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Renault Scenic III (JZ) 1.5 dCi 110 Test

22.05.2015 10:20    |   Bericht erstellt von Frada84

Testfahrzeug Renault Scenic dCi 110 EDC
Leistung 106 PS / 78 Kw
Hubraum 1461
HSN 3333
TSN ATI
Aufbauart Kombi
Kilometerstand 115000 km
Getriebeart Automatikschaltung
Erstzulassung 5/2012
Nutzungssituation Privatwagen
Testdauer mehr als ein Jahr
Gesamtnote von Frada84 3.0 von 5
weitere Tests zu Renault Scenic 3 (JZ) anzeigen Gesamtwertung Renault Scenic 3 (JZ) (2009 - 2013) 3.5 von 5
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Einleitung

Ich besitze das Auto nun gute 10 Monate und bin seitdem fast 40000km gefahren.

Benutzt wird das Fahrzeug hauptsächlich zum Pendeln zur Arbeit, das bedeutet jeden Tag Autobahn, da Fahrgemeinschaft ist das Fahrprofil entweder 200km fast nur Autobahn oder 50km. Dabei fahre ich meist unter 120 km/h und Verbrauche im Moment 5,4l/100km

Am Wochenende verstärkt auch Stadt- und Kurzstreckenverkehr.

Galerie

Karosserie

4.0 von 5

Der Scenic bietet für seine doch recht kompakten Außenmaßen das bestmögliche Platzangebot. Dank verschiebbarer Sitze lässt sich der Kofferraum auch ein wenig vergrößern. Dadurch haben die Fondpassagiere aber auch recht wenig Platz. Im Vergleich zu meinem alten Megane 2 Kombi ist der Kofferraum aber klein, auch wenn die Sitze vorgeschoben sind.

Sehr gut finde ich die Breite des Fahrzeuges, er bietet drei fast gleichgroße Sitze, allesamt mit Isofix. Das Reisen mit 5 Personen ist somit kein Problem.

Durch den hohen Dachhimmel hat man ausreichend Kopffreiheit, dies ist besonders praktisch, wenn man Kinder anschnallen muss.

 

Der Qualitätseindruck ist eigentlich gut, leider nerven aber ein paar Geräusch im Innenraum den Eindruck, ich konnte sie noch nicht richtig lokalisieren, es scheint jedoch so, als ob sie aus der Fahrertür, den hinteren Sitzen? und der Kofferraumabdeckung entstammen.

Testkriterien
Platzangebot vorn: eng geräumig
Platzangebot hinten: eng geräumig
Kofferraum: klein groß
Übersichtlichkeit: schlecht gut
Qualitätseindruck: minderwertig hochwertig
Fazit - Karosserie
  • + Sehr viel Platz auf den vorderen Sitzen
  • + Ausreichend Platz auf den hinteren Sitzen
  • + Variabler Innenraum, hintere Sitze verstellbar und sogar ausbaubar
  • + geringe Aussenmasse
  • + Leiser Innenraum (Windgeräusch, Motor)
  • - kleiner Kofferraum, trotz verschiebbare Sitze, nicht vergleichbar mit nem Kombi
  • - ab und an wenig Beinfreiheit hinten, wenn die Sitze vorgestellt sind
  • - hier und dann knarzen die Türen, die Lautsprecher (Bosesystem)

Antrieb

2.5 von 5

Trotz des mehr oder weniger selben Motor zum Megane, ist der Scenic wesentlich unelastischer, der Durchzug fehlt bereits bei 120 km/h und das Fahrzeug hat Mühe dann ausreichend schnell zu beschleunigen.

 

Das Getriebe ist im großen und ganzen sehr gut, zeigt aber teilweise eine Anfahrschwäche auf und der Gangwechsel vom ersten in den zweiten Gang ist teilweise ruppig, jedoch auch nicht immer. Besonders ruckig schaltet das Getriebe, wenn man von einer längeren Autobahnfahrt dann Stadtverkehr mitmacht.

Alle anderen Gangwechsel werden schnell und kaum merkbar durchgeführt.

Der Verbrauch liegt 20% über der Werksangabe und das, obwohl ich nur mit 122km/h über die Autobahn fahre. Insgesamt verbraucht er etwa einen halben Liter mehr als der Megane, das ist für den schlechteren CW Wert ok, aber nicht gut. Besonder viel genehmigt sich der Scenic, wenn es kalt ist und dazu noch Kurzstrecke, so bekomme ich den Wagen, bei gemächlicher Fahrweise auch locker auf 8l.

Testkriterien
Motorleistung: schwach stark
Durchzug: unelastisch elastisch
Drehfreude: zäh agil
Getriebe/Schaltverhalten: schlecht gut
Verbrauch: durstig effizient
Reichweite: gering hoch
Fazit - Antrieb
  • + Schönes Direktschaltgetriebe
  • + Verbrauch ist ok, aber nicht unbedingt so gut
  • - weist aber auch eine kleine Anfahrschwäche aus und schaltet ab und an ruppig
  • - insgesamt schlechtere Fahrleistungen als ein Megane 2 GT mit 106 PS
  • - sehr träges Beschleunigen ab Geschwindigkeit von 100 km/h
  • - Getriebe schaltet teilweise unnötig runter, dennoch kaum vortrieb.

Fahrdynamik

3.0 von 5

Der Wendekreis ist relativ groß, auf einer kleineren Strasse müssen schon mehrere Züge unternommen werden.

Durch das relative langsame einkuppeln des Getriebe, ist das Anfahren bzw. das Beschleunigen doch recht zäh, gerade wenn man das Gaspedal nicht voll durchdrücken möchte, braucht man schon sehr lange.

 

Die Bremsen sind ausreichen, könnten Standfester sein, leider quitschen die Bremsen, für meinen Geschmack zu sehr. Das hatte der alte Megane aber leider auch schon.

 

Das sonstige Fahrverhalten finde ich gut, ist bestens geeignet für die Stadt und die Autobahn, auch Kurven kann man mal etwas flotter mitnehmen. Das Getriebe ist jedoch nicht unbedingt auf Sportlichkeit gebaut. Im Vergleich zum DSG in einem GTI BJ 2015 ist es richtig träge und die Schaltvorgänge sind spürbarer.

Testkriterien
Wendekreis: groß klein
Beschleunigung: langsam schnell
Lenkung: schwammig direkt
Bremsen: schwach standfest
Fahrverhalten: unausgeglichen ausgeglichen
Kurvenverhalten: unsicher sicher
Wendigkeit: träge agil
Fazit - Fahrdynamik
  • + Auch Kurvenfahrt macht mit dem Wagen Spass
  • - Bremsen quitschen
  • - zähe Beschleunigung, beim Anfahren liegt es am Getriebe, danach an der Leistung bzw. CW

Komfort

4.0 von 5

Insgesamt ist der Komfort des Fahrzeuges sehr gut, die Sitze sind bequem und bieten zumindest für den Fahrer auch einen Lendenwirbelstütze.

Hinten sind drei gleich große Sitze verbaut, dadurch ist das Reisen auch mit fünf Personen sehr angenehm. Die Platzverhältnisse sind ausreichen.

 

Bis auf das knarzen bei Unebenheiten ist es sehr Ruhig im Fahrzeug, ein Golf GTI 6, den ich vor dem Kauf auf der Strecke gefahren habe, war dagegen sehr laut, schon nervig laut.

 

Die Bedienung ist sehr gewöhnungsbedürftig, aber dennoch einigermaßen intuitiv. Schade ist es, dass das Tom Tom Navi System autark ist und der Monitor für nichts anderes genutzt werden kann, ebenso, dass die Insel auf der Mittelarmlehne nur für das Navi genutzt werden kann.

Auch die Lenkradfernbedienung kann nicht alle Funktionen, so kann von der LFB kein Anruf gestartet werden. Auch die Favoriten Radiosender können nicht von der LFB angewählt werden, nur alle gespeicherten Sender. Man nutzt während der Fahrt also drei Bedienelemente, das ist ungünstig gelöst.

Auch das Zufallswiedergabe, Verkehrsfunk an/aus im Menü versteckt ist, hilft nicht unbedingt bei der Bedienung.

 

Dagegen finde ich den digitalen Tacho, der etwa mittig angebracht ist sehr gut, die Darstellungen sind gut auflösend, der Geschwindigkeit wird recht groß dargestellt und kann ohne größere Kopfbewegung sofort abgelsen werden. Schade ist es, dass die Designs nicht wirklich verändert werden können. Es stehen zwei verschiedene Designs zu Verfügung mit insgesamt drei Farben.

Negativ finde ich auch, dass sich das Display nicht verändern lässt. Zum Bsp könnte der Drehzahlmesser ausgeblendet werden können, vor allem bei Automatikfahrzeugen ist dieser Überflüssig. Ich hätte gerne eine Anzeige mit Geschwindigkeit, Radioanzeige und Bordcomputer.

Testkriterien
Federung (komfortabel): schlecht abgestimmt gut abgestimmt
Sitze vorn: unbequem bequem
Sitze hinten: unbequem bequem
Innengeräusche: laut leise
Bedienung: kompliziert intuitiv
Heizung/Klimatisierung: schwach wirkungsvoll
Fazit - Komfort
  • + Design, anders, ich finde es gut
  • + angenehme Innengeräusch
  • + Heizung ist schon nach wenigen Augenblicke warm
  • - Sitzheizungsschalter, aussen an den Sitzen, wer denkt sich das aus?
  • - Bedienung, Radio, Navi, LFB unausgeglichen
  • - knarzen im Innenraum

Emotion

3.0 von 5

Für einen Familien/Hochdachkombi finde ich das Design sehr schön, der Innenraum ist erfrischend anders(über Design kann man streiten, muss man aber nicht), zeigt aber auch Nachteile, wie die Sitzheizung. Im Vergleich zu einem Touran, finde ich den Renault schöner.

 

Das Temperament hält sich in Grenzen, aber ist dennoch ganz gut umgesetzt.

Wem das Image wichtig ist, ist bei Renault wohl an der falschen Adresse. Qualität kann Renault aber auch und zeigt vor allem im Vergleich mit den Direktschaltgetrieben von VW, die doch besser Wahl.

Testkriterien
Design: langweilig attraktiv
Temperament (komfortabel): ausbaufähig realisiert
Image: negativ positiv
Fazit - Emotion
  • + schön schlichtes Desing für einen kleinen Familienvan
  • - Renault Image ist nicht wirklich das beste, die Qualität ist aber sehr gut geworden

Unterhaltskosten

KFZ-Steuer pro Jahr 100-200 Euro
Verbrauch auf 100 km 5,0-5,5 Liter
Inspektionskosten pro Jahr 1.000-1.500 Euro
Gebrauchtwagengarantie keine vorhanden
Werkstattkosten pro Jahr bis 200 Euro
Versicherungsregion (PLZ) 30827
Vollkasko 1.000-1.500 Euro

Gesamtfazit zum Test

  • - hohe Wartungskosten
Aus diesen Gründen kann ich den empfehlen:

Ein sehr gut ausgestatteten Wagen bekommt man schon relativ günstig, vor allem im Verhältnis zum VW Touran.

Außergewöhnlicher Innenraum, besonders der digitale, eher mittige Tacho.

Super Reise- und Familienwagen mit ausreichendem Platzangebot auf allen Plätzen, der Kofferraum ist (meistens) ausreichend Groß, könnte aber einen Tick größer sein, dann muss man jedoch zum Grand Scenic greifen.

Durch die eher kompakten Aussenmassen ist die Rundumsicht ganz ok und Parkplätze lassen sich gut finden.

Automatikgetriebe macht im großen und ganzen Spass zu fahren. Die Bose Lautsprecher geben einen guten Klang ab.

Die Xenonscheinwerfer in Verbindung mit dem Kurvenlicht sind sehr zu empfehlen.

Ich fahre das Auto sehr gerne und vermisse einen "hochgelobten" VW nicht. Jedoch zugegeben, VW hat mehr technische Spielerein und ist in der Bedienung oftmals intuitiver.

Das Auto hat nun 110tkm runter, davon 40tkm bei mir und keinen Defekt erfahren, einzig die Sommerräder müssen nun ausgetauscht werden.

Ich würde mir direkt wieder einen holen, wenn dann auch einen GrandScenic (der leider nicht mehr in die Garage passen würde). Sehr gespannt bin ich auch auf den neuen Scenic, der aber auch nicht technisch auf der Höhe der Zeit ist. Z.B. keinen Tempomat, der auf 0 km/h Bremsen kann und auch selbstständig beschleunigt.

Aus diesen Gründen kann ich den nicht empfehlen:

Die Geräusch im Innenraum können hier und da nerven, muss die noch genau lokalisieren.

Die Bedienung der Multimediaanlage ist nicht schön gelöst, drei Schalteinheiten, Anzeige eher klein, teilweise umständliche Bedienung. Die Navilösung ist zu Autark und kann keine Musik anzeigen oder auswählen. Dafür ist das Navi in der Anschaffung recht günstig und auch die Updates sind bezahlbar. Anders sieht das bei den Wartungen aus, die können mitunter schon teuer werden. Die letzte Wartung sollte mich knapp 700€ kosten, inkl. Wechsel der Luft-, Innenraumfilter, Dieselfilter, Klimawartung und Bremsflüssigkeitswechsel. Bei anderen Herstellern kenne ich solche Preise nur, wenn was außergewöhnliches mitgemacht werden muss, wie Zündkerzen, Keilriemen, Zahnriemen ect.

Gesamtwertung: 3.0 von 5
Das Testfahrzeug erhielt im Test durchschnittlich 3.0 von 5 möglichen Sternen
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