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VW Passat B8 2.0 TDI Variant Test

07.12.2020 18:38    |   Bericht erstellt von ipthom

Testfahrzeug VW Passat B8 2.0 TDI Variant
Leistung 150 PS / 110 Kw
Hubraum 1968
HSN 0603
TSN BQS
Aufbauart Kombi
Kilometerstand 52000 km
Getriebeart Handschaltung
Nutzungssituation Dienstwagen
Testdauer mehr als ein Jahr
Gesamtnote von ipthom 3.5 von 5
weitere Tests zu VW Passat B8 anzeigen Gesamtwertung VW Passat B8 (2014 - 2023) 4.0 von 5
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Einleitung

Ich bin den Wagen 21 Monate als Firmenwagen gefahren, sowohl im Kurz- als auch Langstreckenbetrieb. Interessant für mich war auch der Vergleich zum Passat B6, den ich von 2009-12 fuhr und der eine vergleichbare Maschine hatte (2.0 TDI mit 140PS).

Galerie

Karosserie

4.0 von 5

Der Passat B8 - DER Vertreterkombi oder Pampersbomber schlechthin - ist eine komplette Neuentwicklung, verglichen mit dem B6/B7. Und trotzdem sieht man ihm den Passat an, alles ist irgendwie gewohnt. Die Karosserie glänzt nicht mit Highlights, ist aber auch nicht langweilig - frischer als der Vorgänger und zeitgemäß.

Das Platzangebot ist vorne und hinten gut, wer so wie ich fast 2m groß ist (1,97m) freut sich darüber, das er beim Fahren die Beine ausstrecken kann. Sobald jedoch hinter mir jemand Platz nimmt, muss ich nach vorne rücken, dann wird es langsam knapp, aber es bleibt komfortabel.

Wie es sich für einen Kombi in dieser Größe gehört, ist die Sicht nach hinten eingeschränkt, ich hatte nur die Piepser, besser wäre eine Kamera. In engen städtischen Parklücken wird es sonst schnell mal stressig.

Testkriterien
Platzangebot vorn: eng geräumig
Platzangebot hinten: eng geräumig
Kofferraum: klein groß
Übersichtlichkeit: schlecht gut
Qualitätseindruck: minderwertig hochwertig
Fazit - Karosserie
  • + Großzügiges Platzangebot
  • + Materialien in dieser Klasse hochwertig
  • - Vordersitze mit wenig Auflage für Fahrer mit langen Beinen

Antrieb

3.5 von 5

Der B8 mit dem 2.0 TDI ist ein typischer 4-Zylinder Diesel. Viel Kraft aus niedriger Drehzahl, zügige Beschleunigung, hohe Endgeschwindigkeit. Im Vergleich zum B6 mit 140PS ist er zügiger geworden, der Verbrauch ist in meinem praktischen Drittelmix mehr oder weniger gleich geblieben (B6:B8 - 6,7:6,6l). Der hier gefahrene Motor war noch die Variante OHNE SCR-Katalysator! Das 6-Gang Schaltgetriebe läßt sich leicht und sicher schalten, keine Beanstandungen. In Verbindung mit dem großzügigen 66l Tank ergeben sich hohe Reichweiten von teilweise über 1.000km.

Testkriterien
Motorleistung: schwach stark
Durchzug: unelastisch elastisch
Drehfreude: zäh agil
Getriebe/Schaltverhalten: schlecht gut
Verbrauch: durstig effizient
Reichweite: gering hoch
Fazit - Antrieb
  • + Durchzugstarker Diesel

Fahrdynamik

4.0 von 5

Der B8 ist ein ausgeglichener Wagen ohne deutliche Schwächen, aber auch ohne besondere Stärken. Er macht alles gut, wie man es von ihm erwartet.

Testkriterien
Wendekreis: groß klein
Beschleunigung: langsam schnell
Lenkung: schwammig direkt
Bremsen: schwach standfest
Fahrverhalten: unausgeglichen ausgeglichen
Kurvenverhalten: unsicher sicher
Wendigkeit: träge agil
Fazit - Fahrdynamik
  • + unauffällig

Komfort

4.0 von 5

Der B8 hatte das Active Info Display, welches ich als absolutes Highlight empfinde. Durch die gerade erfolgte kleine Modellpflege vom Herbst 2016 ließ sich mit dem kleinen Navi (Discover Media) die Karte im Display einblenden und maximieren. Tacho und Drehzahlmesser werden dazu etwas verkleinert. Das ist optisch und vom Komfort eine Wucht! Wer viel und lange Strecken fährt, wird auch das Fahrassistenzpaket zu schätzen wissen. Die hier vereinten zusätzlichen Fahrassistenten erleichtern das Fahren ungemein: ACC, Front Assist, Lane Asist, Side Assist und Verkehrszeichenerkennunng. Da ich im Paket auch die "großen" LED Scheinwerfer hatte, kommen noch Dynamic Light Assist und dynamisches Kurvenlicht dazu. Eine Wucht, automatisches Fernlicht einschalten und einfach vergessen. Entgegenkommende und vorausfahrende Fahrzeuge werden zuverlässig "ausgeblendet", man fährt immer mit bestmöglicher Beleuchtung.

Testkriterien
Federung (komfortabel): schlecht abgestimmt gut abgestimmt
Sitze vorn: unbequem bequem
Sitze hinten: unbequem bequem
Innengeräusche: laut leise
Bedienung: kompliziert intuitiv
Heizung/Klimatisierung: schwach wirkungsvoll
Fazit - Komfort
  • + 14-Wege ergoComfort-Fahrersitz sehr gut
  • + Active Info Display
  • + Assistenzfunktionen
  • + LED-Scheinwerfer mit Dynamic Light

Emotion

3.0 von 5

Ein Passat ist, egal in welcher Version immer ein relativ emotionsloses Fahrzeug. Es geht darum komfortabel und mit viel Platz von Ort A nach Ort B zu gelangen. Das macht der Passast.

Testkriterien
Design: langweilig attraktiv
Temperament (komfortabel): ausbaufähig realisiert
Image: negativ positiv
Fazit - Emotion
  • - emotionslos

Unterhaltskosten

Verbrauch auf 100 km 6,5-7,0 Liter

Gesamtfazit zum Test

  • + Assistenzsysteme
  • - Manuelles Getriebe
Aus diesen Gründen kann ich den empfehlen:

Der Passat B8 ist alles andere als emotionsgeladen. In der Comfortline mit Handschaltung und 16" Rädern kommt er ziemlich unscheinbar daher. Auch der 2.0l 4-Zylinder Diesel spricht nicht unbedingt für emotionales Auftreten. Das ist meiner Meinung nach auch gar nicht gewollt, sonst würden sich solche Wagen wie ein VW Arteon nicht verkaufen. Und emotionsgeladene Motoren werden wir in Zeiten fortschreitender Umweltzerstörung und der Debatte um die Erderwärmung in Alltagsautos nicht mehr finden.

Trotzdem hat die Ausstattung mit technischen Finessen wie LED Licht, dynamischem Fernlicht, ACC, Active Info Display... die Sache für mich wettgemacht. Da ich 99.99% Prozent der Zeit IM Auto sitze und selbst fahre, war mir der Außeneindruck relativ egal. Das Fahren hat Spaß gemacht! Wer den Platz benötigt und technischen Schnickschnack liebt, findet im Passat einen guten Wagen, in dem es sich bequem und komfortabel reisen läßt.

Aus diesen Gründen kann ich den nicht empfehlen:

Der Passat gehört zu der Art Auto, mit dem regelmäßig längere Strecken gefahren wird. Hier sollte dann auch eine Variante mit Automatikgetriebe gewählt werden, das erhöht den Komfort nochmal erheblich. Erst damit ist z.B. das automatische Anhalten und Wiederanfahren des ACC im Stop-and-Go erst möglich. Hier also genau abwägen, welche Motor-/Getriebevariante gewählt wird.

Gesamtwertung: 3.5 von 5
Das Testfahrzeug erhielt im Test durchschnittlich 3.5 von 5 möglichen Sternen
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