Opel Vectra B 2.0 DTI Caravan - Erfahrungsbericht
27.07.2016 00:12 | Bericht erstellt von Kev90
Testfahrzeug | Opel Vectra B 2.0 DTI Caravan |
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Leistung | 101 PS / 74 Kw |
Hubraum | 1995 |
HSN | 0039 |
TSN | 171 |
Aufbauart | Kombi |
Kilometerstand | 203000 km |
Getriebeart | Handschaltung |
Erstzulassung | 8/2000 |
Nutzungssituation | Privatwagen |
Testdauer | mehr als ein Jahr |
Einleitung
Guten Tag,
ich bin den Vectra von Juli 2014 bis Juli 2016 ungefähr 30.000 km gefahren.
Ansich ist der Vectra ein gutes Auto gewesen, wenn nicht diese Opel-typischen Qualitätsmengel gewesen wären. In den zwei Jahren habe ich gut 5000 € an Reparaturkosten investiert. Größenteils für normale Verschleißteile, aber vieles davon war auf mangelnder Qualität zurückzuführen.
Am teuersten war die Rostbeseitigung. Beide Kotflügel, die komplette untere Kante der Tür hinten links und die Fahrertür (auf Höhe des Türgriffes) waren durchgerostet. Knapp 1700 € kostete mich die Beseitigung + Lackierung. Es folgte eine fast neue Klimaanlage (Kompressor und Leitungen) für 750 €, ein repariertes ABS-Steuergerät für 480 €, neue Bremsättel (saßen fest; vorne rechts und hinten links) für insgesamt knapp 510 € und halt die üblichen Verschleißteile wie Blinkerhebel, Lenkslenker und Services.
Schlussendlich trennte uns bei 203.000 km aber eine defekte Einspritzpumpe. Diese wäre mit 2200 - 2500 € zu Buche geschlagen. Wegen der Laufleistung wäre die Steuerkette bald fällig gewesen, diese hätte man die gleich mitmachen müssen. Dann wäre ich wohl bei knapp 2700 - 3000 € angekommen. Höchste Zeit mich vom Vectra zu trennen. Wie lange der Turbo nämlich noch hält, steht in den Sternen.
Einer der größten Qualitätsmängel die ich jedoch festgestellt habe war eine fast durchgerostete Vorderachse. Opel hatte diesbezüglich früher mal einen Rückruf, aber nur beim Astra F.....obwohl der Vectra und der Astra die selben Motoren hatten. Eine Dämmmatte unter der Motorabdeckung sog sich mit Spritzwasser voll und lies die Achse rosten. Ein typisches Beispiel für die Qualitätsprobleme bei Opel damals.
Von den ganzen Reparaturen mal abgesehen, war der Vectra ein gutes Auto. Das Fahrwerk federt samt, im Innenraum ist es ruhig (wenn die Amartur und der Sitz nicht ab und zu angefangen hätten zu knarzen) und der Platz ist ausreichend, auch wenn hinten ein paar Centimeter mehr nicht geschadet hätten. Die 101 PS und 220 Nm reichen völlig aus um von A nach B zu kommen. Trotzdem ist es im Vergleich zur damaligen Konkurrenz etwas zu wenig gewesen. Daraus hat Opel aber bis heute nicht gelernt, wie man immer wieder lesen kann. Die Verarbeitung im Innenraum ist gut und wirkt nicht so plastisch wie beim Passat oder A4 damals.
Am Ende kann man sagen, dass es wesentlich mehr Spaß mit dem Vectra gemacht hätte, wenn er kein "Montagsauto" gewesen wäre. Weil es davon damals bei Opel aber zu viele gab, muss man bei der Suche nach einem wirklich guten Vectra etwas Glück mitbringen.
Danke für's lesen ;-) |
Karosserie
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Platzangebot vorn: | eng | geräumig | |
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Platzangebot hinten: | eng | geräumig | |
Kofferraum: | klein | groß | |
Übersichtlichkeit: | schlecht | gut | |
Qualitätseindruck: | minderwertig | hochwertig |
- + Zeitloses Design.....
- - .....mit starken Rostproblemen
Antrieb
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Motorleistung: | schwach | stark | |
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Durchzug: | unelastisch | elastisch | |
Drehfreude: | zäh | agil | |
Getriebe/Schaltverhalten: | schlecht | gut | |
Verbrauch: | durstig | effizient | |
Reichweite: | gering | hoch |
- + Sparsamer Motor, aber.....
- - .....mit mangelnder Durchzugskraft. Ein paar PS und Nm mehr hätten ihm gut getan
Fahrdynamik
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Wendekreis: | groß | klein | |
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Beschleunigung: | langsam | schnell | |
Lenkung: | schwammig | direkt | |
Bremsen: | schwach | standfest | |
Fahrverhalten: | unausgeglichen | ausgeglichen | |
Kurvenverhalten: | unsicher | sicher | |
Wendigkeit: | träge | agil |
- + Federungskomfort
- + Direkte Lenkung
- + Ruhiges Fahrverhalten
- - Bremsen könnten direkter ansprechen
Komfort
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Federung (komfortabel): | schlecht abgestimmt | gut abgestimmt | |
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Sitze vorn: | unbequem | bequem | |
Sitze hinten: | unbequem | bequem | |
Innengeräusche: | laut | leise | |
Bedienung: | kompliziert | intuitiv | |
Heizung/Klimatisierung: | schwach | wirkungsvoll |
- + Innenraumgeräusche
- + Fahrverhalten
- + Platz vorne
- + Direkte Lenkung
- + Komfortable Sitze....
- - ......die aber anfangen können zu knarzen.
- - Etwas mehr Platz hinten hätte nicht geschadet.
- - Kaum Ablagemöglichkeiten für Flaschen, Becher usw.!
Emotion
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Design: | langweilig | attraktiv | |
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Temperament (komfortabel): | ausbaufähig | realisiert | |
Image: | negativ | positiv |
- + Das zeitlose Design gefällt!
- - Was aber zur Folge hat, dass man beispielsweise die Außenspiegel nicht einklappen kann.
Unterhaltskosten
KFZ-Steuer pro Jahr | 300-400 Euro |
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Verbrauch auf 100 km | 6,5-7,0 Liter |
Inspektionskosten pro Jahr | 100-300 Euro |
Werkstattkosten pro Jahr | 500-1500 Euro |
Versicherungsregion (PLZ) | 33334 |
Haftpflicht | 300-400 Euro (55%) |
Teilkasko | 400-500 Euro |
Außerplanmäßige Reparaturkosten | Sonstiges - Rostbeseitigung, ABS-Steuergerät, Klimakompressor, Bremssättel und sonstige Kleinigkeiten. (5000 €) |
Gesamtfazit zum Test
Der Vectra macht optisch einen zeitlosen Eindruck. Auch der Innenraum wirkt mit (gehobenerer Ausstattung) zeitlos.
Das Fahrverhalten ist komfortabel. Lange Autobahnfahrten übersteht man ohne Probleme.
Die Unterhaltskosten (Versicherung, Sprit etc.) sind im Vergleich zur Konkurrenz niedrig.
Als damals junges Auto mit wenigen Kilometern auf der Uhr, war der Vectra sicherlich zu empfehlen. Mit zunehmenden Alter und Kilometerstand machen sich die damals typischen Opel-Qualitätsprobleme spürbar bemerkbar. Rost ist fast immer ein Thema, genau so wie elektronische Probleme. Für Fähranfänger könnte der Vectra somit schnell zur Gefahr für die Brieftasche werden.