Toyota Land Cruiser J15 3.0 D-4D 130kW/177PS 450Nm
18.10.2018 15:07 | Bericht erstellt von AndreasAllrad
Testfahrzeug | Toyota Land Cruiser J15 3.0 D-4D |
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Leistung | 173 PS / 127 Kw |
Hubraum | 2982 |
HSN | 5013 |
TSN | AFX |
Aufbauart | SUV/Geländewagen/Pickup |
Kilometerstand | 15547 km |
Getriebeart | Automatikschaltung |
Erstzulassung | 9/2017 |
Nutzungssituation | Probefahrt |
Testdauer | wenige Wochen |
Einleitung
Über Jahrzehnte hinweg hat sich der Landcruiser von Toyota den Status eines nahezu unzerstörbaren Fahrzeugs erworben, der auch unter widrigsten Bedingungen, wie sie eigentlich nur sehr weit außerhalb Europas anzutreffen sind, stoisch und zuverlässig seine Kilometer abspult.
Dennoch gehört der Landcruiser insbesondere in der hochgekochten Dieseldebatte eher zu einer der letzten Trutzburgen von Fahrzeugen von echtem Schrot und Korn. |
Karosserie
Unübersehbar thront die 5 türige Karosse des Landcruiser auf mächtigen 18“ Rädern. Er bietet bis zu 7 Sitzplätze auch wenn die 3. Sitzreihe in zusammengeklapptem Zustand die Ladekantenhöhe nochmals deutlich erhöht.
Der elektrische Verstellmechanismus der Vordersitze bietet für nahezu jede Körpergröße die passende Einstellung. Die hinteren Passagiere können die individuelle Beinfreiheit durch Verschieben der Sitzfläche sowie Einstellen der Lehnenneigung fixieren.
Das Glasschiebedach bietet eine luftige Größe und der in die Decke eingelassene ausklappbare Bildschirm unterstreicht die wirklich ausdauernden Reisequalitäten des Landruiser. Die ansprechende Innenraumatmosphäre wird durch die Lederausstattung der Sitze, die Materialauswahl und solide Verarbeitung fortgeführt. |
Platzangebot vorn: | eng | geräumig | |
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Platzangebot hinten: | eng | geräumig | |
Kofferraum: | klein | groß | |
Übersichtlichkeit: | schlecht | gut | |
Qualitätseindruck: | minderwertig | hochwertig |
- + die Übersichtlichkeit profitiert natürlich von der Rundumkameraversorgung
- + Vordersitze elektrisch verstellbar
- + 2. Sitzreihe mechanisch einzeln 1/2 verschiebbar
- - bei Vollausstattung verbleiben weniger als 600kg Zuladung
Antrieb
2.8 Liter 130kW/177PS und 450Nm Drehmoment hören sich erstmal nicht gewaltig an, spielen ihre Fähigkeiten aber gerade auf Langstreckenetappen gekonnt aus. Machen sich bei urbanen Fahrverhältnissen mit ständigen dynamischen Wechseln noch das hohe Gewicht von mehr als 2,4 Tonnen bemerkbar so setzt sich auf der Autobahn eine Souveränität durch, die durch die lange Übersetzung sehr überzeugende Reisetempi in ruhiger Atmosphäre ermöglicht. |
Motorleistung: | schwach | stark | |
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Durchzug: | unelastisch | elastisch | |
Drehfreude: | zäh | agil | |
Getriebe/Schaltverhalten: | schlecht | gut | |
Verbrauch: | durstig | effizient | |
Reichweite: | gering | hoch |
- + Motorleistung souverän, aber auch nicht mehr :-)
- + alles unter 10 ltr. geht für ein 2.5 Tonnen schweres Fahrzeug voll in Ordnung
- - nur ein 6-Stufen Automatik geht besser
Fahrdynamik
Bei 2.000 Kurbelwellenumdrehungen hält sich die Nadel des Tachometers zwischen 130 und 140km/h auf. Dieses Niveau ist höher als das vieler Mittelklassefahrzeugen mit gleicher Motorleistung. Die Motorkraft wird im Fall meines Testwagens über ein 6-stufiges Automatikgetriebe mit zusätzlicher 2-stufiger Verteilung permanent auf beide Achsen weitergeleitet. Dies bietet absolut souveräne Fahreigenschaften unter allen Witterungsbedingungen und durch das 2-stufige Verteilergetriebe ein zusätzliches Plus von enormen Zugkräften in der Geländereduktion. Dass der Landcruiser mit Crawl Control, eine Berabfahrhilfe und eine zusätzliche Zentralsperre im Offroad-Antriebstrang verfügt hebt ihn im Kreise seiner Mitbewerber hervor. Über eine Gesamtfahrstrecke von mehr als 2.000 KM wurden bei mehreren Tankstopps Nachtankmengen zwischen 9,5 und 9,6 ltr/100KM erzielt. Dies ist für ein Fahrzeug dieser Gewichtsklasse beachtlich. |
Wendekreis: | groß | klein | |
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Beschleunigung: | langsam | schnell | |
Lenkung: | schwammig | direkt | |
Bremsen: | schwach | standfest | |
Fahrverhalten: | unausgeglichen | ausgeglichen | |
Kurvenverhalten: | unsicher | sicher | |
Wendigkeit: | träge | agil |
- + Er kam mir persönlich relativ wendig vor trotz 11,8 Meter Wendekreis
Komfort
Für einen Offroader glänzt der Landcruiser auch mit einer sehr umfangreichen Ausstattung an Assistenzsystemen. Der Tempomat überwacht die Geschwindigkeit und den Abstand zum Vordermann und passt diese an, bietet sogar einen Notbremsassistenten. Licht, Regen und der Tote Winkel wird ebenfalls mit Sensoren überwacht. Der Einsatz von Kamerasystemen unterstützt Parkvorgänge oder knifflige offroad Sektionen. |
Federung (komfortabel): | schlecht abgestimmt | gut abgestimmt | |
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Sitze vorn: | unbequem | bequem | |
Sitze hinten: | unbequem | bequem | |
Innengeräusche: | laut | leise | |
Bedienung: | kompliziert | intuitiv | |
Heizung/Klimatisierung: | schwach | wirkungsvoll |
- + durch die niedrige Motordrehzahl sehr gutes Geräuschniveau
- - stellenweise arbeitet die Luftfederung hinten etwas sehr weich und nachfedernd
Emotion
Trotz aktueller Dieselabstinenz im Hause Toyota über die nahezu gesamte Produktpalette gehört Landcruiser Hilux und der ProAce zu den letzten Dieselsauriern des Toyotakonzerns. Bei Vollausstattung verbleiben bis zum zulässigen Gesamtgewicht von 2.990kg keine 600kg Zuladung. (Foto von Toyota) |
Design: | langweilig | attraktiv | |
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Temperament (komfortabel): | ausbaufähig | realisiert | |
Image: | negativ | positiv |
- + einer der letzten Toyota Dieselsaurier
Gesamtfazit zum Test
Klassische Geländewagentugenden eben typischen Landcruiser.