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Smart Fortwo 451 1.0 Test

24.02.2021 21:18    |   Bericht erstellt von Sternbertl

Testfahrzeug Smart Fortwo 451 1.0
Leistung 71 PS / 52 Kw
Hubraum 999
HSN 1313
TSN AHN
Aufbauart Cabrio/Roadster
Kilometerstand 65000 km
Getriebeart Automatikschaltung
Erstzulassung 6/2010
Nutzungssituation Privatwagen
Testdauer mehr als 3 Jahre
Gesamtnote von Sternbertl 3.5 von 5
weitere Tests zu Smart Fortwo 451 anzeigen Gesamtwertung Smart Fortwo 451 (2007 - 2014) 3.5 von 5
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Einleitung

Hatte zuvor einen Smart fortwo Typ 450 Diesel als Einstiegsdroge als reines Stadtauto. Der hatte noch richtig viel mit dem seligen VW Käfer gemeinsam: Motor und Antrieb hinten, keine spürbare Heizung oder Klimatisierung (Klimaanlage war aber eingebaut), kaum Fahrkomfort und ähnliche Fahrleistungen. Im Gegensatz war er wirklich sparsam, ehrlicher Stadtverbrauch um die 3,5 Liter / 100 km.

Im Vergleich dazu ist der 451 ein richtiges Auto. Der federt und dämpft (ist natürlich trotzdem kein S - Klasse), leuchtet, wischt, heizt, kühlt und das Cabriodach ist der Hammer. Dafür schluckt er ca. 7 Liter in der Stadt, was angesichts der geringen Kilometerleistung allerdings verschmerzbar ist. Keinerlei Defekte, einmal jährlich ein Service um 250 Eier, die Reifen halten ewig und ein durchschnittlicher Wocheneinkauf lässt sich auch verstauen.

Er weckt keine Begehrlichkeiten, weshalb so was so gut wie nicht geklaut wird und auch kaum Aggressionen bei den anderen Verkehrsteilnehmern, nicht einmal bei Radfahrern und Erzgrünen, was heutzutage schon eine kleine Sensation ist.

Karosserie

3.0 von 5

Die leicht versetzte Anordnung von Fahrer- und Beifahrersitz wurde schon hinlänglich beschrieben, der Kleine bietet jedenfalls für 2 g'standene Mannsbilder ausreichend Platz (damit ist der Würfel allerdings dann auch weitgehend befüllt).

Der Laderaum beim Cabrio "zwickt" ein bisschen, dennoch lässt sich ein Kasten Bier (oder Mineralwasser) plus Einkaufkorb und noch ein paar Kleinigkeiten unterbringen. Für längere Fracht lässt sich die Lehne des Beifahrersitzes nach vorne klappen, die Dame des Herzens muss dann allerdings warten oder mit den Öffis fahren.

Beim Cabrio bleibt noch sensationell Stauraum nach oben, als ich meinen Gummibaum verkauft habe, weil er meiner Wohnung entwachsen war, stand der im Beifahrerfußraum und guckte durchs geöffnete Dach ca. 2 1/2 Meter in die Höhe. In gemäßigtem Tempo ging es dann durch Nebenstraßen zu seinem neuen Besitzer. Das hätte man auch mit einem VW - Bus nicht hinbekommen!

Dafür ist das Cabrio seitlich nach hinten erstaunlich unübersichtlich, da wünscht man sich beim Verlassen eines Schrägparkplatzes doch tatsächlich eine Rückfahrkamera. Durch die Kürze des Autos kann man aber meist ein bisschen "tricksen".

Testkriterien
Platzangebot vorn: eng geräumig
Platzangebot hinten: eng geräumig
Kofferraum: klein groß
Übersichtlichkeit: schlecht gut
Qualitätseindruck: minderwertig hochwertig
Fazit - Karosserie
  • + ehrliches Auto, was angeschraubt ist, ist angeschraubt und das sieht man auch. . Kein Blender!

Antrieb

3.5 von 5

In Verbindung mit den Schaltpaddeln am Lenkrad macht das Selberschalten richtig Laune und der Einliter - Dreizylinder lässt sich erstaunlich geschmeidig und niedertourig bewegen, wird dabei niemals unangenehm ruppig oder brummig. Es braucht allerdings eine Gewöhnungsphase, bis man den Trick drauf hat und einem die immer wachsame Automatik nicht mit einer selbsttätigen Rückschaltung dazwischenfunkt.

Für 70 PS geht das - sagen wir mal - angemessen, was fehlt, ist so etwas wie eine Leistungsspitze bei höheren Drehzahlen, vor allem zum Gokart - ähnlichem Fahrverhalten würde das viel besser passen. Da wäre vermutlich der ebenfalls erhältliche Turbomotor deutlich fröhlicher.

Testkriterien
Motorleistung: schwach stark
Durchzug: unelastisch elastisch
Drehfreude: zäh agil
Getriebe/Schaltverhalten: schlecht gut
Verbrauch: durstig effizient
Reichweite: gering hoch
Fazit - Antrieb
  • + unauffälliger Dreizylinder der zu gelassener fahrweise verführt
  • - Wenn ich an den Dreizylinder meiner Triumph Speed Triple denke....

Fahrdynamik

4.5 von 5

Wie schon erwähnt, ist das Fahrverhalten wendig und agil und hinterlässt auch bei Autobahnrichtgeschwindigkeit kein unsicheres Gefühl (und viel schneller geht's ohnedies nicht). Das ist aber meine ganz persönliche Wahrnehmung und ist vielleicht auch den paar Jahren Kartsport geschuldet.

Testkriterien
Wendekreis: groß klein
Beschleunigung: langsam schnell
Lenkung: schwammig direkt
Bremsen: schwach standfest
Fahrverhalten: unausgeglichen ausgeglichen
Kurvenverhalten: unsicher sicher
Wendigkeit: träge agil
Fazit - Fahrdynamik
  • + wendig, agil, fahrsicher. Sogar böiger Seitenwind treibt einem keine Schweissperlen auf die Stirn

Komfort

4.0 von 5

Der Federungskomfort ist für so ein kleines Auto durchaus komfortabel, Wunder darf man sich halt keine erwarten, aber selbst auf den Schlaglochpisten in Wien bleiben alle Plomben an ihrem Platz. Die Sitze sind bequem, nicht kalt oder schwitzig und die Bedienung gibt keine Rätsel auf, da braucht man die Anleitung keines Blickes zu würdigen.

Testkriterien
Federung (komfortabel): schlecht abgestimmt gut abgestimmt
Sitze vorn: unbequem bequem
Innengeräusche: laut leise
Bedienung: kompliziert intuitiv
Heizung/Klimatisierung: schwach wirkungsvoll
Fazit - Komfort
  • + alles da, was man zum Autofahren wirklich braucht mit ausreichender Funktionaität
  • - es könnte ja immer noch ein bisschn mehr sein....

Emotion

2.5 von 5

Design ist natürlich vor allem eine Frage des persönlichen Geschmackes, in meinen Augen ist der 451 unter all den kleinen Kisten ein durchaus gefälliges Fahrzeug. Der 450 war ein bisschen unausgegoren und der 453 erscheint mir schon zu klotzig. Vom unglücklichen Toyota iQ wollen wir hier besser gar nicht reden!

 

Das ist ein absolut ehrliches Auto, Materialien und Verarbeitung sind, wie sie sind. Kunststoff ist Kunststoff und versucht nicht auszusehen wie irgendetwas hochwertigeres, aber er ist auch nach Jahren noch unverändert. Schaut euch zum Vergleich so ein schickes Auto aus südländischer Fertigung nach drei Jahren mal genauer an!

 

Wer so wie ich gerne mal selbst Hand anlegt, findet auch unter den Verkleidungen immer wieder pfiffige Lösungen, die erkennen lassen, dass bei der Konstruktion auch an die Jahre nach Ablauf der Gewährleistung gedacht wurde.

 

Die Kiste ist absolut sozialverträglich, das will keiner klauen oder zerkratzen und wer etwas für's Selbstwertgefühl braucht, stellt sich zusätzlich eine Mercedes G - Klasse auf die Kiesauffahrt oder besorgt sich den Aufkleber "ich wollte eigentlich einen Lamborghini, konnte es aber nicht aussprechen!"

Testkriterien
Design: langweilig attraktiv
Temperament (komfortabel): ausbaufähig realisiert
Image: negativ positiv
Fazit - Emotion
  • + ausgeprochen sozialverträglich
  • + ziemlich diebstahlsicher, weil das keiner klauen will.
  • - nix für Leute mit kleinem Ego ;-)

Unterhaltskosten

Verbrauch auf 100 km 6,5-7,0 Liter
Inspektionskosten pro Jahr 100-300 Euro
Gebrauchtwagengarantie keine vorhanden
Werkstattkosten pro Jahr 200-500 Euro

Gesamtfazit zum Test

Aus diesen Gründen kann ich den empfehlen:

Ideales Nahverkehrsauto in etwa um den Wert einer Jahreskarte für die Öffis zu erhalten, aber viel bequemer und individueller, geht außerdem auch Überland!

Aus diesen Gründen kann ich den nicht empfehlen:

Kann ich nix zu sagen, wenn ich nicht zufrieden wäre, hätte ich keinen!

Gesamtwertung: 3.5 von 5
Das Testfahrzeug erhielt im Test durchschnittlich 3.5 von 5 möglichen Sternen
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