Suzuki GSF 650 Bandit WVCJ Test
27.11.2019 16:26 | Bericht erstellt von cookie.666
Testfahrzeug | Suzuki Motorrad GSF 650 Bandit WVCJ |
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Leistung | 86 PS / 63 Kw |
Hubraum | 656 |
HSN | 7102 |
TSN | ABS |
Aufbauart | Andere |
Getriebeart | Handschaltung |
Nutzungssituation | Privatwagen |
Testdauer | mehr als ein Jahr |
Einleitung
Eigentlich sollte es ja eine unverkleidete GSF1250 werden - aber erstens kommt es anders und zweitens... ist die kleine GSF650 auch alles andere als lahm. Seit drei Jahren in meinem Besitz nun mal ein kleiner Eindruck zur Suzuki GSF650A |
Karosserie
Platzangebot ist bei einem Motorrad relativ. Man sitzt sowohl als Fahrer, als auch als Sozius (habe ich mir sagen lassen) bequem. Alles wirkt solide und aus dem Vollen gefrässt. Bei 250kg Gewicht ist es das wohl auch. Das Cockpit wirkt wertig - nicht unbedingt hochwertig, aber auch nicht billig. Das Design ist gefällig und ohne Experimente oder Schickimicki. Praktisch sind die zwei Ablagefächer für Kleinkram links und rechts. Das linke hat sogar eine 12V Steckdose integriert. |
Platzangebot vorn: | eng | geräumig | |
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Platzangebot hinten: | eng | geräumig | |
Kofferraum: | klein | groß | |
Übersichtlichkeit: | schlecht | gut | |
Qualitätseindruck: | minderwertig | hochwertig |
- + solide gebaut
- + Ablagefächer
- + Guter Windschutz
- - hohes Gewicht
Antrieb
Die 86 PS aus 650ccm sind zwar kräftig, aber brauchen natürlich Drehzahl um sich voll zu entfalten. Dafür läuft der Motor quasi ab Leerlaufdrehzahl ohne Murren durchs Drehzahlband. Und die gleichmäßige Drehmomententfaltung wirkt zwar etwas langweilig, aber es geht immer vorwärts und wer es nicht allzu eilig hat kann eigentlich immer im 6. Gang bleiben. Das Getriebe mag manchmal den zweiten Gang nicht wirklich schalten. Imer wieder peinlich, wenn man dann an der Ampel leer hochdreht und erstmal noch mal nach dem zweiten Gang suchen muss. Ansonsten flutscht alles anständig. Die Gangabstufung passt gut zum Motor. Der Verbrauch ist allerdings mit 6-7 Litern auch bei gemächlicher Fahrweise etwas hoch. Also kaum sparsamer als ein kleines Auto. Dafür ist das Auto eben halt spaßärmer . Ca. 300km lassen sich mit dem 19 Liter-Tank normal machen. |
Motorleistung: | schwach | stark | |
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Durchzug: | unelastisch | elastisch | |
Drehfreude: | zäh | agil | |
Getriebe/Schaltverhalten: | schlecht | gut | |
Verbrauch: | durstig | effizient | |
Reichweite: | gering | hoch |
- + elastischer Motor mit Drehmoment ab quasi Leerlaufdrehzahl
- + laufruhig
- - Getriebe verweigert gelegentlich stoisch das Runterschalten
Fahrdynamik
Dass man den Brummer nicht auf einer Streichholzschachtel wendet, sollte jedem klar sein. Auch dass der Hüftspeck keinen Kurvenkratzer aus der Maschine macht, ist hoffentlich jedem selbst klar. Und eine Rennmaschine wird es dem Leistungsgewicht auch nie sein. Aber der Motor zieht gut durch, die Fahrleistungen sind allemal gut genug und wer schneller will, kann zur 1250 greifen.
Das Fahr- und Bremsverhalten ist stets sicher. Böse Überraschungen habe ich bisher keine erlebt. Eher im Gegenteil. Die Bandit verzeiht auch mal den ein oder anderen Fahrfehler. Das ABS ist meiner Meinung nach sehr gut abgestimmt. Es regelt allerdings bei sehr niedrigen Geschwindigkeiten für mich gefühlt zu viel und zu langsam (bei 5km/h auf Schotter ist der gefühlte 1 Sekunden Regelintervall ohne Bremskraft eher kontraproduktiv). Aber ich weiß auch nicht ob andere Hersteller das besser/anders können. Ich schätze eher nicht. |
Wendekreis: | groß | klein | |
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Beschleunigung: | langsam | schnell | |
Lenkung: | schwammig | direkt | |
Bremsen: | schwach | standfest | |
Fahrverhalten: | unausgeglichen | ausgeglichen | |
Kurvenverhalten: | unsicher | sicher | |
Wendigkeit: | träge | agil |
- + sicheres Fahrveralten
- + gute Bremsen mit ABS sehr sicher
- - schwerfällig in Kurven
- - relativ großer Wendekreis
Komfort
Das Fahrwerk ist ideal für den Straßenbetrieb. Straff aber trotzdem werden schlechte Strecken nicht zur Folter. Alles in allem würde ich die Abstimmung eher in Richtung komfortabel einschätzen. Also dem Einsatzgebiet entsprechend sehr gut. Die Sitze werden nach zwei/drei Stunden etwas durchgesessen. Man wünscht sich eine etwas formstabilere Polterung. Aber wirklich unbequem wird es nicht. Langstrecke ist trotzdem kein Problem.
Die Bedienung erschöpft sich mit den üblichen Bedienelementen - und die sind da, wo sie hingehören. Also alles kein Problem.
Heizung gibts natürlich nicht - aber am Auspuff kann man sich gut verbrennen . |
Federung (komfortabel): | schlecht abgestimmt | gut abgestimmt | |
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Sitze vorn: | unbequem | bequem | |
Sitze hinten: | unbequem | bequem | |
Innengeräusche: | laut | leise | |
Bedienung: | kompliziert | intuitiv | |
Heizung/Klimatisierung: | schwach | wirkungsvoll |
- + guter Kompromiss aus Komfort und straffer Straßenlage
- - Sitzbank könnten etwas besser gepolstert sein
Emotion
Die Bandit mag man oder nicht. Das muss jeder für sich entscheiden. Mir hat sie offensichtlich gefallen. Grade die Kombination dunkelgrau/schwarz wirkt sehr attraktiv und edel. Mancheinem mag das Dsign etwas zu altbacken wirken - aber ich bin kein Fan der neuen, vollkommen überzeichneten Modelle. Die Front hätte aber durchaus ein klein wenig mehr Pfiff um den Scheinwerfer vertragen können. Nichtsdestotrotz ist das Image der Bandit durchaus ein Gutes. Der Golf unter den Motorrädern. Problemlose Technik, gefälliges Design und Langzeitqualität. |
Design: | langweilig | attraktiv | |
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Temperament (komfortabel): | ausbaufähig | realisiert | |
Image: | negativ | positiv |
- + technisch problemlos
- + schickes Design
- + guter Ruf
- - kein Kopfverdreher
Unterhaltskosten
Gesamtfazit zum Test
Wer ein günstiges, problemloses und sicheres Motorrad für den Alltag sucht, dass so ziemlich alles mitmacht, ist hier goldrichtig.
Motor, Getriebe und Bremsen sind standfest und außer den üblichen Wartungen sollte eine Bandit bei guter Pflege keine zusätzlichen Kosten bereiten.
Wer kein Showbike oder eine Rennmaschine braucht, macht hier nichts falsch.
Wer einen schnellen, sportlichen Flitzer zum Kurvenkratzen sucht - nope, falsche Adresse.
Wer an der Eisdiele pubertär protzen und schon im Stand auffallen möchte - ebenfalls falsch bei der Bandit.