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Toyota Yaris XP13 Hybrid Test

31.05.2015 13:33    |   Bericht erstellt von der_hausmeister

Testfahrzeug Toyota Yaris XP13 Hybrid
Leistung 100 PS / 74 Kw
Hubraum 1500
HSN 5013
TSN AHV
Aufbauart Schrägheck
Kilometerstand 45000 km
Getriebeart Automatikschaltung
Erstzulassung 10/2012
Nutzungssituation Privatwagen
Testdauer mehr als ein Jahr
Gesamtnote von der_hausmeister 4.5 von 5
weitere Tests zu Toyota Yaris XP13 anzeigen Gesamtwertung Toyota Yaris XP13 (2011 - 2020) 4.0 von 5
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Einleitung

Ich hatte mir den Yaris Hybrid im Juli 2012 bestellt und im Oktober 2012 wurde er geliefert. Im Mai 2015 habe ich den Yaris gegen einen Lexus CT 200h getauscht.

Top-Modell Club, mysticschwarz metallic, Navi und Komfortpaket.

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Karosserie

4.0 von 5

Das Platzangebot für den Fahrer ist sehr gut, ich bin 1,81 m groß und etwa 120 kg schwer und habe in allen Richtungen genug Luft. Beifahrer mit langen Beinen stoßen allerdings über dem Handschuhfach an.

Hinten ist der Platz für diese Klasse ebenfalls gut, der Kofferraum ist ebenfalls ausreichend. Leider hat Toyota die verschiebbare Rückbank der Vorgänger gestrichen und bei umgeklappten Rückenlehnen wird die Fläche nicht komplett eben.

Toyota verwendet viel Hartplastik, die geschäumten Einsätze in den Türen und der Mittelkonsole sorgen für etwas Abwechslung, aber dennoch ist die Materialwahl insgesamt sehr einfach gehalten.

An der Verarbeitung gibt es aber nichts auszusetzen, gleichmäßige Spaltmaße, keinerlei Geräusche, super.

Dank Rückfahrkamera (die sehr schnell reagiert und ein tolles Bild hat) ist die Sicht nach hinten einwandfrei, nach vorne muss man schätzen wann das Auto aufhört - die Motorhaube verschwindet komplett unter der Winschutzscheibe.

Galerie
Testkriterien
Platzangebot vorn: eng geräumig
Platzangebot hinten: eng geräumig
Kofferraum: klein groß
Übersichtlichkeit: schlecht gut
Qualitätseindruck: minderwertig hochwertig
Fazit - Karosserie
  • + viel Platz vorn, dank Rückfahrkamera tolle Sicht nach hinten
  • - viel Hartplastik, kratzempfindlich

Antrieb

4.5 von 5

Ich hatte mit dem Yaris viel Fahrspaß, insbesondere innerorts - was wohl das typische Revier des Yaris Hybrid ist - darf man sich zu den stärker motorisierten Fahrzeugen zählen, auch wenn man nominell nur 100PS zur Verfügung hat. Autos der 100-150 PS Klasse lässt man an der Ampel mühelos stehen.

 

Außerorts, also ab 80 km/h etwa, wirkt der Yaris Hybrid etwas müder, selbst geringe Leistungsanforderungen gehen mit stark erhöhter Drehzahl des Benziners einher, was den Fahrspaß freilich drückt.

Allerdings ist daran der Mensch genauso schuld wie das Auto: bei konstanter Geschwindigkeit ist der Antrieb einfach praktisch unhörbar oder sehr dezent im Hintergrund, da fällt es umso mehr auf wenn der Benziner bergauf oder bei höherer Leistungsanforderung plötzlich hörbar wird. Dann redet man oft vom "aufheulen" des Benziners. Mich hat es nur bergauf (bei konstanter Geschwindigkeit) wirklich gestört.

 

Ausreichend motorisiert ist der Wagen trotzdem, egal ob Überholmanöver oder Autobahnauffahrt, das Wunschtempo ist immer in akzeptabler Zeit erreicht.

 

Die große Stärke des HSDs ist der "Schalt"-Komfort. Bei niedriger Geschwindigkeit kann man sehr viel elektrisch und damit praktisch laut- und vibrationslos fahren, der Benziner schaltet sich völlig ruckfrei und beinahe unmerklich zu und ab und bei konstanter Geschwindigkeit und ebener Straße hält sich der Motor bis ca. 130 km/h sehr dezent im Hintergrund.

 

Der Verbrauch lag bei meiner flotten, wenig verbrauchsbewussten Fahrweise zwischen 4,5 und 5,5l. Auf Langstrecke - d.h. konstant 130 km/h landete ich bisher immer unter 6 Litern. (immer pro Tank errechnet)

Selbst bei hoher Leistungsanforderung, viel Höchstgeschwindigkeit und Überholmanövern ist es kaum möglich den Verbrauch deutlich über 7 Liter zu treiben.

Galerie
Testkriterien
Motorleistung: schwach stark
Durchzug: unelastisch elastisch
Drehfreude: zäh agil
Getriebe/Schaltverhalten: schlecht gut
Verbrauch: durstig effizient
Reichweite: gering hoch
Fazit - Antrieb
  • + Viel Drehmoment von der ersten Umdrehung an

Fahrdynamik

4.0 von 5

Bei der Clubvariante liegt der Wendekreis bei 11,8 Metern, wer viel innerorts unterwegs ist wird bei der Parkplatzsuche so nicht glücklich. Mich hat es nicht wirklich gestört, ich wohne auf dem Land mit meist viel Platz zum parken, aber unerwähnt will ich es nicht lassen.

(mit dem Facelift wurde das deutlich verbessert!)

Die Lenkung ist sehr leichtgängig, man kann mühelos mit dem kleinen Finger einparken, dennoch ist das Lenkverhalten bei höherer Geschwindigkeit angenehm direkt.

Das Fahrwerk ist straff abgestimmt, das macht den Yaris nicht zum Kurvenräuber, aber es sorgt doch für etwas Fahrspaß. Dennoch bleibt genug Restkomfort auch für längere Strecken.

Testkriterien
Wendekreis: groß klein
Beschleunigung: langsam schnell
Lenkung: schwammig direkt
Bremsen: schwach standfest
Fahrverhalten: unausgeglichen ausgeglichen
Kurvenverhalten: unsicher sicher
Wendigkeit: träge agil
Fazit - Fahrdynamik
  • - riesiger Wendekreis (betrifft nur die Club-Variante beim Vorfacelift)

Komfort

3.5 von 5

Wie im letzten Kapitel geschrieben, ich empfand die Fahrwerksabstimmung insgesamt als gelungen, das Fahrwerk ist zwar straff, es bleibt aber genug Komfort übrig.

Die vorderen Sitze sind einwandfrei, ich hatte selbst bei langen Strecken nie Rückenschmerzen oder ähnliche Probleme.

Bei der Dämmung hat Toyota gespart. Wie schon geschrieben, bergauf oder bei höherer Leistungsanforderung wirkt der Motor übermäßig laut, außerdem sind die Radkästen, die Türen und das Dach nur ausreichend gedämmt. Ein paar Kilo Dämmatte könnten hier viel bewirken.

Bei der Bedienung macht Toyota vieles richtig und vieles richtig FALSCH.

So sind zum Beispiel Klima- und Heizungsregler oder der Tempomat-Hebel sehr durchdacht und intuitiv bedienbar, dagegen versteckt Toyota z.B. den Knopf für den Bordcomputer IM Tacho. Man muss durch oder hinter das Lenkrad greifen, um z.B. auf den Momentanverbrauch umzuschalten - ich hoffte vergeblich das würde mit dem Facelift geändert, aber nein, Toyota hält an dieser gefährlichen Bedienmacke fest.

Auch andere Knöpfe sind gut versteckt, z.B. Eco/EV-Taste und die Sitzheizungsregler, diese sind tief zwischen den vorderen Sitzen angebracht.

An der Beleuchtung diverser Knöpfe hat Toyota leider kräftig gespart, nachts ist z.B. das Lenkrad völlig unbeleuchtet. Positiv ist das beleuchtete Handschuhfach.

 

Und da ich schon bei der Beleuchtung bin: das Abblend- und Fernlicht im Yaris sind leider sehr schlecht. Die Ausleuchtung zur Seite ist miserabel, im Nahbereich sieht man ohne Nebelscheinwerfer fast nichts, nach vorne ist die Leuchtkraft ausreichend.

Das Fernlicht, das über einen Klappmechanismus statt zweitem Glühfaden realisiert wird ist quasi wirkungslos

Leider verbaut Toyota keine klassichen H4 oder H7 Lampen, wo es eine große Auswahl alternativer Lampen gäbe, sondern den neuen Lampentyp HIR2. Original waren Philips Longlife Lampen verbaut, ich habe diese durch Vosla +30% Lampen ersetzt, die ein besseres Licht abgeben.

 

Zuletzt sei noch die Heiz- und Klimaleistung erwähnt: an der Klimaanlage gibt es nichts auszusetzen, diese reagiert schnell, kühlt effektiv und kostet auch keine Leistung, da der Kompressor von der Hochvoltbatterie gespeist wird.

Die Heizung ist leider sehr schwach, im Winter dauert es gute 5 Minuten bis lauwarme Luft aus den Düsen strömt, bis der Innenraum ausrecheind gewärmt ist vergehen gute 15 Minuten. Der Benzinmotor ist eben sehr effizient und somit bleibt weniger Abwärme für die Heizung übrig.

Galerie
Testkriterien
Federung (sportlich): schlecht abgestimmt gut abgestimmt
Sitze vorn: unbequem bequem
Sitze hinten: unbequem bequem
Innengeräusche: laut leise
Bedienung: kompliziert intuitiv
Heizung/Klimatisierung: schwach wirkungsvoll
Fazit - Komfort
  • - schwache Heizleistung
  • - Bedienschwächen
  • - schlechtes Licht

Emotion

5.0 von 5

Mir gefällt der Yaris Hybrid - ich habe ihn u.a. auch wegen des gelungenen Designs gekauft.

Testkriterien
Design: langweilig attraktiv
Temperament (sportlich): ausbaufähig realisiert
Image: negativ positiv
Fazit - Emotion
  • + schwachsinnige Kategorie
  • - schwachsinnige Kategorie

Unterhaltskosten

KFZ-Steuer pro Jahr bis 100 Euro
Verbrauch auf 100 km 5,0-5,5 Liter
Inspektionskosten pro Jahr 100-300 Euro
Gebrauchtwagengarantie keine vorhanden
Werkstattkosten pro Jahr bis 200 Euro

Gesamtfazit zum Test

Aus diesen Gründen kann ich den empfehlen:

Der Yaris Hybrid ist ein gut motorisierter, agiler Kleinwagen mit viel Platz und ganz nebenbei der mit Abstand sparsamste Benziner seiner Klasse. Dazu kommen sehr geringe Emissionen und der sehr zuverlässige und komfortable HSD-Antrieb.

Ideales Stadtfahrzeug, wenn man nicht die Club-Variante mit 11,8m Wendekreis nimmt. ;)

Aus diesen Gründen kann ich den nicht empfehlen:

Bedienschwächen, das "rustikale" Interieur, das miserable Licht und das insgesamt etwas zu hohe Geräuschniveau (wobei das weniger am Antrieb als an der Dämmung liegt) haben mich vom Yaris Hybrid zum Lexus CT 200h wechseln lassen.

Gesamtwertung: 4.5 von 5
Das Testfahrzeug erhielt im Test durchschnittlich 4.5 von 5 möglichen Sternen
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