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Toyota Corolla E210 Hatchback 1.8 Hybrid VFL Test

28.03.2023 22:46    |   Bericht erstellt von lukas_91

Testfahrzeug Toyota Corolla (+Verso, Cross) 9 (E210) 1.8 Hybrid
Leistung 122 PS / 90 Kw
Hubraum 1798
HSN 5013
TSN AMU
Aufbauart Schrägheck
Kilometerstand 46000 km
Getriebeart Automatikschaltung
Erstzulassung 6/2019
Nutzungssituation Dienstwagen
Testdauer mehr als 3 Jahre
Gesamtnote von lukas_91 3.5 von 5
weitere Tests zu Toyota Corolla (+Verso, Cross) 9 (E210) anzeigen Gesamtwertung Toyota Corolla (+Verso, Cross) 9 (E210) (seit 2018) 4.5 von 5
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Einleitung

War (bzw. ist noch) ein Leasing über vier Jahre. Im Juni dieses Jahr 2023 geht er zurück. Der "Daily-Driver" für alles was man privat und für den Arbeitgeber (Innendienst) so gebraucht hat.

 

Ausstattung Club (seit 2020 vermarktet als Team D). In der Ausstattungslinie war alles Serie, was ich hier erwähne.

Galerie

Karosserie

3.0 von 5

Das Fahrzeug ist für kleinere Personen konzipiert. Mit 1,85 ist es noch okay, aber länger sein macht eher weniger Spaß (siehe Komfort).

 

Der Kofferraum ist okay. Die Platzausnutzung ist nicht ganz so gut. Insgesamt fühlt es sich innen deutlich enger an als bei anderen PKW. Zum Vergleich habe ich einen Audi A3 Sportsback, der kleinere Außenmaße hatte als der Corolla, aber faktisch mehr Platz und in der gleichen Klasse liegt. Aber auch ein Skoda Fabia Hatchback, der ja eine Klasse kleiner ist (und faktisch weniger Raum hat), stellt den Insassen gefühlt mehr Platz und sinnvolle Ablagen zur Verfügung.

 

Nach vorn ist die Übersicht gut, nach hinten okay. Dank Kamera war aber einparken kein Thema. Die Außenspiegel sind riesig, aber haben keine Totwinkel-Krümmung. Serienmäig gab es in der Line keine Totwinkelwarner oder Pieper.

 

Die Qualität des Innenraums ist ganz in Ordnung, das Lenkrad hat lediglich auf mir unerklärliche Art Kratzer abbekommen und das aufgeschäumte Armaturenbrett ist sehr empfindlich. Wäre das hartes Plastik gewesen, wäre es mir sonst wahrscheinlich nicht mal aufgefallen, man fasst das normal ja nicht an.

Testkriterien
Platzangebot vorn: eng geräumig
Platzangebot hinten: eng geräumig
Kofferraum: klein groß
Übersichtlichkeit: schlecht gut
Qualitätseindruck: minderwertig hochwertig
Fazit - Karosserie
  • + Die Verarbeitung ist in Ordnung
  • - Dämmung fehlt
  • - Platz verbaut

Antrieb

4.0 von 5

Die Variomatik hängt im Wesentlichen an der Gaspedal-Stellung. D.H. man ist sehr schnell bei 5200 Upm, was eine entsprechende, leider relativ laute Akustik erzeugt. In dem Sinne "schaltet" die Variomatik sehr schnell "runter" (daher eher "unelastisch") und man kann, wenn man jetzt nicht gerade am Limit fährt, immer zügig Beschleunigen. Siehe auch Fahrdynamik.

 

Der Antrieb kann prinzipbedingt nicht auf der Autobahn punkten. Hier ist die Geschwindigkeit typischerweise zu hoch und es gibt wenig Lastwechsel, wo der Hybrid seine Vorteile ausspielen kann.

 

Vorteilhaft sind Landstraßen, da macht der Hybrid aus meiner Sicht sogar Spaß und lässt einen in "Ruhe" fahren, wenn man mag.

Testkriterien
Motorleistung: schwach stark
Durchzug: unelastisch elastisch
Drehfreude: zäh agil
Getriebe/Schaltverhalten: schlecht gut
Verbrauch: durstig effizient
Reichweite: gering hoch
Fazit - Antrieb
  • + Beschleunigt aus dem Stand selbst im ECO stark
  • + Kein Gummibandeffekt (auch wenn es die Akusitk dazu gibt)

Fahrdynamik

4.0 von 5

Der Wendekreis ist für die Kleinstadt und die Wege außenrum klein genug. Würde ich als Durchschnitt für die Klasse bezeichnen. Hier und da muss man halt zwei mal rücksetzen. Geht aber in Ordnung.

 

Mir passiert manchmal leider eine Vollbremsung bei eher niedriger Geschwindigkeit (bis 20 km/h), wenn ich das Pedal zwar etwas fester drücke, aber bei weitem noch nicht durch. Das ist mir bei keinem Auto (typ. Benziner) vorher so passiert. Bei höheren Geschwindigkeiten lässt sich die Bremse besser dosieren und die Rekuperation aktiver steuern.

 

Das Auto hat scheinbar einen niedrigen Schwerpunkt. So kann man Kreisverkehre relativ zügig nehmen, wenn nichts los ist. Die Lenkung dazu hat wenig Spiel ist aber nicht zappelig, eine schöne Einstellung.

 

Die Gasannahme hängt neben dem Pedal (siehe Antrieb) auch am Fahrmodus: Sport ist durchaus zappelig (nur mal ausprobiert, ist mir zu nervös, passt irgendwie nicht), Normal am besten dosierbar und ECO etwas träge (wobei man trotzdem Vollgas geben kann). Im Verbrauch unterscheiden sich Normal und ECO bei meiner Fahrweise nicht, bevorzuge die etwas höhere Präzision. Die Beschleunigung kann schnell und laut gehen, ist aber ansonsten angemessen für die Klasse.

Testkriterien
Wendekreis: groß klein
Beschleunigung: langsam schnell
Lenkung: schwammig direkt
Bremsen: schwach standfest
Fahrverhalten: unausgeglichen ausgeglichen
Kurvenverhalten: unsicher sicher
Wendigkeit: träge agil
Fazit - Fahrdynamik
  • + Normal auf Komfort abgestimmt
  • - Bremsen sind manchmal etwas zu bissig

Komfort

3.5 von 5

Das Auto ist auf Komfort abgestimmt und das passt auch gut. Kleine Unebenheiten werden schön weggefiltert, es ist aber keine Wolke.

 

Bin ca. 1,85 und scheinbar zu groß für die Sitze. Die Lordosenstütze (nur beim Fahrer) bekomme ich nicht so eingestellt, dass sie mich auf längeren Fahrten nicht stört. Das konnte ich während der kurzen Probefahrt leider nicht erspüren. Aber selbst eine ca. 1,60 große Freundin kann vorn nicht bequem sitzen, wenn hinten jemand sitzt.

 

Die Lautstärke hängt im Wesentlichen am Gaspedal, Dämmung gibt es aber wenig. Gleitet man, ist es dafür sehr ruhig im Fahrzeug. In meinem Fahrprofil von relativ regelmäig Überland also eher ruhig. In die Kategorie Innengeräusche packe ich auch die absolut schlechte Freisprecheinrichtung. Die beste Beschreibung dafür ist ein U-Boot. Man versteht den Gesprächspartner wegen der fehlenden Dämmung nicht, der oder die gegenüber einen aber auch nicht, weil das Mikrofon im Dachhimmel (bei der SOS-Taste) eingebaut ist. Da pustet die Klima-Anlage in AUTO-Einstellung aber voll rein. Sich mit jemandem auf der Rückbank zu unterhalten, ist auch schwierig obwohl das Auto eigentlich nicht laut ist, wenn man will (das würde man irgendwie anders erwarten).

 

Für alle wichtigen Funktionen gibt es Knöpfe und das ist absolut klasse! Z.B. für die Abblendautomatik (die ich mehr zur Sicherheit benutze, blende meist früher ab) gibt es einen separaten Taster, der seinen Zustand (elektronisch) behält und den Zustand durch eine LED anzeigt. Die Sitzheizung hat superintuitive Wippschalter, blind bedienbar. Es gibt Lautstärketasten am Lenkrad, Tempomat genauso... Für die Klimaanlage muss man leider schauen, hier eine unhaptische Leiste installiert. Geht aber trotzdem in Ordnung, die Knöpfe funktioniert immerhin immer und sind intuitiv. Das Tachodisplay ist in der Standardeinstellung etwas unpraktisch, nachdem der Tacho bis 240 geht, das Auto aber bei 180 abgeriegelt ist - das ist irgendwie sinnfrei und der Platz verschwendet. Es gibt aber eine zweite rein digitale Ansicht, die auf mich übersichtlicher wirkt. Absolut nutzlos im täglichen Betrieb ist der Drehzahlmesser, da hätte ich lieber gern die ECO-Anzeige, wie es sie beim Yaris aus dem gleichen Baujahr gab.

 

Heizung und Kühlung geht ziemlich Schnell. Es gibt außerdem einen FAST und ECO Modus (unabhängig vom Fahrmodus). Selbst auf ECO dauert es nicht besonders lang.

Galerie
Testkriterien
Federung (komfortabel): schlecht abgestimmt gut abgestimmt
Sitze vorn: unbequem bequem
Sitze hinten: unbequem bequem
Innengeräusche: laut leise
Bedienung: kompliziert intuitiv
Heizung/Klimatisierung: schwach wirkungsvoll
Fazit - Komfort
  • + Wird schnell warm oder kühl im Innenraum
  • + Hardwareschalter für alles relevante
  • - Sitze für kleinere Personen konzipiert
  • - Freisprecheinrichtung sehr schlecht

Emotion

4.0 von 5

Das Design mag man, oder eben nicht. Ich finde das Fahrzeug als solches schick.

 

Von Konzept her soll der Corolla ein Fahrzeug ein Gleiter sein. Das merkt man an Abstimmung diverser Komponenten und diese Rolle erfüllt der Wagen gut. Es ist aber aus meiner Sicht keine Limousine, die gleitet wie eine Wolke. Das ist aber vermutlich auch der Klasse geschuldet, was absolut nicht negativ ist.

 

Denke, der Corolla ist soetwas wie der Inbegriff von Langlebigkeit und das trifft auf den Antrieb sicher zu. Im Stich gelassen hat er mich nicht (wäre aber auch furchtbar in der "kurzen" Zeit).

Testkriterien
Design: langweilig attraktiv
Temperament (komfortabel): ausbaufähig realisiert
Image: negativ positiv
Fazit - Emotion
  • + Fühlt sich solide an

Unterhaltskosten

KFZ-Steuer pro Jahr bis 100 Euro
Verbrauch auf 100 km 4,5-5,0 Liter
Inspektionskosten pro Jahr 100-300 Euro
Gebrauchtwagengarantie keine vorhanden
Werkstattkosten pro Jahr bis 200 Euro
Versicherungsregion (PLZ) 82538

Gesamtfazit zum Test

Aus diesen Gründen kann ich den empfehlen:

Es macht einen soliden Eindruck. Die Technik war in meiner Zeit unauffällig. Das Fahrzeug ist als Gleiter ausgelegt und das macht es sehr gut, meistens dann auch angenehm ruhig.

Aus diesen Gründen kann ich den nicht empfehlen:

Ich bin zu groß für dieses Fahrzeug. Nach zwei Stunden weiß ich aber schon nicht mehr, wie ihr den Rest einer längeren Fahrt überstehen soll (klar geht es immer irgendwie, aber bequem ist halt anders).

 

Es gab in der Version keine Anhängerkupplung, die einen beladenen Baumarkthänger ziehen konnte. Daher habe ich die Anhängerkupplung weggelassen. Das ist für manche Gebrauchtwagenkäufer sehr relevant. Irgendwann (mit Facelift?) gab es die zwar dann, das Fahrzeug soll aber dann sehr häufig das volle Drehmoment brauchen und das ist laut.

Gesamtwertung: 3.5 von 5
Das Testfahrzeug erhielt im Test durchschnittlich 3.5 von 5 möglichen Sternen
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