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Feuerwehrfahrzeug mit euro6

Themenstarteram 19. Oktober 2017 um 11:55

Hallo zusammen,

in unserer Gemeinde steht die Beschaffung eines LFZ an, die Angebote haben einen euro6-Motor, mit einem Mehrgewicht von 375 Kg durch die Abgasreinigung mit Harnstoff und entsprechenden Mehrkosten. Wer ärgert sich außer mir darüber, dass Fahrzeuge, die überwiegend von Ehrenamtlern gefahren werden, eien vollständige Reinigung aufweisen müssen, während die schnellen Diesel von Regierungsangehörigen mit trickreichen Schaltungen einen Reaktor vermeiden, der bei voller Leistung erforderlich wäre.

Gibt es schon Elektrofahrzeuge für die Feuerwehr, die geringe erf. Reichweite spricht jedenfalls dafür!?

Danke für Info, Hermann

44 Antworten

Die Fahrgestellhersteller unterscheiden nicht, wer mit welchem Fahrzeug unterwegs ist. Und nur weil jemand ehrenamtlich unterwegs ist, produziert er nicht weniger Emissionen. Die technischen Regularien zwingen einen eben dazu, die Fahrgestelle jetzt so zu bauen. Kann man jetzt doof finden, wird in Zukunft aber nicht anders sein. Jetzt sind eben die Aufbauer gefragt, findige Lösungen zu entwickeln. Und bis Ende 2018 gibt es ja sogar teilweise Ausnahmegenehmigungen für Euro5-Fahrgestelle der Feuerwehren...

Themenstarteram 19. Oktober 2017 um 18:58

...der Zwang ist wohl da, wir sollten aber das Unsinnige sehen und dagegen arbeiten. Ein LFZ bringt es auf ca 1000 km im Jahr, ein gehobenes Fahrzeug auf 20...50 000 km, größtensteils wohl ohne Reator. Ich will keine schlafenden Hund wecken: Oldtimerfahrer (ich zähle selbst dazu), können ihre alten Motoren soviel fahren, wie sie möchten, nur zum Spaß - das LFZ aber muss mit Harnstoff kompensieren im Auftrag von armen Kommunen, passt schlecht oder?

Um welches Bundesland geht es denn überhaupt, und gibt es da wirklich für die Feuerwehr keine Ausnahmeregelung für Euro 5?

(und was zum Henker ist ein LFZ?!)

Ein Feuerwehrfahrzeug springt auch mit leerem Adbluetank an und reduziert auch die Leistung nicht. ;)

Früher brauchten die auch keine AU (wie es ist, seit dem die in der HU mit drin ist, weiß ich jetzt gar nicht).

Allerdings sind die Mehrkosten doch absolut lächerlich. Wieviel Adblue braucht die Fuhre in ihrem ganzen Leben? 100L?

Blöd sind die 375kg Mehrgewicht (daß es so viel is, kann ich nicht glauben), da nimmt man lieber mehr Ausrüstung/Wasser mit.

Gruß Metalhead

Zitat:

@hejosa schrieb am 19. Oktober 2017 um 13:55:57 Uhr:

Gibt es schon Elektrofahrzeuge für die Feuerwehr, die geringe erf. Reichweite spricht jedenfalls dafür!?

Moin Hermann,

Elektro halte ich für keine gute Idee, auch nicht bei einer niedrigen Jahresfahrleistung. Meiner Erfahrung nach kann es schonmal vorkommen, daß ein Einsatzfahrzeug über eine längere Zeit vor Ort ist und während dieser Zeit auch elektrische Verbraucher nutzt (Warnblinker, Blaulicht, Funk, Scheinwerfer, Pumpen, Heizung, ...). Dafür muß auf jeden Fall ein herkömmlicher Verbrennungsmotor da sein der via Generator die elektrische Energie zur Verfügung stellt. Dies nur auf Batterie zu machen ist riskant. Und extra dafür einen externen Generator zu benutzen ist auch nicht wirklich zielführend.

Gruss

Jürgen

Themenstarteram 20. Oktober 2017 um 19:34

Danke für die Beiträge, die alle vom guten Willen künden! (LFZ habe ich in einer Sitzung aufgeschnappt). Wir leben in Schleswig-Holstein und ob es Sondergenehmigungen mit euro5 gibt, muss abgefragt werden. Gibt es vielleicht Umbauten mit Benzinmotor und Planetengetriebe?

Beste Gürße Hermann

Zitat:

@hejosa schrieb am 20. Oktober 2017 um 21:34:00 Uhr:

Gibt es vielleicht Umbauten mit Benzinmotor und Planetengetriebe?

Gegenfrage: Wer soll das bezahlen?

Ein Umbau auf Benzinmotor ist prinzipiell in der Theorie möglich, in der Praxis ist es dann aber deutlich günstiger das Fahrgestell einfach eine Nummer größer zu kaufen, wenn es an den 375Kg scheitert....bzw. je nach Hersteller kann man das kleinere Fahrgestell entsprechend auflasten!

Zitat:

@hejosa schrieb am 20. Oktober 2017 um 21:34:00 Uhr:

Wir leben in Schleswig-Holstein und ob es Sondergenehmigungen mit euro5 gibt, muss abgefragt werden.

So wie es aussieht, ist die Ausnahmeregelung für S-H inzwischen ausgelaufen.

Themenstarteram 22. Oktober 2017 um 19:02

zu den offenen Fragen: LFZ habe ich in einer Sitzung zum Feuerwehrauto aufgeschnappt, 375Kg wurden genannt, als das Auto vor dem Gerätehaus der Feuerwehr vorgestellt wurde, ich bin nicht aktives Mitglied und somit Randfigur. Bei den Abgasnormen ist zu finden, dass ein durchschnittlicher Einsatz dem Motor 70 KWh abverlangt, nach EuroV resultierten 140g NOX bei EuroVI 28g NOX. Bei einem Brand zählt diese Differenz doch wohl zu peanuts!

Das Problem ist eigentlich, dass bei den für Feuerwehrfahrzeuge üblichen Fahrprofilen (Kaltstart, Kurzstreckenfahrt, Standbetrieb) die Abgasreinigungssystem ihre volle Wirkung ohnehin nicht entfalten können und schon alleine deshalb der Unterschied zwischen Euro V und Euro VI kaum zum Tragen kommt. Dazu kommt die Problematik, dass die Systeme bei ausschließlichem Kurzstrecken- und Standbetrieb schnell Schwierigkeiten bekommen können, weil ihnen einfach die längeren Fahrten fehlen.

Letztlich stellt sich bei der geringen Laufleistung über die Nutzungsdauer in der Gesamtbilanz natürlich auch noch die Frage, ob der Mehraufwand (und damit auch die Mehrbelastung der Umwelt) bei Herstellung und Betrieb überhaupt durch den bei der geringen Laufleistung unter den o.g. Bedingungen erzielten Mehr-Reinigung wieder ausgeglichen werden kann. Ich gehe nämlich davon aus, dass das im Allgemeinen nicht der Fall ist.

Und dennoch wird kein Hersteller für einen einzelnen (im Vergleich) winzigen Markt technisch abweichende Fahrzeuge bauen. Die Volumenmärkte wollen bedient werden und da gibt es eben keine Ausnahmegenehmigungen, da müssen die Grenzwerte eingehalten werden.

@tecci

Doch, MAN z.B.

https://www.truck.man.eu/.../...stelle-in-Euro-5-optimiert-248896.html

 

In Bayern kann noch bis Ende 2018 Euro5 Fahrgestelle geordert werden. In NRW aktuell sogar noch bis auf Wiederruf...

 

 

 

 

Zitat:

@oThErSiDe schrieb am 22. Oktober 2017 um 22:55:55 Uhr:

@tecci

Doch, MAN z.B.

https://www.truck.man.eu/.../...stelle-in-Euro-5-optimiert-248896.html

 

In Bayern kann noch bis Ende 2018 Euro5 Fahrgestelle geordert werden. In NRW aktuell sogar noch bis auf Wiederruf...

Bis 2018 und auch nur spezielle Motorenvarianten in speziellen Ausführungen...und dann? Auch MAN ist ein Wirtschaftsunternehmen, das a) Geld verdienen will und muss und b) seine Produkte auch weiterentwickelt (weiterentwickeln muss) und sicher nicht auf einem technisch veralteten Level stehen bleibt, nur damit sie zehn Fahrgestelle mehr verkaufen können und auch nur ausschließlich dann, wenn noch jemand eine Ausnahmegenehmigung gewährt (was für nach 2018 auch niemand garantiert).

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