Subaru Legacy 5 (BM/BR) 2.5 GT Kombi Test
13.04.2017 18:59 | Bericht erstellt von Fritzli2
Testfahrzeug | Subaru Legacy 5 (BM/BR) 2.5 GT Kombi |
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Leistung | 265 PS / 195 Kw |
Hubraum | 2457 |
HSN | 7106 |
TSN | ACH |
Aufbauart | Kombi |
Kilometerstand | 62000 km |
Getriebeart | Automatikschaltung |
Erstzulassung | 5/2010 |
Nutzungssituation | Privatwagen |
Testdauer | mehr als 3 Jahre |
Karosserie
Bei diesem Fahrzeug fährt der "Rotstift" immer mit. Wirklich jede technische Lösung ist so billig gemacht, wie es nur irgendwie möglich ist. Auch die Dachreeling des Vorgängers wurde aus Kostengründen eliminiert. Wo früher eine Schraube war, werden die Teile heute mit Kunststoffschnapper zusammengehalten. Auch der Kunststoff selber ist derart minderwertig, dass die Teile verspröden, brechen, unansehnlich werden usw. Es ist eine Schande. |
Platzangebot vorn: | eng | geräumig | |
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Platzangebot hinten: | eng | geräumig | |
Kofferraum: | klein | groß | |
Übersichtlichkeit: | schlecht | gut | |
Qualitätseindruck: | minderwertig | hochwertig |
- + Zuverlässigkeit
- + Preis / Leistung
Antrieb
Der Motor ist kerngesund und mit ein wenig Kennfeldänderung und offenem Luftfilter sind schnell 330 verbriefte PS installiert, welche den leichten Kombi recht agil machen. Das 5-Gang Wandlergetriebe ist von Vorgestern und dürfte ein abkömmling der vorangegenagenen Baureihe sein, welcher mit etwas Modellpflege für den GT-fit gemacht wurde. Es ist nicht absolut grottenschlecht, allerdings wenn mal ein VW-DSG gefahren hat (und ich bin kein VW-Fan), merkt man schon dass sich die Welt halt ohne Subaru weitergedreht hat .... Zum Verbrauch: Wie bei vielen Japanern üblich, gibt es keine durch den Hersteller getestete und freigegebenen Motoröle, sondern lediglich eine Empfehlung in Anlehnung an ACEA oder API Spezifikation. Dies veranlasst viele Werkstätten dazu, das billigst mögliche 10W-40 Öl zu verwenden und den größt möglichen Profit einzufahren. Ich habe umgestellt auf "Castrol Magnatec Stop-Start 5W-30A5" ein ausgesprochen gutes Leichtlauf-Öl. Der Treibstoffverbrauch hat sich durch diese eine Massnahme um ca. 1.5 Liter pro 100Km reduziert. Auch der Ölverbrauch ist mit ca. 0.1L / 1000Km nun wieder im grünen Bereich. |
Motorleistung: | schwach | stark | |
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Durchzug: | unelastisch | elastisch | |
Drehfreude: | zäh | agil | |
Getriebe/Schaltverhalten: | schlecht | gut | |
Verbrauch: | durstig | effizient | |
Reichweite: | gering | hoch |
- + Getriebe mit variomatischer Charakteristik leitet sehr viel Drehmoment aus tiefen Drehzahlen an die Antribsachsen. Turboloch = Fehlanzeige
- - Getriebeabstimmung passt nicht zum hohen Drehmoment des Motors, es muss oftmals von Hand eingegriffen werden
- - Hat immer noch Zahnriemen und keine Kette
- - Schaltdrehzahl ist viel zu tief, dadurch kommt es zu unangenehmen Resonanzen im Fahrzeug
Fahrdynamik
Erst nach dem nachrüsten von Witheline Stabilisatoren vorne und hinten stellte sich ein brauchbares Fahrverhalten ein. Vorher neigte das Fahrzeug zum Rollen und Pendeln und war sehr unruhig im Handling. Die Bremsanlage ist stark unterdimensioniert. Die vorderen Bremsscheiben haben gerade mal 40`000 km gehalten. |
Wendekreis: | groß | klein | |
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Beschleunigung: | langsam | schnell | |
Lenkung: | schwammig | direkt | |
Bremsen: | schwach | standfest | |
Fahrverhalten: | unausgeglichen | ausgeglichen | |
Kurvenverhalten: | unsicher | sicher | |
Wendigkeit: | träge | agil |
- - Nervöse 0-8-15 Zahnstangenlenkung
Komfort
Die Billsteindämpfer sind nicht gerade das gelbe vom Ei, aber man gewöhnt sich daran. Der Kombi bietet trotz kompakter Abmessungen ziemlich viel Innenraum. Und auch zwischen den Radkästen hat es immer noch 1085mm Innenmass. Die verwendeten Materialien sind durch und durch minderwertig. Egal ob man an das Steuerrad greift oder seinen Arm auf der Mittelkonsole abstützt, da packt einem das nackte Grausen :-( |
Federung (sportlich): | schlecht abgestimmt | gut abgestimmt | |
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Sitze vorn: | unbequem | bequem | |
Sitze hinten: | unbequem | bequem | |
Innengeräusche: | laut | leise | |
Bedienung: | kompliziert | intuitiv | |
Heizung/Klimatisierung: | schwach | wirkungsvoll |
- + Gummigelagerte Hinterachse macht sich mit geringem Geräuschpegel bemerkbar
- + Auch der Beifahrersitz lässt sich komplett flach machen, so dass man von der Ladekante bis zum Armaturenbrett eine einzige gerade Ladefläche erhält.
- - Den Sitzen vorn fehlt es massiv an Seitenhalt auch die Einstellbarkeit ist sehr begrenzt.
Emotion
Das Auto hat keine emotionale Wirkung. Obwohl es sich hier um die Topvartiante (GT) mit dem Impreza-Motor handelt sieht das Fahrzeug von vorne 100% so langweilig aus wie die Dieselvariante (mit kleiner Lufthutze in der Motorhaube). Lediglich die viel zu kleinen beiden Endrohre und die bescheidenen 18 Zoll Alu-Räder zeigen dem Kenner, dass es eben der GT- sein muss. Auch der Sound der Auspuffanlage ist ein absoluter lacher. Die optisch herausgestellten Radkästen sind nach europäischem Designverständnis ebenfalls nur sehr schwer zu akzeptieren. |
Design: | langweilig | attraktiv | |
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Temperament (sportlich): | ausbaufähig | realisiert | |
Image: | negativ | positiv |
- - Topvariante nicht als solche erkennbar
Unterhaltskosten
KFZ-Steuer pro Jahr | 300-400 Euro |
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Verbrauch auf 100 km | über 10 Liter |
Inspektionskosten pro Jahr | bis 100 Euro |
Gebrauchtwagengarantie | 12 Monate |
Werkstattkosten pro Jahr | 500-1500 Euro |
Versicherungsregion (PLZ) | 8820 |
Haftpflicht | 300-400 Euro (30%) |
Teilkasko | 200-300 Euro |
Gesamtfazit zum Test
Für wenig Geld erhält man einen unscheinbaren Power Kombi, welcher es dank geringem Gewicht und Impreza-Motor wirklich in sich hat. Das Fahrzeug ist wie von SUBARU gewohnt 100% zuverlässig und anspruchslos. Recht ordentlicher Allradantrieb mit gut funktionierendem Torque Vectoring, auch wenn das LSD an der Hinterachse sträflicherweise nicht mehr verbaut wird. Wer keinerlei Premiumanspruch hat, kann mit diesem Fahrzeug durchaus glücklich werden.
Billig, Billig, Billig, die Japaner können wegen stark gestiegener Kosten keine hochwertig anmutenden Fahrzeuge zu konkurenzfähigen Preisen mehr herstellen. Jede Legacy Generation ist in ihrer Ausführung minderwertiger gemacht, als der Vorgänger. Für mich ist dies definitv der letzte SUBARU, auch weil in Europa mittlerweile keine Topmotorisierung für den Nachfolger "Levorg" angeboten wird. Keine Kettenantrieb der Nockenwellen = höhere Wartungskosten.
Zukünftig werden wohl zunehmend Hyundai und Kia die Lücke ausfüllen, welche von den Japanern hinterlassen worden ist.