Skoda Citigo AA 1.0 Test
13.11.2018 08:45 | Bericht erstellt von MarcVanT
Testfahrzeug | Skoda Citigo AA 1.0 |
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Leistung | 60 PS / 44 Kw |
Hubraum | 998 |
HSN | 8004 |
TSN | AMM |
Aufbauart | Schrägheck |
Kilometerstand | 37500 km |
Getriebeart | Handschaltung |
Erstzulassung | 4/2016 |
Nutzungssituation | Privatwagen |
Testdauer | mehr als ein Jahr |
Einleitung
Ich fahre dieses Fahrzeug täglich um zur Arbeitsstelle zu kommen. Das sind gesamt etwa 60km/Tag. Dabei rund 80% Autobahn und 20% innerstädtisch. Zu 90% fahre ich allein mit dem Auto. Meine Wahl viel 2016 auf dieses Auto da ich zum täglichen Pendeln ein möglichst kostengünstiges Vehikel benötigte was aber dennoch in der Preisklasse eine gewisse Qualität mitbringt. Ursprünglich sollte es ein UP! werden, dieser ist aber im Vergleich zu den Skoda/Seat- Derivaten überteuert. |
Karosserie
Im großen und ganzen sehr gut verarbeitet. Durch die steile Heckscheibe viel Platz, bzw. Kopffreiheit im Innenraum. Allerdings ist der Kofferraum für den Alltag etwas zu klein. Falt-/Klappboxen oder Getränkekisten passen nur mit Mühe hinein. Rundumsicht ist hervorragend. Man kommt in jede noch so kleine Parklücke rein. Der Einschichtlack fühlt sich immer etwas stumpf an. Sehr schwer zu pflegen das er selbst nach dem Waschen immer schlieren zieht. Hier fehlt klar der Klarlack. Standard-Weiß würde ich nicht mehr nehmen. Gerauschdämmung geht in Ordnung. Bis 120 km/h kann man sich ganz entspannt unterhalten. Beim Regen wird es auf dem Dach sehr laut. Durch die fehlenden Innenkotflügel sammelt sich eine Menge Schmutz in den Radhäusern. |
Platzangebot vorn: | eng | geräumig | |
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Platzangebot hinten: | eng | geräumig | |
Kofferraum: | klein | groß | |
Übersichtlichkeit: | schlecht | gut | |
Qualitätseindruck: | minderwertig | hochwertig |
- + Sehr gute Rundumsicht, einparken gelingt locker ohne PDC
- + auch für große Menschen vorne genügend Platz
- + bequemes Ein- und Aussteigen auf allen Sitzplätzen
- - Einschichtlack schwer zu pflegen
- - fehlende Innenkotflügel, dadurch viel Schmutzansammlung im Radkasten
- - Kofferraum um etwa 10cm zu in der Tiefe zu klein
Antrieb
Hier muss man natürlich klar die Relation bewerten. Ein Rennen wird man mit dem Motörchen nicht gewinnen. Dennoch ist er für seine 60 PS in dem kleinen Wagen recht agil. Auch ohne Turbo! Er fährt zügig an, beschleunigt akzeptabel bis 100 km/h. Mitschwimmen in der Stadt und auf der Autobahn im dichten Berufsverkehr ist überhaupt kein Problem. Beim Durchzug darf man keine Wunder erwarten. Wer aber zügig schaltet und die Gänge ausdreht kommt auch von 80 auf 120 in vertretbarer Zeit. Dennoch ist der Verbrauch mit im Schnitt 5,0 - 5,5 Liter für so ein kleines Auto eigentlich noch zu hoch. |
Motorleistung: | schwach | stark | |
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Durchzug: | unelastisch | elastisch | |
Drehfreude: | zäh | agil | |
Getriebe/Schaltverhalten: | schlecht | gut | |
Verbrauch: | durstig | effizient | |
Reichweite: | gering | hoch |
- + recht ordentliche Beschleunigung
- + präzise Schaltung
- - Mit 5 - 5,5 Liter zu hoher Verbrauch
Fahrdynamik
Die Beschleunigung ist für 60 PS mehr als gut. Er fährt sehr neutral. Die Seitenneigung in Autobahnausfahrten ist akzeptabel auf den dünnen Reifchen. Generell ist der Wagen sehr flink und agil. Kreisverkehre, knackiges Abbiegen, enge Parkhäuser sind sein Revier. Die gesamte Haptik von Lenkung, Pedalen und Schaltgestänge sind für ein Kleinwagen hervorragend. Ich habe schon andere französische und koreanische Kleinwagen in diesem Segment probegefahren und komme mit diesen teigigen Auslegungen nicht klar. Das hat VW/Skoda richtig gut hinbekommen. |
Wendekreis: | groß | klein | |
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Beschleunigung: | langsam | schnell | |
Lenkung: | schwammig | direkt | |
Bremsen: | schwach | standfest | |
Fahrverhalten: | unausgeglichen | ausgeglichen | |
Kurvenverhalten: | unsicher | sicher | |
Wendigkeit: | träge | agil |
- + sehr agil und wendig
- + Seitenneigung in schnellen Kurven ist gut
- + gefühlvolle Lenkung
Komfort
Komfortabel gefedert, vielleicht einen Tick zu weich ausgelegt. Zumindest die hinteren Passagiere klagen öfters über das nachschwingende Heck. Was aber natürlich auch an dem kurzen Radstand liegt. Generell sind die Sitze sehr bequem wenn auch für meinen Geschmack die Sitzposition zu hoch ist. Man thront wie einem Van oder SUV. Sportlich ist anders aber eben Geschmackssache. Die Bedienung gibt VW-typisch keine Rätsel auf. Wobei mir die Cool-& Sound Ausstattung mittlerweile zu karg ist. Es gibt kein Handschuhfach und noch nicht einmal eine Uhr. Dafür aber DAB+! Ich würde heute eine andere Ausstattungslinie wählen. Unbedingt mitbestellen oder nachrüsten: doppelter Ladeboden. |
Federung (komfortabel): | schlecht abgestimmt | gut abgestimmt | |
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Sitze vorn: | unbequem | bequem | |
Sitze hinten: | unbequem | bequem | |
Innengeräusche: | laut | leise | |
Bedienung: | kompliziert | intuitiv | |
Heizung/Klimatisierung: | schwach | wirkungsvoll |
- + schnelle Kühlung bzw. Heizleistung
- + intuitive Bedienung die keine Rätsel aufkommen lässt
- - Sitzposition zu hoch, man sitzt sehr aufrecht wie in einem Van
- - Cool & Sound Linie ohne Handschuhfach und Uhr
Emotion
Von Temperament oder Emotionen kann man hier kaum sprechen. Er ist zuverlässig und macht was er soll. Ein reines Vernunftauto. |
Design: | langweilig | attraktiv | |
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Temperament (komfortabel): | ausbaufähig | realisiert | |
Image: | negativ | positiv |
- + neutrales Design, zeitlos
- - neutrales Design, langweilig
Unterhaltskosten
KFZ-Steuer pro Jahr | bis 100 Euro |
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Verbrauch auf 100 km | 5,0-5,5 Liter |
Inspektionskosten pro Jahr | 100-300 Euro |
Gebrauchtwagengarantie | keine vorhanden |
Werkstattkosten pro Jahr | bis 200 Euro |
Gesamtfazit zum Test
Wer einen täglichen zuverlässigen Begleiter sucht kann hier eigentlich nichts falsch machen. Wer sich ein paar Extras gönnt wird eine Menge Spaß mit dem Auto haben. Lange Autobahnetappen gehen gelegentlich auch, sind aber nicht zu empfehlen. Wer allein oder nur zu weit ist kommt mit dem Auto gut zurecht. Notfalls passen die Einkäufe auch auf den Rücksitz. Die kastige Karosserieform sorgt für viel Platz für Fahrer und Beifahrer.
Wer ein bisschen mehr Emotion und Individualisierung bevorzugt sollte ggf. noch zum Up! greifen.