Opel Zafira A 2.2 DTI Test
16.11.2011 01:23 | Bericht erstellt von Zafira 2.2 DTI
Testfahrzeug | Opel Zafira A 2.2 DTI |
---|---|
Leistung | 125 PS / 92 Kw |
Hubraum | 2172 |
HSN | 0035 |
TSN | 443 |
Aufbauart | Van |
Kilometerstand | 501000 km |
Getriebeart | Handschaltung |
Erstzulassung | 2/2003 |
Nutzungssituation | Privatwagen |
Testdauer | mehr als 5 Jahre |
Einleitung
Der Zafira ist seit 12/2004 in meinem Besitz. Das gute Stück (Executive-Ausstattung mit Xenon, Klimaautomatik, CCRT 700, Kopfairbags, abnehmbare AHZV, ...) wurde damals mit knapp 28.000 km für 17.500 € erworben. Der Durchschnittsverbrauch beträgt bisher 7,0 Liter bei ständig mitlaufender Klimaautomatik und einem Viertel Anhängerbetrieb. Das Fahrzeug wird überwiegend als Alltagsauto für den Weg zur Arbeit genutzt und ist dabei hauptsächlich auf Autobahnen und Landstraßen unterwegs. Wenn es die Zeit zulässt, geht es mehrmals im Jahr auf längere Reisen - im Sommer vorwiegend mit dem Wohnwagen (1350 kg / 1500 kg zGM) und teilweise Fahrrädern auf dem Dach, im Winter mit der Dachbox zum Wintersport. In letzter Zeit muss er ab und zu mal einen größeren Anhänger für den Hausbau von A nach B bewegen.
Die Reparaturen hielten sich bisher in Grenzen - größtenteils waren es die Verschleißteile wie Glühkerzen, Bremsen, Stoßdämpfer, Spurstangenköpfe und Stabi-Pendel, welche gewechselt werden mussten (letztere aufgrund der Übernahme von Fahrwerkskomponenten aus dem Astra G und höherem Schwerpunkt etwas verschleißanfälliger). Die Abgasanlage ist (war) noch original, wobei mindestens 1x im Jahr hitzebeständige Farbe aufgetragen wird. Es ist kein Allheilmittel, aber es verzögert den Alterungsprozess. Bei 279.000 km war der Flansch vom Mittel- zum Nachschalldämpfer weggerostet. Hier wurde ein Zwischenstück mit 2 Schellen eingesetzt, da der Rest des Auspuffs noch i.O. ist. Bei 462.000 km wurde der originale Auspuff ab Oxi-Kat ersetzt. Die Halterungen vom Endschalldämpfer hatten sich mittlerweile nach fast 20 Jahren !!! aufgelöst.
Außerplanmäßige Werkstattbesuche waren das Wechseln der Ölvorlaufleitung zum Turbolader, da diese undicht war und eine längere Urlaubsfahrt bevorstand, das zweimalige Wechseln der Magnetspule am Klimakompressor sowie der Austausch des Ausgleichsbehälters (Haarriss an einem Anschlussstutzen). Ebenso musste die Werkstatt aufgesucht werden, da eine Gelenkwellenmanschette aufgerissen war. Ansonsten wurde von Durchsicht zu Durchsicht gefahren. Der Rest der Kleinreparaturen wurde in Eigenregie erledigt, so dass erst gar kein Reparaturstau entstand.
Rost an der Karosserie ist kein großes Thema mehr. Jedoch wurde wieder an der verkehrten Stelle gespart, denn die Haltbarkeit von Brems- und Dieselleitungen lässt zu wünschen übrig. Bei 185.000 km und 339.000 km wurden beide Bremsleitungen am Unterboden gewechselt, da sie jeweils an den Auflagepunkten (Plastikclipse) durchgerostet waren. Diesmal wurde vor der Montage Schrumpfschlauch an den jeweiligen Stellen aufgezogen. Bei ca. 300.000 km war die Dieselrücklaufleitung am Knick Unterboden/Spritzwand undicht/durchgerostet. Da deswegen der Motorträger abgesenkt/ausgebaut werden musste, wurden gleich alle vorderen Bremsleitungen in diesem Bereich mit gewechselt. Bei 443.000 km habe ich Rost unter den Gummis an den Radläufen der hinteren Türen festgestellt. Dort ist über die Jahre hinweg etwas Wasser eingedrungen und hatte zu Rost geführt. Auf der Fahrerseite waren schon kleinere Durchrostungen vorhanden. Ich habe den Rost entfernt und die Stellen mit Rostumwandler behandelt. Anschließend mit Klebe-Dicht-Maße abgedichtet, gespachtelt, grundiert und neu lackiert. Mal sehen, wie lange es hält.
Ansonsten ist der Zafira ein überaus zuverlässiger Wegbegleiter ohne großartige Probleme - auch bei über 500.000 km. Volltanken, Einsteigen und 1000 km am Stück fahren ist kein Problem - auch nicht mit Wohnwagen. Größere Touren als WoWa-Gespann z.B. durch Dänemark (2000 km), in die Toskana (2500 km), durch Südschweden (3000), durch Polen (3500 km), durch Schweden/Norwegen/Dänemark (3600 km), durch Großbritannien (4000 km), ins Baltikum/nach Russland (4300 km), durch Tschechien/Österreich/Italien/Frankreich (5300 km) und zum Nordkapp (8500 km) verliefen ohne große Probleme. In Schweden musste einmal die Batterie gewechselt werden, da diese zusammengebrochen war. Da noch Garantie vorhanden war (Original-GM-/Opel-Batterie mit 3 Jahren Garantie), verlief der Wechsel nach Vorlegen des Kaufbeleges kostenlos und ohne Probleme. Ein Liegenbleiben war bisher nur einmal der Fall, als es in Finnland einen sintflutartigen Regen auf der Autobahn gab und unter Volllast (Wohnwagen am Haken) bisschen Wasser in den Luftfilterkasten angesaugt wurde. Stotternd auf den nächsten Rastplatz gefahren. Dort wollte er erst nach 2h wieder anspringen, nachdem Luftfilter getrocknet und Abschleppdienst angerufen wurde. Es war kein Fehler im Fehlerspeicher abgelegt und weiter ging die Reise. Im Nachgang wurden die Ablauflauflöcher im Luftfilterkasten vergrößert und um eins erweitert.
Hier meine Reparaturliste bis November 2024
bis 100.000 km überhaupt keine Probleme
107.000 km beide Spurstangenköpfe gewechselt
121.000 km Bremsscheiben u. -beläge vorn gewechselt alle Glühkerzen gewechselt, da eine defekt
127.500 km Magnetventil für Turbolader ersetzt (es war ein Fehler im Fehlerspeicher vorhanden, aber keine Änderung im Fahrverhalten feststellbar)
155.000 km beide Stabi-Pendel an der Vorderachse gewechselt
181.500 km Bremsscheiben u. -beläge hinten gewechselt beide Bremsleitung nach hinten ersetzt Fz-Batterie ersetzt (8 Jahre alt)
189.000 km Ölvorlaufleitung zum Turbolader ersetzt, da undicht; Scheibenwischergestänge ersetzt, da Umlenklager festgegammelt (Krankheit, da werksmäßig zu wenig Fett verwendet wird -> dass neue Wischergestänge habe ich vor dem Einbau zerlegt und ausreichend gefettet)
195.000 km alle Stoßdämpfer ersetzt, Domlager, Stabi-Pendel und Gummis für Quer-Stabi an der Vorderachse ersetzt sporadischer Notlauf im Teillastbereich-> Fehlercode P1105 -> Drosselklappengehäuse gereinigt
197.000 km Magnetspule für Klimakompressor ersetzt - ein FOH wollte gleich den ganzen Kompressor tauschen :-(
199.000 km Xenon-Brenner ersetzt, da die alten in der Leuchtkraft nachliesen
204.000 km leichten Rost an allen Türunterkanten beseitigt (Steinschläge)
207.000 km Thermostat gewechselt
219.000 km Dichtung der Unterdruckpumpe erneuert, da feucht
222.222 km am 24.07.2012
235.000 km alle Glühkerzen gewechselt, da eine defekt
238.000 km sporadischer Notlauf im Teillastbereich-> Fehlercode P1105 -> Drosselklappengehäuse wieder mal gereinigt -> funktioniert wieder alles
241.000 km Kabelbruch zur hinteren linken Tür, so dass der Fensterheber nicht mehr funktioniert -> 5 Kabel von 11 waren gebrochen, 3 davon komplett durch -> für 26 € Reparatursatz mit Siliconkabeln besorgt und es funktioniert wieder
243.000 km Klimaautomatik funktioniert nicht -> Kondensator + Magnetspule defekt -> Magnetspule übernimmt OPEL, da innerhalb der 2-jährigen Gewährleistungsfrist
260.000 km Sender im Schlüssel defekt -> ZV funktionierte nicht
269.000 km Bremsscheiben u. -beläge vorn gewechselt beide Stabi-Pendel ersetzt
275.000 km Schmutz hinter beiden vorderen Radschalen sowie leichten Rostansatz an den Anlageflächen Radschale / Kotflügel beseitigt
277.000 km Ausgleichbehälter für Kühlwasser gewechselt, da Haarriss an einem Anschlussstutzen
279.000 km Übergang vom Mittel- zum Nachschalldämpfer durchgerostet -> Zwischenstück + 2 Schellen eingesetzt
287.000 km neue Batterie 70Ah (leider nur 4 Jahre/115.000 km gehalten, obwohl die originalen OPEL-Batterien i.d.R. 6-8, teilweise 10 Jahre Lebensdauer haben - Schade)
290.000 km Ölvorlaufleitung zum Turbolader ersetzt, da undicht Wasserpumpe, Keilrippenriemen und Spannrolle gewechselt, da leichter Kühlmittelverlust an der Pumpe (Riemen und Spannrolle waren noch nicht verschlissen, wurden aber bei der km-Laufleistung/Alter vorsorglich gleich mit gewechselt)
300.000 km am 19.07.2015
303.000 km beide Dieselleitungen (Metall) an Spritwand gewechselt, da durchgerostet und eine undicht war Bremsleitungen vorn und bis zum Unterboden gewechselt
308.000 km Bremsscheiben/-klötze/-sattel hinten gewechselt (links ging die Handbremse nicht mehr / rechts wurde die Scheibe übermäßig warm); Anschlussdichtungen Heizungswärmetauscher gewechselt, da undicht und Beifahrerfußraum feucht
314.000 km 3 von 4 Federn gebrochen und getauscht Klimakompressor getauscht, da undicht und Lagergeräusche Blech um das Fangband der hinteren linken Tür ausgebrochen -> neues Blech eingeschweißt und neues Fangband eingebaut
318.000 km Lüfter für Klimakühler getauscht, da defekt
320.000 km Spurstangen und -köpfe gewechselt rechtes Radlager gewechselt, da ABS-Sensor defekt (TC- + ABS-Lampe leuchteten)
323.000 km beide Manschetten an den Gelenkwellen getriebeseitig erneuert, da eine aufgerissen war
333.333 km am 13.12.2016
335.000 km Wasserpumpe auf Kulanz gewechselt, da erneut undicht
339.000 km Bremsleitungen nach hinten gewechselt
342.000 km Kabelbaumdurchführung zur Heckklappe mit Reparatursatz instand gesetzt diverse Vorbereitungen für die Nordkapp-Tour: - Tagfahrlichtrelais auf originalem Kabelbaum nachgerüstet (Sicherung 32 gesteckt) - Ladeleitung (Klemme 15) für Kühlschrank auf Anhängersteckdose PIN 10 nachgerüstet (über Sicherung 48 zum Fahrzeugheck und dort auf den vorbereiteten Kabelbaum verlegt)
344.000 km neue Batterie 70Ah auf Garantie ersetzt (leider nur 2,5 Jahre/77.000 km gehalten, obwohl die originalen OPEL-Batterien i.d.R. 6-8, teilweise 10 Jahre Lebensdauer haben - wieder Schade); der Tausch ging mit Rechnung (noch Garantie) in Schweden beim dortigen Opelhändler ohne Probleme von statten
358.000 km Xenon-Brenner ersetzt, da die alten in der Leuchtkraft nachließen
365.000 km Bremsleitung an der Spritzwand durch Stabi beschädigt
367.000 km Bremsleitungen zu beiden Hinterrädern erneuert Drosselklappengehäuse gereinigt 0,4 Ltr. Getriebeöl aufgefüllt
379.000 km neuen Kabelschuh auf Plus-Leitung an der Batterie eingelötet, da der eingepresste heiß wurde
393.000 km Notlauf -> Kontrollleuchten für Motorkontrolle und elektronisch gesteuerte Motorkühlung leuchten, Drehzahlmesser auf Null => Kurbelwellensensor / Impulsgeber Kurbelwelle defekt
397.000 km Leistungsmodul für Gebläsesteuerung der Klimaautomatik defekt (Gebläse blieb auf einer Stufe hängen und lief auch bei abgestelltem Motor weiter); Drosselklappengehäuse gereinigt, da wieder mal sporadischer Notlauf Abfluss der Klimaanlage gereinigt, da Beifahrerfußraum feucht
400.000 km am 31.07.2019
406.000 km Gasdruckdämpfer an der Heckklappe gewechselt
418.000 km Bremsscheiben/-klötze hinten gewechselt
429.000 km Bremsscheiben/-klötze vorn gewechselt
434.000 km Thermostat gewechselt
443.000 km Rost unter den Gummis an den hinteren Radläufen beseitigt
444.444 km am 21.10.2021
451.000 km Xenon-Brenner ersetzt, da die alten in der Leuchtkraft nachließen linkes Radlager gewechselt, da ABS-Sensor defekt (TC- + ABS-Lampe leuchteten) Ölstandsensor gewechselt, da Durchführung zur Ölwanne undicht 0,4 Ltr. Getriebeöl aufgefüllt
461.000 km 3 Glühkerzen gewechselt, da eine defekt; Zylinder 3 fest :-(, aber noch funktionstüchtig
462.000 km Mittel- und Endschalldämpfer gewechselt (noch original gewesen)
480.000 km neue Xenonscheinwerfer verbaut
487.000 km neuen Wasserkühler verbaut die untere Halterung vom Klimakühler hatten den Wasserkühler durchscheuert :-(
488.000 km Ölvorlaufleitung zum Turbolader ersetzt, da undicht
500.000 km am 17.10.2024
500.000 km eine neue Batterie war nach 7,5 Jahren / 155.000 km fällig
jetzt 501.xxx km |
Karosserie
Nach wie vor begeistert mich das Sitzkonzept. Der Zafira hat zwar nicht den längsten Kofferraum, aber dafür lässt sich im Nu die Rückbank soweit verschieben, wie man den Platz gerade für den Kofferraum braucht. Die Durchladehöhe (92 cm) reicht für einen kleinen Kühlschrank, eine Waschmaschine und gar eine 200-Liter-Regentonne. Für lange Gegenstände bis 3 Meter wird die Beifahrersitzlehne einfach umgeklappt. Oder man baut ihn einfach zum 7-Sitzer um, wenn mehrere Leute zur Geburtstagsfeier wollen. Alles in allem ist der Zafira von den Außenmaßen nicht viel größer als ein VW Golf, hat innen aber beim 4-Mann + Gepäck-Transport fast genau so viel Platz wie ein Vectra C Caravan. Mit umgelegten Sitzen kann er natürlich mit dem Vectra nicht mithalten, da fehlen auch ca. 60cm in der Gesamtlänge. |
Platzangebot vorn: | eng | geräumig | |
---|---|---|---|
Platzangebot hinten: | eng | geräumig | |
Kofferraum: | klein | groß | |
Übersichtlichkeit: | schlecht | gut | |
Qualitätseindruck: | minderwertig | hochwertig |
- + sehr gute Platzverhältnisse und großer Kofferraum im Verhältnis zu den geringen Außenmaßen
- - steinschlaggefährdeter Bereich an den Türunterkanten
Antrieb
Der 2.2 dti ist ein relativ unauffälliger Motor. Im unteren Drehzahlbereich etwas brummig, wobei bei Vollast leichte Dröhngeräusche bei niedrigen Drehzahlen zu vernehmen sind. Er will gut warm gefahren werden, danach läuft er ruhig und wie ein kleines Uhrwerk. Mit etwas 2-Takt-Motorenöl (ca.100ml/50Ltr.) habe ich den Eindruck, dass das Kaltstartnageln geringer ist und der Motor im betriebswarmen Zustand ruhiger läuft. Aufgrund fehlendem Rußpartikelfilter erfüllt der Motor jedoch nur die Euro3-Norm. Wer die grüne Plakette nicht braucht, sollte auch nicht nachrüsten. Mit dem Facelift hätte man die Euro-4-Norm mit 150 PS und ein 6-Gang-Getriebe einführen können / sollen. Dann wäre der Zafira auch auf der Autobahn bei höheren Geschwindigkeiten ein schönes Reisefahrzeug. Die geplante 131 PS / 350 Nm-Version mit länger übersetztem F35-5-Gang-Getriebe wäre auch nicht schlecht gewesen. Die Leistung ist ausreichend, ab 1.500 / min setzt ordentlich Schub ein. Ein kleines Turbo-Loch ist bei ca. 2.200 / min zu spüren, was im Gespannbetrieb etwas mehr auffällt. Ansonsten hat der 2.2er kein großes Problem damit, Wohnwagen bis zur max. Anhängelast von 1.500 kg zu ziehen. Ein Ölverbrauch ist auch nach über 450.000 km kaum messbar. Spätestens alle 15.000 km gibt's einen Ölwechsel. Der Dieselverbrauch liegt zw. 6.0 und 7.0 L, im Caravanbetrieb bei ca. 8.0 bis 10.0 L/100km. Bei Landstraßenfahrten und Autobahn mit max. 120 km/h sind auch Verbräuche zw. 5.0 und 5.5 Litern machbar. Wenn der Zafira beim Tanken leicht bergab steht, gehen bis zu 69 Liter in den Tank. Die Reichweite beträgt dann ca. 900 ... 1200 km mit einer Tankfüllung (ausgenommen Wohnwagenbetrieb). Getriebeprobleme gibt es keine, ein 6.Gang wäre auf der Autobahn aber wünschenswert. Dennoch ist das serienmäßige 5-Gang-Getriebe für den Gespannbetrieb perfekt abgestuft. Der Rückwärtsgang geht ohne Kratzgeräusche in seine Position. |
Motorleistung: | schwach | stark | |
---|---|---|---|
Durchzug: | unelastisch | elastisch | |
Drehfreude: | zäh | agil | |
Getriebe/Schaltverhalten: | schlecht | gut | |
Verbrauch: | durstig | effizient | |
Reichweite: | gering | hoch |
- + als Zugfahrzeug mit 1.500 kg Anhängelast für Wohnwagen gut geeignet
- - nur Euro 3, ohne Rußpartikelfilter-Nachrüstung nur gelbe Plakette
- - ein 6.Gang wäre gut gewesen
Fahrdynamik
Sommerbereifung 205/55R16 - Pirelli P6000 bzw. Michelin Primacy Winterbereifung 195/65R15 - Continental TS 790, TS 810, TS 850 bzw. TS 860
Mit beiden Reifengrößen liegt der Zafira sicher auf der Straße. Bei zu schneller Fahrt schiebt er über die Vorderräder hinaus - aber wer rast schon mit einem Van. Der Reifenverschleiß ist normal - auf 180.000 km habe ich jeweils einen Satz Sommer- und Winterreifen verbraucht. Die Conti TS 810 und 850 sind nicht mehr so standfest wie die TS 790 und verschleißen wesentlich schneller. Ebenso ist der TS 790 besser bei Schnee.
Bei den Bremsen hat man den Eindruck, dass diese etwas mehr "zupacken" könnten.
Wegen des Radstandes von ca. 2.70m ist der Wendekreis etwas größer als bei einem Mittelklassewagen. |
Wendekreis: | groß | klein | |
---|---|---|---|
Beschleunigung: | langsam | schnell | |
Lenkung: | schwammig | direkt | |
Bremsen: | schwach | standfest | |
Fahrverhalten: | unausgeglichen | ausgeglichen | |
Kurvenverhalten: | unsicher | sicher | |
Wendigkeit: | träge | agil |
- + trotz hohem Schwerpunkt gutmütiges Fahrverhalten
- - Bremsen könnten etwas mehr Biss haben
Komfort
Wie schon im Pkt.4 unter Antrieb beschrieben, ist der 2.2 dti im warmen Zustand mit seiner Geräuschkulisse überhaupt nicht aufdringlich. Wer einmal einen neueren CDTI-Motor gefahren hat, der kennt den Unterschied. Auch sonst halten sind die Fahrgeräusche in Grenzen. Obwohl kein Zuheizer beim Dieselmotor vorhanden ist, spricht die Heizung schnell an. Ebenfalls ausgezeichnet funktioniert die serienmäßige Klimaautomatik - im Winter auf 21°C, im Sommer auf 22 od. 23°C und Stellung "AUTO" - es herrscht angenehmes Raumklima ohne dass es im Fahrzeug großartig "zieht". Sollten dennoch einmal die Scheiben beschlagen, einfach die Gebläsestufe manuell erhöhen. Die Bedienung ist übersichtlich, wenige Schalter reichen für die wichtigsten Bedienelemente (nicht so wie im Insignia oder Astra J). Für den Caravan-Betrieb ist der Tempomat ein Muss. Damit lassen sich längere Strecken zurücklegen, ohne dass man ein steifes "Gasbein" bekommt. Die Vordersitze sind langstreckentauglich und zeigen auch nach über 400.000 km kaum Abnutzungserscheinungen (opeltypisch). Lediglich die Sitzfläche des Fahrersitzes hat sich dem "Hinterteil" des Fahrers formmäßig angepasst Die Rücksitzbank könnte etwas komfortabler sein. Da das eingebaute Radio eine Telefonfunktion mit Freisprecheinrichtung besitzt, wird diese auch regelmäßig benutzt. Mit heute üblichen Twin-, Flexi-, ... -karten ist das ja kein Problem. Weiterhin ist der CD-Wechsler ebenfalls noch in Betrieb. Leider werden keine mp3´s abgespielt. Bisher habe ich einen Hersteller gefunden, wo auch selbstgebrannte CD´s funktionieren. Was vermisst wird, ist ein AUX-Eingang für mp3-Player, ipod, ... Da helfen meist nur die alte Adapterkassette oder neuerliche Bluetooth-FM-Transmitter. Das Fahrwerk ist Opel-typisch - auf Querfugen etwas poltrig, vor allem wenn der Zafira leer ist. Für den Anhängerbetrieb sollten die verstärkten Hinterfedern eingebaut werden. Die Xenon-Scheinwerfer könnten lichtstärker sein. Bei 480.000 km habe ich beide Scheinwerfer gegen neue getauscht, da der linke kaum noch Leuchtkraft hatte - ein Unterschied wie "Tag und Nacht". |
Federung (komfortabel): | schlecht abgestimmt | gut abgestimmt | |
---|---|---|---|
Sitze vorn: | unbequem | bequem | |
Sitze hinten: | unbequem | bequem | |
Innengeräusche: | laut | leise | |
Bedienung: | kompliziert | intuitiv | |
Heizung/Klimatisierung: | schwach | wirkungsvoll |
- + sehr gut funktionierende Klimaautomatik
- + die komplette Bedienung findet mit wenigen Schaltern und Knöpfen statt
- - Rücksitzbank etwas kurz und hart
- - Radio besitzt keinen AUX-Eingang
Emotion
Trotz dass der Zafira in die Jahre gekommen ist, ist das Außendesign immer noch ansprechend und nicht unmodern. Den Innenraum hätte man mit dem Facelift etwas mehr "modernisieren" und "aufhübschen" können. Der Zafira ist wie die alten Caravans (Astra F / G / H und Vectra B / C) ein Opel der alten Sorte, wo noch der Nutzwert und nicht der Lifestyle im Vordergrund standen. Eine gute Mischung aus beiden ist meines Achtens mit dem neuen Zafira Tourer gelungen.
Nach wie vor setze ich mich gern in den Zafira und genieße jede Fahrt, egal wie lang und egal ob mit oder ohne Wohnwagen. Die verbaute Technik ist überschaubar. Und - bis auf Kleinigkeiten - zuverlässig. In den letzten 20 Jahren hatte uns der Zafira kreuz und quer durch Europa und wieder nach Hause gebracht. Das können andere Hersteller auch nicht unbedingt viel besser. |
Design: | langweilig | attraktiv | |
---|---|---|---|
Temperament (komfortabel): | ausbaufähig | realisiert | |
Image: | negativ | positiv |
- + quadratisch, praktisch, gut
- - das Innenraumdesign hätte man beim Facelift dem aktuellen Geschmack etwas anpassen können
Unterhaltskosten
KFZ-Steuer pro Jahr | 300-400 Euro |
---|---|
Verbrauch auf 100 km | 6,5-7,0 Liter |
Inspektionskosten pro Jahr | 100-300 Euro |
Gebrauchtwagengarantie | keine vorhanden |
Werkstattkosten pro Jahr | 500-1500 Euro |
Versicherungsregion (PLZ) | 4758 |
Haftpflicht | bis 200 Euro (35%) |
Vollkasko | 200-400 Euro 35% |
Außerplanmäßige Reparaturkosten | Innenraum/Lüftung/Klimatisierung - Klimaanlage/Klimakompressor (350 €) |
Gesamtfazit zum Test
- günstiger Zweitwagen oder Einstiegsfahrzeug für junge Familien mit viel Platz für "Kind und Kegel"
- überschaubare Technik
- Fahrzeuge vor dem Baujahr 2002 unausgereift und anfällig, speziell was die Diesel-Motoren betrifft