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Toyota Auris 1 (E15) 1.6 Test

03.11.2017 18:18    |   Bericht erstellt von DNAragorn

Testfahrzeug Toyota Auris 1 (E15) 1.6
Leistung 124 PS / 91 Kw
Hubraum 1598
HSN 5013
TSN ADA
Aufbauart Limousine
Getriebeart Automatikschaltung
Erstzulassung 2/2008
Nutzungssituation Privatwagen
Testdauer mehr als 5 Jahre
Gesamtnote von DNAragorn 4.0 von 5
weitere Tests zu Toyota Auris 1 (E15) anzeigen Gesamtwertung Toyota Auris 1 (E15) (2007 - 2013) 3.5 von 5
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Einleitung

Es handelt sich hier um einen Erfahrungsbericht, den ich mit meinem Toyota Auris gemacht habe. Gekauft wurde er mit ca. 8.000 km im Juni 2009 als Vorführwagen eines Autohauses. Abgegeben haben ich ihn im August 2016 mit ca. 114.000 km. Es handelt sich hier um einen Toyota Auris 1,6 l Sol mit 124 PS und Mulitmode-Getriebe (Automatisiertes Schaltgetriebe) mit folgender wesentlicher Ausstattung:

 

- ABS/ESP

- Klimaautomatik

- Elektrische Fensterheber 4-fach

- Außenspiegel elektrisch verstellbar/beheizbar

- 16-Zoll Stahlfelgen mit 205-er Reifen

- geteilt umlegbare Rücksitzlehne

- Metalliclackierung schwarz

- Nebelscheinwerfer

- Tempomat

- Radio/CD

- Radiobedienung am Lenkrad

- Schaltpaddels am Lenkrad

 

Zusätzlich habe ich nachgerüstet:

- 16-Zoll-Alufelgen Borbet mit Allwetterbereifung

- Anhängerkupplung

- Schmutzfänger vorne/hinten

Karosserie

4.0 von 5

Das Platzangebot des Toyota Auris steht dem des Klassenprimus Golf in nichts nach. Man fühlt sich nirgends eingeengt und der Kofferraum ist mit 350 l ausreichend groß bemessen. Sollte das nicht ausreichen (was selten der Fall ist), kann man ihn durch umlegen der Rückenlehne der hinteren Sitzbank erweitern.

 

Mit der Übersichtlichkeit ist es beim Auris nicht weit her, besonders nach hinten. Hier steht auch die mächtige C-Säule im Weg. So manches Mal hab ich mir Parksensoren gewünscht. Aber das Problem hat man heute ja bei vielen modernen Autos. Nach vorne dagegen kann man ihn recht gut überblicken.

 

Angenehm für das Raumgefühl ist die recht weit vorne beginnende Windschutzscheibe. Man hat fast das Gefühl, man sitzt in einem Van.

 

Das Cockpit mit dem recht hoch und damit in angenehmer Reichweite liegenden Schalthebel bzw. Handbremse weiß zu gefallen.

 

Der Kunststoff im Innenraum ist jedoch sehr Kratzempfindlich. Besonders ärgerlich war, dass sich die untere Verkleidung der B-Säule im Innenraum der Fahrerseite im Laufe der Zeit brach und dann in seine Einzelteile verabschiedete. Ersatz hätte mehr als 100 € zzgl. Einbaukosten gekoste, die ich nicht bereit war, dafür auszugeben.

 

Der Auris frisst Rücklampen. Die Birnern der Rücklichter habe ich im Laufe der Zeit 3 mal gewechselt, die Birnen der Scheinwerfer nicht ein einziges Mal. Dazu muss man sagen, dass ich grundsätzlich immer mit Licht fahre, auch am Tag.

 

Ein weiterer Grund für die Abwertung beim Qualitätseindruck ist das automatisierte Schaltgetriebe. Dazu aber weiter unten mehr. Zur Ehrenrettung von Toyota muss ich allerdings auch sagen, der Auris hat mich nicht einmal im Stich gelassen. An der Zuverlässigkeit hat sich bei Toyota nichts geändert und das ist gut so.

Testkriterien
Platzangebot vorn: eng geräumig
Platzangebot hinten: eng geräumig
Kofferraum: klein groß
Übersichtlichkeit: schlecht gut
Qualitätseindruck: minderwertig hochwertig
Fazit - Karosserie
  • + Platzangebot
  • + Kofferraum
  • + Variabilität
  • - Materialqualität (siehe Texterläuterung)

Antrieb

4.0 von 5

Mit der Motorleistung von 124 PS ist der Auris gut motorisiert. Selten kommt der Wunsch nach mehr Leistung auf. Natürlich sind in den Alpen auf steilen Strecken keine Wunder zu erwarten, aber auch da hat sich der Auris tapfer geschlagen.

 

Auch wenn man die zulässige Anhängelast von 1.200 kg (was ich nur einmal wirklich gebraucht habe) ausnutzt, ist der Auris immer noch ausreichend motorisiert.

 

Der Verbrauch liegt mit 7 bis 8 Liter im Durchschnitt. Auf längeren Autobahnetappen kann es auch unter die 7 l gehen, aber dann muss man es schon sehr ruhig angehen lassen.

 

Das Getriebe ist Fluch und Segen zugleich. Segen, weil die lästige Schaltarbeit eines Handschaltgetriebe wegfällt. Fluch, weil es sich hier nicht um ein Wandlerautomatikgetriebe handelt sondern um ein automatisiertes Schaltgetriebe. Bei wechselnden Geschwindigkeiten hat man ständig das Gefühl, im falschen Gang unterwegs zu sein. Man fährt auf eine Kreuzung zu und will dann beschleunigen, weil frei ist, da kommt aber nichts. Voll durchtreten will man nicht, weil den Mitfahrern ja nicht der Kopf in den Nacken fallen soll. Ich kann das hier nur unzureichend beschreiben, man muss das mal selbst erlebt haben, dann weiss man, wovon ich spreche. Dieses Getriebe ist Lichtjahre vom Komfort einer Wandlerautomatik entfernt.

Diese Abstimmung des Getriebes waren auch ein Grund, warum ich häufig im Handschaltmodus unterwegs war. Die Gänge ließen sich mit den Schaltpaddeln am Lenkrad wie in der Formel 1 schalten. Dann fuhr sich der Auris wie ein Schaltwagen nur ohne Kupplungspedal. Auf steilen Strecken und Gefällen war das von Hand schalten eh unumgänglich, weil der Auris sonst mal wieder viel zu früh hochgeschaltet hat und dann die Leistung fehlte.

Testkriterien
Motorleistung: schwach stark
Durchzug: unelastisch elastisch
Drehfreude: zäh agil
Getriebe/Schaltverhalten: schlecht gut
Verbrauch: durstig effizient
Reichweite: gering hoch
Fazit - Antrieb
  • + Motorleistung
  • + Verbrauch
  • - Automatisierte Schaltgetriebe

Fahrdynamik

4.5 von 5

Der Wendekreis ist für ein Auto mit Frontantrieb im normalen Rahmen

 

Zur Beschleunigung habe ich im Kapitel Antrieb schon was gesagt

 

Die Lenkung war nicht so ganz mein Fall, der Geradeauslauf könnte besser sein. Auf der Autobahn musste man bei höherem Tempo ständig korrigieren. Könnte aber auch an den Reifen gelegen haben. Wobei sich das beim Wechsel von Winter auf Sommerreifen nicht viel änderte. Auch mit den Allwetterreifen gab es keine Besserung oder Verschlechterung.

 

Vom Fahrverhalten ein sehr angenehmes Fahrzeug. Eher im Komfortbereich anzusiedeln als im sportlichen Bereich, zumindestens mit dem Serienfahrwerk.

Testkriterien
Wendekreis: groß klein
Beschleunigung: langsam schnell
Lenkung: schwammig direkt
Bremsen: schwach standfest
Fahrverhalten: unausgeglichen ausgeglichen
Kurvenverhalten: unsicher sicher
Wendigkeit: träge agil
Fazit - Fahrdynamik
  • + Sichers Fahrverhalten
  • - Geradeauslauf

Komfort

4.5 von 5

Sehr komfortabel abgestimmtes Fahrzeug. Hat besonders auf der Langstrecke überzeugt. Einmal bin ich eine Strecke von 1.400 km am Stück gefahren. Die Sitze haben vollständig überzeugt, keine Kreuz-/Nackenschmerzen.

 

Die Bedienelemente sind da, wo man sie erwartet, großes Handschuhfach vorne!

Testkriterien
Federung (komfortabel): schlecht abgestimmt gut abgestimmt
Sitze vorn: unbequem bequem
Sitze hinten: unbequem bequem
Innengeräusche: laut leise
Bedienung: kompliziert intuitiv
Heizung/Klimatisierung: schwach wirkungsvoll
Fazit - Komfort
  • + Bedienung!
  • + Langstreckenkomfort

Emotion

4.0 von 5

Vom Design her erinnert der Auris ein wenig an die erste Generation des Peugeot 308. Mir hat der Auris immer sehr gut gefallen, die erste Generation jedenfalls deutlich besser als die derzeit aktuell 2. Generation.

 

Der Auris will kein Sportler sein, ich würde ihn eher zu den komfortablen Kompakten zählen.

 

Warum das Image bzw. die Verkaufszahlen gerade der ersten Auris so schlecht waren, kann ich nicht ganz verstehen, denn er war bei seinem Erscheinen in vielen Punkten dem Klassenprimus mindestens ebenbürtig.

Testkriterien
Design: langweilig attraktiv
Temperament (komfortabel): ausbaufähig realisiert
Image: negativ positiv
Fazit - Emotion
  • + ansprechendes Design
  • - wenige Motorvarianten

Unterhaltskosten

Verbrauch auf 100 km 7,5-8,0 Liter

Gesamtfazit zum Test

  • + Langstrecke
  • + Sitze
  • + Platzangebot
  • + Zuverlässigkeit
  • - Materialqualität im Innenraum
  • - Automatisiertes Schaltgetriebe
Aus diesen Gründen kann ich den empfehlen:

Wer ein anspruchsloses, zuverlässiges Auto sucht, ist mit dem Auris gut bedient.

Aus diesen Gründen kann ich den nicht empfehlen:

Das größte Minus ist das automatisierte Schaltgetriebe und leider auch die Materialqualität im Innenraum.

Gesamtwertung: 4.0 von 5
Das Testfahrzeug erhielt im Test durchschnittlich 4.0 von 5 möglichen Sternen
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