Suzuki Jimny FJ 1.3 Test

Seit einem Jahr fahre ich einen Suzuki Jimny und will heute meine Eindrücke darstellen.

Davor war ich stolzer Besitzer eines Ford Ranger Pick-Up (Bj. 2000, 140.000 Km, Zweitbesitzer). Dieses Fahrzeug machte riesen Spass und wurde allmählich unbezahlbar, so daß ich mich im Dez. 2013 zum Kauf eines Suzuki Jimny Club entschloss.

Als Extras wurden

Anhängerkupplung

Zigarettenanzünder

Radio

Metallic Lackierung

bestellt. Die Lieferung erfolgte wie vereinbart im Feb. 2014. Habe dem Händler knapp 18.000 € für das vollgetankte Auto bezahlt.

Nach ca. 2000 Km ließ ich Motoröl und Filter wechseln. Bei diesem Werkstattaufenthalt wurden noch Schmutzfänger vorn und hinten montiert.

Bis dato bin ich mit dem Auto ca. 12.500 Km gefahren. Davon ca. 80% Kurzstrecke (<20 Km).

Ich nutze das Fahrzeug fast ausschließlich als 2-Sitzer. Das Platzangebot ist ausreichend. Die Vordesitze sind, auch auf längeren Strecken bequem. Taschen und Tüten eines Monatseinkaufs lassen sich gut verstauen, 4 Kisten Bier sind kein Problem. Auch Mutters Rollator läßt sich zusammengeklappt unterbringen.

Leider ist die Fläche, die bei Umklappen der Rücklehnen entsteht, nicht eben. Da Zurrösen zum Einhängen von Haltebändern fehlen besteht die Gefahr, daß bei Öffnen der Hecktür ein Teil der Taschen und Tüten heraus fällt. Ebenso rutschen die Sachen während der Fahrt hin und her.

Wird das Auto als 3 oder 4 Sitzer genutzt, verringert sich entsprechend das Kofferraumvolumen. Der "Umbau" ist denkbar einfach.

Das Platzangebot auf den Rücksitzen ist ehr bescheiden. Vor allem die mangelnde Beinfreiheit macht längere Fahrzeiten wenig erstrebenswert. Für Kurzstrecken finde ich das Platzangebot akzeptabel - der Jimny ist schließlich ein Kleinwagen.

Besonders zu erwähnen ist die gute Übersichtlichkeit . Man sieht wo das Fahrzeug anfängt und wo es aufhört - piepsende Einparkhilfen sind hier rausgeschmissenes Geld.

Dank kompakter Außenmaße findet sich auch immer noch ein Parkplatz.

...tja, der Jimny ist ein Geländewagen und kein Roadster und auch keine Reiselimousine.

Auf Autobahnen habe ich bis Tempo 130 ein sicheres Gefühl. Die Lenkung ist ausreichend präzise und der Geradeauslauf ist auch nicht zu beanstanden.

Bei Kurvenfahrten sollte man bedenken, daß das Auto höher als breit ist und sich in Kurven nach außen neigt. Wann und wie er kippt habe ich nicht ausprobiert Ebensowenig habe ich getestet ob er über die Vorderaräder wegschiebt oder sich um die eigene Achse dreht. Er ist kein Rodster - aber das habe ich bereits gesagt.

Richtig Spass macht der Jimny wenn es eng wird. Dank des kleinen Wendekreises und der geringen Abmessungen kann man Parkhäuser bis in die letzten Winkel erforschen und Irrfahrten durch die historische Altstadt sind auch mühelos zu bewältigen.

Abseits der Strasse fahre ich gelegentlich auf Feldwegen oder meinem nassen Wiesegrundstück. Dank Allrad bin ich bisher noch nicht stecken geblieben obwohl ich mich immer wieder wundere wie sich das Auto aus dem Schlamm wühlt.

Das Auto ist unverwechselbar. Mit seinen runden Scheinwerfern sieht der Jimny auch noch wie ein Auto und nicht wie ein fahrendes Raumschiff aus. Was das Design anbelangt - man mag es oder man mag es nicht. Wem die Kastenform nicht gefällt hat auf dem Automarkt eine Riesenauswahl an aerodynamisch optimierten Flundern.

Temperament ? Es kommt darauf an mit was man den Jimny vergleicht. Stellt man ihn neben einen GTI ist die Bezeichnung Schlaftablette noch eine maßlose Übertreibung - vergleicht man ihn mit einem 100 PS Trecker ist Rakete eine Untertreibung.

Ich will es mal so formulieren: Wenn du ohne sportliche Ambitionen unterwegs sein willst, auch abseits der Straße, reicht das Temperament des Jimny dicke aus. Innerorts und auf Landstraßen hält er mühelos mit, das Fahren ist angenehm und verursacht keinen Stress.

Noch ein letztes Kriterium: Autos made in Japan gelten als gut durchdacht und von hoher Qualität - die Zukunft wird es zeigen.