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Kawasaki Ninja ZX 10R ZXT00D Test

30.01.2014 14:29    |   Bericht erstellt von PassiTT

Testfahrzeug Kawasaki Ninja ZX 10R ZXT00D
Leistung 175 PS / 129 Kw
Hubraum 998
HSN 7103
TSN AAE
Aufbauart Andere
Kilometerstand 14000 km
Getriebeart Handschaltung
Erstzulassung 3/2006
Nutzungssituation Privatwagen
Testdauer mehr als 3 Jahre
Gesamtnote von PassiTT 4.0 von 5
Gesamtwertung Kawasaki Ninja ZX 10R 4.0 von 5
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Einleitung

Ich fahre die Ninja seit 2008 jeden Sommer und wohl auch noch 1-2 Jahre bevor ich mir die wohl letzte, nächste Ninja meines Lebens kaufe (ich werde 39 Jahre und mit Mitte 40 (meine Meinung) gehört man nicht mehr auf so ein Teil).

Galerie

Karosserie

3.5 von 5

Dazu gibt es nicht viel zu sagen: Die Qualität ist überdurchschnittlich gut (Verarbeitung). Der Kniewinkel ist sportlicher als beispielsweise noch bei der ZX9R (Bj. 98-99) aber selbst für einen 1,94m Fahrer wie mich kein Problem am Stück Ü100 km zu fahren.

Testkriterien
Platzangebot vorn: eng geräumig
Platzangebot hinten: eng geräumig
Kofferraum: klein groß
Übersichtlichkeit: schlecht gut
Qualitätseindruck: minderwertig hochwertig
Fazit - Karosserie
  • + gute Verarbeitung
  • + auch für Fahrer bis 1,95 geeignet
  • - Soziusplatz sehr unbequem

Antrieb

4.0 von 5

Die fast 180 PS der Ninja reichen in jeder Lebenslage. Die ZX10R wurde im Vergleich zum 2004-05er Modell im 1. Gang entschärft, heisst länger übersetzt. Was lt. Aussagen Kawasaki der Kunde so will: Ein 1000ccm Bike, das man mit viel Drehzahl fahren muss. Die ZX10R braucht Drehzahl TROTZ des großen Hubraums und der vielen PS. Von unten raus geht sie relativ (!!!) schlecht. Oben rum entfaltet sie eine Leistung die man kaum bändigen kann. Die Elastizität ist Sportlerdurchschnitt, das Getriebe schaltet sehr sauber durch alle Gänge. Der Verbrauch liegt zwischen 5,2 Liter (schleichen) und 9 Litern (Dampf!).

Testkriterien
Motorleistung: schwach stark
Durchzug: unelastisch elastisch
Drehfreude: zäh agil
Getriebe/Schaltverhalten: schlecht gut
Verbrauch: durstig effizient
Reichweite: gering hoch
Fazit - Antrieb
  • + Power ohne Ende
  • + gutes Getriebe
  • - Braucht viel Drehzahl um die volle Leistung zu entfalten

Fahrdynamik

5.0 von 5

Unglaublich! Viele Motorräder muss man in die Kurve drücken oder sie "fallen" selbst hinein, also knicken richtig ein. Die ZX10R ist ein Skalpell auf der Straße. Jeder der in dieser Kategorie abgefragten Kriterien würde von mir 100% bekommen. Der kurze Radstand sorgt dafür, dass man (wirklich!) denkt man sitzt beim (leichtgängigen) einlenken auf einer 125cc Maschine!!! Unglaublich gutes, präzises und einstellbares Fahrwerk. Tendenziell straff abgestimmt.

Testkriterien
Wendekreis: groß klein
Beschleunigung: langsam schnell
Lenkung: schwammig direkt
Bremsen: schwach standfest
Fahrverhalten: unausgeglichen ausgeglichen
Kurvenverhalten: unsicher sicher
Wendigkeit: träge agil
Fazit - Fahrdynamik
  • + Alles!
  • - Nichts!

Komfort

4.0 von 5

Wer Komfort auf einer Supersportler sucht ist falsch. Je schneller man fährt, desto bequemer sitzt man, weil man das Gewicht verlagern muss etc. Fährt man nur Touren und lange geradeaus tut der Allerwerteste und die Handgelenke schon mal weh nach 100 - 150 km. Ich selbst fahre ab und zu Touren, aber auch gerne meine schnelle Hausrunde mit Geschwindigkeiten bis an die 280 km/h. Ich habe lieber den "Maßanzug" fürs Heizen und es zwickt halt ein wenig wenn man tourt.

Testkriterien
Federung (einstellbar): schlecht abgestimmt gut abgestimmt
Sitze vorn: unbequem bequem
Sitze hinten: unbequem bequem
Innengeräusche: laut leise
Bedienung: kompliziert intuitiv
Heizung/Klimatisierung: schwach wirkungsvoll
Fazit - Komfort
  • + Für einen Sportler angemessen "bequem"

Emotion

4.5 von 5

Es gibt Leute die auf BMW schwören und alle Japaner Reisbecher schimpfen. Das ist dummes Stammtischgelalle. Die ZX10R ist gut verarbeitet, hat Leistung im Überfluss und vermittelt ein sehr gutes Feedback mit den richtigen Reifen. Die gesamte Fahrphysik wirkt vertrauenerweckend und man sitzt gut in das Bike integriert.

Testkriterien
Design: langweilig attraktiv
Temperament (sportlich): ausbaufähig realisiert
Image: negativ positiv
Fazit - Emotion
  • + Kawasaki...Rennsport pur

Unterhaltskosten

KFZ-Steuer pro Jahr 100-200 Euro
Verbrauch auf 100 km 6,5-7,0 Liter
Inspektionskosten pro Jahr 100-300 Euro
Gebrauchtwagengarantie keine vorhanden
Werkstattkosten pro Jahr bis 200 Euro

Gesamtfazit zum Test

Aus diesen Gründen kann ich den empfehlen:

Wer ein sportliches Bike sucht, das sich relativ "einfach" fahren lässt (Anti Hopping Kupplung ist auch verbaut!) und präziseste Rückmeldung gibt ist hier richtig. Diese Baureihe gehört schon zu den Reihen, bei denen Gewichtsersparnis in Kombination mit einem bullenstarken Motor zusammenkommt. Die Qualität stimmt und der Preis ist i.O. Ich hatte keinerlei Defekte / Reparaturen, etc. Ein tolles Bike.

Aus diesen Gründen kann ich den nicht empfehlen:

Wer gerne tourt oder eine 1000ccm Maschine sucht, die gut von unten raus schiebt wird hier enttäuscht. Eigentlich gehört die ZX10R auf die Rennstrecke und will (fast) gedreht werden wie eine 600ter.

Wer zu zweit weitere Strecken fahren will: vergesst es.

Gesamtwertung: 4.0 von 5
Das Testfahrzeug erhielt im Test durchschnittlich 4.0 von 5 möglichen Sternen
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Kommentare: 1

Mon Feb 03 12:57:12 CET 2014    |    Dang3r

Verdammt, ich muß meine 180PS ZX12R dann verkaufen, weil ich stramm auf die 50 losgehe und dann Deiner bescheidenen Meinung nach nicht mehr auf so ein Teil gehöre??

Was für ein Nonsens!

Du solltest lieber schreiben, daß solche Rennziegen keine Anfängerböcke sind und besonnene Fahrer benötigen, damit sich die Vollkaskoraten für solche Supersportler nicht noch erhöhen ;)

Ansonsten folge ich Deiner Meinung und Einschätzung, Sozia nur für die Eisdiele um die Ecke, sehr lange Stecken auf keinen Fall.

Sun Mar 02 23:04:14 CET 2014    |    PassiTT

Hallo Dang3r.

 

Man kann die Ninja auch mit 70 noch fahren. Ich meine mit "fahren" aber am Rande des physikalisch möglichen. Ich bleibe dabei, dass man mit ca. 50 nicht mehr auf so ein Bike gehört wenns an die Grenze geht. Die Reflexe lassen ab 30/35 schon sehr nach. Wenn du drahtig und durchtrainiert bist: okok. Aber naja...Auf so ein Ding gehört schon eher ein 25 - 40jähriger. Meine Meinung.

Dass das kein Einstiegsbike ist...darüber sind wir uns einig. Man sollte das schon beherrschen. Dann lieber erstmal ne alte 600. Bandit oder sowas zum Anfangen.