Skoda Octavia 3 (5E) 2.0 TDI Combi RS Test
02.08.2015 22:35 | Bericht erstellt von SideWinder80
Testfahrzeug | Skoda Octavia 3 (5E) 2.0 TDI Combi RS |
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Leistung | 184 PS / 135 Kw |
Hubraum | 1968 |
HSN | 8004 |
TSN | ANW |
Aufbauart | Kombi |
Kilometerstand | 7000 km |
Getriebeart | Automatikschaltung |
Erstzulassung | 5/2015 |
Nutzungssituation | Dienstwagen |
Testdauer | einige Monate |
Einleitung
Der Skoda Octavia 3 RS TDI Combi ist seit Mitte Mai 2015 als Firmenwagen im täglichen Einsatz. Im Fahrprofil werden alle gängigen Anforderungen bedient - Kurz-, Mittel- und Langstrecke mit Stadt, Land und Autobahnfahrten. |
Karosserie
Das Platzangebot sowohl in der ersten Reihe, als auch im Fond, ist sehr großzügig gestaltet. Insbesondere in der zweiten Reihe ist man immer wieder über das Platzangebot überrascht - selbst dann wenn auf den Vordersitzen große Personen ihre jeweilige Komfortposition eingenommen haben. |
Platzangebot vorn: | eng | geräumig | |
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Platzangebot hinten: | eng | geräumig | |
Kofferraum: | klein | groß | |
Übersichtlichkeit: | schlecht | gut | |
Qualitätseindruck: | minderwertig | hochwertig |
- + Schlichtes zeitloses Design, als RS auch mit Black-Design Paket nicht zu aufdringlich
Antrieb
Der 184 PS TDI in Verbindung mit dem 6 Gang DSG liefert eine solide Leistung ab. Man fühlt sich in keiner Situation untermotorisiert. Seine Stärken spielt er besonders auf der Langstrecke aus. Leider wird genau da das sonst stimmige Bild durch den mit 52 Litern einfach zu klein dimensionierten Tank etwas getrübt.
Was sich hoffentlich noch etwas gibt ist der Verbrauch, der auf "Langzeit" aktuell zwischen 6,8-7,3 Litern pendelt. Gerade wenn es über längere Strecken etwas zügiger zugeht, erscheint er mir dann recht durstig zu werden.
Langsam ist man im TDI RS definitiv nicht unterwegs, wer es jedoch sportlicher will, der sollte zum TSI greifen. |
Motorleistung: | schwach | stark | |
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Durchzug: | unelastisch | elastisch | |
Drehfreude: | zäh | agil | |
Getriebe/Schaltverhalten: | schlecht | gut | |
Verbrauch: | durstig | effizient | |
Reichweite: | gering | hoch |
- + Motor und DSG harmonieren gut
- - Tank zu klein, Verbrauch etwas zu hoch
Fahrdynamik
Hier gibt's nicht ebenfalls nichts negatives zu berichten. Der RS lag bis dato in allen Situationen immer sicher auf der Straße. Lediglich bei feuchter bzw. nasser Fahrbahn führt ein zu forsches Anfahren schnell zu Traktionsverlust an der Vorderachse.
Ansonsten sind die Antriebseinflüsse an der Vorderachse angenehm unauffällig - und bin ich nach 6 Jahren Heckantrieb echt verwöhnt...
Besonders erwähnenswert sind da auch noch die sehr guten Bremsen, die stets kräftig und nach etwas Eingewöhnung gut dosierbar zupacken. |
Wendekreis: | groß | klein | |
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Beschleunigung: | langsam | schnell | |
Lenkung: | schwammig | direkt | |
Bremsen: | schwach | standfest | |
Fahrverhalten: | unausgeglichen | ausgeglichen | |
Kurvenverhalten: | unsicher | sicher | |
Wendigkeit: | träge | agil |
- + Guter Wendekreis, kaum Antriebseinflüsse an der Vorderachse
Komfort
Der RS liegt im Serienzustand 1,5 cm tiefer als die Standardvariante. Das Sportfahrwerk wird durch 18" Felgen abgerundet. Erwartungsgemäß sportlich liegt er auf der Straße, dennoch keines falls unkomfortabel. Schlechte Straßen werden zwar spürbar durchgereicht, sorgen aber nicht für Rückenschmerzen oder gar dem Wunsch nach einer weicheren Abstimmung.
Die Sportsitze sind uneingeschränkt langstreckentauglich und bieten guten Seitenhalt ohne zu sehr einzuengen. Die Einstellungsmöglichkeiten, gerade bei elektrischer Verstellung, bieten eine stufenlose Anpassung an nahezu alle Bedürfnisse.
Das Infotainmentsystem (hier Columbus - MIB 1) lässt sich gut bedienen und gibt so gut wie keine Rätsel auf. Grundsätzlich ginge es noch etwas einfacher und weniger verschachtelt. Das ist aber schon das berühmte "Jammern auf hohem Nieveau", könnte aber auch daran liegen das ich keine Touchscreens im Auto mag und wohl auch etwas vom sehr guten i-Drive im BMW verwöhnt bin. |
Federung (sportlich): | schlecht abgestimmt | gut abgestimmt | |
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Sitze vorn: | unbequem | bequem | |
Sitze hinten: | unbequem | bequem | |
Innengeräusche: | laut | leise | |
Bedienung: | kompliziert | intuitiv | |
Heizung/Klimatisierung: | schwach | wirkungsvoll |
- + Tolle Sitze, sportlich ausgewogene Federung
Emotion
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Design: | langweilig | attraktiv | |
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Temperament (sportlich): | ausbaufähig | realisiert | |
Image: | negativ | positiv |
- + Zeitloses Design, sportlich ohne zu aufdringlich zu sein
Gesamtfazit zum Test
Mit Einführung des Octavia 3 hat es Skoda geschafft endlich auch ein gefälliges Design auf die Beine zustellen. Dies hat sicherlich maßgeblich dazu beigetragen, dass der Octavia nicht mehr nur bei preisbewussten Käufern im Fokus steht.
Im Vergleich zu den bisher von mir gefahrenen Volvo V50 und BMW 320d braucht sich der Octavia wahrlich nicht verstecken. Ich würde fast behaupten er bewegt sich hier sogar, fast wiedererwartend, auf Augenhöhe. Zum zuletzt gefahrenen 520d gibts sicherlich etwas Abstand, was in Anbetracht des Preisunterschieds auch erschreckend wäre, wenn es anders wäre. Allerdings ist der Abstand auch hier deutlich geringer als erwartet.
Beim Octavia, insbesondere dem RS, stimmt derzeit einfach das Gesamtpaket. Ein vergleichbar ausgestatteter 320d Touring kostet laut Konfigurator bspw. etwa 17.000 mehr als "mein" Octavia RS TDI Combi mit DSG - und dieser Preisunterschied ist mit Sicherheit nicht gerechtfertigt. Vor allem wenn ich die letzten drei Jahre Premium-BMW-Service und Qualität dazu zähle - aber das ist eine andere Geschichte.
Jedem der einen sportlichen Kombi sucht, der dabei nicht zu protzig wirkt kann ich den Octavia nur ans Herz legen. Zumindest in die engere Auswahl sollte er mal genommen werden. Ob TSI Benziner oder TDI Diesel muss dann jeder selber wissen, kommt ja immer auch etwas aufs Portemonnaie, Fahrprofil oder etwaigen Richtlinien an.
Tja, da gibt's eigentlich nichts. Wirklich stören tut mich nur der Tank - aber deswegen ein Auto nicht zu empfehlen...