Peugeot 208 A9 1.6 e-HDi Test
27.12.2016 10:18 | Bericht erstellt von loewe208
Testfahrzeug | Peugeot 208 A9 1.6 e-HDi |
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Leistung | 115 PS / 85 Kw |
Hubraum | 1560 |
HSN | 3003 |
TSN | ARS |
Aufbauart | Schrägheck |
Kilometerstand | 39000 km |
Getriebeart | Handschaltung |
Erstzulassung | 5/2013 |
Nutzungssituation | Privatwagen |
Testdauer | mehr als ein Jahr |
Einleitung
Anfang 2013 wurde ich Eigentümer eines 208 eHDI mit 92 PS. Im Mai 2014 habe ich das Fahrzeug meinen Eltern übergeben. Es ist seitdem in ihrem Besitz und wird ab und an weiterhin von mir bewegt. Im November 2015 hatte ich mich nach einer kurzen Probefahrt spontan auf mein jetzigen 208 eHDI mit 114 PS eingelassen. Mittlerweile hat der Wagen 40000 km abgespult, 20000 km gehen auf meine Kappe. Nach einigen tausend Kilometern haben sich dann doch deutliche Unterschiede, zurückzuführen auf die unterschiedlichen Motorisierungen, gezeigt. Dieser Erfahrungsbericht beinhaltet daher teilweise Vergleiche. Natürlich alles rein subjektiv. |
Karosserie
Der 208 ist ein durchschnittlich übersichtlicher und angenehm geräumiger (vorne) Kleinwagen. Die A-Säule ist häufig beim Abbiegen oder beim Einfahren in einen Kreisverkehr im Wege. Maximale Vorsicht ist dann geboten. Rückwärts einparken erfordert viel "Bauchgefühl", Einparkpiepser sind empfehlenswert. Hier und da klappert die Innenverkleidung (aus Kunststoff), unterm Strich wirkt der Kleine aufgeräumt und ordentlich verarbeitet. Der Kofferraum geht für einen Kleinwagen voll in Ordnung. Auch auf der 2. Reihe kann man es ein Weilchen aushalten. |
Platzangebot vorn: | eng | geräumig | |
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Platzangebot hinten: | eng | geräumig | |
Kofferraum: | klein | groß | |
Übersichtlichkeit: | schlecht | gut | |
Qualitätseindruck: | minderwertig | hochwertig |
- + viel Platz vorne
- + sowohl die Standard-, als auch die Sportsitze taugen auch für längere Fahrten
- - Übersicht nach hinten ist eingeschränkt
- - die A-Säule erzeugt regelmäßig beim Ein- und Abbiegen gefährliche Totewinkel
Antrieb
Beide Motoren (92 PS und 114 PS) bieten ausreichend Leistung für den Alltag und auf langer Tour. Beide Varianten zeigen charakterliche Unterschiede auf, sie scheinen unterschiedlich abgestimmt zu sein. 92 PS: Der Motor hat einen relativ großen nutzbaren Drehzahlbereich, in dem er sich elastisch und damit gut fahren lässt. 114 PS: Bis ca. 1700 U/min zeigt sich der Motor schwachbrüstig. Ab ca. 1700 U/min zieht er nur unwesentlich stärker an wie der schwächere mit 92 PS, wirkt aber über 2700 U/min wieder sehr angestrengt. Die Mehrleistung, bzw. das Mehr an Drehmoment bemerkt man eigentlich nur auf der Autobahn bei Geschwindigkeiten über 120 km/h. Dann kommt auch der 6. Gang zum Zuge. Zudem klingt und zeigt sich der 114 PS-Motor etwas rauher über den gesamten Drehzahlbereich als sein schwächerer Bruder. Zu den 5- und 6 Gang-Getrieben: Das 5 Gang-Getriebe ist hin und wieder etwas widerspenstig, im Großen und Ganzen aber alltagstauglich. Die Spreizung der Gänge ist etwas größer als beim 6 Gang-Getriebe. Das (mein) 6 Gang-Getriebe ist eigentlich eine Zumutung. Besonders auffallend sind: 1.) Der 2. und 3. Gang benötigen beim Runterschalten in der Regel 2 Versuchen, um ihn einzulegen (Stichwort Motorbremse). 2.) Sowohl beim Einlegen des 1. Ganges als auch beim Einlegen des Rückwärtsganges sind oftmals 2 oder mehrere Versuche nötig. 3.) Schnelle Gangwechsel unterwegs sind kaum möglich, jeder Gangwechsel verlangt nach Fingerspitzengefühl. Der 6. Gang ist sehr lang übersetzt (ca. 122 km/h = 2000 U/min). Unter 100 km/h mag ich ihn nicht benutzen, weil sich dann der Motor quält (s.o.). Auf der BAB bei höherem Tempo läßt er sich gut fahren. Trotz 6 Gang-Getriebe verbraucht der 114 PS-Motor bei gleicher Fahrleistung etwa 0,3 - 0,5 Liter mehr Diesel als die 92 PS-Variante. |
Motorleistung: | schwach | stark | |
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Durchzug: | unelastisch | elastisch | |
Drehfreude: | zäh | agil | |
Getriebe/Schaltverhalten: | schlecht | gut | |
Verbrauch: | durstig | effizient | |
Reichweite: | gering | hoch |
- + 92 PS = unauffälliger Diesel-Motor für alle Zwecke
- + 92 PS: lässt sich mit 4 Liter im Durchschnitt bewegen
- - 6 Gang-Getriebe ist extrem hakelig
- - 114 PS = enger nutzbarer Drehzahlbereich
- - 114 PS = rauher Kollege, wirkt nicht optimal abgestimmt
Fahrdynamik
Den 208 zu bewegen macht Spaß. Er ist handlich und wendig, Lenkung, Bremsen und Kurververhalten sind unauffällig, sofern man keine sportlichen Ambitionen hegt. Das Fahrwerk ist angenehm komfortabel (mit 185/65 R15). Das kleine Lenkrad liegt mir persönlich sehr gut zur Hand. Auf der BAB verlangt der Geradeauslauf aufgrund des kurzen Radabstandes immer etwas Aufmerksamkeit, unterm Strich fährt man mit mit dem Pug aber auch dort komfortabel. Relativ stabil bei Seitenwind. Die 205/45 R17 von meinem 114 PS-Wagen hatte ich nach einigen Monaten gegen die Standard-Bereifung 185/65 R15 getauscht. Die schmalen Reifen harmonieren am besten mit dem kleinen Peugeot. |
Wendekreis: | groß | klein | |
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Beschleunigung: | langsam | schnell | |
Lenkung: | schwammig | direkt | |
Bremsen: | schwach | standfest | |
Fahrverhalten: | unausgeglichen | ausgeglichen | |
Kurvenverhalten: | unsicher | sicher | |
Wendigkeit: | träge | agil |
- + guter Federungskomfort
- + Geradeauslauf auf der BAB noch akzeptabel
- - der Wendekreis dürfte wirklich etwas enger sein...
Komfort
Der Innenraum ist übersichtlich, aufgeräumt, wirkt erwachsen und eigenständig. Die Dieselmotoren klingen jedoch recht laut in den Fahrgastraum durch. Das Radio ist eigentlich überflüssig, taugt allenfalls für Nachrichten oder Verkehrsfunk wegen der recht lauten Innengeräusche (die aber auf Niveau der Fahrzeugklasse liegen dürften). Sitzen und fahren (Federungskomfort) tut man komfortabel. Die Sitzflächen werden großgewachsenen Menschen zu kurz sein. Die Belüftung der Fahrgastzelle stellt mich vor ein Rätsel: Die Front- und die Seitenscheiben lassen sich nicht gleichzeitig belüften. Entweder beseitigt man den Beschlag von der Frontscheibe, und kann dann nicht zur Seite aus dem Fahrzeug schauen, oder umgekehrt. Insbesondere die Seitenscheiben lassen sich nur unzureichend belüften, der Luftstrom aus den seitlichen Auslässen ist zu gering. Bei feuchtem Wetter ist das teilweise ziemlich störend, mag man nicht permanent die Klimaautomatik im Betrieg haben. Sowohl die Belüftungsausbeute als auch die Heizleistung sind nach meiner Meinung unter dem technisch Machbaren. In den Wintermonaten fängt die Heizung erst nach 20 km Fahrt spürbar an zu wärmen. Sowohl die Klimaautomatik als auch der automatisch abblendende Rückspiegel der Allure-Ausstattung bietet einen deutlichen Komfortzuwachs. |
Federung (komfortabel): | schlecht abgestimmt | gut abgestimmt | |
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Sitze vorn: | unbequem | bequem | |
Sitze hinten: | unbequem | bequem | |
Innengeräusche: | laut | leise | |
Bedienung: | kompliziert | intuitiv | |
Heizung/Klimatisierung: | schwach | wirkungsvoll |
- + für einen Kleinwagen viel Platz
- - Motorgeräusch dringt stark in die Fahrgastzelle durch
- - schwache Heizleistung
- - unzureichende Belüftungsmöglichkeit der Fahrgastzelle
Emotion
Das Design des 208 gefällt, vor allem der erste Designentwurf bis zur Modellpflege im Jahr 2015 sagt mir zu. |
Design: | langweilig | attraktiv | |
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Temperament (komfortabel): | ausbaufähig | realisiert | |
Image: | negativ | positiv |
- - Inspektionskosten bei Peugeot bewegen sich über Kleinwagenniveau
Unterhaltskosten
KFZ-Steuer pro Jahr | 100-200 Euro |
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Verbrauch auf 100 km | 4,0-4,5 Liter |
Inspektionskosten pro Jahr | 300-500 Euro |
Gebrauchtwagengarantie | keine vorhanden |
Versicherungsregion (PLZ) | 68723 |
Haftpflicht | 200-300 Euro (30%) |
Gesamtfazit zum Test
Für einen Kleinwagen macht der 208 seine Sache unterm Strich gut, klein und handlich - ein treuer Begleiter für jeden Tag.
Meine Empfehlung bekommt der 92 PS-Dieselmotor.
Hätte ich mir damals mehr Zeit gelassen bei der Probefahrt, dann wäre es nicht der 1,6 l eHDI mit 114 PS geworden.
208-eHDI-Interessenten empfehle ich beide Varianten gründlich Probe zu fahren.
Der 208 eHDI muss alle 20000 km und/oder jährlich zur Inspektion.