Kawasaki Ninja ZX 6R 636 C Test
09.08.2018 11:52 | Bericht erstellt von motosven
Testfahrzeug | Kawasaki ZX6R 636C |
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Leistung | 131 PS / 96 Kw |
Hubraum | 636 |
Kilometerstand | 28000 km |
Erstzulassung | 4/2005 |
Nutzungssituation | Privatwagen |
Testdauer | mehr als 3 Jahre |
Einleitung
Seit Herbst 2015 besitze ich nun diese grüne Schönheit. Sie ist mein erstes ,,richtiges,, Motorrad, davor hatte ich Roller und Mokick. Mir wurde von vielen Seiten abgeraten mit einer 600er anzufangen und vor allem mit einer Supersportler. Im Nachhinein kann ich sagen, dass es die Richtige Entscheidung für mich war, mit einer 636 ccm Supersportler anzufangen. Die Leistung war für mich am Anfang angsteinflössend, also fuhr ich auch vorsichtiger als viele meiner Kumpels.
Aber auch die Wahl meiner 636 C war goldrichtig.
Man sollte nur nicht den gleichen Fehler machen wie ich.Ich empfehle ein unverbasteltes Model. Ich würde mal behaupten, das etwa 98% der Probleme, die ich mit ihr hatte aus den schlecht ausgeführten Umbauten des Vorbesitzers resultierten.
Nach nun etwa 3 Jahren habe ich den Großteil der stümperhaften Rumfuscherein des Vorbesitzers beseitigt. Da sich einige der Umbauten möglicherweise auf das Test-Resultat auswirken, versuche ich sie mal alle aufzulisten: K&N Luftfilter LeoVince SBK komplettanlage geflashte USA-ECU ohne Wegfahrsperre Kurzer Kennzeichenhalter Micro-Blinker hinten Stahlflex Bremsleitungen vorne und hinten Puig Racing Windschutzscheibe GSG Dämpfersturzpads Servo Eliminator Ganganzeige Spannungsanzeige LSL-Lenkungsdämpfer
Umbauten die ich empfehle:
Sobald der Serienauspuff weg kommt, sollte der Auspuff-Stellmotorservo entsorgt werden. Um keine Fehlermeldung zu erhalten empfehlen sich die zahlreichen Angebote der Servo-Eliminatoren. Den neu gewonnen Raum kann man nutzen, um die Hitzeempfindliche ECU unterzubringen, da sie an der ehemaligen Servo-Position dem heißen Auspuff weniger nah ist. Eine weitere Empfehlung, zum Schutz der Bauteile ist es, den Hitzeschutz zu verbessern. Bei diversen Motorrad-Geschäften gibt es Hitzeschutz Folie zum kleben. Damit sollte man alles, was dem Auspuff zu nah kommt und dabei beschädigt werden könnte schützen.
Desweiteren empfiehlt es sich auf jeden Fall, einen Lenkungsdämpfer zu installieren. Ohne den Dämpfer schüttelt sie sich gerne, sowohl beim Beschleunigen, Bremsen sowie bei Bodenwellen.
Zusammenfassend kann ich aber guten Gewissens sagen, dass meine Kawasaki Ninja ZX6R 636C sehr empfehlenswert ist. |
Karosserie
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Platzangebot vorn: | eng | geräumig | |
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Platzangebot hinten: | eng | geräumig | |
Kofferraum: | klein | groß | |
Übersichtlichkeit: | schlecht | gut | |
Qualitätseindruck: | minderwertig | hochwertig |
- + Sieht jünger aus, als Sie ist
Antrieb
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Motorleistung: | schwach | stark | |
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Durchzug: | unelastisch | elastisch | |
Drehfreude: | zäh | agil | |
Getriebe/Schaltverhalten: | schlecht | gut | |
Verbrauch: | durstig | effizient | |
Reichweite: | gering | hoch |
- + Der Motor ist in der Klasse überragend
- + Man kann sie mit sehr wenig Drehzahl fahren, unter 2000 U/min möglich ohne stottern
Fahrdynamik
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Wendekreis: | groß | klein | |
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Beschleunigung: | langsam | schnell | |
Lenkung: | schwammig | direkt | |
Bremsen: | schwach | standfest | |
Fahrverhalten: | unausgeglichen | ausgeglichen | |
Kurvenverhalten: | unsicher | sicher | |
Wendigkeit: | träge | agil |
- + sportlich aber komfortabel
- - Ohne Lenkungsdämpfer ist sie am Kurvenausgang etwas instabil
Komfort
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Federung (sportlich): | schlecht abgestimmt | gut abgestimmt | |
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Sitze vorn: | unbequem | bequem | |
Sitze hinten: | unbequem | bequem | |
Innengeräusche: | laut | leise | |
Bedienung: | kompliziert | intuitiv | |
Heizung/Klimatisierung: | schwach | wirkungsvoll |
- + Trotz Supersport-Sitzposition überaschend bequem
- - Soziussitz recht klein und hart
- - Sie wird sehr schnell sehr warm
Emotion
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Design: | langweilig | attraktiv | |
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Temperament (sportlich): | ausbaufähig | realisiert | |
Image: | negativ | positiv |
- + kerniger Klang
- + Vor allem in Grün ein Hingucker
Unterhaltskosten
KFZ-Steuer pro Jahr | bis 100 Euro |
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Verbrauch auf 100 km | 7,5-8,0 Liter |
Inspektionskosten pro Jahr | bis 100 Euro |
Werkstattkosten pro Jahr | 200-500 Euro |
Versicherungsregion (PLZ) | 12351 |
Haftpflicht | bis 200 Euro (45%) |
Außerplanmäßige Reparaturkosten | Elektrik/Elektronik - (550 €) |
Gesamtfazit zum Test
Das Preis- Leistungsverhältnis ist wahnsinnig gut.
Das Design ist zeitlos, die Vielfalt an Umbaumöglichkeiten überwältigend.
Die Leistungsentfaltung ist zwar gewaltig, aber nicht unkontrollierbar.
Sie ist absolut KEIN Mainstream-Motorrad.
Sie fühlt sich trotz ihres Alters jung an.
Die Ersatzteile sind meistens verhältnismäßig preiswert und mit ein bisschen Geschick kann man den Großteil der Reparaturen und Umbauten alleine bewältigen.
Ein großer Pluspunt ist auch die Slipper-Kupplung, die eine sehr gute Arbeit leistet.
Entgegen vieler Behauptungen finde ich den Tacho bei jedem Wetter sehr gut leserlich und übersichtlich.
Der Verbrauch ist über dem, was neue Motorräder verbrauchen, aber wer sich eine Supersportler kauft tut das ohnehin nicht um Sprit zu sparen
Reparaturen sind, wenn man Interesse hat sie selbst durchzuführen, oft schwer zu erreichen.
So muss für den Batterie-Wechsel oder das überprüfen der Zündkerzen der Tank, Fahrersitz so wie einige Verkleidungen entfernt werden, bevor man an die eigentliche Aufgabe kommt.
Die ZX6R leidet an ihrer eigenen Hitzeentwicklung. Durch den Underseat Auspuff strahlt sie gewaltige Mengen der Wärme an Bauteile, die oft unter der Hitze leiden.
So musste ich zb. das Motorsteuergerät durch ein neues ersetzen, zwei Batterien tauschen( die den Hitzetot starben), viele Kabel und Stecker erneuern, und Kunststoffteile ersetzen die trotz Hitzedämmung schlichtweg geschmolzen sind.
Schade ist, das sie kein ABS bekommen hat.
Auch eine Tankanzeige hätte ihr nicht geschadet.
Man ist immer gezwungen mitzuzählen über den Tageskilometerzähler, da man ansonsten nur die Reserve-Lampe hat und dann beginnt die panische Suche nach der nächsten Tankstelle.