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Renault Megane III (Z) 1.6dci Grandtour Test

14.07.2013 00:29    |   Bericht erstellt von tomtetom04

Testfahrzeug Renault Megane III (Z) 1.6 dCi 130 Grandtour
Leistung 130 PS / 96 Kw
Hubraum 1598
HSN 3333
TSN AZN
Aufbauart Kombi
Kilometerstand 130000 km
Getriebeart Handschaltung
Erstzulassung 5/2012
Nutzungssituation Privatwagen
Testdauer mehr als 3 Jahre
Gesamtnote von tomtetom04 4.5 von 5
weitere Tests zu Renault Megane III (Z) anzeigen Gesamtwertung Renault Megane III (Z) (2008 - 2016) 3.5 von 5
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Einleitung

Der beschriebene Megane Grandtour ist mein privates "Erstfahrzeug", welches im Jahr etwa 30000km bewegt wird. Es ist bereits mein zweiter Megane III und hat den direkten Vorgänger (1.9l dci 130PS) ersetzt, auf den ich mich auch mehrfach beziehen werde. Der Test zum jenem ist über mein Profil ebenfalls zu lesen.

 

Bei meinem Fahrzeug handelt es sich um die sogenannte Bose-Edition, die weiterhin mit dem Vision- und dem Easy-Parking-Plus Paket aufgewertet wurde. Die Ausstattung ist damit im Grunde bis auf Xenon-Licht und Schiebe- bzw. Glasdach vollständig:

 

- Teilleder Sitze mit Sitzheizung vorne

- Lederlenkrad/Schaltknauf

- Tempopilot und Tempobegrenzer

- Navigationssystem TomTom Live 2.0

- elektrische/automatische Handbremse

- Berganfahrhilfe

- Spurwechsel-Warner

- Licht- und Regensensor

- Fernlichtassistent

- Bordcomputer

- Bose Audio-System mit Lenkradfernbedienung

- LED Tagfahrlicht

- 17" Alufelgen mit 205er Bereifung

Galerie

Karosserie

4.0 von 5

Die Karosserie wirkt auch vier Jahre nach ihrem Erscheinen noch modern und sportlich. Die leicht abfallende Dachlinie geht nicht zu Lasten des Kofferraums und auch nicht zu Lasten der Kopffreiheit auf der Rücksitzbank. Das Platzangebot ist vorne sehr gut, auf den hinteren Plätzen gut - jedoch ist der mittlere Platz etwas zu schmal (hierzu mehr im Bereich Komfort). Der Kofferraum ist groß und bietet eine niedrige Ladekante. Weniger gut ist die Übersichtlichkeit des Hecks. Die breiten Karosserieteile am Heck erschweren die Sicht nach hinten. Rückfahrsensoren sind also Pflicht! Die verbaute Rückfahrkamera (in meiner Ausstattung vorhanden) ist ein angenehmes Gimmick.

Der Qualitätseindruck der Karosserie ist gut mit gleichmäßigen Spaltmaßen. Einzig die Übergänge zwischen der Heckschürze und der eigentlichen Karosserie sind etwas zu knapp - was auch bei meinem Vorgänger Megane III Grandtour der Fall war.

Testkriterien
Platzangebot vorn: eng geräumig
Platzangebot hinten: eng geräumig
Kofferraum: klein groß
Übersichtlichkeit: schlecht gut
Qualitätseindruck: minderwertig hochwertig
Fazit - Karosserie
  • + gute Platzverhältnisse
  • + schicke Karosserieform
  • - schlechte Übersichtlichkeit nach hinten

Antrieb

4.5 von 5

Der neue 1.6l dci mit 130PS ersetzt den 1.9l dci. Der Motor hat nun eine Steuerkette, statt eines Zahnriemens. Er ist mit einem gut zu schaltenden Sechsganggetriebe gekoppelt und bietet etwas mehr Drehmoment als sein Vorgänger. Dabei dreht er auch etwas flotter hoch. Jedoch hat er, bevor der "Turbo-Schub" einsetzt auch ein deutlicheres Turboloch - was dem 1.9er in dieser Form fremd war. Bis ca. 1400/1500rpm passiert wenig... anschließend alles auf einmal ;-) Hat man sich darauf eingestellt, so macht der 1.6l Diesel wirklich Spaß und ist dabei noch etwa 0.5 bis 1l sparsamer als sein Vorgänger.

Dabei ist der Motor akkustisch nochmal zurückhaltender als der 1.9er, der ja schon als recht kultiviert galt.

Testkriterien
Motorleistung: schwach stark
Durchzug: unelastisch elastisch
Drehfreude: zäh agil
Getriebe/Schaltverhalten: schlecht gut
Verbrauch: durstig effizient
Reichweite: gering hoch
Fazit - Antrieb
  • + drehmomentstarker, leiser Motor
  • + angemessener Verbrauch
  • - Turboloch deutlicher als beim Vorgänger (1.9dci mit 130PS)

Fahrdynamik

4.5 von 5

Der Grandtour liegt gut auf der Straße und lässt sich mit der Orginalbereifung (Conti SportContact 5 in 205/50R17) auch flott durch Kurven bewegen. Die Lenkung ist ausreichend direkt, die Bremsen sind sehr kräftig und auch standfest, auch beim Einsatz im Anhängerbetrieb greifen diese kräftig zu. Der Wagen fühlt sich wendig und sportlich an.

Testkriterien
Wendekreis: groß klein
Beschleunigung: langsam schnell
Lenkung: schwammig direkt
Bremsen: schwach standfest
Fahrverhalten: unausgeglichen ausgeglichen
Kurvenverhalten: unsicher sicher
Wendigkeit: träge agil
Fazit - Fahrdynamik
  • + direktes Fahrverhalten mit guter Straßenlage

Komfort

4.5 von 5

Der Wagen ist komfortabel mit einem leichten Hang zum Sportlichen abgestimmt, also keineswegs so, wie man es einem französischen Auto nachsagt. Hierdurch ergibt sich das - bereits zuvor beschriebene - sportliche Fahrgefühl, insbesondere in Kurven, ohne dass der Komfort zu sehr darunter leidet. Einzig bei kurz aufeinanderfolgenden Querrillen kommt das Fahrzeug schonmal ans "Stuckern".

Die Sitze sind komfortabel und bieten ausreichenden Seitenhalt. In der beschriebenen Ausstattung handelt es sich um Teilledersitze mit Sitzheizung. Leider ist die Bedienung der Sitzheizung weniger gut gelungen, als ihre eigentliche Funktionalität: der Regler zum aktivieren bzw. zur Regulierung der Temperatur befindet sich an der Sitzkonsole und kann nur "blind" bedient werden. Im Fahrzeugdisplay erscheint daraufhin auch nur für kurze Zeit ein "Sitzheizung aktiviert", ohne jedoch auf die eingestellte Heizstufe hinzuweisen - eine Deaktivierung führt zu keiner erneuten Nachricht.

Die Sitze auf der Rückbank sind ebenfalls bequem und zumindest die äußeren Sitze eignen sich auch für längere Fahrten mit Erwachsenen. Der mittlere Platz ist dagegen deutlich fester gepolstert und zu schmal um Erwachsene über längere Strecken bequem reisen zu lassen. Dafür kann man dort eine Armlehne für die Mitreisenden ausklappen, die ausreichend breit für zwei Arme ist und zusätzlich mit zwei Getränkehaltern ausgestattet ist.

Das Innengeräusch ist angenehm leise und macht auch lange Fahrten zu einer angenehmen Beschäftigung. Die Klimaanlage wurde im Vergleich zu meinem Vorgängerfahrzeug (Megane III Grandtour Phase 1) offensichtlich überarbeitet. Dort störte mich das unangenehm laute Arbeiten der Klimaanlage - selbst im Silent-Modus - was nun jedoch nicht mehr auftritt, die automatische Regelung arbeitet deutlich zurückhaltender, aber anscheinend nicht weniger effizient.

Die Bedienung ist größtenteils als intuitiv zu bezeichnen. Die meisten Bedienelemente liegen praktisch. Gerne wird die Lage des Schalters für den Tempomaten in der Mittelkonsole bemängelt - was jedoch in meinen Augen gar kein Problem darstellt, weil dieser nur den Tempomaten grundsätzlich verfügbar macht (oder den Tempobegrenzer). Diesen Schalter kann man - so mache ich es - dauerhaft auf "an" stehen haben und hat deshalb gar nichts mehr damit zu tun. Die weitere Steuerung des Tempopiloten (auch die Aktivierung bzw. Deaktivierung, die Geschwindigkeitsregulierung etc.) erfolgt über zwei Tastenwippen im Lenkrad und ist damit immer ohne Umgreifen verfügbar. So kann man sehr angenehm die Geschwindigkeit regulieren.

Licht- und Regensensor funktionieren verlässlich und endlich hat Renault auch einen Komforblinker eingebaut - eine echte Komfortsteigerung. Das verbaute Visiopaket kann man sich dagegen in meinen Augen sparen. Der Fernlichtassistent erfordert immer wieder manuelle Eingriffe, weil er zu spät abblendet und führt so eher dazu, dass man sich stärker auf das Fernlicht konzentrieren muss, als man es im normalen manuellen Betrieb getan hätte. Der Spurwarner ist nett, aber in einigen Situationen auch etwas übereifrig z.B. in Baustellen (was natürlich logisch ist, jedoch hin und wieder auch stört).

Leider hat Renault beim Facelift den Bediensatelliten des Radios kaputt-verbessert. Er hat einige Knöpfe verloren und damit leider auch einige Funktionen. Nun ist es deutlich öfter notwendig Bedienvorgänge direkt am Radio vorzunehmen, was beim Vorgänger eigentlich nie nötig war.

Ansonsten ist die Bedienung aber schlicht und intuitiv, das gilt auch für die Bedienung des verbauten TomTom Live Navigationsgeräts über die Steuereinheit in der Mittelkonsole.

Galerie
Testkriterien
Federung (sportlich): schlecht abgestimmt gut abgestimmt
Sitze vorn: unbequem bequem
Sitze hinten: unbequem bequem
Innengeräusche: laut leise
Bedienung: kompliziert intuitiv
Heizung/Klimatisierung: schwach wirkungsvoll
Fazit - Komfort
  • + bequeme Sitze, auch bei langen Touren
  • + gut gedämmter Innenraum
  • + größtenteils intuitive Bedienung
  • - mittlerer Rücksitz zu schmal
  • - verschlechterte Radiobedienung gegenüber dem Vorgänger

Emotion

4.5 von 5

Der Grandtour ist für mich immernoch der schönste Kombi im Segment und hat auch beim Facelift nichts von seiner Attraktivität verloren.

Galerie
Testkriterien
Design: langweilig attraktiv
Temperament (sportlich): ausbaufähig realisiert
Image: negativ positiv
Fazit - Emotion
  • + sportliches, modernes Design

Unterhaltskosten

Verbrauch auf 100 km 6,0-6,5 Liter
Inspektionskosten pro Jahr 300-500 Euro
Gebrauchtwagengarantie keine vorhanden
Versicherungsregion (PLZ) 5

Gesamtfazit zum Test

Aus diesen Gründen kann ich den empfehlen:

Der Megane bietet hohen Komfort, hohe Sicherheit und viele Gimmicks zu einem fairen Preis. Hierbei kann man trotz der sportlich geschnittenen Karosserie gute Platzverhältnisse im Inneren genießen.

Aus diesen Gründen kann ich den nicht empfehlen:

Auch weiterhin gibt es immernoch Kleinigkeiten, die besser sein könnten: Materialauswahl für die Rückseite der Rücksitze, der verwendete Nadelfilz löst sich gerne bei Beladung mit schweren Gegenständen (in meinem Peugeot 206 ist die Rückseite aus Metall und damit quasi "unzerstörbar"). Auch das Radiosystem könnte in Bezug auf die MP3 Wiedergabe ein Update gebrauchen... nach so vielen Jahren werden immernoch keine ID3 Tags angezeigt, was selbst günstigste Kleinstwagen inzwischen zum Teil schon bieten.

Gesamtwertung: 4.5 von 5
Das Testfahrzeug erhielt im Test durchschnittlich 4.5 von 5 möglichen Sternen
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