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Toyota Celica 1 (TA28) 1.6 ST 86PS Test

28.11.2016 17:36    |   Bericht erstellt von toyomr2bel

Testfahrzeug Toyota Toyota Celica Liftback TA28 1.6 ST
Leistung 86 PS / 63 Kw
Hubraum 1577
HSN 7104
TSN 305
Aufbauart Schrägheck
Kilometerstand 120000 km
Getriebeart Handschaltung
Erstzulassung 6/1977
Nutzungssituation Privatwagen
Testdauer mehr als ein Jahr
Gesamtnote von toyomr2bel 3.5 von 5
weitere Tests zu Toyota Celica 1 (TA22) anzeigen Gesamtwertung Toyota Celica 1 (TA22) (1973 - 1978) 3.5 von 5
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Einleitung

Lange schon bin ich nach nem Celica Liftback erster Serie (nur 75-77)) am suchen. Am liebsten hätte ich nen RA28 (2.0 GT mit 120PS und DOHC Motor) gehabt aber die sind SEHR rar und teuer. Da habe ich 2015 bei einem TA28 1.6ST (1 obenliegende Nockenwelle - 2 Doppelvergaser - 86PS) zugeschlagen. Das ist ein gelungener Kompromiss zwischen Vernunft und Leistung. Auch die TA28 sind schon selten und deshalb war ich froh ein bereits gut teilrestauriertes Exemplar zu finden (neue Lackierung in original Farbe - Karosserie, Kühler, Chassis, Auspuff, Sportluftfilter und Innenraum waren gemacht).

Ich habe dann noch die Bremsen rundum komplett erneuert (Bremsleitungen, Scheiben, Beläge vorne neu - Kolben, Beläge und Kleinteile hinten neu - Bremssättel mit Kolben vorne und Bremszylinder aufgearbeitet), sowie die Elektrik (Batterie, Zündkabel, Zündspule, Regler, Lichtmaschine, Relais und Kleinteile neu) und den Nehmerzylinder der Kupplungsbetätigung neu.

Neue Bremssättel mit Kolben für vorne und Bremstrommel für hinten sind in Europa nicht mehr zu finden.

Den Innenraum habe ich verschönt mit Schaltern, Retroradio mit CD, Holzlenkrad und -schaltknauf) und nen Satz 15x7,5 Alus habe ich ihm spendiert, sowie ne Inox Auspuffblende.

Alle Originalteile sind vorhanden, sogar die Stahlfelgen mit Chromringen.

Ein Masseproblem war zu beheben. Die Batterie entlud wenn ich die Lampen und/oder Scheibenwischer anschaltete.

 

Ich glaub ich werd noch lange Freude an meiner Celica haben. Die ist ein echter Hingucker. Sogar junge Leute drehen sich um und fragen nach und es passiert regelmässig dass mir einer freundlich lächelnd einen Daumen nach oben entgegenstreckt. OK, es ist zwar ein kleiner Mustang Fastback Verschnitt aber schön ist sie.

PREISE :

Mittlerweile gibt's nen gut erhaltenen TA28 nicht mehr unter 15.000 - 18.000 € (Bestzustand jenseits der 20.000) mit rasant steigender Tendenz. Ein guter 2.000 GT RA28 liegt jenseits der 30.000). Für den der einen TA28 sucht und einen unter 15.000 € findet der in sehr gutem Zustand ist und an dem nicht mehr viel gemacht werden muss der sollte zugreifen.

Teile, wenn sie zu finden sind, sind noch erschwinglich

Bsp.

NIPPARTS :

* Satz Bremsbeläge für Scheibenbremsen : 24€

* Bremsscheibe : 17€

* Radbremszylinder für hinteren Trommeln : 17€

* Satz Bremsbacken : 37€

* Zubehörsatz Bremsbacken (Federn, Splinte) : 17€

Bremssättel für Scheibenbremsen (Reperaturkit : 60€), Trommeln und Bremskraftverstärker (Aufbereitung : 250€) gibt's in Europa nicht, die muss man aufbereiten lassen

NIPPARTS - HERTH+BUSS - BOSCH

* Kontaktsatz Zündverteiler : 5€

* Zündverteilerläufer : 3€

* Satz Zündkabel : 36€

* Generatorregler : 16€

* Kondensator 4€

* Generator : 100€

* Zündverteilerkappe : 8€

* Zündspule : 45€

* Batterie : 60€

Chrom Leisten für Heckscheibe : 110€

JAPANPARTS

*Nehmerzylinder : 21€

ACHTUNG ! der Stiftzylinder ist nicht mit dabei, den originalen sollte man sich warm halten denn die sind nicht einfach zu finden

Thermostat : 9€

Ölfilter : 6€

Celica Schriftzug Emblem : 35€

Celica Emblem : 25€

Galerie

Karosserie

3.5 von 5

Es ist schwierig ein Auto zu beschreiben und zu bewerten das 2017 40 Jahre alt wird. Heutige Standards und Einschätzungen sind da nicht anwendbar und doch sind sie im Hinterkopf und beeinflussen, wenn auch ungewollt die Eindrücke.

Für ein 2+2 Coupe mit Fliessheck, Heckantrieb und Starrachse ist das Raumangebot ausreichend, der Kofferraum allerdings der Konstruktion bedingt nicht tief. Dafür ist die Rückbank umklappbar (ja das gab's 77 schon bei den Japanern).

Der Qualitätseindruck und die verarbeiteten Materialien muss man auch in die Zeit zurück versetzen. Da gibt's noch Holz- und Lederimitat aber der Inneraum wirkt aufgeräumt und das Armaturenbrett schön und komplett mit den Rundinstrumenten (sogar Amperemeter und Öldruckanzeige).

Die Doppelscheinwerfer haben eine sehr gute Lichtausbeute.

ACHTUNG !

* die Abdeckung des Instrumententrägers ist Altersbedingt meist gerissen. Da dieses Teil nur sehr schwer zu finden ist und wenn dann sehr teuer bietet es sich an es auszubauen, zu schleifen und zu sparteln oder mit Harz zu reparieren oder mit Kunstleder oder Leder zu überziehen.

* Das Holzimitat am Armaturenbrett ist kein Problem, da leicht zu ersetzen. Schwieriger aber nicht unmöglich wird's da mit den Chromleisten an den Türen.

* Bei den verchromten Plastikteilen (Einfassungen der Rücklichter und Aufsätze (angedeutete Lufteinlässe) am hinteren Dachholm blättert gerne das Chrom ab (ebenfalls schwer zu beschaffen und/oder teuer).

> Also darauf achten dass schwer zu beschaffene oder sehr teure Teile OK sind.

Auf Oldtimerbörsen wird man mit ein wenig Glück vielleicht fündig. Allerdings sollte man schon bedenken dass für verhältnissmässig seltene Fahrzeuge auch auf Börsen die Teile nicht zu Hunderten rumliegen.

Als Alternative für die Chromteile beitet sich noch eine Neuverchromung an.

Galerie
Testkriterien
Platzangebot vorn: eng geräumig
Platzangebot hinten: eng geräumig
Kofferraum: klein groß
Übersichtlichkeit: schlecht gut
Qualitätseindruck: minderwertig hochwertig
Fazit - Karosserie
  • + Muss man der Zeit anpassen - für ein 77er 2+2 Coupe gut

Antrieb

3.0 von 5

Alles im Rahmen lassen (Verbrauch - Fahrleistung, Reichweite) - ist relativ. Damals brauchten die Autos noch keine 150PS um vom Fleck zu kommen da sie keine 1 1/2 Tonnen wogen. Der verbrauch war damals allerdings um einiges höher (uml die 10 Liter und auch schon mal mehr muss man da schon rechnen oder ein rohes Ei auf's Gaspedal legen).

Toyota verbaute bereits seit Markteinführung 71 schon ein 5-Gang Getriebe was damals noch alles andere als Standard war.

Der grosse Vorteil ist dass man es hier mit Mechanik pur zu tun hat,- nichts mit Elektronik und daher haltbar und leicht zu reparieren oder zu ersetzen. Das geht oder es geht nicht und wenn nicht findet man warum, insofern man Ahnung davon hat, was schon lange nicht mehr auf alle Mechaniker zutrifft und im Motorraum ist richtig Platz zum arbeiten..

Um beispielsweise 2 Doppelvergaser einstellen zu lassen, wenn man's nicht selbst kann, muss man erst mal einen noch dazu fähigen Mechaniker finden in der heutigen Zeit wo die neuen "Mechantroniker" nur noch Analysegeräte anschliessen können und wegwerfen und ersetzen was nicht geht, ohne zu wissen weshalb.

 

ERSATZTEILE

Da der 1.6 ST 2T-B Motor sowie andere mechanische Teile auch in anderen Toyotas verbaut wurden (z.B. Carina) und grösstenteils in die 2 nächsten Serien (RA40 und TA6) übernommen wurden sind diese Teile einfacher zu finden.

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Testkriterien
Motorleistung: schwach stark
Durchzug: unelastisch elastisch
Drehfreude: zäh agil
Getriebe/Schaltverhalten: schlecht gut
Verbrauch: durstig effizient
Reichweite: gering hoch
Fazit - Antrieb
  • + Auch alles in Bezug auf das Alter - war aber 77 für 86PS ok
  • - Teilebeschaffung gestaltet sich aufwendig auf Europäischem Markt

Fahrdynamik

4.0 von 5

Wir haben es hier mit einem Großserienfahrzeug von 77 zu tun. Da ist alles ein wenig schwammiger als heutzutage (Fahrwerk : hinten Starrachse mit Blattfedern und Lenkung) und die Bremsscheiben hatten noch nicht die Dimensionen und Standfestigkeit heutiger Fahrzeuge, neigen also zu Fading wenn man sie zu scharf ran nimmt. Es ist keine Rennmaschine. Das alles war allerdings zu dieser Zeit bei anderen auch nicht besser und ist eine gewöhnungssache. Es bewegt sich allerdings alles in einem vernünftigen Rahmen und die Celica braucht sich vor keinem anderen vergleichbaren Fahrzeug von 77 zu verstecken. Ich kann allerdings das Fahrverhalten mit der original Bereifung nicht beurteilen da ich 205er auf 15Zöller aufgezogen haben und die Spur, Felgen und Reifen bedingt, verbreiter ist. Das Alles macht wahrscheinlich das Auto insgesamt gutmütiger im Verhalten.

Mit dem zu dieser Zeit noch üblichen manuellen Choke muss man leben.

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Testkriterien
Wendekreis: groß klein
Beschleunigung: langsam schnell
Lenkung: schwammig direkt
Bremsen: schwach standfest
Fahrverhalten: unausgeglichen ausgeglichen
Kurvenverhalten: unsicher sicher
Wendigkeit: träge agil
Fazit - Fahrdynamik
  • + für damalige Verhältnisse ok

Komfort

4.0 von 5

Alles an Bord was man(n) braucht.

- umklappbare Rückenlehne hinten

- komfortable Sitze (war immer eine Stärke von Toyota) die allerdings keinen Seitenhalt bieten.

- gut funktionierende Heizung die auch die Windschutzscheibe frei hält und verhältnismässig schnell auf Temperatur kommt (nicht wie bei einigen anderen, selbst heutigen, Fahrzeugen und ich denke da an Renault und VW).

- Die Federung (hinten Starrachse mit Blattfedern) ist angenehm.

- Da es sich um ein 2+2 Coupe handelt sollten die max 2 Passagiere die hinten Platz nehmen wollen nicht zu gross sein da dort das Raumangebot doch sehr beschränkt ist.

Überhaupt ist der Ceica nicht für Riesezn geignet da ziemlich flach und tief ist die Kopffreiheit beschränkt. Bis 1,80 kein Promblem, darüber könnte es eng werden.

- Schalldämmung war damals noch nicht das grosse Thema und der Motor ist gut hörbar wenn er hochdreht. Dem könnte man allerdings durch anbringen einer Dämmatte ein wenig Abhilfe schaffen.

- Die Instrumente und Schalter sind funktionell (kein unnötiger Schnickschnack).

- Kein ABS, kein Servo, keine Klimaanlage und keine Assistenten. Das war 77 nun mal so.

Im Innenraum knackt, klappert oder quietscht nichts.

Galerie
Testkriterien
Federung (sportlich): schlecht abgestimmt gut abgestimmt
Sitze vorn: unbequem bequem
Sitze hinten: unbequem bequem
Innengeräusche: laut leise
Bedienung: kompliziert intuitiv
Heizung/Klimatisierung: schwach wirkungsvoll
Fazit - Komfort
  • + hält jedem Vergleich mit vergleichbaren 77er 2+2 Coupes wie Capri und Manta Stand

Emotion

4.5 von 5

Seht attraktives Design. Ja,- die Autos damals hatten noch was. Die erkannte man wenigstens aus der Einheitssuppe heraus. Die Celica Liftback, die nur von 75 bis 77 gebaut wurde in 2.0 GT (RA28 - 120Ps), 1.6 ST (TA28 - 86PS) und 1.6 LT (TA28 - 78PS) ist ein Hingucker

und

es passiert mir oft dass ebenso Alt wie Jung, denen ich begegne, mir freundlich lächelnd einen nach oben gerichteten Daumen entgegen halten, sich das abgestellte Auto anschauen oder auf mich zukommen um sich anerkennend zu erkundigen.

 

Eines haben aber sehr viele Menschen gemeinsam, der Celica TA28 zaubert ihnen ein freundliches Lächeln ins Gesicht.

Testkriterien
Design: langweilig attraktiv
Temperament (komfortabel): ausbaufähig realisiert
Image: negativ positiv
Fazit - Emotion
  • + wunderschöne Form - Vernunftkompromiss zum RA28
  • - ein paar PS mehr > RA28 mit 120PS ist für den Spass die bessere Wahl

Unterhaltskosten

KFZ-Steuer pro Jahr bis 100 Euro
Verbrauch auf 100 km 9,5-10,0 Liter
Gebrauchtwagengarantie keine vorhanden

Gesamtfazit zum Test

Aus diesen Gründen kann ich den empfehlen:

- Ein Klassiker mit wunderschöner Form und schöner, kompletter Innenausstattung

- Der Wert, selbst für einen Japaner, ist beständig und zeigt steigende Tendenz

- Übersehbare Unterhaltskosten da wenig anfällig wenn er mal auf Vordermann ist.

- simple und unanfällige Mechanik

Was gibt's da Vergleichbares an 2+2 Sitzern mit Heckantrieb ? Manta - Capri - Alfetta GTV - all die braucht die Celica im Vergleich nicht zu scheuen

Aus diesen Gründen kann ich den nicht empfehlen:

RA28 2.0 DOHC mit 120PS für mehr Fahrspass

Teilebeschaffung ist ein wenig aufwendig aber nicht unmöglich.

Rost ist natürlich bei einem Auto von 77 ein Thema.

Komlett original, unaufbereitet und neu lackiert sind der keine mehr zu finden, die sind alle zu Staub zerfallen.

Gesamtwertung: 3.5 von 5
Das Testfahrzeug erhielt im Test durchschnittlich 3.5 von 5 möglichen Sternen
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