• Online: 1.671

VW Golf 7 Sportsvan (AUV/5G) 1.5 TSI ACT Test

19.07.2023 13:42    |   Bericht erstellt von HeinzHeM

Testfahrzeug VW Golf 7 Sportsvan (AUV/5G) 1.5 TSI ACT
Leistung 150 PS / 110 Kw
Hubraum 1498
HSN 0603
TSN CDZ
Aufbauart Van
Kilometerstand 30000 km
Getriebeart Automatikschaltung
Erstzulassung 2/2018
Nutzungssituation Privatwagen
Testdauer mehr als 5 Jahre
Gesamtnote von HeinzHeM 5.0 von 5
weitere Tests zu VW Golf 7 Sportsvan (AUV/5G) anzeigen Gesamtwertung VW Golf 7 Sportsvan (AUV/5G) (2013 - 2020) 4.0 von 5
Hat Dir dieser Testbericht geholfen?
Sag uns Deine Meinung!
Hilfreich Nicht hilfreich

Einleitung

Es ist seit Jahren mein Privatfahrzeug, getestet wurde im Alltagseinsatz.

 

Ich habe mir den Wagen lange ausgesucht und fast jedes Extra inkludiert, das für Geld und gute Worte zu erhalten war. Seit meinem Eintritt in den Ruhestand und zuvor der langen Zeit im Homeoffice habe ich den Wagen aber nicht mehr so ausgiebig wie früher gefahren. Wenn man den Wagen allerdings nicht mehr so viel und so oft fährt, lernt man all die großen und kleinen Annehmlichkeiten der Fahrassistenzsysteme erst richtig zu schätzen.

Galerie

Karosserie

5.0 von 5

Der Platz ist sowohl vorne als auch hinten über jeden Zweifel erhaben. Die hintere Sitzanlage (2-teilig) kann zudem um bis zu 18 cm nach vorne verschoben werden (jedes Teil kann individuell verschoben werden), sodass der Kofferraum deutlich vergrößert werden kann. Was bei mehr als 10 cm aber deutlich zulasten des Fußraums geht, wenn nicht auch die Vordersitze entsprechend angepasst werden. Maximal ergibt sich bei voller Bestuhlung ein Kofferraum von etwa 500 Litern Größe. Habe ich zwar noch nie gebraucht, ist aber schön zu wissen, dass ich es könnte.

 

Beim Umklappen der Rücksitzlehnen ergibt sich kein ebener Ladeboden, weil sich im Gegensatz zum Golf Plus die Sitzkissen der Rücksitze nicht mehr in den Fußraum absenken. Ist aber verschmerzbar, auch weil der hintere Fußraum so bestehen bleibt und als weiterer, versteckter Ablageort genutzt werden kann.

 

Der Kofferraum besitzt ein gut nutzbares Format und ist vollständig mit sehr dauerhaftem Filz ausgekleidet. Er besitzt einen Zwischenboden, in dem Ablagefach darunter lässt sich allerhand Krimskrams verstauen und verstecken.

 

Der Wagen ist sehr übersichtlich, wenn man den Fahrersitz in eine angemessene Höhe bringt. Die Übersichtlichkeit ist durch die überschaubare Karosserie sehr gut. In den A-Säulen befinden sich kleine Fenster, sodass die Säule durchbrochen ist und man andere Verkehrsteilnehmer seitlich vom Vorderwagen besser sieht.

 

Die Qualität ist so hochwertig, wie man sie von der Highline-Ausstattung von VW erwarten darf. Auf ähnlichem Niveau wie bei Audi, aber durchaus nüchterner in der Anmutung. Mir gefällt genau das.

Testkriterien
Platzangebot vorn: eng geräumig
Platzangebot hinten: eng geräumig
Kofferraum: klein groß
Übersichtlichkeit: schlecht gut
Qualitätseindruck: minderwertig hochwertig
Fazit - Karosserie
  • + Dank Panorama-Glasdach auf Wunsch heller Innenraum
  • - Nach dem Umklappen der Rücksitzlehnen ergibt sich kein ebener Ladeboden

Antrieb

4.5 von 5

Der 1,5 Liter Turbomotor steht mit 150 PS und 250 Nm gut im Futter, zumal die Leistung über ein weites Drehzahlband anliegt. Das kommt auch dem Durchzug zugute. Der Wagen lässt sich schön schaltfaul fahren. Das DSG kann früh hochschalten, die Drehzahlen bleiben moderat.

 

Die Drehfreude des Motors brauche ich allenfalls dann mal, wenn beste Beschleunigung erforderlich ist, wie beim Einleiten eines Überholvorgangs auf der Landstraße oder dem Auffahren auf eine Autobahn, wenn die Beschleunigungsspur recht kurz ist. Der Motor kann auch das.

 

Das 7-Gang-DSG ist sehr gut abgestimmt und schaltet unaufdringlich, solange man nicht in den Sportmodus wechselt.

 

Der Verbrauch ist ähnlich dem, den ich zuvor mit dem 2 Liter TDI hatte. Zumindest bis in die mittleren Geschwindigkeiten. Darüber hinaus habe ich den Wagen aber noch nie dauerhaft gefahren. Ja, der Wagen könnte über 210 km/h fahren und tut das auch, wenn man will, aber ich brauche das nicht. Der Wagen ist mit diesem Motor bestens zum unaufgeregten Dahinrollen geeignet. Durchaus zügig und der jeweiligen Verkehrssituation angemessen (schnell). Also bestens für den mittleren Geschwindigkeitsbereich geeignet.

 

Je nach Verkehrsfluss ist man dann zwischen 6 und 6,5 Litern auf 100 km dabei. Wenn alles ruhig ist und bei geringem Lkw-Aufkommen erreicht man auch schon mal weniger als 6 Liter. Maximal habe ich bisher 7 bis 7,5 Liter erreicht. Im Hochsommer, wenn die Klimaanlage auf Hochtouren läuft, oder im Winter, wenn der mehrmalige Verbrauch der Standheizung auf weniger als 100 Kilometer dazu kommt.

 

Mit dem recht kleinen 50-Liter-Tank ergibt sich so trotzdem eine angenehme Reichweite. Andererseits wird man durch das relativ geringe Volumen auch ein wenig zum Spritsparen animiert.

Testkriterien
Motorleistung: schwach stark
Durchzug: unelastisch elastisch
Drehfreude: zäh agil
Getriebe/Schaltverhalten: schlecht gut
Verbrauch: durstig effizient
Reichweite: gering hoch
Fazit - Antrieb
  • + Das Getriebe lässt sich auch manuell bedienen.
  • - Ich hätte mir einen etwas größeren Tank als die 50 Liter gewünscht.

Fahrdynamik

5.0 von 5

Der Wendekreis ist für einen Kompaktwagen üblich, wie sollte es auch anders sein? Der Wagen lässt sich sehr gut beschleunigen und das bis in den mittleren Geschwindigkeitsbereich. Die Lenkung vermittelt einen guten Fahrbahnkontakt und man kann den Wagen auch auf einem Parkplatz sehr genau dirigieren. Die Bremsen habe ich stets als sehr standfest erlebt.

 

Beim Fahrverhalten und der Kurvenfreudigkeit muss man die hohe Karosserie eines Minivan berücksichtigen. Wodurch sich ein etwas höherer Schwerpunkt, als bei einem Kompaktwagen ergibt. Deshalb ist der Wagen auch einen Tick weniger behände als ein Kompaktwagen. Auf dem Verkehrsübungsplatz, wenn man dieses Fahrverhalten deutlich provoziert, nicht aber im Alltag. Gleichwohl ist von der Trägheit eines SUV nichts zu spüren.

 

Dem Wagen habe ich das große Fahrassistenzpaket spendiert. All die kleinen und großen Helferlein können bei Bedarf eine unsichere Situation entschärfen oder es gar nicht erst zu einer solchen kommen lassen.

 

Einen guten Einfluss auf das Fahrverhalten hat das DCC-Fahrwerk mit der Fahrprofilauswahl. Die Unterschiede der verschiedenen Profile sind zwar nicht herausragend, aber durchaus feststellbar. Sicher bleibt das Fahrverhalten allemal. Ich bin wegen der 18-Zoll-Felgen im Sommer meistens auf Komfort unterwegs. Im Winter auf den 16-Zoll-Felgen in der Regel auf Normal.

Testkriterien
Wendekreis: groß klein
Beschleunigung: langsam schnell
Lenkung: schwammig direkt
Bremsen: schwach standfest
Fahrverhalten: unausgeglichen ausgeglichen
Kurvenverhalten: unsicher sicher
Wendigkeit: träge agil
Fazit - Fahrdynamik
  • + Der Wagen besitzt das DCC-Fahrwerk inkl. Fahrprofilauswahl
  • + Das das große Fahrassistenzpaket ist ebenfalls eingebaut

Komfort

5.0 von 5

Dank des DCC-Fahrwerks lässt sich die Federung in dessen Rahmen individualisieren. Ich wähle meistens die Komforteinstellung. Auf schlechten Straßen oder im Winter kann aber auch schon mal Normal besser sein. Das umzustellen dauert ja nicht lange.

 

Ich habe die vielfach, elektrisch einstellbaren AGR-Sitze vorne und hinten befinden sich natürlich die Highline-Sitzanlage. Bisher kamen nur positive Reaktionen von den Hinterbänklern.

 

Die Innengeräusche sind moderat. Der Motor ist nur dann hörbar, wenn er wirklich gefordert wird. Die Windgeräusche im Bereich der A-Säulen deutlich vernehmbar, aber nur bei höheren Geschwindigkeiten. Die Abrollgeräusche der 18-Zoll-Reifen deutlicher hörbar, als die der 16-Zoll-Reifen. Zwar nicht aufdringlich, aber hörbar bei schlechtem Untergrund oder höherem Tempo.

 

Dank des DAB-Radios und dem Soundsystem Dynaudio Excite kann man jegliches Innengeräusch allerdings wirkungsvoll unterdrücken.

 

Die Bedienung ist typisch Volkswagen. Einsteigen und zu Hause sein. Wer einen kennt, kennt alle. Den Wagen habe ich mit dem Business Premium Paket mit Navigationssystem Discover Media, dem Digitalen Radioempfang DAB+ und dem Soundsystem Dynaudio Excite ausgerüstet. Samt App-Connect und Volkswagen Media Control sowie der Telefonschnittstelle "Comfort" mit induktiver Ladefunktion für das Smartphone.

 

Ich habe mir dann das passende Smartphone zum Auto gekauft. :D

 

Insbesondere im Winter und bei sehr schlechtem Wetter ist es eine Wohltat und ein echter Sicherheitsgewinn, mit diesem Licht vom Active Lighting System zu fahren.

 

Die Heizung ist angenehm schnell und warm, die Lüftung lässt sich sehr individuell einstellen. Zur weiteren Klimatisierung kann auch das Schiebe-/Ausstell-Panoramadach beitragen. Damit kann nahezu das Fahren in einem Cabriolet simuliert werden. Es fährt sich wie in einer Cabrio-Limousine früheren Zuschnitts. Auch die Karosserieform passt prima dazu. Man spart sich damit einen solchen Oldtimer. Dieses Dach ist wirklich ganz toll!

Testkriterien
Federung (einstellbar): schlecht abgestimmt gut abgestimmt
Sitze vorn: unbequem bequem
Sitze hinten: unbequem bequem
Innengeräusche: laut leise
Bedienung: kompliziert intuitiv
Heizung/Klimatisierung: schwach wirkungsvoll
Fazit - Komfort
  • + Der hohe, bequeme Einstieg auf den Fahrersitz.
  • + Das Schiebe-/Ausstell-Panoramadach zaubert allen Mitreisenden ein Lächeln ins Gesicht
  • + Telefonschnittstelle "Comfort" mit induktiver Ladefunktion
  • + App-Connect und Volkswagen Media Control
  • - ohne DCC-Fahrwerk würde ich die 18-Zoll-Räder nicht haben wollen

Emotion

5.0 von 5

Ich empfinde das Design des Facelift-Modells auch nach all der ganzen Zeit nach wie vor als gelungen. Besonders die Frontpartie mit dem Active Lighting System fällt positiv ins Auge.

 

Das Temperament des Wagens lässt sich bei Bedarf gut abrufen und ist dann größer, als es für das Ego manch eines anderen Verkehrsteilnehmers gut ist. Der Wagen kann durchaus flott und zügig bewegt werden. Seine Hauptdomäne liegt aber im komfortablen und sicheren Transport seiner Insassen.

 

Im Image hat der Wagen gegenüber dem Golf Plus deutlich gewonnen. Das Facelift hat dann noch mal eine Schippe Image zugelegt. Was besonders bei der Highline-Version so richtig ins Auge fällt.

Testkriterien
Design: langweilig attraktiv
Temperament (komfortabel): ausbaufähig realisiert
Image: negativ positiv
Fazit - Emotion
  • + Die geschäften Konturen vom Facelift haben der Karosserie gutgetan.
  • - Ich hätte mir den Wagen auch mit einem seutlich stärkeren Motor vorstellen können

Unterhaltskosten

KFZ-Steuer pro Jahr bis 100 Euro
Verbrauch auf 100 km 6,0-6,5 Liter
Inspektionskosten pro Jahr 300-500 Euro
Gebrauchtwagengarantie keine vorhanden
Werkstattkosten pro Jahr bis 200 Euro
Versicherungsregion (PLZ) 40723
Haftpflicht 200-300 Euro (30%)
Vollkasko 200-400 Euro 30%

Gesamtfazit zum Test

Aus diesen Gründen kann ich den empfehlen:

Es ist ein sehr unaufgeregter Wagen, mit komfortablem Einstieg, der sich ausgesprochen individualisieren lässt. Er ist größer als ein VW Golf und bietet deutlich mehr Platz als dieser. Ist zwar deutlich kleiner als ein VW Touran, bietet aber mehr Komfort als dieser.

 

Ein Auto für einen Zwei-Personen-Haushalt, für Leute, die ab und zu mal viel Gepäck dabei haben, aber auch hin und wieder vier, fünf Personen befördern wollen. Leute, denen ein VW Golf Variant um mehr als 20 cm zu lang erscheint.

Aus diesen Gründen kann ich den nicht empfehlen:

Für Familien ist das Fahrzeug zu klein. Familien sind mit einem VW Touran weitaus besser bedient. Zumal, wenn und weil Kinder ja auch größer werden und dessen Innenraum zudem deutlich robuster erscheint.

Gesamtwertung: 5.0 von 5
Das Testfahrzeug erhielt im Test durchschnittlich 5.0 von 5 möglichen Sternen
Hat Dir dieser Testbericht geholfen?
Sag uns Deine Meinung!
Hilfreich Nicht hilfreich

Kommentare: 0