Verkehrssicherheit bei Kindern

Der sichere Weg
zur Schule

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Kinder im Straßenverkehr: Früh üben und viel erklären

Kinder im Straßenverkehr: Früh üben und viel erklären

Hilfe, ich habe ein Schulkind: Der Wechsel von Kindergarten oder Kita in die Schule ist für Kinder und Eltern ein großer Schritt. Auch in Richtung Selbstständigkeit. Denn oft sind Kinder zum ersten Mal ganz auf sich gestellt, wenn sie alleine in die Schule gehen sollen. Damit die Kleinen auch mit schwierigen Situationen nicht überfordert sind, sollten Eltern und Kind frühzeitig beginnen, gemeinsam das Verhalten im Straßenverkehr zu üben.

Was einen sicheren Schulweg ausmacht und worauf Du noch achten solltest, hat MOTOR-TALK hier zusammengefasst.

Kinder im Straßenverkehr: Früh üben und viel erklären

Wann können Kinder alleine zur Schule gehen?

Kinder im Alter von fünf bis sechs Jahren müssen schrittweise – mit viel Geduld und Nachsicht – an das richtige Verhalten im Straßenverkehr herangeführt werden. Häufig können sie das Gelernte in diesem Alter noch nicht auf andere Situationen übertragen. Überfordere Dein Kind nicht: Wenn ein Schulanfänger rechts von links noch nicht unterscheiden kann, ist das normal. Für Dich als Elternteil ist es wichtig zu wissen, was Ihr noch gemeinsam üben müsst, damit Dein Kind sicher alleine zur Schule kommt. Beobachte Dein Kind und stelle Dir folgende Fragen:

  • Kann mein Kind Gefahren erkennen und auf diese reagieren?

    Dazu solltet Ihr den Schulweg nicht nur frühzeitig, sondern auch so realistisch wie möglich üben. Das heißt: Geht ihn an einem Wochentag ab, morgens, wenn andere Kinder zur Schule gehen und mittags, wenn die Schulkinder frei haben (also nicht in den Ferien).

  • Hält sich mein Kind an Absprachen?

    Kontrolliere, ob sich Dein Kind auch später noch an das Besprochene hält. Mach dazu zum Beispiel ein Rollenspiel und lass Dir von Deinem Kind den Schulweg zeigen und erklären, worauf man achten muss. So siehst Du, was das Kind gelernt und behalten hat bzw. was noch geübt werden muss. Sei ein Vorbild und halte Dich selbst an die Verkehrsregeln.

  • Kann sich Dein Kind ausreichend konzentrieren?

    Ist Dein Kind sehr verträumt? Lässt es sich schnell ablenken, z. B. von Spaziergängern mit Hund? Häufig vergessen Kinder auch beim Herumalbern oder Toben mit den Mitschülern, auf den Verkehr zu achten. Erkläre in Ruhe, warum das gefährlich ist und wie man sich richtig verhält. Wenn Dein Kind morgens Anlaufschwierigkeiten hat, solltet Ihr mehr Zeit einplanen. So vermeidet Ihr Hektik, die dazu führt, unaufmerksam zu sein.

Was zeichnet einen sicheren Schulweg aus?

Bei der Entscheidung, ob ein Kind allein zur Schule gehen darf, spielen viele Kriterien eine Rolle. Neben der individuellen Entwicklung des Kindes und seinen Kenntnissen der Verkehrsregeln ist für viele Eltern auch die Entfernung zur Schule wichtig. Dabei ist der sicherste Schulweg nicht immer der kürzeste. Kinder sollten immer gesicherte Übergänge wie Fußgängerampeln oder Zebrastreifen nutzen – auch wenn es einen kleinen Umweg bedeutet. Um Gefahren zu erkennen, hilft ein Perspektivwechsel: Gehen Erwachsene in die Hocke, bringen sie sich auf die Sichthöhe der Kinder.

Was einen geeigneten Schulweg ausmacht und welche Wege sich nicht gut eignen, haben wir hier aufgelistet:

  • Geeigneter SchulwegGeeigneter Schulweg

  • Ungeeigneter SchulwegUngeeigneter Schulweg

Was einen geeigneten Schulweg auszeichnet:

  • Straßen mit Gehweg
  • Übersichtliche und einsehbare Situationen
  • Verkehrsberuhigte Straßen (Bremshügel, Aufpflasterungen, Poller, Tempo-30-Zonen)
  • Fußgängerampeln an vielbefahrenen Straßen, Kreuzungen und Einmündungen
  • Gut beleuchtete Kreuzungen und Übergänge
  • Übergänge mit Schüler- und Elternlotsen

Welche Wege sich nicht als Schulweg eignen:

  • Straßen ohne Gehweg
  • Straßen mit vielen Einmündungen und Ausfahrten
  • Straßen mit parkenden Autos, die die Sicht versperren
  • Stark befahrene und unübersichtliche Straßen
  • Straßen mit Lkw-Verkehr
  • Straßen mit vielen Bushaltestellen
  • Geeigneter SchulwegGeeigneter Schulweg

    Was einen geeigneten Schulweg auszeichnet:

    • Straßen mit Gehweg
    • Übersichtliche und einsehbare Situationen
    • Verkehrsberuhigte Straßen (Bremshügel, Aufpflasterungen, Poller, Tempo-30-Zonen)
    • Fußgängerampeln an vielbefahrenen Straßen, Kreuzungen und Einmündungen
    • Gut beleuchtete Kreuzungen und Übergänge
    • Übergänge mit Schüler- und Elternlotsen
  • Ungeeigneter SchulwegUngeeigneter Schulweg

    Welche Wege sich nicht als Schulweg eignen:

    • Straßen ohne Gehweg
    • Straßen mit vielen Einmündungen und Ausfahrten
    • Straßen mit parkenden Autos, die die Sicht versperren
    • Stark befahrene und unübersichtliche Straßen
    • Straßen mit Lkw-Verkehr
    • Straßen mit vielen Bushaltestellen

Erster Schultag: Nicht ohne den richtigen Schulranzen

Insbesondere Kinder, die zu Fuß zur Schule gehen oder einen längeren Fußweg zu öffentlichen Verkehrsmitteln haben, brauchen einen möglichst leichten Schulranzen. Der sollte nicht drücken oder scheuern; robust, wasserdicht sowie ergonomisch sein. Wichtig sind lichtreflektierende Elemente und Signalfarben für eine gute Sichtbarkeit. Das baldige Schulkind trägt den Ranzen am besten im Geschäft Probe. Achte auf ein zeitloses Design. Sonst kann es passieren, dass Dein Kind nach dem ersten Schuljahr auch den bequemsten Ranzen nicht mehr tragen will.

Hier haben wir die wichtigsten Kriterien für den Kauf eines verkehrssicheren Schulranzens aufgelistet:

  • Prüfzeichen:
    • z. B. GS-Zeichen, TÜV-Siegel, Stiftung Warentest
    • DIN-Norm 58124
  • Größe und Gewicht:
    • Größe sollte der Rückenlänge des Kindes angepasst sein
    • Geringes Leergewicht/Eigengewicht
    • Gewicht des Ranzens mit Inhalt: Orthopäden empfehlen maximal 14 Prozent des Eigengewichts
  • Sichtbarkeit:
    • Leuchtflächen, Reflektoren, fluoreszierende Farben
    • Vorder- und Seitenflächen in Signalfarben (gelb, orange)
  • Komfort:
    • Breite, gepolsterte Tragriemen (mindestens 3 bis 4 Zentimeter breit)
    • Brustgurt und/oder Bauchgurt
    • Ergonomische Rückenfläche mit Polsterungen
    • Leicht verstellbar (zum Mitwachsen)

Besonderer Schutz für Kinder: Tempo 30 vor Kindergärten und Grundschulen

Besonderer Schutz für Kinder: Tempo 30 vor Kindergärten und Grundschulen

Nicht nur auf dem Weg zur Schule, sondern auch direkt vor der Schule kann es für Kinder gefährlich werden. Denn viele Eltern bringen ihre Kinder mit dem Auto zur Schule und möchten sie am liebsten direkt vor dem Tor absetzen. Wirklich sicher ist das nicht, im Gegenteil: Durch das vermehrte Ein- und Ausparken oder riskante Wendemanöver kommt es schnell zu Unfällen, da die Kinder aufgrund ihrer Körpergröße leicht übersehen werden.

Auch Kinder, die mit dem Auto zur Schule gebracht werden, können angemessenes Verhalten im Straßenverkehr üben. Am besten parkst Du ein paar Hundert Meter entfernt und lässt das Kind die restliche Strecke allein gehen.

Besonderer Schutz für Kinder: Tempo 30 vor Kindergärten und Grundschulen

Aufgrund der erhöhten Unfallgefahr wünschen sich viele Eltern autofreie Zonen vor Schulen. Das lässt sich gerade in Wohngebieten nur schwer realisieren. Sinnvoll können spezielle Haltebereiche für Eltern sein, die ein paar Hundert Meter entfernt von der Schule liegen. Auch Maßnahmen, die die Geschwindigkeit der Autofahrer reduzieren, helfen. Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur hat bereits reagiert: 2016 stimmten das Bundeskabinett und der Bundesrat einer Lockerung des Rechtsrahmens zur Änderung der Straßenverkehrs-Ordnung (StVO) zu. Somit kann die Straßenverkehrsbehörde leichter Tempo-30-Zonen vor Schulen und Kindergärten einrichten, auch wenn diese an Hauptverkehrsstraßen liegen.

FAQs zum Thema „Sicherer Schulweg“

  • Wieso werden Kinder von Autofahrern nicht gesehen?

    Kinder verstehen nicht, was ein toter Winkel ist. Spiele die Situation auf einem Parkplatz mit Deinem Kind nach, indem Du es in das parkende Auto setzt und Dich an die Stelle des toten Winkels stellst. Kinder werden auch aufgrund ihrer Körpergröße übersehen. Es ist daher gut, wenn sie in Gruppen gehen. Achte vor allem im Herbst und im Winter darauf, dass Dein Kind für andere Verkehrsteilnehmer gut zu sehen ist, z. B. durch Reflektoren an Schulranzen und Kleidung bzw. helle, leuchtende Farben.

  • Wie gehe ich vor, wenn es nur einen einzigen Schulweg gibt, dieser aber sehr gefährlich ist?

    Ist der Schulweg zu gefährlich, dann organisiere mit anderen Eltern Abholketten, bei denen Ihr die Kinder einen Teil der Strecke begleitet. Oder Ihr holt in Rotation eine kleine Gruppe von Kindern ab. Geh regelmäßig den Schulweg ab: So kannst Du ihn auf neue Gefahrenstellen, z. B. Baustellen überprüfen. Gefährliche Situationen solltest Du besonders intensiv üben, aber versuche Deinem Kind keine Angst zu machen.

  • Was gibt es beim Öffentlichen Nahverkehr zu beachten?

    Nutzt Dein Kind öffentliche Verkehrsmittel? Dann übt zusammen das richtige Verhalten an der Haltestelle (nicht auf die Fahrbahn laufen), beim Ein-und Aussteigen (nicht drängeln, Tasche vom Rücken nehmen) und während der Fahrt (festhalten, am besten setzen, den Fahrer nicht ablenken).

  • Wie verhalte ich mich als Autofahrer in der Nähe von Schulen?

    Welches Fahrverhalten die aktuelle Straßenverkehrsordnung in der Nähe von Schulen vorgibt, erfährst Du bei Deiner Gemeinde. Vor allem solltest Du beim Ein- und Ausparken vor der Schule sehr vorsichtig sein.

  • Gibt es Verkehrserziehung als Schulfach?

    Schon im Kindergarten werden Kompetenzen, die Kinder als Fußgänger im Straßenverkehr brauchen, gefördert. In der Grundschule gibt es Verkehrserziehung durch einen Polizisten und auch im Sachkundeunterricht wird das Thema Verkehr behandelt.