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Volvo XC90 2 (L) 2.0 D4 Test - Großer Volvo mit Basisdiesel und 62 TEUR BLP ausreichend?

20.10.2017 15:19    |   Bericht erstellt von quizmasta

Testfahrzeug Volvo XC90 2 (L) 2.0 D4
Leistung 190 PS / 140 Kw
Hubraum 1969
HSN 9101
TSN BDK
Aufbauart SUV/Geländewagen/Pickup
Kilometerstand 2000 km
Getriebeart Automatikschaltung
Erstzulassung 10/2017
Nutzungssituation Dienstwagen
Testdauer wenige Wochen
Gesamtnote von quizmasta 4.5 von 5
weitere Tests zu Volvo XC90 2 (L) anzeigen Gesamtwertung Volvo XC90 2 (L) (seit 2015) 4.5 von 5
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Einleitung

So nach 9 Tagen mit meinem Elch, möchte auch ich ein paar Bilder und erste Eindrücke mit euch teilen. Als erste große Fahrt sind wir zum Gardasee gefahren und haben so die ersten 2.000 km hinter uns gebracht.

 

Ich bin nach 4 Jahren Audi A6 3.0 TDI S-Line mit 245 PS auf einen Volvo XC90 umgestiegen.

Karosserie

4.5 von 5

Fahrsitz

Ich bin 1,90 und stoße mir in vielen Autos (auch A6) den Kopf zumindest an der A-Säule. Endlich mit dem XC90 ein Auto gefunden, wo das nicht passiert. Lenkrad, Sitzposition perfekt. Auch auf den Rücksitzen habe ich genug Platz und durch die Lehnenverstellung äußerten Komfort. Genial.

 

Laderaum

Dreirad, Laufrad, Kinderfahrrad und Gepäck für 4 Personen im Kofferraum und trotzdem uneingeschränkte Sicht im Rückspiegel. Das sagt alles. Wir haben unser ultimatives Reisemobil gefunden. Und irgendwie freue ich mich schon jetzt darauf in den nächsten Monaten einmal auszuprobieren, wie es sich mit dem Schlafsack auf den umgeklappten Rücksitzen schläft. 2m Laderaumlänge sollten das perfekt möglich machen. Ich muss mir nur noch was für den Spalt zwischen Kopfstützen der Rücksitze und den Vordersitzen einfallen lassen ... ist der Elch dann doch ein hübscher Bulli? (duck-und-weg)

 

Übersicht

Mir macht das Einparken auch in engsten Lücken Spaß und ich suche regelrecht solche Herausforderungen. Mit meinen bisherigen Autos immer kein Problem. Der Elch spielt dabei aber in einer anderen Liga, sehr unübersichtlich und schwer einzuschätzen. Ohne 360° Kamera aus meiner Sicht nicht fahrbar! Absolute MUST-HAVE-Option! Die Parksensoren geben viel zu früh Dauerton und rote Markierung an allen Seiten - so kommt man weder in ein Parkhaus, noch durch eine Schranke noch in eine normale Parklücke. Mit der 360° Kamera ist es dann aber vollkommen okay. Meine Frau würde trotzdem immer mich einparken lassen und ich muss ihr recht geben, das ist in der Tat immer eine echte Herausforderung.

Testkriterien
Platzangebot vorn: eng geräumig
Platzangebot hinten: eng geräumig
Kofferraum: klein groß
Übersichtlichkeit: schlecht gut
Qualitätseindruck: minderwertig hochwertig
Fazit - Karosserie
  • + Sitzverstellung der Rücksitze ist genial
  • + 2m Ladelänge zum Schlafen im Auto geeignet
  • + Kopffreiheit bei 1,90
  • - Unter den Rücksitzen Kabel sichtbar
  • - Unübersichtlich

Antrieb

4.5 von 5

Zum D4 Motor im XC90

Da wenige den D4 im XC90 bestellen und fahren und ich ihn auch ohne Probefahrt im XC90 bestellt habe, möchte ich euch gerne meinen Eindruck nach den ersten Kilometern schildern.

 

Ich bin 650km sehr anständig gefahren (max. 160km/h), überwiegend 120 -135 km/h (Österreich/Italien). Der Verbrauch lag bei 7,8l (durch Tanken gemessen) und hat meine Erwartungen positiv übertroffen. Zum Vergleich hatte ich beim Einfahren meines A6 ca. 10,5l. Danach bin ich im XC90 ca. 950km mit fast ausschließlich 115-135km/h gefahren und hatte einen Verbrauch von ca. 6,9l (durch Tanken gemessen).

Siehe Spritmonitor (werde ich mal weiter führen). Eine Reichweite von >1000km in diesem Schiff bei kleinerem Tank als im A6 ist super.

https://www.spritmonitor.de/de/detailansicht/876988.html

Die nächsten 450km bin ich überwiegend Vollgas gefahren (max. km/h laut Tacho 215/216). Leider läuft der Elch dann in den Begrenzer, sonst wäre da sicherlich auf gerader Fahrbahn noch das eine oder andere km/h drin. Für mich aber absolut ausreichend, vor allem weil der Elch (ACHTUNG) vom Gefühl genauso gut durchzieht wie der V90CC 235PS den ich vor der Übergabe ein paar Tage gefahren bin.

Bis ca. 170km/h zieht der Volvo zügig durch und macht auch beim Überholen eine akzeptable Figur - ja hier merke ich die fehlenden 55PS und zusätzlichen kg. Danach purzeln die km/h Stellen immer noch schneller als die Sekunden und er kommt so recht zügig auf die Endgeschwindigkeit, die er auch bei leichten Steigungen tampfer behauptet.

 

Thema Allrad: Ich hatte mich beim A6 auf mein erstes Allrad-Fahrzeug gefreut und dann 4 Jahre vergebens auf einen Einsatz gehofft. So schließt sich das Kapitel zumindest für die nächsten 36 Monate erst einmal. Der Frontantrieb vom XC90 fühlt sich dabei wesentlich souveräner (=kein Durchdrehen oder so starke Einflüsse spürbar) an als bei den A4-Modellen die ich vor dem A6 gefahren bin.

 

Fazit: Der Motor ist super! Ich bin zufrieden und muss auch nicht auf HEICO oder POLESTAR zurückgreifen - was ich mir als Notlösung zurechtgelegt hatte. Aufgrund der Diskussion in HEICO Thread, aber sowieso gestorben.

(Polestar hat ja leider noch immer keine Option für den D4 auf dem Markt.)

 

 

Zum Fahreindruck

Kurz: Ich liebe es. 135km/h und dahingleiten. Leise, komfortabel und durch den wirklich wirklich wirklich genialen Pilot Assistent 2 unterstützt, fährt es sich großartig. Die Akustikverglasung sorgt für einen angenehmen Geräuschpegel (und da bin ich sehr empfindlich) und den Motor hört man bei dieser Fahrweise eigentlich nie. Überholen oder Vollgas sind die einzigen Momente wo, der Klang präsent werden kann. Ansonsten sind es nur Wind und Reifen und beide sehr dezent. Das ist A6 Niveau.

 

Reichweite

> 1.000km bei 135km/h locker möglich. Verbrauch unter 7 Liter ohne Ansträngung erreichbar. Wer mein Leben (Verbrauch) mit dem XC90 weiter verfolgen will, kann hier den Spritmonitor anschauen.

 

Spritmonitor D4

 

 

Fazit

Würde ich den D5 wählen, jetzt wo ich beide gefahren bin? Nein. Ich vermisse nichts und würde den D5 geschenkt nehmen, nicht jedoch einen Aufpreis bezahlen.

Testkriterien
Motorleistung: schwach stark
Durchzug: unelastisch elastisch
Drehfreude: zäh agil
Getriebe/Schaltverhalten: schlecht gut
Verbrauch: durstig effizient
Reichweite: gering hoch
Fazit - Antrieb
  • + 215/216 km/h Höchstgeschwindigkeit laut Tacho
  • + Genialer Durchzug in der Stadt und bis ca. 80 km/h durch die zwei Lader
  • + Autobahntauglich :-)
  • - Durchzug könnte höher sein - hey das ist der BASIS - Diesel - dafür SUPER!

Fahrdynamik

4.5 von 5

Luftfederung

Ich gehöre zu der offensichtlichen Minderheit, die den XC90 im "Offroad Modu"s am schönsten findet. (Siehe Bilder vom Gardasee). Am liebsten würde ich immer so herumfahren. So habe ich es mir nun angewöhnt auf den letzten Metern den Offroad-Modus zu aktivieren und vor dem Anlassen schnell wieder in den Modus zu gehen um das Absenken zu verhindern. Ansonsten ist das Fahrwerk ein Traum und der Verstellbereich enorm (im Vergleich zum A6!). Auch die Geschwindigkeit in der die Absenkung und Anhebung erfolgt ist nicht zu vergleichen mit dem A6.

 

Der Wendekreis ist groß, aber händelbar. Im Vergleich zum A6 etwas größer, so fehlt mir gefühlt eine 1/4 Umdrehung am Lenkrad. :-)

 

Bremsen sind SUPER! Nur ein Anker, wäre besser.

Testkriterien
Wendekreis: groß klein
Beschleunigung: langsam schnell
Lenkung: schwammig direkt
Bremsen: schwach standfest
Fahrverhalten: unausgeglichen ausgeglichen
Kurvenverhalten: unsicher sicher
Wendigkeit: träge agil
Fazit - Fahrdynamik
  • + Wow - was für Bremsen
  • - Wendekreis ist groß - aber es ist eben auch ein Schiff. :-D

Komfort

5.0 von 5

Luftfederung

Ich gehöre zu der offensichtlichen Minderheit, die den XC90 im "Offroad Modu"s am schönsten findet. (Siehe Bilder vom Gardasee). Am liebsten würde ich immer so herumfahren. So habe ich es mir nun angewöhnt auf den letzten Metern den Offroad-Modus zu aktivieren und vor dem Anlassen schnell wieder in den Modus zu gehen um das Absenken zu verhindern. Ansonsten ist das Fahrwerk ein Traum und der Verstellbereich enorm (im Vergleich zum A6!). Auch die Geschwindigkeit in der die Absenkung und Anhebung erfolgt ist nicht zu vergleichen mit dem A6.

 

Im Dynamik-Modus ist der XC90 immer noch komfortabel. Ihn also "härter" zu machen, geht nicht mit dem Luftfahrwerk, nur tiefer. :-)

 

 

Leben ohne HUD? Geht das?

Das Schwierigste für mich, war der Verzicht auf das HUD. Etwas trotzig habe ich die Option aus der Konfiguration geworfen und stattdessen das Luftfahrwerk gewählt (eine super Idee!). Warum? Im Audi hat mich immer gestört, dass die Navigationsanweisungen nach wenigen Sekunden verschwinden und erst 2km vor der Abfahrt wieder auftauchen. Bei 250km/h im Audi - und auch bei 135km/h im Volvo viel zu spät und unerklärlich bescheuert gelöst. Da auch Volvo diese Idee hatte und die Navigationsanweisungen im HUD immer ausblendet, war der Abschied leichter. Ja, liebe BMW-Fahrer, da habt ihr einfach die genialste HUD-Lösung am Markt und das könnte mich eines Tages wirklich noch erweichen und einen BMW bestellen lassen.

 

Durch das tolle 12-Fahrerdisplay mit dauerhafter Navigationsanzeige, Geschwindigkeitsbegrenzung, Informationen zum Pilotierten Fahren, Drehzahlmesser mit Segel-Funktion (Achtung ich bin ECO-Mode-Fahrer - geworden) bin ich ohne HUD super happy, würde aber trotzdem gerne ein BMW-Hub im Elch haben :-) und dafür hätte ich evt. sogar mein 62k Limit ausgeweitet (oder einfach die AHK nachrüsten lassen).

 

 

Übrigens finde ich den sehr stark eingreifenden Pilot-Assist 2 super. So kann ich meine Hand wirklich auf dem Lenkrad ablegen und der Autopilot lenkt trotzdem sicher weiter. Meine Frau hat sich in der Vergangenheit oft beschwert, dass ich zu weit Links oder Rechts fahre, das ist nun unter 136km/h vorbei.

 

Königsdisziplin NAVI

Im Bereich Navi/Infotainment bin ich durch den A6 Kummer und Frust gewöhnt und wollte hier endlich etwas Besseres haben. Ich glaube ich bin fündig geworden. Was hat mich im A6 gestört? Das Navigationssystem brauchte mehr als 1 Minute bis ich es verwenden konnte, Spracheingabe noch einmal 3 Minuten länger. Sehr ärgerlich, da ich immer an Orten bin wo ich es wirklich brauche. Eingaben waren umständlich, Routenänderungen kompliziert, Stauumfahrungen nicht dokumentiert, Zoom ruckelt und stellt sich schneller wieder auf Standard als das "herauszoomen" dauert. Eine wahre Katastrophe in einem so teurem Auto. All das macht SENUS in meinen Augen um Welten besser.

 

Das Navi ist kurz nach dem Einsteigen bereit und lässt sich so schnell bedienen, dass es eine Freude ist. Herauszoomen geht ohne Verzögerung. POI entlang der Route finden und als Zwischenziele einfügen (wir sind mit Kids unterwegs und buchen spontan Hotels oder suchen MCD o.ä. - oder eben eine Tankstelle) funktioniert PERFEKT und macht dabei sogar Spaß. Zwischenziele per Drag+Drop verschieben sowie die komplett intuitive Bedienung haben mich zu 100% überzeugt. Danke Volvo. RTTI - viel diskutiert - hat die ganze Strecke funktioniert und alle Verzögerungen präzise angezeigt. Das ist zwar noch nicht "Google" aber für mich ausreichend (und vermutlich auch besser als Audi das gemacht hat - zumindest in meinem MJ 2013). Danke auch für die Tankanzeige die PRÄZISE anzeigt, wie voll der Tank ist und nicht in 10l Schritten springt.

 

Braucht man Apple CarPlay? Ich hatte mich sehr darauf gefreut, diese Funktion zu haben - bisher leider noch ohne wirklichen Einsatzzweck. Das hat mich nicht überzeugt. Wofür nutzt ihr das?

 

Standard-Soundsystem - geht das?

Alle schwärmen vom Premium Bowers & Wilkins. Ich hatte es im V90CC und war im Stillstand des Autos von der Qualität beeindruckt. Bei normalen Fahrgeräuschen klingt es zwar immer noch gut, aber für meine Ohren (und die geringe Lautstärke die ich nutze) kann ich keinen großen Unterschied erhöhren. Wer "aufdreht" wird es aber lieben. Das Standard-Soundsystem ist wirklich gut und hat sowohl die Hörbücher meiner Kinder, als auch meine Musik und Telefonate perfekt zum Ohr gebracht. Das reicht definitiv aus. Im A6 hatte ich BOSE als Option und würde sagen, dass es sehr vergleichbar damit ist. Ach so, den Subwoofer habe ich nicht - da fehlt es dann bei viel höherer Lautstärke, im Vergleich zum Audi, an "Bums".

 

Laderaum

Dreirad, Laufrad, Kinderfahrrad und Gepäck für 4 Personen im Kofferraum und trotzdem uneingeschränkte Sicht im Rückspiegel. Das sagt alles. Wir haben unser ultimatives Reisemobil gefunden. Und irgendwie freue ich mich schon jetzt darauf in den nächsten Monaten einmal auszuprobieren, wie es sich mit dem Schlafsack auf den umgeklappten Rücksitzen schläft. 2m Laderaumlänge sollten das perfekt möglich machen. Ich muss mir nur noch was für den Spalt zwischen Kopfstützen der Rücksitze und den Vordersitzen einfallen lassen ... ist der Elch dann doch ein hübscher Bulli? (duck-und-weg)

Testkriterien
Federung (komfortabel): schlecht abgestimmt gut abgestimmt
Sitze vorn: unbequem bequem
Sitze hinten: unbequem bequem
Innengeräusche: laut leise
Bedienung: kompliziert intuitiv
Heizung/Klimatisierung: schwach wirkungsvoll
Fazit - Komfort
  • + Schnelles und gut bedienbares Sensus
  • + Genial: Einfügen von Etappen und suchen von Zwischenzielen
  • + Offroad-Modus macht großartig langen Federweg der (von Außen) Hammer aussieht.
  • - Sorry, da gibt es NIX. Nicht mal wenn ich pingelig wäre.

Emotion

5.0 von 5

Das Design ist modern und ich finde den Elch sehr hübsch. Überhauptnicht aufdringlich aber riesig. Ein guter Partner für alles, was Man(n)/Frau, Familie und Hobby so braucht und will,

 

Volvo hat von Image in den letzten Jahren wieder stark gewonnen und baut tolle Autos.

 

Ich habe ICE WHITE (BASIS) und Momentum (BASIS) mit 19" Turbinen-Felgen (BASIS) gewählt und finde das Fahrzeug sieht super aus. Kein Vergleich mit der Basis bei anderen Herstellern ...

Testkriterien
Design: langweilig attraktiv
Temperament (komfortabel): ausbaufähig realisiert
Image: negativ positiv
Fazit - Emotion
  • + Tolles Design auch bereits in der Basis

Gesamtfazit zum Test

Aus diesen Gründen kann ich den empfehlen:

Ich würde das Fahrzeug jedem empfehlen, der Platz braucht oder möchte, den mind. 60 TEUR BLP nicht abschrecken, der auf Komfort Wert legt und der auf 250+ km/h verzichten kann.

 

Mit Pilot Assist 2 ist Volvo ein Hit gelungen - und das bereits in der Serie des Fahrzeugs.

 

Gesamtfazit

Mein bisher bestes Auto, dass mir am meisten Spaß macht und in allen - mir wichtigen - Bereichen perfekt funktioniert.

Gesamtwertung: 4.5 von 5
Das Testfahrzeug erhielt im Test durchschnittlich 4.5 von 5 möglichen Sternen
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