Renault Modus I (P) 1.2 Test

Ich habe den Modus aus Familienbesitz (erst mein Papa, dann meine Schwester). Wäre er nicht günstig gewesen und die Geschichte bekannt, wäre der Modus wohl nicht auf meinem Radar gewesen.

Der Modus ist ein bisschen eine Mogelpackung: er ist zwar klein (3,80 m lang), allerdings macht er auf den ersten Blick den Eindruck eines Raumwunders. Das entsteht hauptsächlich durch die sehr guten Platzverhältnisse für Fahrer und Beifahrer. Hinten sieht es schon bei weitem weniger toll aus, vor allem wenn das Auto (wie mein 1,2 Exception) nicht mit der verschiebbaren Rückbank ausgestattet ist. Das verhindert zwar einen Kofferraum, der zum Lachen anregt, aber im Vergleich mit dem 15 Jahre älteren Clio I (der noch dazu um 10 cm kürzer ist) ist der Kofferraum nicht das Gelbe vom Ei. Nebebei sind die Rücksitze geteilt umlegbar, es bleibt allerdings eine veritable Stufe.

Wenn man nachschaut, wo in Verhältnis zur Schnauze des Wagens der Fahrer sitzt, ist klar, wo der Platz verschwunden ist. Aber irgendwoher müssen ja die 5 Sterne NCAP herkommen.

Verarbeitet ist der Modus sehr gut, es klappert nichts. Lampentausch erfordert allerdings einen Werkstattbesuch.

Trotz des hohen Aufbaus neigt sich die Karosserie sehr wenig, die Straßenlage ist für einen Kleinwagen sehr gut. An die elektrische Lenkunterstützung gewöhnt man sich rasch. Wie im Kapitel Antrieb erwähnt, ist die Beschleunigung allerdings verbesserungswürdig.

Das Design des Modus ist eher neutral. Positiv fällt dabei auf, dass er noch nicht das typische angfressene Gschau moderner Autos hat. Temperament ist für den komfortablen Stadtverkehr ausgelegt, das kommt auch ganz gut rüber. Image hat der Modus so gut wie keines, am ehesten noch als Rentnerinnen-Fahrzeug (die Hauptklientel des Modus, offenbar - für Familien ist er zu klein).