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Seat Leon 3 (5F) Cupra ST 280 Test

23.03.2016 14:09    |   Bericht erstellt von Pico96

Testfahrzeug Seat Leon 3 (5F) Cupra ST 280
Leistung 280 PS / 206 Kw
Hubraum 1984
HSN 7593
TSN AKK
Aufbauart Kombi
Kilometerstand 4300 km
Getriebeart Handschaltung
Erstzulassung 7/2015
Nutzungssituation Privatwagen
Testdauer einige Monate
Gesamtnote von Pico96 3.5 von 5
weitere Tests zu Seat Leon 3 (5F) anzeigen Gesamtwertung Seat Leon 3 (5F) (2012 - 2020) 4.0 von 5
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Einleitung

Nach langem Hin und Her habe ich mich für den Kauf eines Seat Leon ST Cupra 280 entschieden. Vor einiger Zeit hatte ich mir schon den aktuellen Skoda Octavia RS bestellt, diesen aber nach ewig langen 9 Monaten Wartezeit ohne absehbares Ende wieder abbestellt. Nach kurzen Umwegen über Volvo V40 und VW Golf 7 bin ich dann ca. ein Jahr später beim Leon gelandet.

 

Ich stand dann vor der Wahl vernünftig (FR mit 184 PS TDI) oder spaßig. Wie ich mich entschieden habe, seht Ihr ja ;-)

 

Und da die Konditionen bei den namhaften Internetanbietern in 2015 so verlockend waren, habe ich dann zugeschlagen und mir den Cupra bestellt.

 

Bislang bin ich knapp 4.500km gefahren (Stand 03/2016) und sehr zufrieden. Mehr dazu im späteren Verlauf meines Erfahrungsberichtes. Vor kurzem kam noch Chiptuning dazu, auch dazu später mehr.

Galerie

Karosserie

3.0 von 5

Klar ist der Seat der kleinste Vertreter im Umfeld der VW MQB Fahrzeuge. Aber das stört mich nicht. Ich mag es kompakt und brauche nicht den letzten Zentimeter, um mich wohlzufühlen.

 

Für einen Kombi ist der Kofferraum recht klein, auch wenn er mit 585 Litern angebeben ist. Na ja, da sind wohl sämtliche Hohlräume unterm Ladeboden usw. mit einkalkuliert. Aber auch hier gilt: Absolut ausreichend. Wer mehr will, muß zu Skoda oder VW greifen.

 

Das Auto ist sehr übersichtlich. Wo es eng wird, kann ich mich auf meine Parkpiepser vorne und hinten verlassen.

 

Die Qualität entspricht nicht Volkswagen und auch nicht Skoda, das war bei dem Preis aber auch nicht zu erwarten. Wo man hinfaßt, ist aber alles wertig. Unterschiede bemerkt man erst beim zweiten Hinsehen, z.B. an der I-Tafel, die in Fahrernähe geschäumt ist, zur Windschutzscheibe hin aber auf Hartkunststoff wechselt. So etwas gibt es bei Golf und Octavia nicht.

Aber an der Verabeitung merkt man, daß konzernweit dieselben Ansprüche gestellt werden, alles super.

Testkriterien
Platzangebot vorn: eng geräumig
Platzangebot hinten: eng geräumig
Kofferraum: klein groß
Übersichtlichkeit: schlecht gut
Qualitätseindruck: minderwertig hochwertig
Fazit - Karosserie
  • + Ausreichendes Platzangebot
  • + Gute Verarbeitung
  • - Materialien einfacher als bei vergleichbaren Konzernfahrzeugen

Antrieb

3.5 von 5

Mehr geht immer, darum gebe ich bei der Motorleistung nicht die volle Punktzahl. Ich habe dem Wagen darüber hinaus eine Leistungskur auf knapp 353 PS und 487 Nm verpaßt, der Motor ist so der Hammer. Leistung ist in allen Lebenslagen mehr als genug vorhanden, besonders bei über 200 km/h glaubt man, man beschleunigt gerade aus einer 80er Zone im 4. Gang. Das ist schon Wahnsinn. Der Durchzug ist besser als bei jedem Auto, das ich bisher hatte. Und da waren durchaus auch leistungsstarke 3-Liter 6-Zylinder Diesel mit dabei.

Leider ist der Frontantrieb in den ersten 2-3 Gängen überfordert, mit Winterreifen sogar darüber hinaus. Da ist ein gemäßigter Gasfuß vonnöten.

 

Das Getriebe macht im kalten Zustand beim Schalten der ersten 3 Gänge einen leicht hakeligen Eindruck, so als wenn Seat an einer Gummipufferung gespart hätte. Ansonsten läßt es sich aber butterweich und präzise schalten.

 

Daß man bei über 350 PS keine 6 Liter verbraucht, ist klar. Ich komme bei gemäßiger Fahrweise mit 8,x Litern klar. Aber wehe, man gibt einmal Gas. Dann geht es ruck zuck auf über 10. Dafür kommt dann aber auch richtig was, also aus meiner Sicht ein angemessener Verbrauch.

Testkriterien
Motorleistung: schwach stark
Durchzug: unelastisch elastisch
Drehfreude: zäh agil
Getriebe/Schaltverhalten: schlecht gut
Verbrauch: durstig effizient
Reichweite: gering hoch
Fazit - Antrieb
  • + Leistung in allen Lebenslagen
  • + Drehfreude und Durchzug, die keine Wünsche offen lassen
  • - Verbrauch (wenn man das ökologisch sieht)
  • - Getriebe mitunter leicht hakelig im kalten Zustand

Fahrdynamik

4.0 von 5

Der Beschleunigung gebe ich fast volle Punktzahl. Fast deswegen, weil der Frontantrieb wie beschrieben in den ersten Gängen überfordert ist. Erst ab Landstraßentempo kann das Auto seine volle Kraft entfalten. Dann aber richtig...!

 

Das Fahrwerk ist aller Ehren wert, ich fahre meist im Komfortmodus und finde, das ist ein super Kompromiß aus Komfort (trotz der 19 Zöller) und Sportlichkeit. Mehr braucht keiner! Bislang habe ich fast alle meine Autos tieferlegen lassen, das werde ich beim Seat auf keinen Fall tun.

Testkriterien
Wendekreis: groß klein
Beschleunigung: langsam schnell
Lenkung: schwammig direkt
Bremsen: schwach standfest
Fahrverhalten: unausgeglichen ausgeglichen
Kurvenverhalten: unsicher sicher
Wendigkeit: träge agil
Fazit - Fahrdynamik
  • + Super direktes Fahrverhalten, ohne auf Komnfort verzichten zu müssen
  • - In den Sportmodi wird das Fahrzeug laut und hart, aber das kann man ja abstellen

Komfort

4.0 von 5

Wie schon beim Fahrverhalten erwähnt, ist das adaptive Fahrwerk ein super Kompromiß. Für mich absolut perfekt im Alltag. Wenn man unbedingt etwas negatives finden möchte, sind es höchstens die Reifen, die mit ihrem geringen Querschnitt natürlich kaum mitfedern und mitunter etwas polterig rüberkommen. Das ist aber bei 235/35/19 nicht ungewöhnlich.

 

Die Sitze packen ordentlich zu, ohne mich einzuengen.

 

Da Seat im Vergleich zu VW und vor allem Audi an Akustikmaßnahmen gespart hat, ist der Wagen im Inneren doch recht laut. Besonders merkt man das beim Befahren unterschiedlicher Fahrbahnbeläge, da würde die ein oder andere Dämmung durchaus helfen. Der überflüssige (zum Glück deaktivierbare) Soundaktuator verstärkt den unnötig lauten Eindruck erheblich.

 

Die Bedienung klappt fast völlig intuitiv, einige Einstellungen sind jedoch tief in den Menüs versteckt. Aber da man die ja auch nicht täglich braucht (wie z.B. Geschwindigkeitswarner für Winterreifen), ist das nicht so dramatisch.

 

An der Klimaautomatik gibt es nichts auszusetzen. Sie kühlt, wenn es zu warm ist und heizt, wenn es draußen kalt ist ;-)

Testkriterien
Federung (einstellbar): schlecht abgestimmt gut abgestimmt
Sitze vorn: unbequem bequem
Sitze hinten: unbequem bequem
Innengeräusche: laut leise
Bedienung: kompliziert intuitiv
Heizung/Klimatisierung: schwach wirkungsvoll
Fazit - Komfort
  • + Tolles Fahrwerk
  • + Super bequeme Sitze
  • - Lautes Innengeräusch

Emotion

3.5 von 5

Den Seat habe ich aus 2 Gründen gekauft:

1. Design (sieht einfach geil aus)

2. Top VW Technik zum absoluten super Preis

 

Am Image muß Seat noch arbeiten, aber durch Modelle wie den Leon 5F sollte das im Laufe der nächsten Jahre von alleine kommen. Der Leon hat nichts mehr mit den Plastikbuden der Vergangenheit gemeinsam.

Testkriterien
Design: langweilig attraktiv
Temperament (sportlich): ausbaufähig realisiert
Image: negativ positiv
Fazit - Emotion
  • + Emotionales Design
  • - Image als qualitativ hochwertige Marke fehlt noch

Gesamtfazit zum Test

Aus diesen Gründen kann ich den empfehlen:

Das Auto macht einfach Spaß und bietet viele Dinge, die bei den vermeintlichen Premiumherstellern locker 50.000 EUR und mehr kosten, zum super Preis von um die 30.000 EUR.

Im Alltag fährt sich das Auto trotz der hohen Leistung unauffällig, kann aber ganz schnell auch ganz anders (Wolf im Schafspelz).

Ich würde es mir auf jeden Fall wieder kaufen, ein Powerkombi, wie er im Buche steht.

Aus diesen Gründen kann ich den nicht empfehlen:

Wer auf Schnäppchenjagt ist, was den Unterhalt betrifft, ist hier sicher fehl am Platz.

Gesamtwertung: 3.5 von 5
Das Testfahrzeug erhielt im Test durchschnittlich 3.5 von 5 möglichen Sternen
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Kommentare: 0

Tue Mar 29 10:24:22 CEST 2016    |    sMART_83

Finde das gut zusammengefasst und kann die Eindrücke auch im Wesentlichen bestätigen.

 

Bzgl. Kofferräume wundere ich mich auch immer, wo neuerdings (seit einigen Jahren) die großen Zahlen herkommen. Da muss sich mal irgendeine Norm geändert haben oder es liegt wirklich an der Mogelei mit dem doppelten Ladeboden. Beispiel Golf VII mit angeblich 380 Litern - zumindest wenn der doppelte Boden in Normalposition, ist das Volumen erkennbar kleiner als beim Golf VI, der glaub ich noch mit 350 Litern angegeben war (und keinen Einlegeboden hatte). Und selbst wenn man den Boden absenkt, tun sich da keine Welten auf. Also wenn das Kofferraumvolumen entscheidend ist, würde ich immer empfehlen, sich nicht auf die Angaben zu verlassen sondern das Ganze vor Ort in Augenschein zu nehmen.