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VW Golf 5 (1K) 1.6 Test

29.10.2013 22:45    |   Bericht erstellt von 0Lars0

Testfahrzeug VW Golf 5 (1K1/2/3) 1.6
Leistung 102 PS / 75 Kw
Hubraum 1595
HSN 0603
TSN 743
Aufbauart Schrägheck
Kilometerstand 83000 km
Getriebeart Automatikschaltung
Erstzulassung 5/2005
Nutzungssituation Privatwagen
Testdauer einige Monate
Gesamtnote von 0Lars0 3.5 von 5
weitere Tests zu VW Golf 5 (1K1/2/3) anzeigen Gesamtwertung VW Golf 5 (1K1/2/3) (2003 - 2009) 4.0 von 5
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Einleitung

Ich besitze das Auto seit Februar 2013. Habe seitdem ca. 10.000km zurückgelegt und denke daher genug Eindrücke gesammelt zu haben um Euch diese mitteilen zu können.

Ich schildere hier keine objektive Meinung sondern meine eigene subjektive Meinung! Natürlich sind andere Leute einer anderen Ansicht; Meine Meinungen resultieren nur aus meinen Erfahrungen, die sich aus meinem persönlichen Anforderungsprofil an das Auto ergeben haben.

Galerie

Karosserie

4.5 von 5

Das Platzangebot ist vorn wie hinten ausreichend groß. Sicherlicht sollten große Personen ab 1,80m vorn sitzen. Der Kofferraum ist für meine Zwecke mehr als ausreichend. Auch im Urlaub ist immer genug Platz gewesen. Das Innendesign gefällt mir; es wirkt weder überladen noch minderwertig. Die Amaturen sind nicht abgegriffen. Nur die Türgriffe (innen) sind im Gegensatz zum Rest sehr mitgenommen.

Testkriterien
Platzangebot vorn: eng geräumig
Platzangebot hinten: eng geräumig
Kofferraum: klein groß
Übersichtlichkeit: schlecht gut
Qualitätseindruck: minderwertig hochwertig
Fazit - Karosserie
  • + Viel Platz (Sind meist nur zu 2. oder 3. unterwegs)
  • + Sehr übersichtliches und ansprechendes Innendesign
  • + Rostschutz der Karosserie

Antrieb

2.5 von 5

Der Motor: Die 1.6er Maschine mit 102 PS wirkt überfordert. Zugegeben: 1,2 Tonnen sind auch kein Leichtgewicht.

Zuladungen merkt man sofort. Der Motor fordert einfach Drehzahlen, dann kann er aber auch los sprinten.

Mein Verbrauch liegt konstant zwischen 9 und 10 l/100km (Im Winter etwas mehr); Mein Fahrprofil: Meistens Stadt, ab und zu Autobahn. Selten Strecken < 10km.

Und wenn selbst macher R32 genauso viel verbraucht bei 150PS mehr Leistung... Dann gibt mir das zu denken.

 

Mit einem 1,0t Wohnwagen sind 100km/h auf der AB fast unmöglich. Im Anhängerbetrieb total überfordert, auf der AB war maximal der 4. Gang möglich... evtl. der 5. Gang bergab. (Profil: Schrankwand)

Verbrauch: Ca. 13-14l/100km.

 

Das Getriebe: Der Wandler kommt seiner Aufgabe gut nach. Zum Beschleunigen in der Stadt braucht er Drehzahlen. Schalten beim Anfahren nicht unter 3000U/min. Meiner Meinung nach dauert es zu lange, bis er merkt, dass Kraft gefordert wird. Das Runterschalten dauert und geht zu Lasten der Geschwindigkeit. Vor allem Bergauf schalte ich manchmal per Tiptronic zurück, da er zu früh in den höheren Gang geht und ich das Gaspedal in diesem mehr treten müsste.

Auch ein Problem, aber eher softwaretechnisch: Angenommen ich fahren einen Berg hinauf mit 65km/h im 4. Gang - mein Vordermann wird langsamer und ich muss vom Gas gehen, schaltet er sofort in den 6. weil er ja keine Kraft mehr braucht. Gebe ich dann im nächsten Moment aber wieder Gas braucht er viel zu lange um zu "merken", dass der 6. für diese Anforderung der falsche Gang ist und um anschließend in den 4. zu schalten. Er probiert auf Krampf den Gang so hoch wie nur möglich zu wählen.

 

Mägel bei meinem Getriebe: Das Schalten vom 2. in den 3. findet mit einem unschönen rucken statt. Evtl. hilft hier der nächste Woche anstehende ATF-Wechsel. Ansonsten schaltet er aber Butterweich. Auch das Ein- und Auskuppeln der Wandlerüberbrückungskupplung (schönes Wort) passiert unmerklich.

 

Warum habe ich mich für den Wandler und GEGEN das DSG entschieden?

* Auf Grund der Kinderkrankheiten und vielen Totalausfällen bei 80-100t km bei diesem Modell.

* Auf Grund der Komplexität, was Reparaturen teurer macht (denke ich zumindest)

Testkriterien
Motorleistung: schwach stark
Durchzug: unelastisch elastisch
Drehfreude: zäh agil
Getriebe/Schaltverhalten: schlecht gut
Verbrauch: durstig effizient
Reichweite: gering hoch
Fazit - Antrieb
  • + 6 Gänge
  • - Hoher Verbrauch (nicht unter 9 Liter)
  • - Kein Zugfahrzeug für große Anhänger

Fahrdynamik

2.5 von 5

In der Stadt hat der Golf eine optimale Größe: Es passt ordentlich was rein und man findet auch einen Parkplatz. Auf die Fahrdynamik hatte ich ja bereits weiter oben ausgelassen;). Sehr gut gefällt mir die geschwindigkeitsabhängige Servolenkung: Im Stand sehr kraftvoll zum Rangieren - beim Fahren gibt sie Rückmeldung über die einwirkenden Kräfte.

Allgemein hat er ein sehr stabiles Fahrverhalten. Das Fahrwerk ist mir persönlich etwas zu schwammig. Es bietet zwar viel Komfort aber das auf Kosten der Agilität. In der Kurve knickt er zu schnell ein was eben doch Geschwindigkeit und Kraft kostet. Er neigt keinesfalls zum Übersteuern. Wenn dann untersteuert er und radiert über die Vorderräder. (Nein ich bin kein Raser; Alles Erfahrungen vom Fahrsicherheitstraining) Auch bei nasser Fahrbahn ein sicheres Fahren.

Beim Bremsen hab ich das Gefühl, dass der Motor zu sehr schiebt. Gerade kurz vor dem Stillstand merkt man dann doch deutlich die Automatik, die noch weiter nach vorne zieht. Aber daran gewöhnt man sich.

Testkriterien
Wendekreis: groß klein
Beschleunigung: langsam schnell
Lenkung: schwammig direkt
Bremsen: schwach standfest
Fahrverhalten: unausgeglichen ausgeglichen
Kurvenverhalten: unsicher sicher
Wendigkeit: träge agil
Fazit - Fahrdynamik
  • + Servotronic
  • + Butterweiches Fahrwerk (kann aber auch Nachteil sein)
  • - Bremse ist mir persönlich zu weich

Komfort

4.0 von 5

Der Komfort ist wie bereits geschrieben gegeben. Zum Fahrwerk also nichts weiter.

Der Fahrersitz fühlt sich abgesessen und viel zu weich an. Und das bei nur 83.000 Km. Die anderen Sitze hingegen, auch der Beifahrersitz, fühlen sich da deutlich angenehmer an. Hier hätte man also etwas mehr auf die Langlebigkeit, bzw. eine gewisse Konstanz achten sollen.

Der Innenraum ist leise. Mehr kann ich dazu nicht sagen...

 

Die Klimaanlage macht ihre Arbeit perfekt. Ich habe selten so einen Polarluftstrom erlebt. Aber der so schon strapazierte Motor macht mit Klimaanlage noch deutlich merkbar weniger Spaß.

Ein weiterer Nachteil: Beim Aktivieren der Klimaanlage wird die Lehrlaufdrehzahl angehoben. Das bedeutet, dass das Auto im Stand noch mehr schiebt. Im Stand muss man fester die Bremse drücken (ja man merkt das wirklich) und beim Abbremsen schiebt der Motor noch mehr durch die erhöhte Drehzahl. Wie wenn man Gas gibt und bremst zugleich.

Testkriterien
Federung (komfortabel): schlecht abgestimmt gut abgestimmt
Sitze vorn: unbequem bequem
Sitze hinten: unbequem bequem
Innengeräusche: laut leise
Bedienung: kompliziert intuitiv
Heizung/Klimatisierung: schwach wirkungsvoll
Fazit - Komfort
  • + Sehr kraftvolle und konstante Klimatisierung
  • + Leiser Innenraum, fast zu leise
  • + Sitze hinten optimal
  • - Sitze vorn fühlen sich zu weich an

Emotion

4.0 von 5

Ein Wort was diese Auto, speziell die Kombination 1.6er, Automatik, Silber am besten beschreibt....: Rentnerauto. Natürlich. Ich geb das gerne zu. Ich hätte mir auch eigentlich nie einen silbernen Golf geholt, aber das Angebot war gut, das Innendesign gut, ich fühlte mich in ihm wohl, also gekauft. Wenn man Zeit hat lässt sich mit dem Auto sehr angenehm und entspannt fahren. Nur wenn man Berufspendler ist und das größtenteils durch die Stadt ist die 1.6er Maschine eben doch zu schwach.

Beim Golf ist für jeden etwas dabei, vom Rentnerauto bis zum GTI.

Gerade dieses breite Spektrum sorgt meines Erachtens für ein gutes Image und diesen Verkaufserfolg....

Testkriterien
Design: langweilig attraktiv
Temperament (komfortabel): ausbaufähig realisiert
Image: negativ positiv
Fazit - Emotion
  • + Komfortables, butterweiches Fahrwerk
  • + Weit verbreitet --> Große Tuningszene und Community
  • + Für jeden Geschmack eine Ausstattungsart verfügbar

Gesamtfazit zum Test

Aus diesen Gründen kann ich den empfehlen:

Auch wenn meine Beschreibungen insgesamt vielleicht recht negativ wirken mag ich mein Auto!

Ich benutze es jeden Tag - meiner Meinung nach viel zu oft - und habe es in vielen Lebenslagen kennengelernt. Es hat sein Für und Wider.

 

* Es gibt viele Communities mit Hilfe zur Selbsthilfe

* Es ist für jedermann eine Konfiguration möglich, von Rentner bis Tuner

* Langlebigkeit (siehe Langzeittest von einer großen Autozeitung)

Aus diesen Gründen kann ich den nicht empfehlen:

* Die Ersatzteile und Wartungen sind VW-typisch teuer (Tipp: Viele Teile gibt es unter einer anderen Teilenummer günstiger beim Konzernbruder Skoda)

* Auch "wartungsfreie / lifetime" Teile sind nicht wartungsfrei und bedürfen mal einen Austausch

* Hoher Wertverlust

* Häufige Elektronikprobleme, im Grunde genommen Kinderkrankheiten

Gesamtwertung: 3.5 von 5
Das Testfahrzeug erhielt im Test durchschnittlich 3.5 von 5 möglichen Sternen
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Kommentare: 1

Wed Nov 13 20:50:06 CET 2013    |    fehlzündung

Folgende Anmerkungen meinerseits:

 

- Gerade in der Stadt ist die Automatik und der Motor doch ideal. Wenn du sagst, auf der Landstraße zu schwach, dann kann ich es verstehen, aber in der Stadt?

 

-Verbrauch von 9-10 Litern sind auch für eine Automatik sehr viel. Ich fahre den Handschalter mit 7,5 im Schnitt. Ich befürchte, du überforderst den Motor, weshalb er so viel verbraucht.

 

-Wohnwagenbetrieb: Dafür ist der Motor auch nicht ausgelegt. Da gibt es passendere Motoren im VW-Regal. Der 1,6er ist eher ein Brot- und Butter-Motor, für Leute, die anspruchslos aber zuverlässig von A nach B kommen wollen.

 

-Fahrwerk zu weich? Ich finde es eher teilweise zu hart, etwas holperig. Aber so sind die Geschmäcker verschieden. Oder deins ist verschlissen.

 

-Paßt auch zum Fahrersitz. 83tkm ist nicht viel, da sollte der eigentloich noch nicht durchgesessen sein.

Wed Dec 17 15:51:27 CET 2014    |    akoya-a3

Was soll das? Wer zieht mit golf einen anhänger?????