VW Phaeton 3D 3.0 V6 TDI 4Motion Test
24.06.2015 08:37 | Bericht erstellt von rob239
Testfahrzeug | VW Phaeton 3D 3.0 V6 TDI 4Motion |
---|---|
Leistung | 224 PS / 165 Kw |
Hubraum | 2967 |
HSN | 0603 |
TSN | 763 |
Aufbauart | Limousine |
Kilometerstand | 78000 km |
Getriebeart | Automatikschaltung |
Erstzulassung | 12/2005 |
Nutzungssituation | Privatwagen |
Testdauer | einige Monate |
Einleitung
Ich habe meinen Phaeton V6 TDI, Modelljahr 2006, nun seit 2 Monaten und bin bisher 9.000 Kilometer damit gefahren, darunter viel Langstrecke. Vor 1.500 Kilometern habe ich bei Wetterauer ein Chiptuning durchführen lassen. |
Karosserie
Das Platzangebot ist hervorragend - doch unter den großen Ausmaßen leidet die Übersichtlichkeit. Durch das hohe Heck sehr schlechte Sicht nach hinten, Gott sei Dank sind die meisten Phaeton mit Einparkhilfe ausgestattet. Auch die breite C-Säule ist teils störend - da sieht man trotz Schulterblick auf der Autobahn beim Spurwechsel auch leicht mal einen A6 im toten Winkel nicht.
Der Kofferraum ist sehr lang, das Volumen wird jedoch bauartbedingt eingeschränkt, die Kofferraumhöhe ist niedrig. Die Qualität des Wagens im Innenraum ist kurz gesagt der Wahnsinn, und das bei einem 10 Jahre alten Auto - hier können BMW und Mercedes noch heute etwas lernen! |
Platzangebot vorn: | eng | geräumig | |
---|---|---|---|
Platzangebot hinten: | eng | geräumig | |
Kofferraum: | klein | groß | |
Übersichtlichkeit: | schlecht | gut | |
Qualitätseindruck: | minderwertig | hochwertig |
- + Sehr hohe Qualität
- + Großes Platzangebot vorne und hinten
- - Sehr schlechte Übersichtlichkeit
Antrieb
Hier muss ich jetzt etwas differenzieren - der Phaeton GP0 V6 TDI hat serienmäßig 224 PS und 450 NM. Ich bin ihn so etwa 7.000 Kilometer gefahren und bin immer gut von A nach B gekommen. Jedoch merkt man, dass die 224 PS mit den 2,3 Tonnen Leergewicht zu kämpfen haben - vor allem auf der Autobahn fehlte manchmal etwas die Leistung zum vorbeiziehen, auf einen 320D zum Beispiel hat man keinen einzigen Meter gut gemacht. Ein V10 TDI schied für mich von vorneherein wegen den horrenden Unterhaltskosten (ständige Reparaturen) aus, somit blieb für mich noch der Gang zum Chiptuner. Bei Wetterauer wurde ich dann fündig: Von 224PS und 450 NM auf 300PS und 580NM mit VMAX offen. Seitdem ist das komplette Auto anders: Die Schläfrigkeit nach dem Kaltstart ist wesentlich besser geworden, die Gänge werden im D-Modus noch mehr gehalten beim Zwischenspurt aufgrund des Drehmoments, es muss weniger geschaltet werden und das Auto schiebt sehr gut vorwärts, ohne den komfortablen Charakter des Autos zu verändern. Auch der Verbrauch hat sich bei meiner (sehr genügsamen) Fahrweise seit dem Chiptuning gesenkt. Von 8,7L/100KM auf 8,2L/100KM. |
Motorleistung: | schwach | stark | |
---|---|---|---|
Durchzug: | unelastisch | elastisch | |
Drehfreude: | zäh | agil | |
Getriebe/Schaltverhalten: | schlecht | gut | |
Verbrauch: | durstig | effizient | |
Reichweite: | gering | hoch |
- + Druckvoller Motor seit Chiptuning
- + Verbrauch in Anbetracht von Gewicht und Leistung ok
- + Hohe Reichweite dank 90-Liter Tank
Fahrdynamik
Fahrdynamisch ist das Auto in Anbetracht der Abmessungen und des Gewichts voll im Rahmen. Dank Allrad sehr gute Kurvenlage. Die Bremsen lassen auf der Autobahn etwas zu wünschen übrig - das Pedal gibt früh nach und der Bremsweg wird länger - ein Tribut an das hohe Gewicht. Außerdem taucht das Auto ziemlich tief ein beim Bremsen. |
Wendekreis: | groß | klein | |
---|---|---|---|
Beschleunigung: | langsam | schnell | |
Lenkung: | schwammig | direkt | |
Bremsen: | schwach | standfest | |
Fahrverhalten: | unausgeglichen | ausgeglichen | |
Kurvenverhalten: | unsicher | sicher | |
Wendigkeit: | träge | agil |
- + Sichere Kurvenlage
- + Gute Lenkung
- - Bremsen könnten besser sein
Komfort
Hier kommt die Paradedisziplin des Phateon - der Komfort. Vorab: Wer sportlich fahren will, muss zum A8 greifen. Die Luftfederung ist selbst in der Sportstufe noch äußerst komfortabel und die Sitze (18-Wege mit Massage und Belüftung, oder soll ich sie doch Sessel nennen?) laden auch eher zum gemütlichen Nickerchen ein. Keine Rückenschmerzen mehr nach 600 Kilometern am Stück, für mich die besten Autositze, die ich erlebt habe. Durch Doppelverglasung rundum sind die Geräusche selbst bei Autobahnfahrten sehr leise.
Die Heizung ist dank elektrischem Zuheizer sehr wirkungsvoll und wird sofort warm und die Klimatisierung im Phaeton ist bis heute die beste auf dem Markt, da sie meist zugfrei arbeitet und die Ausströmer im Armaturenbrett geschlossen bleiben. |
Federung (einstellbar): | schlecht abgestimmt | gut abgestimmt | |
---|---|---|---|
Sitze vorn: | unbequem | bequem | |
Sitze hinten: | unbequem | bequem | |
Innengeräusche: | laut | leise | |
Bedienung: | kompliziert | intuitiv | |
Heizung/Klimatisierung: | schwach | wirkungsvoll |
- + Sehr komfortable Luftfederung
- + Tolle Sitze mit Massage und Belüftung
- + Zugfreie Klimatisierung
Emotion
Das einzige Problem des Phaeton: Das Image. Bis heute denken einige Leute, dass das ein Passat ist, auch wenn der Phaeton neu mehr als das Doppelte kostet. Trotzdem ist die Außenwirkung auch aufgrund der Ausmaße äußerst positiv. Spätestens wenn jemand den Innenraum sieht, dann ist die Anerkenung garantiert. |
Design: | langweilig | attraktiv | |
---|---|---|---|
Temperament (komfortabel): | ausbaufähig | realisiert | |
Image: | negativ | positiv |
- + Zeitloses Design
- - Wird vom Laien als Passat gedeutet
Gesamtfazit zum Test
Sehr komfortables Fahrzeug mit wenig Macken. Gutes Getriebe und seit Chiptuning äußerst überzeugender Motor.
Hier gibt es nur eines zu sagen: Wer gerne sportlich fährt, fährt mit dem Phaeton falsch - das kann der A8 besser!