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VW Käfer 1600 1600i Test

02.02.2016 23:59    |   Bericht erstellt von qek123456

Testfahrzeug VW Käfer 1600 1600i
Leistung 46 PS / 34 Kw
Hubraum 1570
HSN 0600
TSN 391
Aufbauart Schrägheck
Kilometerstand 28000 km
Getriebeart Handschaltung
Erstzulassung 12/2001
Nutzungssituation Privatwagen
Testdauer mehr als ein Jahr
Gesamtnote von qek123456 3.0 von 5
weitere Tests zu VW Käfer 1600 anzeigen Gesamtwertung VW Käfer 1600 (1985 - 2003) 3.0 von 5
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Einleitung

Seit einem Jahr nenne ich einen Käfer 1600i mein Eigen. Er wird als Schönwetterfahrzeug genutzt. Bisher habe ich 4800 km zurück gelegt.

Galerie

Karosserie

2.5 von 5

Tja, was soll man zum Käfer noch groß schreiben. Es ist innen halt einfach heimelig und gemütlich, wie in einem Cocon. Beim 1600 i sitzt man vorne etwas höher, als bei älteren Käfern. Erstaunlich finde ich, dass der Wagen recht übersichtlich ist. Vor knapp 30 Jahren kam mir das nicht so vor. Beim Parken oder bei Gegenverkehr in der Stadt, merkt man erst, wie schmal der Käfer im Vergleich zu heutigen Autos ist.

Die Mexico-Käfer sind sehr rostanfällig und rosten auch an Stellen, wo ein Deutscher Käfer nie gerostet hat. Daher habe ich für meinen etwas mehr angelegt um eine gute Substanz zu kaufen. Er bekam noch eine Hohlraumversorgung und wird möglichst nie bei regen und schon gar nicht bei gesalzenen Straßengefahren.

Testkriterien
Platzangebot vorn: eng geräumig
Platzangebot hinten: eng geräumig
Kofferraum: klein groß
Übersichtlichkeit: schlecht gut
Qualitätseindruck: minderwertig hochwertig
Fazit - Karosserie
  • + Typisch Käfer, man sitzt vorne gut, aber dicht nebeinander.
  • - Hinten ist wenig Kniefreiheit vorhanden, vor 70 Jahren waren die Menschen halt kleiner (und schlanker).
  • - Ab Werk kein nenneswerter Rostschutz.

Antrieb

3.0 von 5

Der 1600i ist an das kurze Getriebe gekoppelt, welches seinerzeit auch der 1200-er mit 34 PS hatte. Hierdurch und durch das Drehmoment von über 100 Nm, bei relativ geringen Gewicht, kann man im Stadtverkehr und auf der Landstraße ganz gut im Verkehr mitschwimmen.

Die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h liegt bei etwa 20 s. Dies ist deutlich flotter, als die rund 32 s, die ein 1200-er mit 34 PS benötigt.

Während mein alter 1200-er an Autobahnsteigungen da Tempo meistnicht halten konnte, zieht der 1600i ganz gut durch.

Die Höchstgeschwindigkeit ist mit 127 km/h angegeben. Ich habe bei meinem mit GPS 138 km/h gemessen. Der Tacho zeigt dann rund 146 km/h an.

Bei Tacho 100 km/h sind es nach GPS gerade 90 km/h.

Auf 4800 km habe ich einen Verbrauch von 7,62 l/100 km. Dies finde ich für einen Käfer sehr in Ordnung, gemessen am heutigen Stand der Technik ist dies natürlich bescheiden, zumal ich selten mehr als 100 km/h fahre.

Der Einspritzmotor springt kalt und warm gut an. Bei niedrigen Temperaturen neigt der kalte Motor etwas zum "Sägen". D.h., die Leerlaufdrehzahl schwankt. Die Sensoren etc. sind aber in Ordnung.

Der Motor klingt nicht so "käferig", wie z.B. ein 1200-er, sondern mehr nach T2. Vielleicht auch wg. des einzelnen Endrohrs.

Die Getriebelagerung soll einfacher ausgeführt sein, als bei späten deutschen Käfern. Man merkt Lastwechsel schon mehr.

Wichtig ist wohl ein regelmäßiger Getreibeölwechsel, speziell auch ein Wechsel des Getriebeöls beim neuen Fahrzeug gewesen, da ab Werk zu dünnes Öl oder auch zu wenig eingefüllt wurde.

Das Getriebe meines Käfers lässt sich ganz gut schalten und macht keine Geräusche. Natürlich ist der Schaltkomfort nicht mit einem ineinem modernen Auto zu vergleichen.

Das kurze Getriebe führt zu vergleichsweise hohen Drehzahlen, wodurch im Innern ein hohes Geräuschniveau entsteht. Die meisten Autos sind innen leiser als außen, beim 1600 i ist es anders herum. Ich habe noch nachgedämmt, so dass die Lautstärke bei 100km/h auf längeren Strecken erträglich ist.

Testkriterien
Motorleistung: schwach stark
Durchzug: unelastisch elastisch
Drehfreude: zäh agil
Getriebe/Schaltverhalten: schlecht gut
Verbrauch: durstig effizient
Reichweite: gering hoch
Fazit - Antrieb
  • + Ordentlicher Durchzug bei Start an der Ampel.
  • + Hält Tempo an Autobahnsteigugen.
  • - Kurze Getriebeuntersetzung führt zu hohn Drehzahelen auf der Auobahn.

Fahrdynamik

3.0 von 5

Der Käfer ist kein Rennwagen.

Der Wendekreis ist nicht unbedingt klein, die Beschleuigung ist für einen Käfer ganz OK, aber natürlich in Zeiten von TSI und TDI eher bescheiden.

Die Lenkung geht bei niedrigem Tempo und beim Rangieren recht schwer, dies hatte ich aus früheren Käferzeiten anders in Erinnerung.

Das Lenkungsspiel ist käfertypisch recht groß.

Die Bremsen erfordern einen kräftigen Fuß, es ist halt kein Bremskraftverstärker vorhanden. Sie verzögern dann aber ganz ordentlich. Im Gebirge war ich noch nicht unterwegs.

Die Federung finde ich recht geschmeidig

Wegen der Pendelachse lasse ich es in Kurven gemütlich angehen. Man muss die Lenkung auch mit fester Hand führen.

Bei Seitenwind nimmt man automatisch beide Hände an das Steuer.

Testkriterien
Wendekreis: groß klein
Beschleunigung: langsam schnell
Lenkung: schwammig direkt
Bremsen: schwach standfest
Fahrverhalten: unausgeglichen ausgeglichen
Kurvenverhalten: unsicher sicher
Wendigkeit: träge agil
Fazit - Fahrdynamik
  • + Federungskomfort durchaus angenehm
  • - Lenkung schwergängig

Komfort

3.5 von 5

Wie bereits geschildert, finde ich die Federung komfortabel. Ich, 1,86m, sitze gut im Käfer. Die Kopfstützen sind jedoch recht niedrig.

Das Innengeräusch ist ab Werk schon sehr laut. Ab 85 km/h hört man kein Radio mehr, ab 100 km/h beginnt es in den Ohren zu schmerzen.

Ab Werk wurde an der Dämmung gespart. So gibt es z.B. die Dämmpappe im Motorraum nicht mehr.

Mit einigem Aufwand habe ich den Käfer leiser gemacht und entdröhnt.

Die Bedienung des Käfers gibt keine Rätsel auf.

Testkriterien
Federung (komfortabel): schlecht abgestimmt gut abgestimmt
Sitze vorn: unbequem bequem
Sitze hinten: unbequem bequem
Innengeräusche: laut leise
Bedienung: kompliziert intuitiv
Heizung/Klimatisierung: schwach wirkungsvoll
Fazit - Komfort
  • + Federung komfortabel.
  • + Ich sitze auch längere Zeit gut.
  • - Ab Werk innen sehr laut.

Emotion

4.5 von 5

 

Testkriterien
Design: langweilig attraktiv
Temperament (komfortabel): ausbaufähig realisiert
Image: negativ positiv
Fazit - Emotion
  • + Ein Käfer, halt das Auto des Jahrhunderts.
  • + Fast jeder mag ihn.

Unterhaltskosten

KFZ-Steuer pro Jahr 100-200 Euro
Verbrauch auf 100 km 7,5-8,0 Liter
Inspektionskosten pro Jahr bis 100 Euro
Gebrauchtwagengarantie keine vorhanden
Werkstattkosten pro Jahr bis 200 Euro
Außerplanmäßige Reparaturkosten Elektrik/Elektronik - Batterie (69 €)

Gesamtfazit zum Test

Aus diesen Gründen kann ich den empfehlen:

Ich mag die Form, die Geräusche und das heimelige Innere.

Wenn man gemütlich dahinrollt, merkt man erst, wie wenig Auto man eigentlich benötigt, um von A nach B zu kommen.

Die Bewahrung eines Käfers bewahrt ein technisches Kulturgut!

Aus diesen Gründen kann ich den nicht empfehlen:

Als Alltagsfahrzeug zu rostempfindlich, etwas zu schwach, zu unsicher, zu schade.

Gesamtwertung: 3.0 von 5
Das Testfahrzeug erhielt im Test durchschnittlich 3.0 von 5 möglichen Sternen
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