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Kymco Agility City+ 50 (2T) Test

29.09.2015 16:34    |   Bericht erstellt von NOMON

Testfahrzeug Kymco Agilitiy 50
Leistung 3 PS / 2 Kw
Hubraum 50
Kilometerstand 300 km
Getriebeart Automatikschaltung
Erstzulassung 9/2015
Nutzungssituation Privatwagen
Testdauer wenige Wochen
Gesamtnote von NOMON 3.5 von 5
Gesamtwertung Kymco Agilitiy 50 3.5 von 5
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Einleitung

Nach sechs Jahren Gebrauchtroller-Fahren habe ich mir nun ein fabrikneues Modell zugelegt. Ich fahre meinen Neuen jetzt seit drei Wochen auf derselben Strecke, die ich sonst mit meinem alten Roller gefahren bin. Deshalb kann ich die Fahrleistungen ganz gut vergleichen.

 

Es handelt sich um einen Agility City+ 50 (2T). Die genaue Unterscheidung ist wichtig, weil es einige Modelle mit sehr ähnlicher Bezeichnung gibt, die auch noch parallel angeboten werden.

Galerie

Karosserie

3.0 von 5

Wer große Füße hat, dem ist das Trittbrett zu kurz. Ich stelle meine Beine eigentlich fast immer auf die hinteren Fußablagen, wo die Rasten für den Sozius auszuklappen sind. Manchmal klappe ich sie auch auf. Die stören dann aber, wenn das Fahrzeug an der Ampel steht.

Testkriterien
Platzangebot vorn: eng geräumig
Platzangebot hinten: eng geräumig
Kofferraum: klein groß
Übersichtlichkeit: schlecht gut
Qualitätseindruck: minderwertig hochwertig
Fazit - Karosserie
  • + mattblau - ist eine sehr schicke Farbe, finde ich!

Antrieb

2.5 von 5

Die Motorleistung war zunächst völlig unbefriedigend und wurde immer schlechter! Mein Händler hat aber eine mechanische Drossel am Vergaser entfernt, seither läuft der Roller angemessen. Dabei wurde nicht die Höchstgeschwindigkeit verändert, die liegt nach wie vor bei echten 45 km/ (Tacho 47 km/h). Elastizität im Bereich bis 35 km/h angenehm, oberhalb wird der Roller zunehmend zäher.

 

Über den Verbrauch kann ich noch keine validen Angaben machen. Ich war gerade zweimal Tanken. Jetzt liegt der Gesamtschnitt bei etwa 4,0 l/100 km, was ich viel zu viel finde. Aber der Motor wird gerade eingefahren und lief anfänglich sehr schlecht (s.o.).

Die Reichweite sollte bei dem 7 l-Tank angemessen sein und bei etwa 200 km liegen. Momentan ist das noch nicht der Fall.

 

Update nach drei Jahren:

Wer meine Verbrauchsdaten genauer lesen will, kann hier schauen.

 

Auch über lange Sicht ist der Verbrauch sehr hoch geblieben. Ein konstruktionsbedingter Nachteil gegenüber den mittlerweile nur noch erhältlichen 4-Taktern. Bei einer zwischenzeitlichen Wartung wurden die Einstellungen erneut korrigiert. Der Verbrauch ist nun wieder gesunken, aber die Fahrleistungen sind ausreichend geblieben. Mit ziemlich viel Anlauf fährt die Kettensäge auch etwas schneller als 45 km/h, im Stadtverkehr kann ich damit gut mitschwimmen, ohne dass sich vor mir ständig große Lücken auftun.

 

Die Tankanzeige nimmt es im "interessanten" Bereich nicht mehr sehr ernst: Selbst wenn noch ein Liter drin ist, zeigt sie schon lange "leer".

Testkriterien
Motorleistung: schwach stark
Durchzug: unelastisch elastisch
Drehfreude: zäh agil
Getriebe/Schaltverhalten: schlecht gut
Verbrauch: durstig effizient
Reichweite: gering hoch
Fazit - Antrieb
  • + mit viel Anlauf hohe Vmax
  • - Werkseinstellung des Vergasers bzw. der Spritzufuhr waren unbrauchbar.

Fahrdynamik

4.0 von 5

Wendekreis aufgrund der recht großen Räder (14'' und 16'') natürlich etwas größer, die Wendigkeit leidet etwas beim Abstellen auf enger Fläche. Dafür fährt sich der Roller eher wie ein Motorrad: sehr stabil, besonders in Kurven klassischen Rollern mit kleinen Rädern weit überlegen.

 

Die Bremsen sind übrigens bei den größeren 125er, 150er und 200er-Schwestern vorn und hinten Scheibenbremsen, beim 50er hinten nur eine Trommelbremse sowie nur ein Federbein mit Dämpfer. Das reicht meiner Meinung aber lässig aus.

Testkriterien
Wendekreis: groß klein
Beschleunigung: langsam schnell
Lenkung: schwammig direkt
Bremsen: schwach standfest
Fahrverhalten: unausgeglichen ausgeglichen
Kurvenverhalten: unsicher sicher
Wendigkeit: träge agil
Fazit - Fahrdynamik
  • + drehfreudiger Zweitakter
  • + große Räder, insbesondere für gute Kurvenlage
  • + 7 l-Kraftstofftank im Trittbrett; niedriger Schwerpunkt unterstützt stabiles Fahrverhalten

Komfort

4.0 von 5

Heizung/Klimatisierung ist natürlich nicht vorhanden, also seeehr schwach. Stattdessen habe ich unter diesem Stichpunkt den Windschutz bewertet. Der ist wirkungsvoll, lässt sich aber noch durch ein optional erhältliches Windschild verbessern.

 

Innengeräusche sind ebenfalls schwer messbar, mein Ohr fährt nie im Kofferraum mit. Das Motörchen klingt halt wie eine Taschen-Kettensäge, sehr sexy und leise ist das nicht.

Testkriterien
Federung (einstellbar): schlecht abgestimmt gut abgestimmt
Sitze vorn: unbequem bequem
Sitze hinten: unbequem bequem
Innengeräusche: laut leise
Bedienung: kompliziert intuitiv
Heizung/Klimatisierung: schwach wirkungsvoll
Fazit - Komfort
  • + gutes Licht
  • + durch verbesserte Geometrie des Hauptständers lässt sich der Roller leichter aufbocken
  • - Abschließbares Handschuhfach einschließlich Zigarettenanzünderbuchse viel zu klein und für mich praktisch nicht nutzbar

Emotion

4.0 von 5

 

Testkriterien
Design: langweilig attraktiv
Temperament (komfortabel): ausbaufähig realisiert
Image: negativ positiv
Fazit - Emotion
  • + LED-Standlicht für modernes Image

Gesamtfazit zum Test

Aus diesen Gründen kann ich den empfehlen:

Mein Roller fährt sich gut und zukünftig hoffentlich auch sparsam. Ingesamt macht er einen soliden Eindruck und hat eine sehr schöne Farbe (mattblau). Vom Design gefällt er mir wesentlich besser als alle seine Vorgänger, insbesondere die fast gleichnamige Variante Agility City 50 (ohne "+"), die auch noch über einen Viertakt-Motor verfügt.

Im Stadtverkehr bin ich mit ihm - selbst bei strenger Einhaltung der Verkehrsregeln - schneller als mit dem Auto unterwegs. Die begrenzte Höchstgeschwindigkeit (45 km/h) stört kaum, weil sie auf meinen Wegen auch von Autos nur selten und bestenfalls auf sehr kurzen Strecken erreicht wird.

Aus diesen Gründen kann ich den nicht empfehlen:

Nicht empfehlen würde ich den Roller allen, die auf täglichen Wegen, allein fahrend, große Freude am Kraftstoff-Verbrennen haben, während sie ihre Zeit in Verkehrsstockungen für die ununterbrochene Bedienung ihrer Mobiltelefone verwenden wollen. Dafür sind SUV entwickelt worden ;-)

Gesamtwertung: 3.5 von 5
Das Testfahrzeug erhielt im Test durchschnittlich 3.5 von 5 möglichen Sternen
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