• Online: 1.293

VW Golf 7 (AU/5G) GTI 2.0 TSI Performance Test

29.04.2015 14:51    |   Bericht erstellt von Yoshi007

Testfahrzeug VW Golf 7 (AU/5G) GTI 2.0 TSI Performance
Leistung 230 PS / 169 Kw
Hubraum 1984
HSN 0603
TSN BKM
Aufbauart Schrägheck
Kilometerstand 3350 km
Getriebeart Automatikschaltung
Erstzulassung 1/2015
Nutzungssituation Probefahrt
Testdauer ein Wochenende
Gesamtnote von Yoshi007 4.5 von 5
weitere Tests zu VW Golf 7 (AU/5G) anzeigen Gesamtwertung VW Golf 7 (AU/5G) (2012 - 2020) 4.0 von 5
Hat Dir dieser Testbericht geholfen?
74% von 19 fanden das hilfreich
Hilfreich Nicht hilfreich

Einleitung

Für viele ist der Golf sicher nur ein Auto von vielen. Ich muss allerdings zugeben, dass ich der Marke und ganz besonders diesem Modell mit den drei klangvollen Buchstaben G, T und I besonders stark verfallen bin. In der Vergangenheit konnte ich bereits einen Golf V GTI mein Eigen nennen und vor kurzem kam ich in den Genuss die aktuelle Generation mit dem Performance-Paket bei einer Testfahrt kennenzulernen. Meinen - hoffentlich neutralen und nicht gerade kurzen - Erlebnisbericht lest ihr hier.

Galerie

Karosserie

4.5 von 5

Wie der Golf ein Golf ist, so ist der GTI ein GTI. Von einem ganz herkömmlichen Golf unterscheidet sich der GTI, wie ich finde, leider nur unwesentlich, dennoch muss ich zugeben das die Volkswagen-Designer ein stimmiges Paket abgeliefert haben. Es ist sicherlich nicht einfach die typischen Golf-Gene bei einem neuen Modell beizubehalten ohne dabei mögliche Neukunden abzuschrecken. Hier ist ihnen dabei ein sehr guter Kompromiss gelungen.

 

Die Front wird von dem bereits bekannten roten Keder, der als Linie über die volle Breite, sogar durch die Scheinwerfer verläuft, betont. Die rot lackierten Bremssättel der Performance-Variante unterstreichen das GTI-Äußere ebenso, wie die ausgestellten Radhäuser und die neue Gestaltung des Gesichts. Die großen, weit außen sitzenden senkrechten Leuchten neben dem großen Grill im Rautendesign strahlen zwischen vier Finnen, wie man sie von den hinteren Kiemen des Ferrari Testarossa kennt. Hinten übernehmen die beiden außen sitzenden Endrohre der Auspuffanlage in einem schwarzen Diffusorelement die Aufgabe, Breite zu zeigen. Insgesamt hebt sich der neue GTI mehr noch als seine Vorgänger vom Standard-Golf ab. Besonders dann, wenn er zudem noch mit einer matten Folierung überzogen und mit OZ-Leichtmetallrädern bestückt wurde. Die Folierung kann man mögen, muss man aber nicht. Ich finde jedenfalls das diese perfekt zum dynamischen Auftreten des sportlichen Wolfsburgers passt und zudem hebt man sich doch merklich von der breiten Masse ab und schont darüber hinaus auch noch den Lack vor möglichen Beschädigungen.

 

Nicht nur das Äußere sondern auch der Innenraum stieß bei mir sofort auf großen Zuspruch, was sicher auch an der reichhaltigen Sonderausstattung des Testwagens lag. Im Innenraum war eigentlich jeder Knopf belegt. Eigentlich war in diesem Fahrzeug alles mit an Bord, was die Zubhörliste so hergibt - ausgenommen einer Volllederausstattung. Diese vermisste ich aber auch nicht, denn in einen GTI gehören meiner Meinung nach die Sitze mit dem typischen Karomuster.

 

Apropos Sitze diese bieten einen hervorragenden Seitenhalt und können auch mit einer ordentlichen Schenkelauflage punkten. Auch das Platzangebot geht vorne wie hinten vollkommen in Ordnung. Man merkt eben sofort, dass es sich hierbei um einen Golf handelt der neben all seiner Sportlichkeit auch mit einem hohen Alltagsnutzen punkten möchte.

 

Die Qualitätsanmutung ist Volkswagen-typisch auf einem sehr hohen Niveau. Die verwendeten Materialien sehen nicht nur sehr gut aus, sie fühlen sich auch so an. Allerdings sind diese auch sehr Staub empfindlich. Ich glaube, wenn es mein Fahrzeug wäre, hätte ich sicher immer ein Mikrofasertuch im Handschuhfach griffbereit. Auch beim Thema Ergonomie gibt es eigentlich nicht viel auszusetzen. Der große Bildschirm ist so platziert, dass der Blick nicht großartig von der Straße genommen werden muss, wenn gleich ich hier die Lösungen von Audi und Mercedes doch deutlich besser finde. Aber auf dieses Thema werde ich weiter unten noch ausführlicher aufgreifen.

Galerie
Testkriterien
Platzangebot vorn: eng geräumig
Platzangebot hinten: eng geräumig
Kofferraum: klein groß
Übersichtlichkeit: schlecht gut
Qualitätseindruck: minderwertig hochwertig
Fazit - Karosserie
  • + Verarbeitung ist top
  • + Platzangebot
  • - Der GTI könnte Äußerlich meiner Meinung nach sicher noch temperamentvoller auftreten

Antrieb

5.0 von 5

Kommen wir zum Kapitel der bei diesem Fahrzeug sicherlich von besonderer Bedeutung sein dürfte: Der Antrieb. Unter der folierten Haube meines Testwagens kommt ein Zweiliter-Vierzylinder mit Turboaufladung zum Einsatz. In der Performance-Konfiguration leistet dieser 230 PS und wuchtet 350 Nm Drehmoment auf die Antriebswelle. Diese Zahlen klingen nicht nur auf dem Papier sehr verheißungsvoll sie halten auch in der Realität was sie versprechen.

 

Wer das Gaspedal gen Richtung Bodenblech durchdrückt wird mit aller Kraft in die Sportsitze gepresst. Der Vortrieb im GTI Performance fühlte sich beeindruckender an als in meinem R32. Der GTI stürmt mit einer Vehements nach vorne, dass es eine wahre Freude ist. Im Idealfall erreicht er bereits nach 6,4 Sekunden Landstraßentempo und wird bis zu maximal 250 km/h schnell. Besonders im Sport-Modus verfügt der GTI Performance dabei über eine Agilität, die ich so von einem GTI bisher noch nicht kannte. In diesem Modus dreht der Motor bis zum roten Bereich die Gänge voll aus und quittiert es anschließend mit einem "ploppern" aus der Abgasanlage, was in meinem Augen bzw. meinen Ohren einfach nur eine Symphonie ist. Dieses "ploppern" könnte ich den ganzen Tag hören - einfach ein Gedicht.

 

Während meiner Testfahrt knallte ich aber nicht nur mit Vollgas über die BAB sondern entschied mich vielmehr über eine kurvenreiche Landstraße um das Sahnehäubchen des GTI Performance näher kennenzulernen - das elektronisches Sperrdifferenzial. Dieses macht meiner Meinung nach mehr als die Zusatz-PS und das höhere Drehmoment den Unterschied, da es eben nicht mit Bremseneingriff arbeitet. Dazu aber mehr im Kapitel Fahrdynamik.

 

Ich möchte hier nicht Großartig auf den Verbrauch eingehen, da dieser sicher nicht repräsentativ wäre. Ich möchte an dieser Stelle nur soviel sagen, dass er wohl sehr gut den Spagat zwischen Sportlichkeit und Effizienz schafft. Ich hatte meine Testfahrt in zwei Bereiche eingeteilt - die Hinfahrt auf sportlich und die Rückfahrt auf Effizienz.

 

Auf der Hinfahrt war ich ausschließlich im Sport-Modus unterwegs. Hier zeigte mir - mit Vollgasfahrt auf der BAB - der Bordcomputer einen Durchschnittsverbrauch von knapp 11 Liter an, was ich durchaus noch akzeptabel finde. Auf dem Weg zurück zum Händler ging es vor allem entspannt zu. Eco-Modus an und mit 80 km/h über die Landstraße gecruist. Hier zeigte der GTI dann sein Sparpotenzial voll auf. In der Momentan-Verbrauchsanzeige stand durchweg eine 5 vor dem Komma und auch im dichten Berliner Stadtverkehr zeigte der Bordcomputer weniger als sieben Liter an. Am Ende meiner Testfahrt standen dann als Durchschnittsverbrauch 7,8 Liter zu buche, womit man doch sehr gut leben kann, oder?

 

In der Stadt ist mir dabei auch noch das sehr gut arbeitende Start-Stopp-System aufgefallen, dass wie das DSG-Getriebe herrlich perfekt und fast unmerklich seinen Dienst verrichtete. Fast aber eben nur, weil es für meinen Geschmack auf den ersten Metern die Gänge etwas zu weit ausdreht, danach wird es zum Helfer im Hintergrund.

 

Auch wenn ich immer ein großer Fan des manuellen Schaltgetriebe war bzw. nach wie vor bin, würde ich die Kombi (GTI und DSG) doch fast bevorzugen. Gerade im Stadtverkehr spielt dieses System seine Vorteile aus und sorgt dafür, dass man sehr komfortabel von A nach B kommt. Darüber hinaus kann man hier auch die Sicherheitskarte spielen, denn dank des Doppelkupplungsgetriebe können die Hände dort gelassen werden wo sie hingehören - an das Lenkrad.

Testkriterien
Motorleistung: schwach stark
Durchzug: unelastisch elastisch
Drehfreude: zäh agil
Getriebe/Schaltverhalten: schlecht gut
Verbrauch: durstig effizient
Reichweite: gering hoch
Fazit - Antrieb
  • + agiler und drehfreudiger Motor
  • + Der GTI schafft den Spagat zwischen Sportlichkeit und Effizienz. Wer das Gaspedal nur streichelt wird auch mit einem geringen Verbrauch belohnt.
  • + Das DSG-Getriebe passt perfekt zur sportlichen Charakteristik dieses Fahrzeugs.
  • - Wenn man etwas kritisieren müsste, dann vielleicht den hohen Mehrpreis des Doppelkupplungsgetriebe.

Fahrdynamik

5.0 von 5

Kommen wir zu meinem eigentlichen Highlight: das elektronische Sperrdifferenzial.

 

Viel hatte ich bereits darüber in der Vergangenheit gelesen und umso mehr freute ich mich dieses endlich auch einmal austesten zu dürfen.

 

Die volle Leistungsfähigkeit dieses Systems hätte man sicher auf einer Rennstrecke besser ausloten können, doch da ich leider keine direkt vor der Haustür habe musste hier die Landstraße - natürlich unter Berücksichtigung der geltenden StVO - herhalten. Dort zeigte sich zu welchen Fahrleistungen und vor allem zu welchen Leistungen diese elektronisch geregelte Vorderachs-Differenzialsperre im Stande ist. Wer die Kurve langsamer als üblich angeht, kann schon vor deren Scheitelpunkt voll aufs Gas und erlebt dann, wie das Differenzial zupackt und der GTI sauber und mit voller Kraft durch die Kurve zieht. Der GTI bleibt in dieser Situation stabil und der Fahrer nimmt dankbar das Angebot an, die Lenkung bei Vollgas öffnen zu können. Das Ergebnis sind dabei große Augen und weit nach oben gezogene Mundwinkel. Letztere sind aber nicht nur gänzlich dem Sperrdifferenzial sondern auch dem 2-Liter-Vierzylinder-Triebwerk mit Tuboaufladung geschuldet, denn drückt man den Pinsel gen Richtung Bodenblech so revanchiert sich der GTI in dem er die Insassen richtig fest in die gut anliegenden Sportsitze drückt.

 

Auf diesen Terrain fühlte ich mich in dieser Sportskanone pudelwohl. Nicht nur das Differzial wusste hier zu überzeugen auch der agile Motor sorgte für ein sehr nachhaltig andauerndes Erlebnis. Auch war mir hier die besonders präzise arbeitende Lenkung und die sehr kraftvoll zupackenden Bremsen sehr positiv aufgefallen.

 

Natürlich wird man im normalen Alltag nur äußerst selten solche Situationen erleben, wie ich sie hier beschrieben hatte, weshalb man jetzt natürlich argumentieren könnte, warum überhaupt den Mehrpreis gegenüber den normalen GTI bezahlen? Wer sich genau das fragt oder wer sich unsicher ist welcher GTI denn nun der richtige für sich selber sei, dem sei gesagt, dass dieses Sperrdifferenzial auch im Alltag seine deutlichen Vorteile hat. Es reduziert das Untersteuern gegen Null, verhindert das spontane Eindrehen der Räder und sorgt für ein sicheres Beschleunigen aus der Kurve heraus. Im Prinzip schafft das auch das XDS+-System, in dem es die Kurvenwilligkeit mit Bremseneingriff erhöht und das kurveninnere Rad bei Schlupf einbremst. Aber es bremst eben, und das Erlebnis ist ein anderes. Der Performance-GTI geht die Kurve spontan und agil an wie ein Hecktriebler. Durch die Kurve zieht er dann aber wiederum wie auf Schienen oder wie ein Allradler.

 

Die neue Sperre ist das Sahnehäubchen auf dem sowieso vorbildlich dynamisch ausgelegten Fahrwerk des GTI. Wer den Mehrpreis – zwischen dem GTI und dem GTI Performance liegen 1175 Euro – dennoch nicht hinnehmen will, der muss nicht enttäuscht sein. Auch dieser GTI ist ein GTI mit all den typischen Eigenschaften, die man ihm zuschreibt und noch ein paar mehr. Denn der Neue hat auch einen Fahrmodus-Taster auf dem Mitteltunnel, der nicht nur das adaptive Fahrwerk, sondern auch das Getriebe steuert. Wer den Knopf drückt, findet auf dem Touchscreen zur Auswahl „Normal“, „Sport“, „Eco“ und sogar einen „Comfort“-Modus für den Alltag auf der Langstrecke. Er kann dort aber auch seine persönliche Einstellung abspeichern.

Testkriterien
Wendekreis: groß klein
Beschleunigung: langsam schnell
Lenkung: schwammig direkt
Bremsen: schwach standfest
Fahrverhalten: unausgeglichen ausgeglichen
Kurvenverhalten: unsicher sicher
Wendigkeit: träge agil
Fazit - Fahrdynamik
  • + dierekte und präzise Lenkung
  • + gute und standfeste Bremsen
  • + selbst bei ausgeschaltenden ESP sehr leicht zu kontrollieren
  • - nichts negatives aufgefallen :)

Komfort

4.5 von 5

Wie bereits weiter oben erwähnt. War mein Testwagen mit dem optional erhältlichen Fahrmodus-Taster auf dem Mitteltunnel ausgestattet, der nicht nur das adaptive Fahrwerk, sondern auch das Getriebe steuert. Zudem war eigentlich alles mit an Bord was das Reisen so entspannt und komfortabel wie nur eben möglich macht. Dazu zählt das große Infotainment-System ebenso dazu, wie das Keyless-Go-System. Letzteres wird mein nächstes Fahrzeug definitiv auch haben, denn dieses gefiel mir schon sehr gut. Ich hoffe nur, dass ich bei all meiner Schusseligkeit nicht irgendwann den Schlüssel verlege werde, denn auch wenn man diesen zum Öffnen und Starten des Fahrzeugs nicht benötigt, sollte dieser dennoch in Reichweite des Fahrzeugs sein.

 

Zudem verfügte mein Testwagen über Navi, ein Panoramadach, eine Rückfahrkamera - die auch bei Dunkelheit ein sehr scharfes Bild auf den großen Bildschirm lieferte - und das DYNAUDIO Excite Soundsystem. Wer viel Wert auf guten Klang legt, den kann ich dieses Soundsystem nur wärmstens ans Herz legen. Dieses System bietet Hörgenuss der Extraklasse und ist wirklich jeden einzelnen Cent wert. Das System stimmt die persönliche Lieblingsmusik fein ab und überträgt sie auf acht verzerrungsarme DYNAUDIO Lautsprecher und einen mächtigen Subwoofer - für ein Klangerlebnis, als habe sich der GTI plötzlich in einen Konzertsaal verwandelt.

 

Außerdem bietet Volkswagen für den GTI das komplette Golf-Programm an elektronischen Helferlein für Sicherheit und Infotainment an, dabei auch der Internetzugriff mit Navigation auf Google-Earth-Karten, Google-Streetview und Google-Suche an, alles steuerbar über den großen, hochauflösenden Touchscreen, der bei Annäherung der Hand das passende Menü öffnet oder über die Tasten am dicken, unten abgeflachten Lenkrad.

 

Was hat er noch zu bieten? Ein ESC Sport, das größere Driftwinkel erlaubt, eine Progressivlenkung, die beim Rangieren von Anschlag zu Anschlag nur zwei Umdrehungen braucht und im Fahrbetrieb sehr direkt und präzise arbeitet, die adaptive Fahrwerkregelung DCC, die aufwändigere Mehrlenker-Hinterachse und viele Komfort- und Sicherheitssysteme, Die Preisliste nennt Systeme wie die automatische Distanzregelung mit Front Assist und City-Notbremsfunktion, die dynamische Fernlichtregulierung, den Parkassistenten, den Spurhalteassistenten, die Verkehrszeichenerkennung und andere.

 

All dieses hatte mein Testwagen auch an Bord, doch getestet hatte ich sie bis auf den Toter-Winkel-Warner, der Distanzregelung und den aktiven Park-Assistenten aber nicht. Die drei hier genannten Assistenzsysteme arbeiteten durchweg sehr unterstützend und fehlerfrei. Der Toter-Winkel-Warner warnte sehr zuverlässig, ob man diesen aber tatsächlich braucht muss jeder selbst entscheiden. Ich jedenfalls könnte gut darauf verzichten, da ich die Übersichtlichkeit doch als sehr gut empfand. Zur aktiven Distanzregelung würde ich hingegen schon greifen, da es meiner Meinung nach einen echten Mehrwert an aktiver Sicherheit bietet.

 

Die „automatische Distanzregelung ACC“ misst per Abstandssensor die Entfernung und die Relativgeschwindigkeit zu vorausfahrenden Fahrzeugen. Einstellen lässt sich der zeitliche Abstand und die Geschwindigkeit über die Tasten am griffigen und mit Leder überzogenen Multifunktions-Lenkrad. Bei Folgefahrt werden Soll- und Istabstand optional vergleichend in der Multifunktionsanzeige dargestellt.

 

Ein Sensor überwacht laufend den Bereich vor dem Fahrzeug. Mit dem Gaspedal kann der Fahrer die ACC-Regelung unterbrechen und stärker beschleunigen. Das Betätigen des Bremspedals führt zum sofortigen Deaktivieren der ACC-Funktion. Alle Meldungen des Systems erfolgen in der zentralen Multifunktions-Anzeige.

 

In Verbindung mit dem Doppelkupplungsgetriebe bremst „ACC“ das Fahrzeug, beispielsweise in Stop-and-Go-Situationen, auch bis zum völligen Stillstand ab und fährt danach Situationsabhängig innerhalb einer definierten Zeit auch wieder selbstständig an.

 

Sollte trotz dieses Assistenten einmal ein Unfall unausweichlich sein, so könnte der "Front Assist" die Schärfe des Unfalls und der daraus resultierenden Verletzungsgefahr deutlich reduzieren. Der Front Assist erkennt mittels eines Sensors (Radar/Laser) kritische Abstandssituationen und hilft, den Anhalteweg zu verkürzen. In Gefahrensituationen warnt das System den Fahrer optisch und akustisch sowie mit einem Bremsruck. „Front Assist“ arbeitet unabhängig von der „automatischen Distanzregelung ACC“.

 

„Front Assist“ reagiert in zwei Stufen auf kritische Annäherungssituationen: in der ersten Stufe warnt das Assistenzsystem den Fahrer mit akustischen und optischen Signalen vor plötzlich stark verzögernden oder langsam vorausfahrenden Fahrzeugen und der damit verbundenen Kollisionsgefahr. Parallel dazu wird das Fahrzeug auf eine Notbremsung „vorbereitet“. Die Bremsbeläge werden an die Bremsscheiben angelegt, ohne dass es zu einer Fahrzeugverzögerung kommt. Das Ansprechverhalten des hydraulischen Bremsassistenten wird sensibler geschaltet.

 

Sollte der Fahrer nicht auf die Warnung reagieren, wird er in der zweiten Stufe durch einen einmaligen kurzen Bremsruck auf einen drohenden Auffahrunfall hingewiesen und das Ansprechverhalten des Bremsassistenten weiter erhöht. Tritt der Fahrer dann auf die Bremse, steht sofort die volle Bremsleistung zur Verfügung. Ist die Bremsung nicht stark genug, erhöht „Front Assist“ den Bremsdruck auf das erforderliche Maß, damit das Fahrzeug vor dem Hindernis zum Stehen kommen kann.

 

Fahrzeugabhängig bietet „Front Assist“ zwei weitere Funktionen: In diesem Fall leitet „Front Assist“ nach der Kollisionswarnung selbstständig eine automatische Teilbremsung ein, die ausreicht, um das Fahrzeug abzubremsen und die Aufmerksamkeit des Fahrers wieder herzustellen.

In Situationen, in denen eine Kollision unvermeidbar ist, wird der Fahrer zusätzlich mit einer automatischen Vollbremsung unterstützt. Dabei bremst „Front Assist“ das Fahrzeug maximal ab, um die Aufprallgeschwindigkeit zu verringern und die Kollision so gering wie möglich zu halten.

 

Fahrzeugabhängig unterstützt „Front Assist“ auch bei niedrigen Geschwindigkeiten. Übersieht der Fahrer ein Hindernis, bremst „Front Assist“ mit City-Notbremsfunktion das Fahrzeug automatisch ab und sorgt für eine Verringerung der Aufprallgeschwindigkeit. Im Idealfall werden Auffahrunfälle so gänzlich vermieden.

Testkriterien
Federung (einstellbar): schlecht abgestimmt gut abgestimmt
Sitze vorn: unbequem bequem
Sitze hinten: unbequem bequem
Innengeräusche: laut leise
Bedienung: kompliziert intuitiv
Heizung/Klimatisierung: schwach wirkungsvoll
Fazit - Komfort
  • + Sitze mit hervorangenden Seitenhalt
  • + intuitive Bedienung
  • + Dank DCC lässt sich der GTI sportlich oder komfortabel oder auch individuell abgestimmt bewegen
  • - Schade das Sicherheit heute noch teilweise so teuer dazu gekauft werden muss.

Emotion

4.5 von 5

Wie sagt man so schön: "Für den ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance". Gleich von der ersten Begegnung an weiß der GTI zu überzeugen. Sein Design könnte für meinen Geschmack nach zwar etwas dynamischer ausfallen, doch da der GTI schon längst kein Nischenprodukt mehr ist, versucht man hier anscheint einen guten Kompromiss aus Vergangenheit und Moderne zu schaffen, um dieses Fahrzeug einer möglichst breiten Zielgruppe zugänglich zu machen.

 

Der GTI tritt dabei mit einem fast schon zwanghaften Drang zum Perfektionismus auf. Die Verarbeitung ist absolut TOP und die Fahrleistungen sind sowieso über jeden Zweifel erhaben. Vom Image ganz zu schweigen, denn die Typ-Initialen sind sowieso Kult-Status. „GTI“ profilierte sich aus dem Stand zum Kürzel für automobile Rasanz und entwickelte sich im Handumdrehen zur bekanntesten Autobezeichnung aller Zeiten: Über 90 Prozent der europäischen Bevölkerung assoziieren heute diese Buchstaben-Kombination mit dem Golf – und Golf GTI wiederum mit der Marke Volkswagen. Damit wirkt weder der Anzugtyp bis hin zu den Mädels in Baggypants niemand hinterm Volant deplatziert.

Testkriterien
Design: langweilig attraktiv
Temperament (sportlich): ausbaufähig realisiert
Image: negativ positiv
Fazit - Emotion
  • + Unerreichtes Image

Gesamtfazit zum Test

  • + Übergolf mit Überqualitäten
  • + Top-Fahrleistungen
  • + erstklassiges Fahrverhalten
  • + sehr gute Verarbeitung
  • + ein unereichtes Image
  • - Preis
Aus diesen Gründen kann ich den empfehlen:

Der Golf GTI ist auch in der siebten Generation ein waschechter Allrounder. Wenns drauf ankommt sauschnell, oder wenn man möchte auch sehr verbrauchsarm. Darüber hinaus punktet der schnelle Wolfsburger durch eine vorbildliche Alltagtauglichkeit, einer erstklassigen Verarbeitung und einem unerreichten Image. Im Golf GTI kann sich damit jeder sehen lassen. Ganz egal ob BWL-Student, Anwalt oder Hipster – jeder macht im GTI eine gute Figur. Voraussetzung ist natürlich ein ordentlich gefülltes Portmonee.

Aus diesen Gründen kann ich den nicht empfehlen:

Womit wir auch schon beim größten Kritikpunkt wären: dem Preis. Der VW Golf GTI startet bei 29.225 Euro (3-Türer), was ja an sich noch vertretbar ist. Ordert man allerdings das Performance-Paket, das neben 10 PS auch 17-Zöller und das Kürzel „GTI“ auf den roten Bremssätteln beisteuert, ist man bereits mit mindestens 30.400 Euro dabei. Wenn er dann auch noch so aussehen soll wie mein Testwagen müssen nochmals mehr als 15.000 Euro zusätzlich auf den Tisch gelegt werden - exkl. der Folierung und der Räder versteht sich. Dafür erhält man dann aber auch einen Kompaktsportler der keine Wünsche offen lässt.

Gesamtwertung: 4.5 von 5
Das Testfahrzeug erhielt im Test durchschnittlich 4.5 von 5 möglichen Sternen
Hat Dir dieser Testbericht geholfen?
74% von 19 fanden das hilfreich
Hilfreich Nicht hilfreich

Kommentare: 3

Thu May 07 10:14:25 CEST 2015    |    DPLounge

Sehr schön geschriebener informativer Testbericht mit tollen Bildern... vielen Dank dafür :).

 

Die rote Folierung ist ja sensationell. Vor allem die Türeinstiege (Bilder 1 - 3 unter der Rubrik "Karosserie") in Schwarz sind dann wirklich was Besonderes :cool:.

Mon Jun 22 18:27:29 CEST 2015    |    Multimeter48651

Schön geschriebener Test. Kann dir nur Zustimmen, es geht nichts über einen GTI. Für mich schlichtweg DAS AUTO. Der 7er ist nach 2er und 1er mein absoluter Lieblings GTI. 3er und 4er waren ja eine herbe Enttäuschung, der 5er etwas pummlig und der 6er erst wieder OK.

Ich muss allerdings sagen ich mag die LED Leuchten nicht besonders, schon beim Golf 6 fand ich die grausam. Und die Flaps finde ich auch nicht so überzeugend toll.

und größter Kritikpunkt: 5 Türer :D

Ich meine das ist ja praktisch und so, aber wenn 5 Türen dann nur als Variant bitte. Ein GTI muss für mich 3 Türen haben!

Sun Jul 19 05:20:01 CEST 2015    |    sportsvanfahrer

Hallo,

ein sehr aufschlussreicher Text!

Danke!

Ich weiß nicht, ob ich's überlesen habe: Kannst Du mal schreiben, wie diese rote Farbe heißt? Ist das eine Farbe aus dem VW-Werksangebot, oder handelt es sich um eine Einzellackierung?

Danke und schönen Gruß!

Sat Jul 25 20:27:30 CEST 2015    |    Yoshi007

@sportsvanfahrer das ist eine Folierung ;)