Renault Zoe I ZE 40 Test
31.08.2017 10:44 | Bericht erstellt von rtzlwitz
Testfahrzeug | Renault Zoe AG R 90 (22 kWh) |
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Leistung | 88 PS / 65 Kw |
HSN | 3333 |
TSN | AZX |
Aufbauart | Schrägheck |
Kilometerstand | 2000 km |
Getriebeart | Automatikschaltung |
Erstzulassung | 6/2017 |
Nutzungssituation | Probefahrt |
Testdauer | ein Wochenende |
Einleitung
Ich konnte den ZOE mit der 40 kWh Batterie letzte Woche im Rahmen der 48-Stunden-Aktion probefahren. Die Abwicklung des kostenlosen Tests durch Renault und den örtlichen Händler war absolut problemlos.
Zum Auto: Der ZOE ist ein Kleinwagen, der aber zumindest vorne auch mir als Sitzriesen genug Platz bietet. Hinten wird es eher eng. Der Laderaum wäre eigentlich ok. Die Rückbank lässt sich aber leider nicht komplett umlegen. Zudem stört die hohe Ladekante. Das Auto fährt sich sehr schön, die Bedienung ist selbsterklärend, was leider nicht für das Entertainment-/Navi-System gilt. Elektrotypisch sind die Fahrleistungen im Bereich von 0- bis 50 beeindruckend, aber auch bei Landstraßentempo ist der ZOE flott genug um sicher überholen zu können. Auf der Autobahn ist bei exakt bei 140 km/h Schluss, was bei einem E-Mobil aus meiner Sicht auch absolut Sinn macht. Ich habe das kostenlos zur Verfügung gestellte Fahrzeug respektvoll und schonend behandelt und somit auf Fahrversuche im Grenzbereich oder Vollbremsungen verzichtet. Im StVO-konformen Betrieb gab es am Fahrverhalten nichts auszusetzen. Ebenfalls ok: Die Scheinwerfer und die Rundumsicht. Der ZOE ist leise aber nicht lautlos - was ich eher als Vorteil ansehe. Bei höherem Tempo dominieren - wenig überraschend - die Windgeräusche die Geräuschkulisse. Renault gibt für den großen Akku 400km NEFZ- und 300 km Reichweite im realen Betrieb an. Wir haben den Akku nicht leer gefahren, wären aber wohl 260 km im Mischbetrieb Stadt-, Überland- und Autobahnbetrieb bei massiven Einsatz der Klimaanlage gekommen. Die Anzeige für die Restreichweite erschien mir sehr realistisch. Für den Einsatz als Zweitwagen wären 250 km bei unseren Einsatzprofil völlig ausreichend. Das Laden dauerte unerwartet lang. Offensichtlich prüft die Ladelektronik den Spannungsabfall in der Zuleitung und regelt dann den Ladestrom entsprechend herunter. Die lange Zuleitung in die Garage inkl. Verlängerungskabel hat sich da wohl negativ ausgewirkt, so dass der Ladevorgang für 200 km gut 18 Stunden gedauert hat. Negativ aufgefallen ist das laute Geräusch der Akkukühlung, das in der Anfangsphase des Ladevorgangs doch sehr deutlich zu vernehmen ist. Bleibt der Preis. Ein Schnäppchen ist auch der ZOE nicht. Inkl aller Rabatte und Förderungen und mit etwas Ausstattung kostet er rund 22.000 Euro plus Batteriemiete von mindestens 69 Euro pro Monat. Damit ist der ZOE gut doppelt so teuer wie ein vergleichbarer Verbrenner. Das ist schmerzhaft und wird uns - trotz erheblicher Symphatie für Elektromobilität - vorerst vom Kauf abhalten.
Fazit: Das Auto selbst hat uns - trotz der erwähnten Detailschwächen (Laderaum, Navi/Entertainment, laute Akkulüftung) - viel Spass gemacht. Die Reichweite wäre für uns kein Problem und die Strom-Zuleitung in die Garage würde ich entsprechend aufrüsten um das Auto über Nacht sicher vollladen zu können. Bleibt leider der Preis als k.o.-Krtiertium. |
Karosserie
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Platzangebot vorn: | eng | geräumig | |
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Platzangebot hinten: | eng | geräumig | |
Kofferraum: | klein | groß | |
Übersichtlichkeit: | schlecht | gut | |
Qualitätseindruck: | minderwertig | hochwertig |
- + Gutes Raumangebot vorne
- + Übersichtliche Karrosserie
- - Laderaum-Variabilität ist verbesserungsfähig
- - Die Beinfreiheit auf den Rücksitzen ist eingeschränkt
Antrieb
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Motorleistung: | schwach | stark | |
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Durchzug: | unelastisch | elastisch | |
Drehfreude: | zäh | agil | |
Getriebe/Schaltverhalten: | schlecht | gut | |
Verbrauch: | durstig | effizient | |
Reichweite: | gering | hoch |
- + Starker Antritt von 0 bis 50 km/h
- + Kein Schaltgetriebe
- + Ausreichend motorisiert für zügige Landstraßenfahrten
Fahrdynamik
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Wendekreis: | groß | klein | |
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Beschleunigung: | langsam | schnell | |
Lenkung: | schwammig | direkt | |
Bremsen: | schwach | standfest | |
Fahrverhalten: | unausgeglichen | ausgeglichen | |
Kurvenverhalten: | unsicher | sicher | |
Wendigkeit: | träge | agil |
- + Problemloses Fahrverhalten
- + Abstimmung der Bremse (Rekuperation-Bremse) sehr gelungen
Komfort
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Federung (komfortabel): | schlecht abgestimmt | gut abgestimmt | |
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Sitze vorn: | unbequem | bequem | |
Sitze hinten: | unbequem | bequem | |
Innengeräusche: | laut | leise | |
Bedienung: | kompliziert | intuitiv | |
Heizung/Klimatisierung: | schwach | wirkungsvoll |
- + Bequeme, geräumige Sitze vorne
- + Sehr leise
- + Bedienung Fahrzeug selbsterklärend
- - Fondsitze eher beengt
- - Fahrer/Beifahrersitz könnten etwas konturierter sein
- - Bedienung des Entertainment/Navi nicht intuitiv
Emotion
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Design: | langweilig | attraktiv | |
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Temperament (komfortabel): | ausbaufähig | realisiert | |
Image: | negativ | positiv |
- + Unauffälliger aber kraftvoller E-Antrieb
- + Beinahe lautloses dahingleiten bei niedrigem Tempo
- + Reinsetzen, losfahren, wohlfühlen
Gesamtfazit zum Test
Der ZOE in der ZE40 Version bietet neben problemlosen Fahrverhalten genug Platz für Fahrer, Beifahrer und zwei Kinder im Fond. Der Antrieb ist kraftvoll und maximal komfortabel (leise, kein Schaltgetriebe, maxomales Drehmoment vom Start weg). Als Kleinwagen macht er seine Sachewirklich gut. Die Reichweite ist mit realistischen 250 km für die meisten Anwendungen völlig ausreichend. Empfehlenswert ist der ZOE als Zweitwagen für Besserverdienende mit eigener Garage und Lademöglichkeit.
Wer viel Platz benötigt liegt mit dem ZOE natürlich nicht richtig. Auch punkto Laderaum gib es bessere Kleinwagen. Wer das Auto nicht zuhause laden kann, oder wer auf Geld schauen muss, sollte m.M.n. besser einen Verbrenner wählen.