs-Entfaltung die schubartig gesteigert wird. Man merkt genau den Umschaltvorgang zwischen kurzem und langem Schaltsaugrohr. Excellent!

Elastizität ist allerdings abhängig von der Drehzahl. Gleichmäßig ist nicht, jedenfalls nicht, wenn man die Puppen tanzen lässt!

Dieser Motor fasziniert, hat er doch zwei Gesichter. Der ruhige Cruiser und, bei Bedarf, DAS BIEST!

Testkriterien

Motorleistung:	schwach	stark
Durchzug:	unelastisch	elastisch
Drehfreude:	zäh	agil
Getriebe/Schaltverhalten:	schlecht	gut
Verbrauch:	durstig	effizient
Reichweite:	gering	hoch

Fazit - Antrieb

+ Und wieder im Text lesen

Fahrdynamik

4.5 von 5

"Wie auf Schienen" sollte er damals fahren, so die zeitgenössische Werbung. Das tut er auch heute noch wenn man ihn pflegt und ab und an Querlenkerbuchsen und Spurstangenköpfe tauscht. Sein Fahrwerk enttäuscht auch heute noch nicht, kein Wunder. Es war den (damaligen)

Wettbewerbern um Jahre vorraus. "Opel der direkte" würde man heute sagen.

Testkriterien

Wendekreis:	groß	klein
Beschleunigung:	langsam	schnell
Lenkung:	schwammig	direkt
Bremsen:	schwach	standfest
Fahrverhalten:	unausgeglichen	ausgeglichen
Kurvenverhalten:	unsicher	sicher
Wendigkeit:	träge	agil

Fazit - Fahrdynamik

+ immer noch im text lesen

Komfort

4.5 von 5

Das besondere am Omega A, er kann etwas was viele "neue" Autos nicht mehr können. Nämlich den perfekten Kompromiss zwischen Komfortabel und sportlich. Ich habe deswegen "einstellbar" gewählt! Passt.

Der hier benannte hat zudem noch eine Überraschung parat: eine nachgerüstete Hinterachse mit aktiver Sperre. (damalig verfügbar im Omega 3000) Sehr kurzweilig zu fahren. In der Mitte der Konsole gibt es eine Taste. Mit dieser heben sie das Rauchverbot auf und es geschehen zwei weitere Dinge: der Aktien-Kurs von Conti steigt und der von Unocal ebenso!

Sonstiges: Heizung könnte besser ansprechen, wer mit der Bedienbarkeit eines Omega A nicht zurecht kommt, sollte Goggo fahren!

Testkriterien

Federung (einstellbar):	schlecht abgestimmt	gut abgestimmt
Sitze vorn:	unbequem	bequem
Sitze hinten:	unbequem	bequem
Innengeräusche:	laut	leise
Bedienung:	kompliziert	intuitiv
Heizung/Klimatisierung:	schwach	wirkungsvoll

Fazit - Komfort

+ Text lesen!

Emotion

4.5 von 5

Das Design, so denn man es so nennen möchte (ich nenne es lieber Formensprache) ist auch heute noch (für mich) weitaus wohltuender als neuere Entwürfe. Das liegt ganz einfach daran, das mir die Proportionen heutiger Kisten nicht mehr zusagen. Zu lange Überhänge vorn, Scheinwerfer die irgendwann an der Windschutzscheibe angekommen sind, dergleichen mehr.

Das Image dreht auch hier, ob der Seltenheit, allmählich ins positive. Je seltener der Omega A, desto intensiver wird er, wenn mal zu sehen, wahrgenommen. Das Tal der Tränen ist noch nicht durchschritten!

Einen Vorteil bietet dieses jedoch: einen 2,6er Dual-Ram nimmt niemand ernst. Bis Sie aufs Gas steigen!

Testkriterien

Design:	langweilig	attraktiv
Temperament (sportlich):	ausbaufähig	realisiert
Image:	negativ	positiv

Fazit - Emotion

+ immer noch im Text lesen, da steht das wichtigste

Unterhaltskosten

KFZ-Steuer pro Jahr	100-200 Euro
Verbrauch auf 100 km	9,5-10,0 Liter
Inspektionskosten pro Jahr	bis 100 Euro
Werkstattkosten pro Jahr	bis 200 Euro
Außerplanmäßige Reparaturkosten	Sonstiges - KPR (18 €)

Gesamtfazit zum Test

Aus diesen Gründen kann ich den empfehlen:

Für alle die "Understatement" mit einem Auto mögen, welches so gut wie nicht mehr in Erscheinung tritt, wohlan! Das Erlebnis, einen moderneren Wettbewerber, der vollgehangen mit Aerodynamikhilfen daherkommt, einfach zu bügeln, ist mit diesem unscheinbaren Karren immer wieder ein Vergnügen.

Aus diesen Gründen kann ich den nicht empfehlen:

Die Gründe des -nicht empfehlens- findet man explizit benannt in meinem Testbericht des C-Vans.

Danke fürs Lesen.

Gesamtwertung: 4.5 von 5

Das Testfahrzeug erhielt im Test durchschnittlich 4.5 von 5 möglichen Sternen

Hat Dir dieser Testbericht geholfen?

67% von 6 fanden das hilfreich

Hilfreich Nicht hilfreich

Kommentare: 12

Sun Oct 28 10:29:10 CET 2012 | astra diesel wi

Moin

Die Aussagen "selten" und "nicht in Erscheinung tritt" kann ich nicht teilen.

Kleiner Abschweif:

Ich fahre gedankenverloren eine kleine Landstrasse entlang und denke grad wieso hast du eigentlich noch nie einen Insignia in freier Wildbahn gesehen...

...die nächste Kurve..

ein Omega A Limo kommt mir entgegen, bremse kurz und fahre stramm rechts, kurz danach ein Omega A Caravan, ich staunte nicht schlecht!!

Hinweis: Nein, keine Omegatreffen bei uns angesagt

Es waren also just in der Minute 3 (drei) Omegasen A auf den Haufen...

Noch ein kleiner Abschweif:

Ich war zum Arzt, parke vor dem Haus, komme zurück und neben mir parkt ein Omega A Limo wie meiner...

Ein weiterer Abschweif:

Wenn ich auf dem vollbesetzen Grossparkplatz bin und losfahren möchte schaue ich während des einladens stets ob grad ein Opelaner eine Lücke sucht, dann winke ich ihm zu, das gehört sich so.

Aber Pustekuchen, auf 20 VW`s und 7 Audis und 12 Mercedes nicht ein einziger Opel, keiner weit und breit da.

Also von meinen Standpunkt aus und abseits jeder KBA-Zulassungszahlen, behaupte ich einfach so das es mehr Omega A als nagelneue Insignias gibt, ich meine natürlich die die wirklich in Privat oder Firmenhand sind, ich meine NICHT all die die Händler als Vorführwagen auf dem (Hinter)Hof zu stehen haben damit deren abgesetzte "Einheiten" befriedigt werden.

Lasst uns die guten alten aber technisch-physikalisch absolut genialen FZge halten so lange es geht.

Gruss Willy

Sun Oct 28 13:40:17 CET 2012 | bronx.1965

Moin Willy, danke für Deinen netten Kommentar! Das mit dem Insignia ist mir SO noch nie bewusst geworden. Aber-es stimmt

Aber wirklich wundern tut es mich nicht! Deinen letzten Satz unterschreibe ich mit!

Bronx

Sun Dec 16 13:58:12 CET 2012 | italeri1947

Das kann ich alles unterstreichen. Der Omega A ist nicht nur ein ergonomisch wie technisch noch immer wegweisendes Auto, dessen Faszination leider viel zu wenige erkennen, sondern auch ein echter Meilenstein. Dieser wunderbare, ich würde fast behaupten, 80er-Jahre-"Industrie-Design", das ist etwas Feines. Heute versteht man den Omega plötzlich, schaut man sich andere Dinge aus seiner Zeit an.

Tue Dec 18 16:02:44 CET 2012 | bronx.1965

So ist es! Industrie-Design trifft es gut! Form follows function und nicht umgekehrt, wie meistens heute.

Da Du selber einen 2,6er bewegst, sind wir da dicht beieinander

Wed Jan 23 20:36:46 CET 2013 | el lucero orgulloso

Schöner Testbericht, ich kann mich über den Text sozusagen fast ins Auto "reinsetzen".

Hast du vielleicht ein paar Zahlen zum Spritverbrauch?

Würde mich nämlich ziemlich interessieren.

Thu Jan 24 13:08:28 CET 2013 | bronx.1965

Ay lucero,

erst mal freut es mich, das Du hier wilderst. Wenn es Dir gefällt, um so besser

Zum Spritverbrauch: immer eine gute Wartung vorrausgesetzt, also ordentliche Kerzen (kein billig-Schrott), einen sauberen Verteiler, vernünftiges Öl und ordentlicher, nicht verdreckter LuFi, dann kommst Du im Mittelwert auf etwa 10 L. Normales Fahren. Auf der BAB sind, wenn man die Puppen tanzen lässt auch mal 12/14 L drin. Bei 130 k/mh sind es dafür nur zwischen 8 und 9 Liter. Ruhige Konstantfahrt vorrausgesetzt, das ist meist mein Reisetempo.

In der Stadt bekommst Du ihn nicht unter 9 L. Alles andere ist Wunschdenken. Dafür macht er Spaß

Ich hoffe, Deine Fragen sind beantwortet. Falls Du noch welche haben solltest, heraus damit Immer gerne!

Bronx

Thu Jan 24 14:35:32 CET 2013 | el lucero orgulloso

Ja es gefällt mir immer mehr hier. Ich bin gerade dabei, die Testberichte zu verschlingen, da ich sie echt fein finde!

Meine Frage hast du hervorragend beantwortet und ich muss sagen: Das ist wirklich kein hoher Verbrauch für einen Sechszylinder aus den späten 80ern/frühen 90ern.

Eine gute Wartung ist natürlich immer Voraussetzung für einen niedrigen Verbrauch, allerdings sind 10 Liter echt kein wirklich hoher Wert für eine gut motorisierte und dicke Reiselimousine.

Verfügt das Automatikgetriebe über 4 Gänge?

Der Hintergrund des Ganzen (und ich hoffe, Hans "Italeri" wird das hier auch lesen): Ich habe vor 3 Wochen auf dem Hof einer kleinen Werkstatt neben einer Tankstelle einen Opel Omega A gesehen, außen bordeaux-rot, innen ein hellgrauer Stoff und hinten ein "2.6i" Schriftzug. Der Zustand war augenscheinlich echt gut, ich hab jetzt nicht nach Mängeln oder Rost gesucht, aber es hat mich auch so kein Rost angelacht. Durch die Scheiben tendierte der Innenraumzustand Richtung Neuwagen, die Ausstattung war scheinbar ganz gut (da ich mich ja gar nicht auskenne, kann ich's nicht so genau sagen, aber Automatik, 4 el.Fh. hatte er in jedem Fall und die Mittelkonsole sah auch gut mit Knöpfen bestückt aus).

Ich bereue es ein wenig, dass ich nicht in die Werkstatt reingegangen bin und mal gefragt hab, wie viele Scheine die für den sehen wollen. Zum einen rein aus Interesse und zum anderen habe ich den Omega A eigentlich nie wirklich im Verkehr wahrgenommen, doch wusste mir seine kantig-bullige Formensprache schnell zu gefallen.

Daher mache ich mir vermehrt Gedanken um das Auto. Zwar ohne ernstzunehmendes Interesse, aber wer weiß, was da noch kommen mag.

Thu Jan 24 16:43:46 CET 2013 | bronx.1965

lucero, frag nach was der kosten soll! Ist es dreistellig, nimm ihn mit und Du hast daran Freude. Wenn dann noch der Km-Stand evtl fünfstellig ist, es vllt wirklich ein Rentnerauto ist, machst Du nichts falsch!

Mit KlR sinds 180 € im Jahr an Steuern, die Vers. geht auch. DEN kannst Du noch gute Jahre fahren und VERLIERST kein Geld mehr, eher im Gegenteil

Meine Automatik in der schwarzen Witwe hat selbstredend vier Fahrstufen. Plus "Winterprogramm" und Spaßtaste (Sportmodus) Über die aktive HA-Sperre (nachgerüstet) hab ich ja berichtet Viel Freude macht die beim Fahren

Danke für Deine Meinung und fürs lesen meiner "Ergüsse"

Thu Jan 24 17:02:18 CET 2013 | el lucero orgulloso

Ne, ich bezahle eher 0 Euro Steuern, nur bei der Zulassung müsste ich ein paar Scheine auf den Tresen legen. Aber das amortisiert sich und ich hab's lieber, sowas ein Mal hinter mir zu haben, statt jährlich was abgeben zu müssen. Was hat der Wagen für einen CO2-Ausstoß/Km?

Versicherung ist hier eh geschenkt.

Leider steht der Wagen etwa 100 Km von mir weg, ich werde aber bei mobile mal nach ihm suchen (wobei ich nicht denke, dass ich ihn dort finden werde).

Km-Stand war soweit mein Elefantengedächtnis nicht lügt und meine Stielaugen das Richtige gesehen haben bei irgendwas mit 177 000 Km, aber daher hat mich das nahezu unbenutzt aussehende Interieur so sehr beeindruckt.

Thu Jan 24 17:49:02 CET 2013 | bronx.1965

Zitat:

Ne, ich bezahle eher 0 Euro Steuern, nur bei der Zulassung müsste ich ein paar Scheine auf den Tresen legen. Aber das amortisiert sich und ich hab's lieber, sowas ein Mal hinter mir zu haben, statt jährlich was abgeben zu müssen.

??? Wie verstehe ich das? Zum CO-2 Ausstoß kann ich Dir im Moment nichts sagen. Das hat mich noch nicht sonderlich bewegt

Auch 177.000 sind noch nicht so sonderlich viel, der C 26NE ist als relativ haltbar bekannt. Als Dual-Ram haben sie ihm auch das rauchen abgewöhnt. Will sagen, er ist verbrauchsgünstiger, besser im Abgas und spritziger als mein Senator B mit dem C 30NE.