Vespa ET 4 50 C26 Test
24.04.2020 15:53 | Bericht erstellt von Dynamix
Testfahrzeug | Vespa ET 4 50 C26 |
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Leistung | 3 PS / 2 Kw |
Hubraum | 49 |
Aufbauart | Andere |
Kilometerstand | 10000 km |
Getriebeart | Automatikschaltung |
Erstzulassung | 5/2004 |
Nutzungssituation | Privatwagen |
Testdauer | mehr als 5 Jahre |
Einleitung
Die Vespa ist mein Sommerspielzeug für die Stadt. Dabei ist Sie durchaus praktisch da man sich überall durchschlängeln kann und selbst mit 45 km/h in der Stadt nicht zum Hindernis wird. |
Karosserie
Da sich bei der ET-Baureihe die Motoren von 50ccm³ bis 150ccm³ den gleichen Rahmen teilen hat man entsprechend den Platz eines größeren Rollers mit der Leistung eines 50ers kombiniert. Entsprechend gut und gerade sitzt man auch und auch für die Sozia ist ein menschenwürdiger Platz vorhanden.
In das Helmfach geht ein Helm rein, tut also was es soll. Den Bonuspunkt gibt es für das parktische Handschuhfach wo man bei Bedarf die Papiere oder Kleinkram deponieren kann. Hat auch nicht jeder Roller! Dafür gibt es dann auch das Bonuspünktchen
Die Übersichtlichkeit ist super, wie sollte es bei so einem kleinen Fahrzeug auch anders sein?
Die Verarbeitung bei den modernen Vespen ist durchgehend auf hohem Niveau. Selbst an meiner Vespa sitzen viele Teile nach über 16 Jahren und diversen Basteleien noch gut und der Tacho sieht nach all der Zeit immer noch todschick aus. Das alles bezahlt man aber auch beim Kauf, egal als Neufahrzeug oder Gebrauchter.
Technische Daten:
Länge: 1760 mm Breite: 670 mm Radstand: 1280 mm Sitzhöhe: 805 mm Tankinhalt: 9 Liter Gewicht incl. Betriebsflüssigkeiten: 96kg |
Platzangebot vorn: | eng | geräumig | |
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Platzangebot hinten: | eng | geräumig | |
Kofferraum: | klein | groß | |
Übersichtlichkeit: | schlecht | gut | |
Qualitätseindruck: | minderwertig | hochwertig |
- + Gutes Platzangebot für einen 50er
- + Praktische Details wie Handschuhfach
- + Hochwertige Verarbeitung
Antrieb
Die ET4 50 bekam Piaggios ersten Viertaktmotor in der 50 ccm³ Klasse. Der Motor ist jetzt kein Ausbund an Leistung aber das ist nun mal der Unterschied zum Zweitakter mit seiner explosiven Leistungsentfaltung, der hohen Literleistung und der hohen Drehzahl. Der 4-Takter ist somit das völlige Gegenteil vom 2-Takter.
Vom Temperament eher gemütlich, nicht übertrieben drehfreudig aber dafür auch verdammt sparsam im Vergleich zu den ganzen zugewürgten Zweitaktern die schon mal den selben Verbrauch haben wie ein moderner Kleinwagen.
3 Liter Verbrauch glatt sind mit dem Motor problemlos möglich und durch den mit knapp 9 Litern (hier sieht man wieder die Verwandtschaft mit den großen Modellen) großzügig bemessenen Tank bekommt man auch für einen 50er Roller ziemlich gute Reichweiten hin. Gut 300km pro Tankfüllung sind schon ein Wort.
Das Getriebe ist ein typisches CVT-Getriebe wie Sie alle Roller mittlerweile haben und tut was es soll.
Technische Daten:
Typ: 1-Zylinder 4-Takt, 2V OHC Hubraum: 49,3ccm³ Leistung: 3,4 PS @ 6500 u/min Vergaser: 18mm Keihin Vergaser Top Speed: 45 km/h (gedrosselt) |
Motorleistung: | schwach | stark | |
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Durchzug: | unelastisch | elastisch | |
Drehfreude: | zäh | agil | |
Getriebe/Schaltverhalten: | schlecht | gut | |
Verbrauch: | durstig | effizient | |
Reichweite: | gering | hoch |
- + Niedriger Verbrauch
- + Hohe Reichweite dank großem Tank
- - Motor eher gemütlich
Fahrdynamik
Der Wendekreis ist rollertypisch klein und so kann man in wenigen Zügen wenden. Die Beschleunigung ist, wie bereits erwähnt, eher von der mittelmäßigen Sorte aber das weiß man bevor man sich einen Viertakter in der Leistungsklasse besorgt. Dazu kommt das die Vespa immer noch einen Blechrahmen hat was das Leergewicht natürlich auch wieder in die Höhe treibt.
Durch die kleinen Reifen fährt Sie agil und man kann sich überall gut durchschlängeln womit Sie für die Stadt einfach prädestiniert ist. Der kultivierte und eher gemütliche Motor und das wendige Fahrverhalten passen gut in die Stadt wo man für gewöhnlich eh keine Rennen gewinnen muss. Somit ist die Vespa für die kurzen Strecken in der Stadt geradezu prädestiniert. In vielen überfüllten Städten auf diesem Planeten fahren nicht umsonst so viele Roller herum
Technische Daten
Aufhängung Vorderachse: Einarmschwinge mit Schraubenfeder und hydraulischem Stoßdämpfer.
Aufhängung Hinterachse: Schraubenfeder mit hydraulischem Stoßdämpfer |
Wendekreis: | groß | klein | |
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Beschleunigung: | langsam | schnell | |
Lenkung: | schwammig | direkt | |
Bremsen: | schwach | standfest | |
Fahrverhalten: | unausgeglichen | ausgeglichen | |
Kurvenverhalten: | unsicher | sicher | |
Wendigkeit: | träge | agil |
- + Kleiner Wendekreis
- + Flinkes und wendiges Fahrverhalten
- - Motor eher von der gemütlichen Sorte
Komfort
Die Vespa gehört eher zu den komfortablen Rollern, der große Sport ist eher nicht so Ihr Metier. Wobei man Ihr da mit dem richtigen Fahrwerk schon auf die Sprünge helfen kann
Durch die gute Ergonomie sitzt man deutlich besser als auf allen Sportrollern Ihrer Zeit was Ihr eine gute Alltagstauglichkeit gibt. Man kann schön gerade sitzen ohne sich einen krummen Buckel zu holen. Ein Vorteil den die Scooter & Sport bei der Baureihe immer gerne hervorgehoben hat.
Das Thema Innengeräusche ist bei einem Roller kein Thema Gibt ja keinen Innenraum Deuten wir die Kategorie mal generell in "Fahrgeräusche" um. Da der 4-Takter prinzipbedingt, im Vergleich zum 2-Takter, ein sehr leiser und kultivierter Geselle ist gibt es hier die volle Punktzahl. Da das Drehzahlniveau generell deutlich niedriger ist schlägt sich das natürlich auch im Auspuffklang wieder.
Die Bedienung ist intuitiv. An einem Roller gibt es ja auch nicht viel. Was gibt es da? Zwei Bremshebel, einen Fernlichtschalter, ne Taste für die Hupe und einen Startknopf. Das war's! Die Bedienung sollte auch der größte DAU problemlos auf die Kette bekommen
Heizung und Klimatisierung? Hängen vom Wetter ab |
Federung (komfortabel): | schlecht abgestimmt | gut abgestimmt | |
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Sitze vorn: | unbequem | bequem | |
Sitze hinten: | unbequem | bequem | |
Innengeräusche: | laut | leise | |
Bedienung: | kompliziert | intuitiv | |
Heizung/Klimatisierung: | schwach | wirkungsvoll |
- + Gute Abstimmung
- + Bequeme Sitzposition
- + Leiser Antrieb
- + Idiotensichere Bedienung
Emotion
Emotionen, wohl einer der Hauptgründe sich eine Vespa zu kaufen. Sie kann von allem ein wenig aber so gut wie nichts perfekt. Dafür beherrscht Sie aufgrund Ihres bildhübschen Designs das Thema Emotion perfekt und beim Anblick denken viele direkt an Rom, Gelati und Cappucino
In Österreich und Deutschland gehören Vespen zu den Dauerbrennern in den Zulassungsstatistiken und das noch vor so manchem gestandenen Motorrad!
Das erklärt wohl auch die Beliebtheit der Vespa. Warum sollte man sich da auch einen Sportroller kaufen wenn der eh nicht flotter darf als die Vespa? Eben In den kleinen Hubraumklassen laufen die Vespen entsprechend gut und Piaggio ist so schlau in den richtig großen Hubraumklassen mit der Marke Vespa gar nicht erst in Konkurrenz zu den großen Motorradherstellern zu treten. Dafür gibt es im Piaggio Konzern ja noch Aprilia.
Beim Design macht Piaggio seit vielen Jahren alles richtig und frischt die Optik immer wieder auf ohne die Grundform dem Fortschritt zu opfern. Tradition verpflichtet und das merkt man auch am Grundkonstrukt das damals wie heute aus einer selbsttragenden Karosserie besteht
Das Image ist entsprechend positiv. Mit Vespa verbindet man italienische Lebensfreude, man kauft also auch ein Lebensgefühl ähnlich wie bei Harley Davidson. |
Design: | langweilig | attraktiv | |
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Temperament (komfortabel): | ausbaufähig | realisiert | |
Image: | negativ | positiv |
- + Attraktives Design
- + Sehr positives Image im deutschsprachigen Raum
Unterhaltskosten
KFZ-Steuer pro Jahr | 0 Euro |
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Verbrauch auf 100 km | bis 3 Liter |
Inspektionskosten pro Jahr | bis 100 Euro |
Gebrauchtwagengarantie | keine vorhanden |
Werkstattkosten pro Jahr | bis 200 Euro |
Haftpflicht | bis 200 Euro () |
Teilkasko | bis 50 Euro |
Gesamtfazit zum Test
- + Schickes Design
- + Flinkes und wendiges Fahrverhalten
- + Niedriger Verbrauch
- + Gute Ersatzteilversorgung
- + Guter Werterhalt
- - Teuer
Wer was schickes für die Stadt oder für kurze Überlandfahrten braucht macht mit einer Vespa nicht viel falsch. Der Werterhalt ist aufgrund der hohen Beliebtheit sehr gut und nicht selten werden selbst für weniger gefragte Modelle in brauchbarem Zustand noch 4-stellige Beträge aufgerufen.
Da unter dem Blechkleid der Vespa auch nur die übliche Piaggio Konzerntechnik steckt muss man sich hier auch keine Sorgen um Ersatzteilversorgung machen, auch im hohen Alter nicht. Definitiv ein Vorteil!
Vespa fahren ist teuer! Vom Kauf über die teils unverschämten Ersatzteilpreise muss man sich dessen Bewusst sein das man hier viel für das Flair und den Namen bezahlt.
Wer wirklich nur was pragmatisches braucht das einen von A nach B bringt sollte sich wirklich woanders umsehen. Da gibt es durchaus einige Modelle die im Alltag mindestens genauso gut funktionieren, aber am Ende nur die Hälfte kosten.
Vespa fahren ist also eher was für Fans und Menschen die das Schöne lieben. Wie bei Harley Davidson gilt hier: Man kauft ein Lebensgefühl, das Gefährt gibt es gratis dazu