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VW Golf 7 (AU) 1.4 TSI Variant Test

06.11.2014 11:36    |   Bericht erstellt von bisch72

Testfahrzeug VW Golf 7 (AU/5G) 1.4 TSI Variant
Leistung 140 PS / 103 Kw
Hubraum 1395
HSN 0603
TSN BOA
Aufbauart Kombi
Kilometerstand 3400 km
Getriebeart Automatikschaltung
Erstzulassung 9/2014
Nutzungssituation Privatwagen
Testdauer einige Monate
Gesamtnote von bisch72 4.0 von 5
weitere Tests zu VW Golf 7 (AU/5G) anzeigen Gesamtwertung VW Golf 7 (AU/5G) (2012 - 2020) 4.0 von 5
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Einleitung

Seit April 2013 fahre ich den Golf7 Comfortline mit DSG und dem 122 PS TSI. Im September 2014 ist nun noch der Variant Highline mit R-Line Paket dazugekommen.

Der Variant dient als Ersatz für unseren Kia Sorento, welcher nach 9 Jahren einem neuen Fahrzeug weichen musst.

Eigentlich war der neue Passat in der engeren Auswahl. Der Favorit wäre jedoch die Mercedes E-Klasse T-Modell gewesen. Aber preislich weit weg von dem, was wir uns vorgestellt haben. Auch der Passat war mit ein paar Extras relativ teuer. Daher haben wir uns genau überlegt, ob es denn wirklich ein sooo grosser Kofferraum sein muss?? Und unsere Tochter ist erst 3 Jahre alt, daher spielt der Fussraum hinten noch nicht wirkliche eine grosse Rolle. Bis der für die Kinder allenfalls zu klein ist, habe ich das Auto wahrscheinlich schon mehrmals gewechselt.

So viel die Wahl auf den Golf Variant.

 

Beide Fahrzeuge werden hauptsächlich auf der Autobahn gefahren.

Auf dem täglichen Weg zur Arbeit. Bedeutet pro Woche ca. 500KM.

Karosserie

4.0 von 5

Durch meine Grösse von 1.86Metern, ist der Fahrersitz relativ weit hinten. Somit ist der Platz für allfällige Passagiere im Fond relativ beschränkt, jedoch meiner Meinung nach noch ausreichend.

Ob es empfehlenswert ist, wenn man ständig mit 4 grossen Erwachsenen unterwegs ist, würde ich eher verneinen. Aber das ist auch subjektiv.

 

Im Vergleich mit dem Vorgänger-Fahrzeug (KIA Sorento) kommt mir der Golf gar etwas schmal vor innen. Aber auch das ist gewöhnungssache.

Ausser einer breiteren Mittelarmlehne und mehreren Ablagefächern in der Mitte besteht sonst kein Unterschied vorne. Hinten ist natürlich die Breite schon eher entscheidend, wenn es darum geht, 2 Erwachsene inkl. Kind mit Kindersitz im Fond unterzubringen. Beim Kia ging dies, aber war auch dort schon etwas eng. Im Golf ist es praktisch unmöglich, da ein Erwachsener einfach keinen Platz auf dem Mittelsitz hat. Somit wäre der Golf eigentlich ein 4 Plätzer. Im Notfall könnte man natürlich die 2 Personen neben dem Kindersitz einquetschen, aber wirklich nur für ganz kurze Distanzen.

Testkriterien
Platzangebot vorn: eng geräumig
Platzangebot hinten: eng geräumig
Kofferraum: klein groß
Übersichtlichkeit: schlecht gut
Qualitätseindruck: minderwertig hochwertig
Fazit - Karosserie
  • + Stimmiges Aussendesign
  • - Platzangebot hinten könnte etwas mehr sein
  • - Kofferraum könnte beim unteren Ladeboden benutzerfreundlicher sein

Antrieb

4.0 von 5

Sowohl mit den 122 PS wie auch mit den 140 PS bin ich absolut zufrieden. Natürlich kann es immer gerne mehr sein. Aber wirklich benötigt habe ich bisher noch nicht mehr. Gut in der Schweiz ist offiziell auch bei 120 Km/h schluss, gemäss Rennleitung. Daher werden hohe Geschwindigkeiten gar nicht gefahren. Aber auf einem Ausflug in good old Germany, waren auch 180 km/h locker zu schaffen.

 

Auch total beladen, mit schweren Reisekoffern im Heck, war der Durchzug ausreichend, natürlich keine Sportmaschine.....aber OK.

Testkriterien
Motorleistung: schwach stark
Durchzug: unelastisch elastisch
Drehfreude: zäh agil
Getriebe/Schaltverhalten: schlecht gut
Verbrauch: durstig effizient
Reichweite: gering hoch
Fazit - Antrieb
  • + Durchschnittsverbrauch mit praktisch 90% Autobahn bei 5 Litern
  • + Mit dem DSG bin ich absolut zufrieden
  • - Der Tank ist OK, hätte aber noch gut 10 Liter mehr vertragen, sodass Reichweiten von ca. 1200 KM möglich wären

Fahrdynamik

4.0 von 5

Mit dem DSG bin ich zufrieden. Jedoch vermisse ich ein Zwischen-Modus bei Normal und Sport. Im Sport-Modus fährt er sich für mein Empfinden viel zu agressiv und hochtourig. Und im Normal-Modus schläft er fast ein, respektive schaltet etwas träge. Daher wäre eine dritte Stufe nicht schlecht.

Testkriterien
Wendekreis: groß klein
Beschleunigung: langsam schnell
Lenkung: schwammig direkt
Bremsen: schwach standfest
Fahrverhalten: unausgeglichen ausgeglichen
Kurvenverhalten: unsicher sicher
Wendigkeit: träge agil
Fazit - Fahrdynamik
  • + Dank Sportfahrwerk und Progressivlenkung super Fahrverhalten
  • - eine zusätzliche Stufe beim DSG zwischen Normal und Sport hätte nicht geschadet.

Komfort

4.0 von 5

Das Fahrzeug ist für meine Verhältnisse komfortabel. Natürlich kein Vergleich mit einer S-Klasse oder ähnliches, was aber auch klar ist.

 

Für uns stimmt es und genügt unseren Anforderungen.

 

Die Bedienung ist für mich klar und intuitiv. Für meine Eltern ( 70 Jahre) ist die Bedienung allerdings schon etwas schwieriger. Dort sind auch nach einem Jahr Golf noch immer die gleichen Fragen offen wie man was anzeigen kann etc....

Also ich denke für die ältere Generation ohne Smartphone und Touch-Erfahrungen könnte die Bedienung und Logik etwas komplizierter sein.

Testkriterien
Federung (sportlich): schlecht abgestimmt gut abgestimmt
Sitze vorn: unbequem bequem
Sitze hinten: unbequem bequem
Innengeräusche: laut leise
Bedienung: kompliziert intuitiv
Heizung/Klimatisierung: schwach wirkungsvoll
Fazit - Komfort
  • + R-Line Sitze sind sehr bequem, ausser man hat einen zu breiten Rücken
  • - von den hinteren Sitzen, sind nur die beiden äusseren brauchbar. Der mittlere Sitz ist allenfalls für jemand kleinen und schmalen zum benutzen.

Emotion

4.0 von 5

Optisch löst der Variant wie auch die Limousine bei mir positive Emotionen aus. Ich finde die Fahrzeuge sehen wirklich cool aus, vorallem mit dem R-Paket. Auch sonst ist der neue Variant im Vergleich zum Vorgänger doch viel sportlicher und schöner geworden.

 

Einzig das Heck hätte meiner Meinung nach etwas stimmiger gezeichnet werden können. Auch LED-Heckleuchten würden das ganze etwas aufwerten, aber leider nicht erhältlich....

Testkriterien
Design: langweilig attraktiv
Temperament (sportlich): ausbaufähig realisiert
Image: negativ positiv
Fazit - Emotion
  • + grosse Emotionen mit R-Line Paket
  • - gewisse Design-Details hätten besser und schöner gelöst werden können

Gesamtfazit zum Test

Aus diesen Gründen kann ich den empfehlen:

Den Golf, egal ob Limousine Comfortline oder Variant Highline kann ich jederzeit wieder empfehlen. Das Fahrzeug ist komfortabel, fährt sich super, verbraucht wenig und hat bei Bedarf viele nützliche Assistenten dabei.

Der Variant mit R-Line-Paket ist für mich optisch natürlich noch ein Highlight! Im direkten Vergleich mit einem "normalen Variant" schaut er schon etwas "böser" und sportlicher aus.

 

Die Verarbeitung ist grösstenteil gut. Der Platz im Variant ist genügend. Auch der Kofferraum ist für unseren Bedarf ausreichend. Es kommt halt auch immer auf die jeweiligen Bedürfnisse an.

 

Preislich ist das Fahrzeug für mich auch im Rahmen. Klar, weniger geht immer, aber man zahlt nun mal auch bei VW einen gewissen Image-Preis!

 

Also, ich würde jederzeit wieder einen Golf 7 kaufen. Fahre die Limousine nun schon seit 1.5 Jahren und den Variant seit knapp 3 Monaten.

Aus diesen Gründen kann ich den nicht empfehlen:

Die Verarbeitung ist gut, jedoch nicht fehlerfrei. Gewisse Materialien sind sehr kratzempfindlich.

VW hätte gewisse kleine Details in den Golf packen können, z.B. Ambientebeleuchtung auch in den hinteren Türen und Fussraum, elektr. Heckklappe, LED-Heckleuchten (Variant).

Auch eine individuellere Ausstattung wäre wünschenswert. Warum kann ich mir die Dekoreinlagen nicht individuell auswählen bei Neubestellung?

Das Naviationssystem Discover Media ist OK, aber doch etwas sehr langsam für den heutigen Stand der Technik. Allgemein hat das gesamte Mediacenter öfters gewisse Aussetzer und Fehlfunktionen.

Da wäre mit dem heutigen Technikstand einiges mehr drinnen!

 

Jedes neue Fahrzeug hat Kinderkrankheiten. Auch meine Golfs sind davor nicht verschont geblieben. Und es ist auch mühsam, jedes mal zum freundlichen zu fahren um die Fehler wieder zu reparieren lassen. Aber solange ich nichts dafür bezahlen muss und einen kostenlosen Ersatzwagen bekomme, nimm ich das in Kauf.

 

Von VW selbst würde ich mir einen etwas kundenfreundlicheren Service wünschen. Irgendwie hat der Konzern kein Interesse an zufriedenen Autofahrern. Ist ein Mängel bekannt, muss man Bitten und drohen, damit was passiert. In China werden hunderttausende Fahrzeuge zurück gerufen und in Europa passiert mal vorerst nichts. Erst auf Druck handelt dann auch VW in seinem Heimmarkt (DSG).

Das Gleiche mit dem Poltern an der Hinterachse. Warum nicht beim Bekanntwerden gleich anständige Dämpfer einbauen und Ruhe ist? Der Kunde ist hier das Versuchskaninchen.

 

Und mein grösster Minuspunkt für den VW-Konzern ist, dass sie zwar auf Premium pochen und dies auch gern sein möchten. Warum dann nicht gleich 5 Jahre Garantie auf die Fahrzeuge geben, wenn die doch sooo Premium sind? Von gratis Service sehe ich jetzt mal ab. Aber die längere Garantie wäre sicher etwas Gutes.

Andere Hersteller (KIA) können das ja auch!!!!

 

Vom Fahrzeug selber bin ich sehr angetan und auch zufrieden bis jetzt. Vom VW-Konzern und seiner Politik jedoch überhaupt nicht. Leider ist der Kunde bei VW nicht König, sondern der Dumme, der den Fehler macht und einen VW kauft (wie gesagt, bezieht sich nur auf den Konzern, nicht auf das Fahrzeug).

Gesamtwertung: 4.0 von 5
Das Testfahrzeug erhielt im Test durchschnittlich 4.0 von 5 möglichen Sternen
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Kommentare: 1

Fri Nov 14 08:16:45 CET 2014    |    ziemtstein

Danke, der VW "Service" ist gut beschrieben. Ein Wunder, das Du einen kostenlosen Ersatzwagen erhälst bei Garantieangelegenheiten. Mein Freundlicher hat dafür kein Budget und das Werk zahlt kein Ersatz für seine Schlamperei.

 

Erst mit ständigen Nachkobern wird man bei VW kulant. Man kommt sich vor wie bei Preisverhandlungen auf dem Strassenstrich.

 

Dann ruft einen das Werk noch an, um den Kunden über die Werkstatt zu befragen. Da wird wohl ein Ranking aufgestellt, wie bei Ebay....

alles schick, alles super, immer wieder.

Gibst Du diese Antworten nicht, spürt das am Ende die Werkstatt.

 

Kundenservice geht anders,.... Tasse Kaffee, kostenloser Ersatzwagen, wir kümmern uns...

Fri Nov 14 10:02:28 CET 2014    |    bisch72

Mir hat mein Händler auch gesagt, dass gemäss den Richtlinien (es ist ein VW-Händler, welcher zum General-Importeur der Schweiz gehört) seines Mutterhauses ein Ersatzwagen kostenpflichtig ist. Auch für Garantiearbeiten. Sie machen dies von sich aus, damit der Kunde zufrieden ist. Vielleicht hängt dies aber auch damit zusammen, dass unsere Familie innerhalb von 2 Jahren bereits 4 Fahrzeuge dort gekauft hat. Evtl. wird man dann etwas anderst behandelt......

 

Aber was man so liest über andere VW-Fahrer und ihre Probleme und die gebotene Lösung von VW, das ist alles andere als Kundenfreundlich. Leider kann sich VW dies leisten, da ihre Fahrzeuge trotzt negativen Erlebnissen, wieder gekauft werden von den gleichen Personen.

 

Man muss für etwas kämpfen, was eigentlich selbstverständlich sein sollte.

 

Ich habe eigentlich auch nur wegen meinem Händler den zweiten Golf gekauft, da ich wusste, dass er sich bei Problemen darum kümmern würde und ich nicht alleine da stehe.