• Online: 4.176

Toyota Land Cruiser 2.8 4Zyl. 150kW/205 PS 500Nm Drehmoment

01.11.2022 15:09    |   Bericht erstellt von AndreasAllrad

Testfahrzeug Toyota Land Cruiser J15 3.0 D-4D
Leistung 190 PS / 140 Kw
Hubraum 2982
HSN 5013
TSN AHA
Aufbauart SUV/Geländewagen/Pickup
Kilometerstand 24703 km
Getriebeart Automatikschaltung
Erstzulassung 6/2021
Nutzungssituation Ich habe in 2 Wochen knapp 4.000KM absolviert. von Köln aus ... mehr
Testdauer wenige Wochen
Gesamtnote von AndreasAllrad 4.0 von 5
weitere Tests zu Toyota Land Cruiser J15 anzeigen Gesamtwertung Toyota Land Cruiser J15 (seit 2009) 4.0 von 5
Hat Dir dieser Testbericht geholfen?
Sag uns Deine Meinung!
Hilfreich Nicht hilfreich

Einleitung

Im Oktober 2022 stand eine ganz erwartungsfrohe Aufgabe an. Die ACT Pyrenees sollte bewältigt werden.

Diese Aufgabe definiert sich wie folgt:

 

„Auf Schmuggelpfaden vom Mittelmeer bis zum Atlantik über die Pyrenäen.“

Galerie

Karosserie

4.5 von 5

Die 5 türige Karosse bietet trotz einem Leergewicht von mehr als 2.2 Tonnen eine Zuladung von nahezu 800kg. (784kg)

Die Vordersitze sind im Ausstattungspaket Advance elektrisch ausgeführt und bieten alles, sogar Beheizung oder Belüftung, das was sich ein Kerl mit 194cm Körpergröße wünscht.

Die Rücksitzbank lässt sich im Verhältnis 1/3 zu 2/3 nach vorn und hinten verschieben, was eine gewisse Variabilität von Laderaum zu Beinfreiheit bietet. Die Rücksitzlehne lässt sich im gleichen Verhältnis in unterschiedlichen Positionen nivellieren nach vorn aber lediglich bis ca. 60 ° was sehr weit von einer ebenen Ladefläche entfernt ist. Für uns beide mit Reisegepäck, Fahrerausstattung für die Motorräder plus Motorradgepäck war der Landcruiser quasi voll.

Galerie
Testkriterien
Platzangebot vorn: eng geräumig
Platzangebot hinten: eng geräumig
Kofferraum: klein groß
Übersichtlichkeit: schlecht gut
Qualitätseindruck: minderwertig hochwertig
Fazit - Karosserie
  • + Ausstattung Advance bietet elektr. vorderes Sitzgestühl
  • - Rücksitzbank lässt sich verschieben aber nicht ansatzweise einebnen

Antrieb

4.0 von 5

„Auf Schmuggelpfaden vom Mittelmeer bis zum Atlantik über die Pyrenäen.“

 

Dies bedeutet ganz grob einmal Köln – spanisches Mittelmeer 1.200KM mit Motorradanhänger im Schlepp.

 

Diese Anreise stellt für den Landcruiser natürlich noch keine Herausforderung dar, aber auch wir, deren Aufgabe ja erst ab Cap de Creus startet legen natürlich Wert darauf, dass uns der Landcruiser eine vollkommen entspannte Anreise bietet, was er auch dank drehmomentstarken Motor bedingungslos einhält. Bereits bei 1.500 Kurbelwellenumdrehungen steht die Tachonadel über 100km/h. Die seltenen Fälle einer Steigung oder Überholvorgang, wenn sich der Toyota bequemt den 6. Gang zu verlassen, ist der Gangsprung zum 5. Erfreulicherweise so kurz, dass die dösenden Mitfahrer diese Veränderung gar nicht registrieren.

Motor

Die Autobahngeschwindigkeiten in Frankreich sind auch für Gespanne anders reglementiert und bieten etwas mehr Luft nach oben, auf der anderen Seite orientieren wir uns strikt an Geschwindigkeitsreglementierungen, um zukünftigen Zahlungsaufforderungen der zahlreichen Geschwindigkeitsüberwachungsorgane zu entgehen.

Der 2.8 Liter 4 Zylinder ist ein äußert solider Brocken. Laut Hersteller erfolgt eine Abregelung ab 175km/h aber bereits in der Vergangenheit haben wir auch GPS Signale aus dem Bereich 185km/h erhalten. Der Landcruiser läuft also gut und bietet sich als Reisewagen geradezu an.

Testkriterien
Motorleistung: schwach stark
Durchzug: unelastisch elastisch
Drehfreude: zäh agil
Getriebe/Schaltverhalten: schlecht gut
Verbrauch: durstig effizient
Reichweite: gering hoch
Fazit - Antrieb
  • + 2.2 Leergewicht lassen sich nicht deutlich unter 10ltr Verbrauch drücken
  • + kruzer Schaltsprung zwischen 5. und 6. Gang bietet eine gute Alternative an Steigung

Fahrdynamik

4.0 von 5

Zurückkommend auf unser Vorhaben die Schmugglerpfade in den Pyrenäen zu nutzen soll darauf hindeuten, dass wir für diese Grenzlinie zwischen Frankreich und der iberischen Halbinsel nicht die kürzeste oder schnellste Verbindung nutzen möchten, sondern die spektakulärste, die also auch nicht im Navi des Landcruisers, in Ermangelung von verzeichneten Straßen zu finden ist. Der permanente Allradantrieb, die Geländeuntersetzung und bedarfsweise auch noch die Zentralsperre sollten für unsere Vorhaben die allerbesten Voraussetzungen bieten.

Testkriterien
Wendekreis: groß klein
Beschleunigung: langsam schnell
Lenkung: schwammig direkt
Bremsen: schwach standfest
Fahrverhalten: unausgeglichen ausgeglichen
Kurvenverhalten: unsicher sicher
Wendigkeit: träge agil
Fazit - Fahrdynamik
  • + sehr solides Fahrverhalten

Komfort

4.5 von 5

 

Testkriterien
Federung (komfortabel): schlecht abgestimmt gut abgestimmt
Sitze vorn: unbequem bequem
Sitze hinten: unbequem bequem
Innengeräusche: laut leise
Bedienung: kompliziert intuitiv
Heizung/Klimatisierung: schwach wirkungsvoll
Fazit - Komfort
  • + beheizten und belüftete Vordersitze

Emotion

4.0 von 5

Wir starten also vom Cap de Creus am nordöstlichen Zipfel Spaniens unweit der Ortschaft Cadaques zunächst noch asphaltiert und mit sonnigem Blick aufs Mittelmeer in Richtung Westen. Geht es zunächst noch auf landwirtschaftlich genutzten Wegen gesäumt von Olivenhainen und Korkeichenwäldern stetig aber langsam auf der Südflanke der Pyrenäen aufwärts ist ab KM 94 eine Pause für den Landcruiser angesagt.

Der folgende ca. 15KM Anstieg auf über 1.400 Höhenmeter ist so eng, dass den die schöne rote Lackierung des Toyota nicht schadlos überstehen würde. Das heißt Endurostiefel an und ohne „Wingman“ in Rtg. Grenzlinie.

 

Die 1. Etappe endet nach rund 205 km auf einer Höhe von ca. 1.400 Meter in Setcases, einer kleinen gepflegten Gemeinde, deren Gebäude ausschließlich im Natursteinstil geprägt ist.

 

Der Folgetag bietet mehrere Anstiege und wunderschöne alpin anmutende Schotterwege. Auch jetzt Anfang Oktober treffen wir auf zahlreiche kleine halbfrei weidenden Kuh und Pferdeherden und auf Pilzsammler, die die Saison kulinarisch aufwerten wollen.

 

In La Seu d`Urgell gönnen wir dem Landcruiser wieder eine kurze Auszeit, weil der steile und engen Anstieg in Rtg. Andorra zwar keine technische Überbeanspruchung darstellen würde, sich aber optisch in dem doch recht jungfräulichen Lack verewigen würde.

 

Die immer wieder anzutreffenenden Fahrzeuge der Nationalparkgesellschaften sprechen eine eindeutige Sprache und zeugen von zahlreichen Kaltverforumungen.

 

Tag 3 bietet von Andorra La Vella aus in Rtg. Westen die meisten Höhenmeter und mit über 2.300 Meter über Meeresspiegel auch die größen Höhen auf den meist unasphaltierten Pässen, bevor es an Tag 4 und 5 langsam niedriger wird und wir unser Ziel mit Jaizkimbel am Golf der Biscaya mit knapp 500 Meter mit Blick auf den Atlantik erreichen.

Galerie
Testkriterien
Design: langweilig attraktiv
Temperament (komfortabel): ausbaufähig realisiert
Image: negativ positiv
Fazit - Emotion
  • + solider und verlässlicher Begleiter

Gesamtfazit zum Test

Aus diesen Gründen kann ich den empfehlen:

Der Landcruiser war unser Garant für alle logistischen Herausforderungen dieser Reise.

Gesamtwertung: 4.0 von 5
Das Testfahrzeug erhielt im Test durchschnittlich 4.0 von 5 möglichen Sternen
Hat Dir dieser Testbericht geholfen?
Sag uns Deine Meinung!
Hilfreich Nicht hilfreich

Kommentare: 0