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VW Golf V (1K) GTI 2.0 TFSI Test

02.08.2011 15:48    |   Bericht erstellt von F-AT1172

Testfahrzeug VW Golf 5 (1K1/2/3) GTI 2.0
Leistung 200 PS / 147 Kw
Hubraum 1984
HSN 0603
TSN 764
Aufbauart Schrägheck
Kilometerstand 26400 km
Getriebeart Automatikschaltung
Erstzulassung 3/2005
Nutzungssituation Privatwagen
Testdauer mehr als 5 Jahre
Gesamtnote von F-AT1172 4.0 von 5
weitere Tests zu VW Golf 5 (1K1/2/3) anzeigen Gesamtwertung VW Golf 5 (1K1/2/3) (2003 - 2009) 4.0 von 5
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Einleitung

Das Fahrzeug wird von mir als Erstwagen gefahren.

Karosserie

4.0 von 5

Keine Schwierigkeiten, von beginnenden Knistergeräuschen beim Überfahren von Unebenheiten in der Fahrbahn aufgrund des harten Fahrwerks einmal abgesehen.

Testkriterien
Platzangebot vorn: eng geräumig
Platzangebot hinten: eng geräumig
Kofferraum: klein groß
Übersichtlichkeit: schlecht gut
Qualitätseindruck: minderwertig hochwertig
Fazit - Karosserie
  • + Praktisch (5 Türen)
  • + Sorgfältige Verarbeitung
  • - Verarbeitung und Qualität bei Golf IV und VI deutlicher im Premiumbereich

Antrieb

4.5 von 5

Starke Pferde wollen gefüttert sein, hatte aber mit niedrigerem Verbrauch nach der Werksangabe gerechnet; mit meinem IV GTI konnte ich die Werksangabe regelmäßig unterbieten, das geht it diesem nicht. Super Plus notwendig, Mehrverbrauch mit Super bei etwa einem halben Liter, lohnt nicht.

Beschleunigung und Elastizität sind gut, wie auch das DSG, klare Empfehlung. Die Schaltwippen am Lenkrad sind allerdings eher eine Spielerei, die man zu brauchen glaubt und dann nur selten wirklichverwendet. ICh tue dies nur, wenn ich einmal dazu komme, alleine (meine Frau verträgt sportliches Fahren nicht sonderlich gut, was dann dazu führen kann, dass das Interieur dies auch nicht gut veträgt) eine kurvige Lansstaße unter die Räder zu nehmen oder zum Aktivieren der Motorbremse durch Herunterschalten.

Testkriterien
Motorleistung: schwach stark
Durchzug: unelastisch elastisch
Drehfreude: zäh agil
Getriebe/Schaltverhalten: schlecht gut
Verbrauch: durstig effizient
Reichweite: gering hoch
Fazit - Antrieb
  • + Gute Beschleunigung
  • + Satter Durchzug
  • + Kurze Schaltzeiten
  • + Bequemeres Fahren im Stau
  • + Launch-Control
  • + Gemäß Werksangabe geringerer Verbrauch mit DSG als mit Schaltgetriebe
  • - DSG bringt Mehrgewicht
  • - Verbrauch für die Leeistung noch angemessen, könnte aber geringer sein

Fahrdynamik

5.0 von 5

Die Skalenwerte geben die Fahreigenschaften gemäß der Klasse an, es handelt sich aber freilich nicht um einen Supersportwagen.

Testkriterien
Wendekreis: groß klein
Beschleunigung: langsam schnell
Lenkung: schwammig direkt
Bremsen: schwach standfest
Fahrverhalten: unausgeglichen ausgeglichen
Kurvenverhalten: unsicher sicher
Wendigkeit: träge agil
Fazit - Fahrdynamik
  • + Sehr unmittelbares Fahrverhalten
  • + Gute Agilität
  • + Heck lenkt bisweilen gut kontrollierbar mit (auch mit ESP)
  • - Harte Federung

Komfort

4.0 von 5

 

Testkriterien
Federung (sportlich): schlecht abgestimmt gut abgestimmt
Sitze vorn: unbequem bequem
Sitze hinten: unbequem bequem
Innengeräusche: laut leise
Bedienung: kompliziert intuitiv
Heizung/Klimatisierung: schwach wirkungsvoll
Fazit - Komfort
  • + Golf-typisch wenig Grund zur Klage
  • - Fahrwerk könnte etwas verbindlicher federn

Emotion

4.5 von 5

 

Testkriterien
Design: langweilig attraktiv
Temperament (sportlich): ausbaufähig realisiert
Image: negativ positiv
Fazit - Emotion
  • + Sportliches Fahrzeug mit ausreichend Alltagstauglichkeit
  • - Etwas prolliges Image

Unterhaltskosten

KFZ-Steuer pro Jahr 200-300 Euro
Verbrauch auf 100 km 9,0-9,5 Liter
Inspektionskosten pro Jahr 500-700 Euro
Gebrauchtwagengarantie keine vorhanden
Werkstattkosten pro Jahr bis 200 Euro
Versicherungsregion (PLZ) 60385

Gesamtfazit zum Test

Aus diesen Gründen kann ich den empfehlen:

Der Wagen macht wenig Probleme und eignet sich zur Nutzung durch zwei Personen uneingeschränkt, auch Reisen zu viert sind möglich, aber nicht für mehr als 1 Woche, dann wird der Raum für's Gepäck knapp. Zwei Personen und ein Kind sollten degemäß auch gut unterzubringen sein, es passen auch zwei Isofix-Kindersitze auf die Rückbank, allerdings ist der Kofferraum (350l) mit einem Kinderwagen bereits übervoll, da diese sperrig sind. Dies habe ich aber noch nicht selbst ausprobiert, kenne aber dahingehende Berichte von Freunden mit einem Golf V.

Der Verbrauch geht anhand der Leistung noch in Ordnung, ist aber nicht wirklich und nennenswert unter die 8,5l Marke zu drücken. Einzelne Verbräuche bei schonender Fahrt seien hier einmal ausgenommen.

DSG ist eine Empfehlung wert, früher wollte ich nie eine Automatik fahren, heute mag ich es nicht mehr missen. Im Normalmodus sind die Schaltvorgänge gut verschliffen aber immmer noch schneller als mit einer herkömmlichen Wandlerautomatik (oder mit der Hand) und alle Schaltbefehle werden unmittelbar umgesetzt, auch wenn es beim Herunterschalten durch langsameres Einkuppeln etwas länger zu dauern scheint. Trotzdem bekäme man die Geschwindigkeit vermutlich beim Selbstschalten nur schwerlich hin. Im Sportmodus werden die Gänge länger gehalten und das Hochschalten erfolgt verzögert, sprich bei höherer Drehzahl imVergleich zum Normalmodus. Meinem Eindruck nach auch etwas schneller, aber der Unterschied ist eher marginal.

Ansonsten ist das Auto eben ein Golf, mit wenig Nach-, dafür aber vielen Vorteilen, welche ja auch hinlänglich bekannt sein sollten. Allerdings, auch wenn es weniger sportlich ausschaut, würde ich aus Praktikabilitätsgründen zu 5 Türen raten. Dies ist mein zweiter Golf mit 5 Türen, nach zweien mit 3 Türen und es ist einfach praktischer, nicht nur zum Ein- und Aussteigen auf die- odervon den hinteren Sitzen, sondern auch, um schnell etwas auf die Rücksitze zu werfen oder auch einfach nur, um hinten auch die Fenster herunterlassen zu können.

Gerade beim Golf V sehen eigenlich nur die Versionen GT, GTI und R32 überhaupt gut aus, von daher ist der GTI auch optisch sicher eine Empfehlung. Die oben genannten Versionen heben sich vom rundgelutschten Mentos-Design der "Feld-, Wald- und Wiesenmodelle" wohltuend ab.

Das Fahrzeug erscheint auch nach 6 Jahren noch wertig und nicht verschlissen. Reparaturen abseits des Service waren nicht notwendig, bis auf den Wechsel einer zerkratzte Windschutzscheibe fielen bisher keine Kosten an. Weder Karosserie noch Verschleißteile machen Schwierigkeiten und auch mit Rost (etwa an Auspuffanlage oder Achsführungsteilen) gint es keine solchen, auch wenn der Wagen häufig steht und auch mal auf Kurzstrecken bewegt wird.

Alles in allem: Daumen hoch, als gut motorisierter Gebrauchtwagen auch für die Kleinfamilie (Isofix Serie, hintere Seitenairbags gg. Aufpreis) sehr zu empfehlen, vor allem wenn es kein Diesel sein soll oder darf. Vor allem deshalb, weil die Saug-FSI nicht weniger verbrauchen (vgl. etwa 2l FSI), durchzugsschwächer sind, auch Super Plus trinken und auch kein E10 tanken dürfen, was der TFSI hingegen (mit entsprechendem Mehrverbrauch gegnüber Super Plus) veträgt.

Aus diesen Gründen kann ich den nicht empfehlen:

Auf der Rückfahrt aus der Autostadt bei der Abholung ging gleich die Motorkontrollleuchte an, man solle stehenbleiben und den Wagen abschleppen lassen. Hier zahlte Volkswagen neben der Reparaturkosten auf Garantie aber auch einen großen Teil der zu erstehenden Winterbereifung nebst zugehöriger Alufelgen (17"), insofern möchte ich in Bezug auf ein hier anscheinend klemmendes Ventil im Abgasstrang Nachsicht üben.

Für Menschen mit Bandscheibenschaden nicht zu empfehlen, das Fahrwerk ist zwar in der Härte noch erträglich, aber doch recht straff.

Wenn man Rekorde beim CO2- Ausstoss (natürlich in Hinsicht auf einen niedrigen solchen) einstellen möchte, ist das Auto sicherlich nicht geeignet, bei normaler Fahrweise sind in der Stadt 11l-12l nötig, auf längeren Strecken bzw. im Schnitt 8l-9l. Wilde Ritte über die Autobahn erfodern den minimal den Stadtverbrauch, bei Bodenblech-Anschlag kann es auch gut mehr werden.

Der Nachteil der Notwendigkeit von 98oktanigem Kraftstoff besteht vor allem darin, dass man manche Tankstellen meiden muss, um nicht die unnötig teuren 100-Oktan Sorten tanken zu müssen, was auf Reisen schon einmal hinderlich sein kann. Auch wenn es Viele nicht glauben wollen, ich habe es ausprobiert (es gibt eben häufiger einmal nur Aral- oder Shell-Tankstellen): es lässt sich kein Unterschied erkennen, weder im Verbrauch, noch in der Leistung. Das scheint auch logisch, denn auch wenn man 200oktanigen Sprit einfüllte, der Motor kann nur erkennen, ob min. 98 vorhanden sind, alles darüber kann er nicht messen, bzw. den Zündzeitpunkt nicht anders einstellen (Klopfregelung), denn für mehr als 98 Oktan ist er nicht ausgelegt.

Der Kostennachteil von Super Plus egalisiert sich hingegen im Moment aufgrund der Einführung von E10 und der damit verbundenen Preissteigerung beim E5 Super auf das Niveau von Super Plus.

Die Scheibenwischer neigen zudem bei meinem Fahrzeug dazu, die Scheibe zu zerkratzen (klingt komisch, ist aber so). Offenbar schleift hier ein Teil des Metallarmes an und die Werkstatt bekommt dies nicht eingstellt. Dies führte bereits einmal zur Notwendigkeit des Austausches der Scheibe und leider zahlt dies die TK nicht in voller Höhe (abzüglich SB), sonder übernimmt nur die Kosten für die Scheibe und deren Montage, nicht die Kosten für den Wechsel des Regensensors, wenn der Wagen mit einem solchen ausgestattet ist (so wie meiner). Denn unglücklicherweise hat Volkswagen wohl vergessen, bei der Einstufung der Versicherung anzugeben, dass dieser bei einem Scheibenwechsel nur in Ausnahmefällen wiederverwendbar ist und daher übernimmt die Kasko die Kosten für den neuen Sensor und dessen Einbau nicht. Nach vielen Verhandlungen übernahm die Werkstatt die Kosten, was aber sicherlich auch damit zu tun hatte, dass das Fz. damals noch recht neu war und noch Garantie- bzw. auch noch eine Garantieverlängerung galt. Seither rubbeln auch die Wischerblätter (auch nach Wechsel auf neue Blätter) udnd inzwischen habe ich schon wieder einen tiefen Kratzer, genau in der Bewegungsrichtung der Wischer feststellen müssen. HIer vermute ich aber einen Einzelfall, denn ich habe bisher keine weiteren Berichte über solche Probleme finden können.

Ähnliche Ärgernisse soll aber wohl der Wechsel von defekten LED in der dritten Bremsleuchte im Heckspoiler bedeuten, welcher mit der Karosse verklebt ist und nach einem Ausbau ein Fall für den Schrott zu sein scheint, ganz zu schweigen von den Beschädigungen am Lack der Heckklappe durch das Entfernen mittels eines Drahtes. Dies habe ich aber auch nur aus Veröffentlichungen in der Motorpresse und kann nicht aus Erfahrung sprechen.

Gesamtwertung: 4.0 von 5
Das Testfahrzeug erhielt im Test durchschnittlich 4.0 von 5 möglichen Sternen
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