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VW T6 2.0 TSI - Ist der wirklich neu?

18.01.2016 00:35    |   Bericht erstellt von nick_rs

Testfahrzeug VW T6 SG/SF 2.0 TSI BMT
Leistung 204 PS / 150 Kw
Hubraum 1984
HSN 0603
TSN BUF
Aufbauart Van
Kilometerstand 1327 km
Getriebeart Automatikschaltung
Erstzulassung 9/2015
Nutzungssituation Probefahrt
Testdauer ein Wochenende
Gesamtnote von nick_rs 3.5 von 5
weitere Tests zu VW T6 SG/SF anzeigen Gesamtwertung VW T6 SG/SF (seit 2015) 4.5 von 5
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Einleitung

IAA 2015. Der T6 ist vor wenigen Wochen vorgestellt worden und VW Nutzfahrzeuge bietet eine Probefahrt an. Mit großer Skepsis haben Markus_95 und ich den “Modellwechsel” (wenn man das so nenne darf) verfolgt und halten es persönlich eher für ein Umfangreiches Facelift. Zumindest optisch. Doch was hat sich technisch getan? Und, merkt man das? Bei der Gelegenheit möchten wir das gerne herausfinden.

“Benziner oder Diesel? Automatik oder Schalter?” Wurden wir gefragt. Unsere Wahl fiel auf den Benziner mit DSG. Eine Kombination, die wir Beide noch nicht im “Bulli” gefahren sind.

 

Den dazugehörigen Blogartikel findet ihr hier.

Galerie

Karosserie

4.0 von 5

“Never change a running System” dachte sich wohl VW, als sie die ersten Konzepte des T6 entwarfen. Nein, der T6 wird nicht komplett neu, sondern “nur” eine Überarbeitung des T5, dafür aber eine sehr umfangreiche. Der großzügige Innenraum, an dem es schon im T5 nichts auszusetzen gab ist also geblieben. Dass man auf allen Plätzen ausreichend Raum in alle Richtungen hat braucht man also nicht nochmal extra erwähnen. Auch an der Variabilität hat sich nichts verändert. Nach wie vor kann man in der von uns gefahrenen Karosserievariante “Multivan” die Einzelsitze in der mittleren Sitzreihe drehen, sowie die hintere Sitzreihe verschieben. Leider muss man nach wie vor alle Sitze ausbauen um das volle Ladevolumen zu bekommen, gerade bei der monströsen Dreier-Rückbank wird das eine Herausforderung.

Galerie
Testkriterien
Platzangebot vorn: eng geräumig
Platzangebot hinten: eng geräumig
Kofferraum: klein groß
Übersichtlichkeit: schlecht gut
Qualitätseindruck: minderwertig hochwertig
Fazit - Karosserie
  • + Sehr viel Platz
  • + Gute Übersichtlichkeit

Antrieb

4.5 von 5

Wir fuhren also den 2.0 TSI mit 204 PS mit 7-Gang DSG. Knapp über 200PS sind recht viel, in einem Auto mit dem Cw-Wert einer Schrankwand und über zwei Tonnen allerdings nicht herausragend üppig. Trotzdem überrascht der Motor in dem sich seine 350 Nm mit dem großen Auto recht leicht tun. Er zieht angenehm zackig hoch und wirkt sehr kraftvoll, was auch an dem recht kurz übersetzten 7-Gang DSG liegt, welches hervoragend schaltet und die Gänge gut sortiert. Auf der Autobahn konnten wir ihn kurz bis zur V-Max treten. Ab 160 wird es zwar doch recht zäh, nichts desto trotz schafft er seine eingetragenen 200km/h.

Trotz unserer sehr zügigen Fahrweise lag der Verbrauch laut Bordcomputer bei vertretbaren 12 Litern.

Galerie
Testkriterien
Motorleistung: schwach stark
Durchzug: unelastisch elastisch
Drehfreude: zäh agil
Getriebe/Schaltverhalten: schlecht gut
Verbrauch: durstig effizient
Reichweite: gering hoch
Fazit - Antrieb
  • + Erstaunlich Agil
  • + Super Schaltverhalten

Fahrdynamik

3.5 von 5

Trotz der schieren Größe fährt sich der T6 angenehm wendig. Natürlich sorgt nach wie vor die hohe Sitzposition für Bus-Feeling, insgesamt aber fährt er sich mit der direkten Lenkung, den starken Bremsen und dem guten Kurvenverhalten erstaunlich sicher und PKW mäßig. Hier merkt man den Unterschied zum T5 sehr. Auch beim Fahrwerk hat sich viel getan. Zwar ist es doch sehr straff abgestimmt, aber ein hoher Schwerpunkt muss eben auch kontrolliert werden. Dass es trotz der sportlichen Abstimmung Unebenheiten gut wegfedert, lässt das Fahrwerk sehr modern wirken.

Testkriterien
Wendekreis: groß klein
Beschleunigung: langsam schnell
Lenkung: schwammig direkt
Bremsen: schwach standfest
Fahrverhalten: unausgeglichen ausgeglichen
Kurvenverhalten: unsicher sicher
Wendigkeit: träge agil
Fazit - Fahrdynamik
  • + Erstaunlich sicher und Handlich

Komfort

3.0 von 5

Auf allen Stühlen sitzt man angenehm bequem. Auch die erstaunlich niedrige Geräuschkulisse trägt zum Komfort bei. Im Vergleich zum T5 hat sich hier ordentlich etwas getan, wenngleich es auf der Autobahn noch mehr Windgeräusche gibt als man in einem PKW gewohnt ist.

Das Amaturenbrett wurde deutlich überarbeitet und die Materialien fühlen sich nun hochwertiger an. Die altbewehrte VW Bedienung hat unter der Einführung des neuen Media Systems allerdings ein wenig gelitten.

Testkriterien
Federung (einstellbar): schlecht abgestimmt gut abgestimmt
Sitze vorn: unbequem bequem
Sitze hinten: unbequem bequem
Innengeräusche: laut leise
Bedienung: kompliziert intuitiv
Heizung/Klimatisierung: schwach wirkungsvoll
Fazit - Komfort
  • + Gutes Fahrwerk
  • - Auf der Autobahn recht laut

Emotion

3.0 von 5

So altbacken der T6 von der Seite auch wirkt, von Vorne ist er angenehm aufgefrischt worden. Die neuen LED-Scheinwerfer sorgen für ein modernes Aussehen. Nichts desto trotz bleibt das Design sehr langweilig. Das Auto ist weder elegant noch sportlich. Es weckt keinerlei Emotionen. Aber das muss er auch nicht, er wurde ja schließlich nicht entwickelt um Schönheitspreise zu sammeln, sondern um praktisch zu sein. Das ist er. Seit Jahrzehnten!

Galerie
Testkriterien
Design: langweilig attraktiv
Temperament (komfortabel): ausbaufähig realisiert
Image: negativ positiv
Fazit - Emotion
  • + Gutes Image
  • - Sehr langweiliges Äußeres

Gesamtfazit zum Test

  • + Platzangebot
  • + Ausgeglichenes Fahrwerk
  • - Der T6 macht einen veralteten Eindruck
Aus diesen Gründen kann ich den empfehlen:

Sieht man den T6 als Facelift des T5, so hat sich doch schon einiges getan. Den guten Innenraum übernimmt er vom T5 und verbessert sich an allen anderen Stellen ein bisschen. Platzangebot und Fahrwerk wissen zu überzeugen, sodass da am Ende ein richtig gutes Auto steht.

Aus diesen Gründen kann ich den nicht empfehlen:

Der T6 ist tatsächlich an den meisten Stellen noch ein T5. Er macht vieles besser als der Alte, aber wirklich überraschen kann er nicht. Gerade im Vergleich mit der V-Klasse zieht er definitiv den kürzeren. Und am Ende ist es ein sehr teures Auto

Gesamtwertung: 3.5 von 5
Das Testfahrzeug erhielt im Test durchschnittlich 3.5 von 5 möglichen Sternen
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Kommentare: 1

Mon Jan 25 21:09:14 CET 2016    |    Gelöscht792767

Ich habe beide der angesprochenen Fahrzeuge über drei Wochen angemietet und gestestet, um zu entscheiden, ob die V-Klasse Marco Polo oder der T6 California Ocean für mich die bessere Wahl wird.

Ende der Woche werden ich meinen Sieger bestellen.

Marco Polo fährt sich auch auf langen Strecken und Autobahn wunderbar (190PS) und zeigt die Vorteile eines hinterachsgetriebenen Fahrwerkes. Wassergefüllte Schlaglöcher eines Feldwegstrecke (Sardinien) gelangen auch zügig ohne "poltern", minimales "Springen" der Räder: Super. Schmutzfäger hätte ich gebraucht, Waschanlage nicht gefunden. Das aufgeklappte elektrische Hubdach hat einen heftigsten Sturm und Regen gut überstanden. Die Zündcomputer(-Code-Schlüssel) in der Hosentasche vermutlich nicht: Bei Sicherungsarbeiten in der spritzenden Meeresgischt und Regen war ich über 15 minuten völlig durchnässt...war das der Grund für den Totalausfall der Elektrik/Elektronic am nächsten Morgen? Fenster blieben teilgeöffnte, Hubdach fast(!) zu. Motor stumm. Der Sicherheitscode wurde nicht mehr vom Zentralcomputer erkannt: Schluss mit Urlaub und Campen. Zumindest erstmal fünf TAge: Solange dauerte das Senden eines neuen Schlüssel vonMercedesDeutschland (in Italien war nix möglich). Der funktionierte, weiter dann... dachten wir.

Urlaub aMeer: OK. die elekrtischen Schalter der Liegebank hinten fielen nacheinander aus Ihren Halterungen und baumelten im Freien. OK, halt immer mal Wieder zurückgesteckt. Ärgerlicher war dass Tischbein, das Einbein brach oben glatt durch, einfach so. Die Einrichtung zum T6 California hat keine wesentliche Merkmale...der MarcoP ist insgesamt etwas länger, hat aber einen etwas umständlichen platzraubenden Koffer für Campimgtisch und zwei Stühle unten hinten im Gepäckraum: Platz weg, T6 hat diese Utensilien in die Heckklappe und Schiebtür eingebaut: pfiffig. Auch hat der T6 mehr Beinfreiheit vorn. Der MarcoP in der V-Klasse-Ausführung eine modische übergestylte Rundung aus dem eigentlichen Armaturenbereich heraus: Ein Fuss blieb da unten immer irgendwie hängen beim Umsteigen, auch z.B. der USB Stecker etc ist während der Fahrt besser vom Suchhund zu benutzen.

Dann Gau Nummer 2: Nach mehrmaligen Benutzen des rechten Drehsitzes blinkten irgendwann beim Starten diverse auch rote Warnlampen auf, ein kunterbunter Schreck: Die Starterbatterie sitzt unter dem rechten Sitz. Ein fingerdickes Kabel mit etwa 8 Litzen war komplett defekt mit Quetschungen und mehreren Abrissen und irgendwo hängen geblieben, abgerissen: Mehrere Assystsysteme (Airbag, Gurtspanner....) fielen auf der rechten Seite aus. Neues Kabel gibt es noch nicht in Italien für den neuen V.Klasse MPolo. Notisolation gegen Brandgefahr wurde nötig und Notfahrt (ohne Airbag... und Vertrauen) zurück nach Deutschland ...

Den Urlaub haben wir mit einem T6 dann gut zwei Wochen einfach fortgesezt: Er ist anders, etwa was die Fahreigenschaften betrifft, aber als 4Motion-Version (Frontantrieb) mit 204PS und einer wunderbaren Automatic auch ausgezeichnet. Wir haben die Lederbezüge weggelassen, im MarcoP schon ein wirklich schöner Blickfang. Aber wer nimmt gern Leder?: Durchschwitzen am Rücken ist ekelig oder klebriges Sitzen nach Badestrand. Kurzum aber: die Neuerungen zum T5 sind durchaus zahlreich, insbsondere das neue Armaturenbrett mit viel Platz/Übersicht/Erreichbarkeit und die Variabilität der neuen Technik dort: Multimedia, in meinem Fall auch mit Internetzugang (zweit SIM) und Dachantenne und, und. Der Geschmack ist immer individuell, ich "mag" den T6 mehr als den MP, gerade auch die Seite in der Edition-Version in unserem Fall. Das adaptive Fahrwerk wird gelobt, kostet aber im Reparaturfall - richtig Geld...und das soll schon mal nach 150 Tkm der FAll sein, meinte der lokale KFZ-Meister... vielleicht von Fiat. Beide Fahrzeuge erfüllen die "ehrlichen" Euro 6 Norm - natürlich mit Additivtank voll Harnstoff. Down-Sizing der Motoren im Vergleich zu früher: früher Haltbarkeit besser? Die Dieselvarianten sind allgemein offenbar noch erfolgreicher als der Benziner, bei dem aber technisch auch noch was "drin" ist. Halten neue Motorchen auch solange wie früher?... Bedenke: aus knapp 2l Hubraum , 4Zylinder holen die 204PS mit Biturbo raus. Es gibt Statistiken, die aus solchen Gründen heute die teure Ausfälle der Motoren mit über 20% klar an die erste Stelle der Defekte stellen. Der ADAC Techniker sagt: Diese Motoren sind für 250T km ausgelegt. Prüfe: Die Anschlussgarantien an die Werksgarantien sind seltener und teuer geworden...

OK das dazu.

Der T6 zeigte keine weiteren Ulaubszicken. Auch die zweite Versorgungsbatterie machte uns in der Pampa etwas unabhängiger(drei BAtterien). Der MPolo hat - sehr ähnlichen - Charme (besonders weil er eben auch mit uns lebte). Ich verstehe aber viele von mir gelesene aktuelle Tests nach meinen 5Wochen Erfahrungen mit Härteteilen im Ergebnis für den durchaus angenehmen -vorn zu engen - MPolo allerdings als viel zu kurzzeitig getestet und zu schnell durchgeführt: wie Kuscheltests.

Ich habe einen T6 bestellt: Soll ich eine Anschlussgarantie nach Werksgarantie kaufen? Grüße! M

Wed May 17 23:08:35 CEST 2017    |    Gelöscht616993

Hallo zusammen hier noch ein Test Video von mir zum 204ps t6 tdi: https://youtu.be/sIJ380HZT4A