VW Passat 3C (B6) 2.0 TDI Test
05.08.2012 10:56 | Bericht erstellt von CH-NME
Testfahrzeug | VW Passat B6/3C 2.0 TDI Variant |
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Leistung | 140 PS / 103 Kw |
Hubraum | 1968 |
HSN | 0603 |
TSN | 799 |
Aufbauart | Kombi |
Kilometerstand | 35892 km |
Getriebeart | Handschaltung |
Erstzulassung | 1/2011 |
Nutzungssituation | Privatwagen |
Testdauer | wenige Wochen |
Einleitung
Mein neuer Audi ist bereits bestellt - doch die Lieferung lässt noch auf sich warten. Mein altes Fahrzeug bereits verkauft, so greift mir mein Autohändler mit einem günstigen Vorführwagen unter die Arme. So konnte ich den Passat über 4 Wochen fahren und damit etwas mehr als 1000km zurücklegen. |
Karosserie
Die optisch nie endende Karosserie bringt Vorteile im Innenraum. Besonders in der 2. Reihe bekommt man den langen Radstand im positiven Sinne zu spüren.
Auch der Kofferraum ist in die Länge gezogen. Wenn sich mal eine Einkaufstüte durch ein Bremsmanöver gegen die Rückbank verschiebt, dann heisst es Klettern und in den Tiefen des Kofferraums suchen. Dieser ist überraschend gross, was für eine Urlaubsfahrt und die grossen Einkäufe klasse ist. Die kleineren Utensilien sind in einer fixierten Box oder auf der Rückbank besser aufgehoben.
Etwas enttäuscht war ich von der Verarbeitungsqualität. Mein Fahrzeug war gerade mal ein Jahr alt und hatte etwas über 30'000km auf der Anzeige. Doch bereits waren die Zierleisten auf der einen Seite leicht abgelöst und am Kunststoff deutliche Gebrauchsspuren erkennbar. So zeigten auch die verschiedene Kunststoffe im Innenraum zum Teil Verfärbungen auf. Von VW bin ich mir Besseres gewohnt. |
Platzangebot vorn: | eng | geräumig | |
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Platzangebot hinten: | eng | geräumig | |
Kofferraum: | klein | groß | |
Übersichtlichkeit: | schlecht | gut | |
Qualitätseindruck: | minderwertig | hochwertig |
- + sehr geräumig - ob vorne, hinten oder im Kofferraum
- - Verarbeitungsqualität nicht überall gut
Antrieb
Im Passat ist der 2.0 TDI mit 140PS und BlueMotion verbaut. Der 140PS-Diesel hängt in den mittleren Drehzahlen freudig am Gas. In den unteren Drehzahlen kann er komfortabel und sparsam dahingleiten. Für eine angemessene Beschleunigung (z.B. bei Überholvorhängen auf der Autobahn) muss aber in den nächst tieferen Gang geschaltet werden.
Mit dem manuellen 6-Gang-Getriebe war ich sehr zufrieden. VW-typisch lassen sich die Gänge ohne Kraftaufwand einlegen, ein Verschalten ist kaum möglich. Im BlueMotion-Modell ist der 6. Gang deutlich auf sparen ausgelegt. Dies kommt vorallem dem Verbrauch zu gute. Und genau hier wurde ich richtig überrascht. Gemäss Bordcomputer waren auf einer 100km Autobahnstrecke (Geschwindigkeit so um die 120km/h oder gemäss Beschilderung) ein Verbrauch von unter 4l drin! Das war aber nicht eine Ausnahme: Der Passat zeigte sich während der ganzen Testdauer sehr genügsam - Das BlueMotion-Konzept scheint aufzugehen. |
Motorleistung: | schwach | stark | |
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Durchzug: | unelastisch | elastisch | |
Drehfreude: | zäh | agil | |
Getriebe/Schaltverhalten: | schlecht | gut | |
Verbrauch: | durstig | effizient | |
Reichweite: | gering | hoch |
- + Verbrauch - eine echte Überraschung
- - BlueMotion heisst für den Fahrer: öfters schalten
Fahrdynamik
In dieser Ausführung ist der Passat keine Sportmodell. Er versteht sich als komfortabler Gleiter. Beschleunigungsrennen sind keine zu gewinnen und die Lenkung könnte auch etwas direkter sein. Doch diese passt zu seinem Charakter, wie die weiche Federung, die lange Bodenwellen hervorragend schluckt. Im Gegensatz zu einem vergleichbaren Renault hat VW aber den besseren Mix zwischen Sport und Komfort gefunden und bietet wesentlich bessere Rückmeldung. Aber das Drehmoment macht sich an der Lenkachse besonders bei voll beladenem Auto bemerkbar.
Die Wendigkeit wird durch den grossen Radstand etwas eingeschränkt. |
Wendekreis: | groß | klein | |
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Beschleunigung: | langsam | schnell | |
Lenkung: | schwammig | direkt | |
Bremsen: | schwach | standfest | |
Fahrverhalten: | unausgeglichen | ausgeglichen | |
Kurvenverhalten: | unsicher | sicher | |
Wendigkeit: | träge | agil |
- + Sicheres Fahrverhalten
Komfort
Der Fahrer und die Beifahrer komfortabel ans Ziel gleiten lassen - das stand wohl im Lastenheft der Passat-Ingenieure.
Trotzdem bieten mir die Seriensitze zuwenig Seitenhalt. Die Sportsitze wären bei einer Neubestellung für mich Pflicht. Die Polsterung ist aber angenehm und weder zu weich noch zu straff. Vom Motor ist ausser beim Anfahren kaum etwas zu hören. Leise und souverän arbeitet er im Hintergrund.
Auch die Bedienung lässt keine Fragezeichen offen. Und wer will, kann sich im Einstellungsmenü der Multifunktionsanzeige die Zeit totschlagen. Aber all die Einstellungen braucht man kaum, denn ob die Parktronik einen Ton höher oder tiefer piept, dass ist doch am Ende egal. Selbst die auf den ersten Blick kompliziert aussehenden Tasten am Lenkrad sind nach wenigen Versuchen selbsterklärend. |
Federung (komfortabel): | schlecht abgestimmt | gut abgestimmt | |
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Sitze vorn: | unbequem | bequem | |
Sitze hinten: | unbequem | bequem | |
Innengeräusche: | laut | leise | |
Bedienung: | kompliziert | intuitiv | |
Heizung/Klimatisierung: | schwach | wirkungsvoll |
- + Bedienung
- - Seriensitz bietet wenig Seitenhalt
Emotion
Die schwarze Passat-Limousine erhielt von meinem Umfeld den Übername "Diplomaten-Karosse". Dies ist vielleicht doch nicht ganz falsch. Der Passat ist geräumig, komfortabel und lang. Die schwarze Farbe, die klassische Seitenlinie mit moderner und eleganter Front und die zahlreichen Chromverzierungen passen sehr gut in Bild einer Diplomaten-Karosse. Und vielleicht mit dem erstaunlich sparsamen Motor auch ein Zeichen für die Umwelt.
Beim Blick auf die Verbrauchsanzeige wurde dann auch erstmals positive Emotionen geweckt. Dabei blieb es aber. Denn die Linienführung ist bestimmt kein Hingucker, auch die Innenausstattung erinnert eher an ein Modell der Kompaktklasse. In einem Passat muss noch einiges an Zusatzausstattung investiert werden. Doch das Fundament im Baukasten stimmt. |
Design: | langweilig | attraktiv | |
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Temperament (komfortabel): | ausbaufähig | realisiert | |
Image: | negativ | positiv |
- - unauffällig langweiliges Design
Gesamtfazit zum Test
Das BlueMotion-Modell ist für mich der klare Favorit aus der Passat-Reihe und passt zum Charakter des Fahrzeugs. Platz bietet der Passat genug und die Liste der Extras sind lang. Da sollte aber nicht gespart werden.
Die Leute, die ein Stück Auto-Design suchen, sind mit der Limousine falsch bedient. Habt ihr beim VW-Händler schon nach dem CC gefragt?